5. Vorlesung: Sport der Pharaonen

• Entstehungund Verfall von 3 reichen mit Zwischenzeiten politischer Unordnung und schwer kontrollierbarem, räumlich langgezogenen Reichsgebiet

• Tief verwurzelte ägyptische Identität aifgrind von identitätsstiftenden epochenübergreifenden Konstanten

• Ägypten = Geschenk des Nils

• 3fache Fläche Deutschland, nur 5% bewohnbar —-> um den Nil herum, Oasen

• Liegt zwischen lyrischer und arabischer Wüste (Feinde)

Entwicklung: Nilschwemme von April bis September/ Oktober

• Monsumartige Niederschläge

• Wasser wird Richtung Mittelmeer geführt

• Nilpegel steigt stark an und vieles wird überschwemmt

• Juni bis September/Oktober Überflutung

• Entstehung Hochkultur erklärt durch Überschwemmungen

• Stämme hatten die Wahl auszuwandern, überschwemmen oder umzuziehen (challenge or response frage ?)

• Herausforderungen:

  • Nil brachte fruchtbaren Boden mit

  • Staudämme Kanalisation und diesen zum aufgefangen, ablassen und sammeln von Wasser um Fruchtbarkeit zu fördern

  • Erforderte gesellschaftliche Kommunikation, Interaktion und schriftlichkeit

  • Durch diese Herausforderungen entstand Hochkultur

• Unter- und Ober Ägypten

• Gemeinsame Identität führt zur Verfestigung

1. Jenseitsglaube:

   • Mumifizierungen: Mensch bleibt unsterblich, wenn Körper erhalten bleibt

   • Toter Mensch muss sein Herz auf die Waage legen

   • Wiegen die Taten gegenüber der Menschen schwerer als die Feder der Welt (Maat)

   • Herz schwerer: Übergabe Mensch an Gott Thot und Vater Osiris

   • Seele des Menschen unsterblich

2. Monumentale Architektur:

   • erhalten sind: Pyramiden, Obelisken, Säulentempel

   • Teurers Gestein für religiöse Bauten—-> sind auch nur erhalten geblieben , andere geide aus Nilschwamm

   • Religiöse besondere Bedeutung

   • Z.B. Weltanschauung:

     • Himmelsgöttin Nut

     • Vater Shu Gott der Lüfte der sie stützet

     • Menschen stehen auf der Erde, den Gatten von Nut, Geb

3. Gauverwaltungsstrukturen:

   • klare Verwaltungsstrukturen

   • Verschiedene Bereiche z.B. Gaufürsten, hohe Beamte

   • Institutionell verstetigt

4. Feste Sozialstrukturen:

   • 1. Pharao an spitze

   • 2. Beamte und Pfister

   • 3. Gilde/Kaufleute/ Handwerker

   • 4. Fellachen

   • 5. Sklaven

   • Ständische Hochkultur die über Jahrhunderte erhalten war

5. Eigenes Schriftsystem:

   • Hieroglyphen

   • Seit 1820 erst lesbar für Forscher durch Stein mit Gesetzten auf Griechisch

6. Pharaonentum

   • wichtigste identitätsstiftenden Konstante

   • Gotteskönigstum als garantiert der Weltordnung (Maat)

   • Pharao ist Ägypten und kann als Sohn des Reh und horus dran Kontakt zu Hörern aufnehmen

Der Pahrao

• Pharao = zentrale Figur ägyptischer Geschichte

• Pharao übersetzt = das große Haus

• Inkarnation (Verkörperung) des Himmelgottes Horus und des Sonnengottes Re

• Magische-göttliche Kräfte

• Götter haben die Welt aus dem chaotischen Ursumof heraus erschaffen, an dem anfangs nur der Urhügel in Pyramidenform herausragte

• Weltordnung Ma’at wurde dem Pharao als Hüter übergeben

• Pharao gleichzeitig Mensch und Gott

• Persönliches Wirken des Pharaos kann Ordnung aufrecht halten—-> göttliche Weltordnung ma’at stark bedroht durch Chaos

  • systematische religiöse, literarische, naturwissenschaftliche und sportliche Erziehung im Haus des Lebens in Welt aufrecht zu erhalten

• Geschichte für Ägypter = keine ökonomisch-sozialer-Prozess

• Geschichte = kultisches Drama mit Pharao als Hauptdarsteller

• Über 3 Jahrhunderte weg, Pharao ist unüberwindlicher Weltordner und Kriegsheld der Ober physische Kraft die gefährdete Ordnung sickert

Ideologische Bedeutung der pharaonischen Körperkultur

• körperliche Präsenz und Kompetenz = zentrale Bedeutung des Königsdogmas

• Begleitet den Pharao von der Erziehung hin bis in den Tod

• Vorbereitung auf sein körperlich-sportliche Aufgabe

• Systematische Leibeserziehung des prinzen in speziellen Internat Schulen des Adels als erzieherisch motivierte Form der Körperkultur

• Beginn systematischer Übungen

Sport des Pharao:

1. Was für Sportformen:

   • Erneuerungslauf

   • Großwildjagd

   • Bogenschießen

   • Pferd-/Streitwagenbeherrschung

   • Schiffsteuerung

   • Zuschauersport

2. Wozu? Sinnrichtung und Bedeutung

   • kultisch-magisch

   • Militärische Funktion

   • Sportlicher Selbstwert

   • Rekordstreben

   • Erzieherisch

   • Politisch

   • Vergnügung

3. Wie? Organisatorische Rahmenbedingung

   • Laufanlage

   • Jagdrevier

   • Organisierte Sportart

   • Systematisches Training

   • Freudvoller Sportkonsum

• Krönunglauf bei der Inthronisation des Pharaos

• Alle 30 Jahre nach Antritt des Amtes wurde dieser Lauf wiederholt als Erneuerung seiner Kräfte

