Ikterus - Propädeutik
Ikterus = Gelbsucht (Hyperbilirubinämie)
Sklerenikterus > 2mg/dl ,Hautikterus > 4mg/dl
Prähepatischer Ikterus (Hämolyse)
Erhöhtes indirektes (unkonj.) Bilirubin
Posthepatischer Ikterus (Verschlussikterus), z.B. Choledocholithiasis
erhöhtes direktes, (konjugiertes( Bilirubin
Heptischer Ikterus
DD Hepatitis, Leberversagen, Leberzirrhose
Ikterus - Labordiagnostik
je nach Verhältnis - auf zugrunde liegende Schädigung schließen
Ikterus - Cholestase Muster
Cholestase-Muster: AP/GGT > AST/ALT
PBC: IgM, AMA
PSC: CED, MRCP
Cholelithiasis: Sono
Tumoren: Bildgebung
Medikamente
Ikterus - Toxisches Muster
Toxisches Muster : GGT > ALT/ AST
ASH (AST führend)
MCV, CDT
NASH (ALT führend)
HbA1c, Lipide
Hämochromatose
Ferritin, Transferrinsättigung
M. Wilson
Coeruloplasmin
Ikterus - Hepatitis-Muster
Hepatitis-Muster: ALT/AST>AP/GGT
Hepatitis C
Anti-HCV
Hepatitis B
Anti-HBc
AIH
IgG, ANA
CMV, EBV
seltene Erreger
DD Hepatitis
Virushepatitis A, B, C, D, E
Begleithepatitis bei Herpesgruppe (EBV, HSV, VZV), Coxsackievirus, Adenovirus, Gelbfiebervirus, HIV, Masern, Paramyxovirus, Rubella, Lassa-Fieber, Marburg-Virus, Ebola
Nicht-alkoholische Steatohepatitis (NASH)
Alkoholosche Steatohepatitis (ASH)
Autoimmune Hepatitis (AIH)
Hepatitis durch Medikamente, Over-the-counter-drugs, sog. Drug-induced liver injury (DILI)
Merke: Histologisch häufig nicht eindeutig medikamentös-toxische Hepatitis, DD Virushepatitis (A oder E) oder auch AIH!
DD Virushepatitis
A
B
C
D
E
Infektionsquelle
Feces
Blut
Infektionsweg
Fäkal-oral
Perkutan
Permukosal
PerkutanPermukosal
Chronifizierung
Nein
Ja
Prävention
Impfung
Screening
Hygiene
Hepatitis A - Prävalenz
Prävalenz
weltweit verbreitet
hohe Inzidenz: Mittelamerika, Afrika, Naher Osten, Indien
in Deutschland am meisten über Reiseinfektion importiert
Hepatitis A - Steckbrief
RNA Virus
Übertragungsweg - Enteral
Inkubationszeit ca 30d (15-50d)
Ikterischer Verlauf
<6 Jahre < 10%
6-14 Jahre 40-50%
>14 Jahre 70-80%
Chronizität - Nein
Komplikationen - Fulminante Hepatitis < 1%
Hepatitis A - Verlauf
Virämie / Virusnachweis Stuhl geht Erkrankung und Transaminasenerhöhung voraus
klinische Symptomatik geht mit Serokonversion zu Ende
Hepatitis E - Prävalenz
Asien, nördliches Afrika, Mittelamerika
Hepatitis E - Steckbrief
Übertragungsweg: enteral
Inkubationszeit: 14d - 2 Monate (länger)
Chronizität: nach Organtransplantation
Komplikationen: Akutes Leberversagen 1-5%, Schwangere bis 25%
Genotypen : 1 und 2 versus 3 und 4
Merke: Ausheilung mit Immunschutz! Zwei unterschiedliche Infektionsquellen! Hygiene als Präventionsmaßnahme!
Hepatitis E - Genotypenvergleich
Hepatitis E in Afrika und Asien
Hepatits E in Industrienationen
HEV-Genotypen
1 und 2
3 und 4
Verbreitung
epidemisch und sporadisch
sporadisch (autochthon)
Fulminante Verläufe bei Schwangeren
Trinkwasser
zoonotische Übertragung (insbesondere Schweinefleisch)
(Blutprodukte)
Chronische Verläufe
häufig
bei Immunsupprimierten und selten bei Immunkompetenten
Hepatitis E - Verlauf
ähnlich Hep A geht Nachweis der Symptomatik voraus
auch nach Abklingen der Symptome kann Virus noch nachgewiesen werden
Hepatitis B - Steckbrief
DNA Virus
Übertragungsweg: parenteral (hohe Infektiosität)
Inkubationszeit: 60d bis 4 Monate
Genotypen: 7 Genotypen
Chronizität:
<5 Jahre (Ikterus<10%) 30-90%
>5 Jahre (Ikterus bis 50%) <10%
Deutschland 0,5-1%
Weltweit 250 Millionen
Komplikationen
Fulminante Hepatitis <1%
Merke: Ausheilung mit Immunschutz! Weltweit v.a. Transmission Mutter/ Kind als Infektionsquelle! Säuglingsschutzimpfung!
