Defintion Handlung (Hacker, 1999)
Handlung bezeichnet eine zeitlich in sich geschlossene, auf ein Ziel gerichtete sowie inhaltlich und zeitlich gegliederte der Tätigkeit, nämlich die kleinste psychologische Einheit willentlich gesteuerter Tätigkeit von Individuen, Gruppen und Organisationen. Die Abgrenzung von Handlungen erfolgt durch das bewusste Zie
TOTE Modell
Abbildung
TOTE =
Soll-Ist Vergleich (Test 1)
Operation, die die Umwelt verändert (Operate 1)
Soll-Ist Vergleich (Test 2)
Ende, wenn Ergebnis erreicht ist (Exit)
Erklärung
Komplexes Verhalten lässt sich durch Verknüpfung vieler solcher TOTE Einheiten bilden, die hierarchisch organisiert und sequentiell bearbeitet werden
Plan
Ausführung der Einheiten in der richtigen Reihenfolge
Strategien
Zu größeren Handlungsketten verallgemeinerte Pläne
Taktik
Steuerung kleinerer Verhaltenseinheiten
Bild
Angehäuftes organisiertes Wissen, das Organismus über sich und Umwelt gesammelt hat
Ziele werden nicht explizit berücksichtigt, Umwelteinflüsse kaum!
Handlungsregulationstheorie von Hacker
Weiterentwicklung der Vorstellungen von Miller et al. (1973)
Zwei Perspektiven des Handelns
Prozessuale Steuerung der Handlungsregulation
Hierarchisch-sequentielle Struktur der Handlungsregulation
Prozessuale Steuerung
Zielbildung
Geprägt durch kognitiv-motivationale Prozesse
Ableitung von Zielen aus Wünschen und Motiven unter Berücksichtigung von Handlungsalternativen
Umsetzung von Arbeitsaufträgen und Aufgaben in eigene Ziele (in Abhängigkeit von Wissen, Einstellungen und Motiven)
Richtschnur des Handelns à Repräsentation des Handlungsergebnisses
2)Orientierung
Phase der Orientierung
Überblick über Handlungsmöglichkeiten und –bedingungen
Wichtig: Existenz geeigneter mentaler Modelle über die Aufgabe und Strategien der Informationssuche
Unterstützung durch geeignete MenschMaschine-Schnittstellen
3)Entwurfs- und Entscheidungsphase
Entwurfs- und Entscheidungsphase
Beinhaltet eigentliche Handlungsplanung
Hängt ab von Erfahrung des Akteurs und Handlungssituation
—> Z.B., Routine- vs. unbekannte Problemsituation
Abhängig von Komplexität des Ziels evtl. detaillierte Planung der ersten Schritte und grobe Planung der weiteren Schritte ØWeitere Teilpläne während der Handlung
4)Handlungsauführung- und kontrolle
Handlungsausführung und –kontrolle
Umsetzung der kognitiven Vorbereitungen und Überwachung bezüglich Zielerreichung und Planbeibehaltung
Flexible Anpassung der Pläne bei unerwarteten Ereignissen notwendig ohne Ziel aus den Augen zu verlieren
Koordination mit anderen Aufgaben und Akteuren
5)Feedback-Verarbeitung
Feedback-Verarbeitung
Akteur erhält Rückmeldung, ob Ziel erreicht
Rückmeldungen = Informationen aus Umwelt, die Handelnde zur Beurteilung des Handlungsfortschritts und Zielerreichung benötigt
Wert der Rückmeldung in Relation zur Zielrepräsentation oder Plan zu sehen è Vergleich von Rückmeldung mit Zielrepräsentation entscheidend
Nutzen des Feedback auch abhängig von z.B.