Ablauf:

• laufender Pharao mit oberägyotischer und unterägyptischer Krone

• Erste Sportanlagen der Welt

• Erste Laufbahn wie wir sie heute kennen

• Zwei Laufmahle mussten umrunden werden (150m Laufstrecke)

Bedeutung:

1. symbolische Besitzergreifung des Herrschaftsgebietes:

2. Öffentlich politische Demonstration physischer Herrschaftsfahigkeit um Ma’at aufrecht zu erhalten—- trainierten womöglich dafür

3. Kultisch-magische Erneuerung der physischen Kräfte

Bedeutung:

• Akt der Wiederherstellung der göttlichen Weltordnung ma’at

• Ma’at gefährdeten Kräfte dargestellt durch gefährliche Tier (Löwen, Krokodile usw. ) werden durch Pharao bezwungen

• Allegorie über den Sieg der Feinde Ägyptens

• Pharao als göttlicher Jäger und Kreuzer

Ablauf:

• Pharao wehrt sich gegen Löwen, Jagd sie

• Steuert zwei galoppierende Pferde indem er Zaumzeug durch Hüfte gebunden hat

• Lenkt damit

• Tiere werden erstochen

Hochkultur entstand aus Nomaden- und Jägerkultur

• Großwildjagd der Stammeshäuptlinge war zur Sicherung der Nahrung und zum Schutz der Gemeinschaft

• Pharao trat als Großwildjäger in Fußstapfen der vorgeschichtlichen Stammeshäuptlinge

• Reale Gefahren von Tieren waren da

Tabelle über die Entwicklung der königlichen Rekorde in Bogenschiessen der Pharaonenzeit

Rekord = Tat, die noch nie getan worden war, von der man noch in keinem Bericht gehört hat - Definition nach Amenophis II.

• Überrumpfung

• nachfolgender Pharao hat schussleistuung des letzten Pharao übertroffen

• Es gab Zuschauer

• Dicke der Zielscheibe

Erster sportlicher Gedanke:

• trainiert = systematische Erziehung im Bogenschiessen

• Übertreffen des vorherigen Pharao

• Spezifische normierte Zielscheibe

• Zuschauer

• “Weltrekordversuch”

Sportliche Verhaltensweisen kein Griechisch-abendländisches Orivileh, sondern anthropologisch-Universal und lässt sich im alten Ägypten erstmals dokumentieren -These von Decker

Sport der Ägypter:

• kulturelle Sinneichtende Bereiche

• Subsistenz, Nahrung und Sicherheit

• Kuktisch-religiöse Weltsicherungsfunktion, Aufrechterhaltung der Ma’at

• Pharaonische Hetzjagd vom Streitwagen aus als Training für den militärischen Ernstfall als aktiver Heerführer

• Vergnügung und Freizeitbeschäftigung mit ständischer Repräsentationsfunktion

• Jagd als sportliches Verhalten, Phänomen rühmten( vergleichen und übertreffen) sich gegenseitig

• Kampf, Arbeit, Kult und Vergnügung eine Rolle und werden zum Sport des Pharaon

Bewegungskulturen mit unterschiedlichen Sinnrichtungen eingebunden in verschiedene gesellschaftliche Lebens- und Funktionsbereiche als Nahrungserwerb, Schutz der Bevölkerung, Militär/Kampf, Gemeinschaftsbildende Festkultur, Religion & Kult, Ausdruck ständischer Repräsentation, Mittel der Erziehung & Sozialisation und der Freizeitgestaltung

• Entwicklung zum organisierten Wettkampfsport mit Rekordstrebenund einem sportlichen eigenwert

Impulse für die Entwicklung einer ersten Spirtidee in altägyptischer Zeit

Definition nach Beckers 1995:

einerseits:

• Erscheinungsformen des modernen Sports die erst gegen des 19 Jahrhunderts entstanden

• Konstruktionsprinzipien gebunden an gesellschaftlich kulturelle Entwicklung

• Sport ist Ausdruck technischer Zivilisation

• Geprägt durch Prinzip des Fortschritts (Wachstum) , der Leistungsverbesserung(Rekord) & Konkurrenz (Wettkampf)

• Verbände und Vereine basieren auf diesen Prinzipien

Aussage, dass Industrie und Engländer den modernen Sport brachten ist falsch!

• Diese Prinzipien traten auch schön bei den Körperkulturen der alten Ägypter auf

• Entwickelten eine besondere Form der Bewegungskultur

Denn andererseits:

• Sport zu allen Zeiten als ein nach festen Regeln ablaufender Umgang mit dem Körper

• Verbinden mit den in der jeweiligen Zeit bestehenden kulturellen Normen und Werten

• Zeitabhängig, wandelbar und veränderbar

• Statt Sport: Bewegungskultur

  • kultischer Sportbegriff der Ägypter hat mythische und religiöse Vorstellung

Kontroverse: ist der Moderne Wettkampfsport eine Errungenschaft:

• der heutigen abendländisch geprägten zeit

• Der alten Ägypter

• der alten Griechen?