Klassifikation Nebenwirkungen - Zeit
akut: bis 90 Tage
spät: nach 90 Tagen
Klassifikation Nebenwirkungen - Symptomatik
akut -entzündliche Prozesse, als Konsequenz des nekrotischen Abbaus nach dem Mitosetod der inaktivierten Zellen
spät - fibrotische Prozesse, als Konsequenz der Inaktivierung durch Differenzierung
Klassifikation Nebenwirkungen - betroffener Gewebetyp
akut - hierarchisch strukturierte Zellumsatzgewebe (H-Typ-Gewebe), mit relativ hoher Proliferationsrate und Zellerneuerung
spät - flexibel strukturierte Gewebe und Organe (F-Typ-Gewebe) mit wenig Proliferation und geringer Zellerneuerung (spät)
Zelluläre Effekte der Bestrahlung
Zellinaktivierung oder Zelltransformation
-> Ionisation führt zu Chromosomenschäden
Letale Schäden - deterministische Effekte
Doppelstrangbruch -> wird nicht oder falsch repariert
-> Bildung von anzentrischen Fragmenten, diese enthalten genetisches Material, nicht in Form von Chromosomen organisiert sondern als DNA-Fragmente ohne Zentromer im Zellkern
azentrische Fragmente -> weisen generell auf letale Schäden hin, führen letztlich zur Inaktivierung der betroffenen Zelle
Nicht-letale Schäden - stochastische Effekte
Fehlreparatur -> Austausch Bruchstücke zwischen Chromosomen
es können neue Nachbarschaftsverhältnisse der Gene entstehen
-> Transformation der Zelle und Kanzerogenese
Zusammenfassung Zellinaktivierungsmechanismen
Mitosetod, Apoptose, Differenzierung
-> nach Bestrahlung wd Zellen v a über Mitosetod inaktiviert
Ziele der Strahlentherapie
Maximale Schädigung des Tumors , Inaktivierung aller Tumorzellen
Minimales Risiko von Nebenwirkungen
Toleranzdosien nicht überschreiten (Schwellendosis für deterministische Effekte)
Risiko von Sekundärtumoren reduzieren (keine Schwellendosis für stochastische Effekte)
Mögliche Nebenwirkungen der Strahlentherapie also Folge der
Zelltransformation -> Sekundärtumoren (keine Schwellendosis)
Zellinaktivierung -> Normalgewebsschädigung (gewebssepz Toleranzdosis)
Folgen der Strahlentherapie: Sekundärtumore
wichtig:
chromosomale Transformationen treten auch spontan auf
für individuelle Tumore kann kein kausaler Zusammenhang mit einer vorausgegangenen Bestrahlung nachgewiesen werden
Studie Mamma Ca:
Häufigkeit kontralaterales Mamma Ca nimmt mit Zeit zu (3%)
abhängig vom Alter des Pat + betr Organe
generell: alle Gewebe mit hoher Zellumsatzrate erhöhtes Risiko für strahlenind. Tumor; das empfindlichste Gewebe: Brustdrüse
nach Bestrahlung im Kindes- und Jugendalter liegt Risiko bei 70-80%; dennoch bei junger Hodgkin Patientin nicht mit Bestrahlung verzichten aber Brustkrebsfrüherkennung indiziert
Nebenwirkungen
Folgen der Zellinaktivierung - akut
Akute Nebenwirkungen
Latenzzeit kurz (<90 d nach Therapiebeginn)
Symptome: Entzündliche Reaktionen
z.B. Erythem der Haut
Klinische Relevanz
erfordern evtl therapeutische Maßnahmen
können Therapiepausen erzwingen
-> Akutreaktionen sind vorübergehend
-> Therapiepausen vermeiden da ungünstig Tumorvernichtung
Folgen der Zellinaktivierung - spät
Späte Nebenwirkungen
Latenzzeit: lang (>90d nach Therapiebeginn)
Symptome: Fibrotische Veränderungen, Gefäß- oder Nervenschädigung
z.B. Fibrose der Brust
Herz- und Lungentoxizität
Kinische Relevanz: dosislimitierend