—> Zeitlicher Nähe
—> Informationen zur Handlungsausführung
hierarchisch-sequenzielle Struktur der Handlungsregulation (Text)
Hierarchisch-sequenzielle Struktur der Handlungsregulation
Handlung wird in Form zyklischer Einheiten organisiert
Vergleichs-Veränderungs-Rückkoppelungs-Einheiten
entsprechen inhaltlich TOTE-Einheiten
Stellen vernetzte, hierarchisch organisierte zyklische Einheiten der Handlung dar
Zyklische Einheiten = Grundbausteine menschlichen Handelns
—> Bestehen aus (Teil-)Ziel, mehreren Operationen, die auf Ziel bezogen sind
VVR-Einheiten nehmen Bezug auf Ziele
Weisen auf umweltverändernde Wirkungen des Handelns hin
Handlungsregulationtheorie
hierarchisch-sequenzielle Struktur der Handlungsregulation
Abbildung + Beispiel
Handlungsregulation erfolgt auf qualitativ verschiedenen Regulationsniveaus
Ebenen der Handlungsregulation
sensomotorische Ebene
Stereotype, automatisierte Bewegungsmuster
Ohne bewusste Aufmerksamkeit gesteuert, organisiert
Gesteuert durch bewegungsorientierte Wissensrepräsentationen (Abbilder)
Orientieren sich an externen und internen Feedbacksignalen der Bewegungskoordination
perzeptiv-begriffliche Ebene
Steuerung von Handlungen durch bewusstseinsfähige, nicht unbedingt bewusstseinspflichtige Prozesse
Zentral: Urteils- und Klassifikationsprozesse basierend auf Wahrnehmungs- und Wissensschemata
—> Informationen werden nach gelernten Regeln integriert und direkt mit Handlungsschemata verknüpft
—> Handlungsschema := beinhaltet Handlungspläne, die durch Erfahrung / Übung als Routine beherrscht werden
Handlungsvorbereitung verläuft regelgeleitet
—> Signale aktivieren Handlungsschemata
intellektuelle Ebene
Regulation komplexer Analysen von Situationen und Handlungen zur Bewältigung von Problemsituationen
Bewusste Zuwendung notwendig
Beispiele
—> Analyse von Zielen und Umweltbedingungen
—> Analyse und Entwurf von Problemlösungen
—> Entscheidung über geeignetste Vorgehensweise
Operatives Abbildsystem (OAS)
Relativ stabile Abbildung der …
zu erreichenden Ziele
=> Ermöglichen die Antizipation des Arbeitsergebnisses
der Pläne
=> Unterstützen die Handlungsplanung
der Bedingungen der Handlungen
=> Ermöglichen die Orientierung über den Handlungskontext
Kognitive Grundlage des Handelns
Zusammenfassung
zentrale Begriffe
Operatives Abbildsystem
Mentale Repräsentation der Ziele, Pläne, Bedingungen
Zyklische Einheiten
Grundelemente menschlichen Handelns
Ziel
Transformationen, die auf Ziel ausgerichtet und miteinander verbunden sind
Bewegungsmuster, Informationsverarbeitungsprozesse
Hierarchisch-sequentielle Handlungsregulation
Komplexe menschliche Handlungsstrukturen durch Verknüpfung zyklischer Einheiten
Hierarchisch organisiert, sequentiell bearbeitet
Vergleichs-Veränderungs-Rückkoppelungseinheiten
Rückkoppelungskreise (= TOTE-Einheiten)
Vergleichen antizipiertes Ziel mit tatsächlich erreichtem Ergebnis
Regulationsebenen
Ebenenmodell zur Beschreibung unterschiedlicher Regulationsniveaus von Handlungen
Sensumotorische Handlungssequenzen, begrifflich-perzeptive Regulationsebene, intellektuelle Operationen/komplexe Handlungen
Anwendung der Handlungsregulationstheorie
Bewertungssysteme für Arbeitstätigkeiten
Gestaltungsmaßnahmen von Arbeit
Auf der Basis der prozessorientierten Betrachtung von Handlung
Forderung nach ganzheitlichen Aufgaben
Setzen von Zielen, selbständige Handlungsvorbereitung, Mittelauswahl, Ausführung von Handlungen, Ablauffeedback, Kontrolle der Zielerreichung und Resultatfeedback
Einschränkungen führen zu Störungen im Wohlbefinden, Abbau der geistigen Beweglichkeit und Leistungsfähigkeit (Ulich, 2004)
Maßvolle Erhöhung der Regulationsanforderungen => Persönlichkeitsentwicklung
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