Nenne zwei Verfahren, mit denen physiologisch aktive Nervenzellen anatomisch dargestellt werden können
Immediate early genes (-> in situ Hybridisierung)
2-Deoxy-Glucose (-> radioaktiv markiert, Fixierung im Gewebe)
Thallium-Autometallographie (-> Ka+-Analogon fĂŒr Na-K-Pumpe)
Was bezeichnet âspike sortingâ bei extrazellulĂ€ren Ableitungen?
an einer Elektrode können verschiedene Zellen registriert werden
beide Zellen sind dann im Ableitsystem zu sehen
durch ihre leicht unterschiedliche Form können sie voneinander getrennt werden
-> theoretisch können damit mehrere 100 Zellen simultan abgeleitet werden
Warum wird die abgeleitete Potentialspur bei extrazellulĂ€ren Ableitungen meist fĂŒr Abbildungen umgedreht ?
ExtrazellulĂ€r wird das âinverseâ des Aktionspotential abgeleitet
-> fĂŒr Abbildungen wird es dann meist wieder âumgedrehtâ (normale Aktionspotential-Form)
Welchen Parameter misst man bei patch-clamp Ableitungen?
Messung der Differenz zwischen intra- und extrazellulÀrer Elektrode
Vergleich dieses Werts mit dem Sollwert (unten, vom Signalgenerator)
Bei einer Differenz wird ein Strom in die Zelle geschickt, der die Differenz in Richtung auf Null fĂŒhrt
-> Messung des dabei flieĂenden Stroms (eigentlicher Messwert eines voltage-clamp Experiments)
Mit imaging-Verfahren kann man die Physiologie von Neuronen âansehenâ â welche Parameter werden dabei meist visualisiert?
Verwendung entsprechender Farbstoffe können physiologischen Zustand einer Zelle visualisieren
-> FluoreszenzverÀnderung
sichtbar machen einer VerÀnderung von bspw.
Calcium-Gehalt/Calcium-Konzentration
Membranpotenzial
Beschreiben Sie bitte, wie man bei einem funktionellen MRI vorgeht.
+ Wie ist die rÀumliche und zeitliche Auflösung dieser Technik?
zuerst Aufnahme eines klassischen MRI -> hochaufgelöste Anatomie
-> Messung des Signals, dass Atomkerne beim Ăbergang von einem angeregten Zustand in den Grundzustand aussenden
danach Erstellung eines BOLD-image (= Blood oxygenation level dependent)
-> magnetische Eigenschaften von HÀmoglobin sind abhÀngig von der Oxygenierung -> Darstellung im MRI
-> Je nach AktivitÀt unterschiedlicher Oxygenierungen der Gehirnregionen -> unterschiedliche Verhaltensweise im MRI
-> Subtraktion eines MRI-Bilds des aktivierten Zustandes von einem Ruhezustandsbild -> fMRI
rÀumliche und zeitliche Auflösung:
rÀumliche Auflösung des BOLD-Signals ist im mm-Bereich
-> durch Ăberlagerung mit dem Bild des normalen MRI gibt es eine gute Lokalisation der aktivierten Areale -> gut
zeitliche Auflösung ist nicht sehr gut -> kaum unterhalb von Minuten möglich
Was ist das Problem bei isolierten lebenden PrÀparaten?
Wie kann man dieses Problem minimieren?