Die Spätschäden heilen nicht ab, sondern sind progredient
Das individuelle Risiko bleibt konstant
Strahlenwirkung auf Normalgewebe - aktu vs spät
Akutschäden < 90 d
Entzündliche Prozesse
Erythem
Mukositis
Dermatitis
Pneumonitis
Spätschäden > 90 d
Fibrotische Prozesse
Bindegewebsfibrose
Lungenfibrose
Gefäßschäden
Nervenschäden
Strahlenwirkung auf Normalgewebe - akut vs spät
Akutschäden
entzündliche Prozesse
sind vorübergehend
in H-Typ (hierarchisch) Zellumsatzgeweben
-> hämatop. Zellreihen, Haut, Schleimhaut, Mukosa,
Samenepithel, viel Proliferation
Spätschäden
fibrotische Prozesse
sind progredient
in komplexn F-Typ Geweben (flexibel)
-> Leber, Niere, Lunge, Glia
komplex aufgebautes Gewebe
keine Trennung Stamm- und Funktionszelle
wenig Proliferation
NW treten nur auf wenn die Toleranzdosis der Gewebe/ Organe überschritten werden
Toleranzdosen der Normalgewebe
abhängig von Organstruktur
parallel
z.B. Leber, Niere, Lunge
Organschäden bei einer kritischen Anzahl funktioneller UE
NW: RILD (rad liver dam)
maximale Dosis: 35 Gy
mittlere Dosis für das gesamte Organ
dh NW Risiko max 5%
-> ausgeprägter Volumeneffekt
seriell
z.B. Rückenmark
funktionelle Einheiten liegen nebeneinander
Organversagen bei Schädigung einer Einheit
NW: Querschnittslähmung
max Dosis: 45Gy
punktuelle Maximaldosis
dh NW Risiko 0,3%
-> geringer Volumeneffekt
gemischt
z.B. Rektum
NW: Rektale Blutung
Maximale Dosis: 70Gx
20% des Rektums <70Gy
NW Risiko: 10%
-> mäßiger Volumeneffekt
Zum Merken
NW Strahlentherapie treten als Folge der letaler bzw nicht letaler Chromosomenschäden auf
akute und späte NW als Folgen der Zellinaktivierung
diese deterministischen Schäden haben Schwellendosis, treten zwangsläufig auf wenn Toleranzdosis des Gewebes überschritten wurde
Kanzerogenese als Folge der Zelltransformation
->diese stochastischen Schäden haben keine Schwellendosis , auch kleinste Dosen sind mit einem - wenn auch minimalen Risiko- der Krebsentstehung verbunden
Die Zellumsatzrate bestimmt die Empfindlichkeit des Gewebes bezüglich der stochastischen Schäden (Kanzerogenese) bzw der Latenzzeit der deterministischen Effekte (akut vs spät)
Jedes Organ bzw Gewebe zeichnet sich durch ein Spektrum typischer bzw Akut sowie Spätschäden auf
Akutschäden in hierarchisch strukt Zellumsazugeweben
z.B. Eythem, Dermatitis, Mukositis
Spätschäden in Geweben und Organen mit flexibler Struktur
z.B. Fibrosen, Nervenschädigung, Gefäßschäden
Die Struktur der Risikoorgnae (seriell oder parallel) bestimmt den Einfluss des Volumeneffektes und somit die Vorgabe wie viel Volumen eines Organs mit welcher Dosis belastet werden kann
Lernziele
Die Zellumsatzrate des betroffenen Gewebes bestimmt die Empfindlichkeit des Gewebes bezüglich der stochastischen Schäden (Kanzerogense) bzw der Latenzzeit der deterministischen Effekte (akute und späte NW)
Jedes Organ bzw Gewebe zeichnet sich durch ein Spektruk atpyische Akut sowie Spätschädenrisiken auf
Akutschäden in hierarchisch strukt. Zellumsatzgewebe
z.B. Erythem, Dermatitis, Mukositis
die Struktur der Risikoorgane (Seriell oder parallel) bestimmt den Einfluss des Volumeneffektes und somit die Vorgabe wieviel Volumen eines Organs mit welcher Dosis belastet werden kann
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