z.B. die Pulsationen durch die GefĂ€Ăversorgung
Möglichkeit:
bei in-vitro Techniken wird das Gewebe isoliert und in einer Blutersatzlösung mit Sauerstoff und NÀhrstoffen versorgt
elektrophysiologische IntrazellulĂ€rableitung ist sehr viel einfacher, dafĂŒr ist keine ânormaleâ Stimulation mehr möglich
Beschreibe die Technik der Optogenetik
-> Steuern von Neuronen mit Licht
Algen enthalten ein Licht-sensitives Protein
Gen dieses Proteins wird in die DNA eines Neurons im Gehirn eingefĂŒgt
eine Beleuchtung der Neuronen mit der richtigen WellenlÀnge öffnet den Kanal -> depolarisiert z. B. das transfizierte Neuron mit hoher zeitlicher PrÀzision
mit der richtigen Kombination von Neuronen kann eine gesamte Gehirnschaltung zur Steuerung bestimmter Verhaltensweisen aktiviert werden (wie Bewegung)
Zellen können sowohl depolarisiert als auch hyperpolarisiert werden
damit können Netzwerke in vitro, aber auch in vivo beliebig manipuliert werden
-> beispielsweise kann in einem Tier die Rolle bestimmter Neurone fĂŒr ein Verhalten untersucht werden
ErklÀre das Prinzip von Calcium-Imaging in ein paar SÀtzen
Visualisierung des physiologischen Zustands einer Zelle
Farbstoff wird intra-, extrazellulĂ€r oder ĂŒber Transfektionen zellspezifisch eingebracht
Fura-2 fluoresziert abhÀngig von Ca-Konzentration in verschiedenen WellenlÀngen
Das VerhĂ€ltnis des emittierten Lichts bei zwei WellenlĂ€ngen ist ein MaĂ fĂŒr die Ca-Konzentration
Sie wollen die Neuronenaktivierung beim Mensch beim Fersehschauen messen.
Beschreibe einen Versuchsansatz. Welche Nachteile/Probleme hat die gewÀhlte Methode?
Vorschlag:
MEG (Magnetenzephalographie)
wĂ€hrend des Fernsehens wird die Messung durchgefĂŒhrt ; hohe zeitliche Auflösung
der Stromfluss in aktiven Nervenzellen erzeugt magnetische Felder
-> werden durch hochempfindliche Magnetspulen (SQUIDs) gemessen werden
MEG Signale sind sehr schnell -> können GehirnaktivitÀt ohne Zeitverzögerung aufzeichnen
Problem:Â
schlechte rÀumliche Auflösung
-> Möglichkeit wÀre, mit einem MRI (Magnetresonance Imaging) zu kombinieren -> hat hohe rÀumliche Auflösung
sehr aufwĂ€ndig und teuer (KĂŒhlung mit Helium, Abschirmung etc.)
In einem Fernsehkrimi wird bei einem VerdĂ€chtigen eine EEG-Ableitung vorgenommen. Der auswertende Psychiater berichtet, dass er im EEG den Beleg fĂŒr die Beteiligung der Person an einem Verbrechen gefunden hat.
Kommentieren Sie bitte diese Aussage!
ein EEG zeigt nur AktivitÀten in Gehirnregionen an
das EEG misst dabei Dipole im Gehirn durch sehr viele Neuronen an der Kopfhaut
bestimmte AktivitÀten können nicht die Schuld von jemandem an einer Straftat beweisen
es kann nicht rĂŒckwirkend eine AktivitĂ€t zum Zeitpunkt der angeblichen Tat gemessen werden
Ein Komillitone hat eine Sendung gesehen, in der bei einem toten Fisch AktivitÀt in bestimmten Gehirnarealen in Zusammenhang mit einer Reizung festgestellt wurde. Er ist total aus dem HÀuschen.
Wie erklÀren Sie sich das und warum ist das vielleicht doch gar keine so tolle Entdeckung?
die Messung der Helligkeit der Volume-Pixel (voxel) ist nicht vollstÀndig eindeutig -> die Werte streuen
diese Fehler können (und mĂŒssen) ĂŒber statistische Verfahren korrigiert werden
es gibt ein hohes Risiko fĂŒr falsch positive Ergebnisse -> die Korrektur wird oft nicht vorgenommen
ErklÀre die Funktionsweise der PET (Positronen-Emissions-Tomographie)
Injektion von radioaktiver 18F-Fluordesoxyglucose injiziert
sie sammelt sich in stoffwechselaktiven Neuronen an
-> emittiert Positronen
-> bei Wechselwirkung mit einem Elektron emittieren sie zwei Photonen in genau gegengesetzte Richtungen
Photonen werden von Detektoren erkannt -> aus der zeitlichen und rÀumlichen Verteilung dieser Zufallsereignisse wird auf die Lokalisation des 18F-FDG und damit auf stoffwechselaktive Areale geschlossen
zeitliche und rÀumliche Auflösung sind nicht sehr gut
die Strahlenbelastung ist gering (?)
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