Hepatitis B - Prävalenz
höchste Prävalenz in Afrika und Zentralasien
Hepatitis B - Klinik
-> ähnelt anderen viralen Infektionen, solange kein Ikterus kann als unspezifischer Infekt gedeutet werden
Unwohlsein, Leistungsknich, Übelkeit, Erbrechen, Gewichtsverlust
Kopf-Glieder- und Gelenkschmerzen
Husten, Rhinopharyngitis, Atemwegsinfektion, Pleuraerguss
Evtl Fieber, Bradykardie, Hypertonie, Myokarditis
Ikterus, Stuhlentfärbung, bierbrauner Urin
Symmetrische Arthralgien der kleinen Gelenke
Urtikaria, papulöse Akrodermatitis
Vaskulitiden der kleinen und mittleren Gefäße
Polyarthritis, Polymyalgia rheumatica
Essentielle gemischte Kryoglobulinämie
Hepatitis B - Labordiagnostik
HBsAg - Akute oder chronische Hep B “carrier status”
HBeAg - frühes Stadium, hohe Replikation
HbcAg - nur im Lebergewebe nachweisbar
HBV-DNA Replikation, Viruslast, Infektiösität (PCR)
anti-Hbc - Contakt
anti-Hbc-IgM - Akute Infektion
anti-Hbs ausgeheilte Infektion oder Zustand nach Impfung
anti-HBe- Teil Ausheilung
Hepatits B - Stadien
Verlauf Chronische Hep B Infektion
HBV DNA hoch (am höchsten)
HbsAg hoch
ALT niedrig
ALT Peak
HbsAg fallend
HBV DNA fallend
HbsAg stetig niedrig
ALT abgefallen, stetig niedrig
HBV DNA stetig niedrig
HbsAg kann leicht ansteigend im Verlauf
Hepatitis B - Therapieindikationen
HBsAg positive
1) Chronische HBV Infektion*
+
2) Chronische Hep B +/n Zirrhose
-> Antivirale Behandlung
*Monitor: HBsAg, HBeAg, HBV DNA, ALT, Fibrosierung
HBsAg negativ, anti-HBc positiv
-> no specialist follow up
-> Immunosuppression: orale antivirale prophylaxe
Therapiestandard
-> Entecavir + Tenofovir
Hepatitis D
kein vollständiges Virus
für Replikation auf Coinfektion mit Hep B angewiesen
bei gleichzeitiger Infektion: schwere akute Verläufe mit niedriger Chronizität
als Superinfektion einer best Hep B -> selten schwerer akuter Verlauf aber Beschleunigung der Entwicklung Leberzirrhose und deutl erhöhtes HCC Risiko
Hepatitis C- Prävalenz
Nordafrika, Zentralasien
Hepatitis C - Steckbrief
Übertragung: parenteral
Inkubationszeit: 40-50d
Genotypen : 6
Chronizität : 70%
Prävalenz Deutschland 1%
Komplikationen: Leberzirrhose bei 20%
-> daher relevant für Deutschland
Hepatitis C - Labordiagnostik
Anti-HCV negativ
keine Hepatitis C
Kontrolle oder PCR bei V.a. akute Infektion
-> Empfehlungen bei Infektionsrisiko
Anti-HCV positiv
chronische oder ausgeheilte Hepatitis C
PCR 6 Monate negativ = Ausheilung
PCR 6 Monate positiv = chronische Hepatitis C
-> Status Leberfibrose Therapieindikation
Hepatitis C - Therapie
Therapieziel ist die SVR (Eradikation des Virus, klinische Heilung)
Für alle Genotypen steht eine interferonfreie Therapie zur Verfügung
Kosten betragen ca 50.000€ pro Patient
AIH - Epidemiologie
betrifft idR das mittlere bis höhere Lebensalter
häufiger Frauen
15-25 pro 100.000
Inzidenz steigend
30% mit Zirrhose bei Erstdiagnose
AIH - Diagnostik
ASt, ALT führend, gering erhöht GGT, AP
selektive IgG Erhöhung
Autoantikörper (ANA; SMA, SLA/LP, LKM)
Ausschluss Virushepatitis (Anti-HCV, Anti-HBc)
Histologie einer chronischen Hepatitis
-> 3 von 4 Kriterien sollen erfüllt sein
Merke: AIH ist eine klinische Diagnose!
AIH - Therapie
Immuntherapie mit Cortison
Umstellung im Verlauf Azathioprin
bei therapierefr./schwerer Verlauf auch andere Immunsuppressiva möglich
AIH vs DILI
wichtige DD der AIH ist DILI
-> drug induced liver injury
häufig nur klinische Unterscheidung da histologisch ähnliches Schädigungsmuster
DILI wird wie AIH mit Cortison therapiert
häufig nur im Verlauf nach Ausschleichen der Steroide ob im Falle eines Rezidivs eine AIH vorliegt oder ob DILI war
NASH - Zusammenfassung
Nicht-alkoholische-Steatohepatitis
GGT führend, gering erhöht ALT, AST, AP nur minimal erhöht
Teil des metabolischen Syndroms
Sonographie mit homogener Parenchymverdichtung
3 Monate fettarme Reduktionskost
Normalisierung = Diagnose gesichert und therapiert
Kein Ansprechen = Indikation zur Leberbiopsie
Wdhlg Metabolisches Syndrom
kardiovaskulärer Risikoclsuter
stammbetonte Adipositas
DyslipoproteinämieHypertonie
Glucosetoleranzstörung wie Diabetes mellitus Typ II
Wdhlg Nicht-alkoholische Fettlebererkrankung
Definition nicht-alk. bed. Verfettung der Leber mit Gefahr der Entzündung und Zirrhosebildung
Epidemiologie ca 14-27% in Europa
Ätiologie
metabolisches Syndrom
Adipositas
DM Typ 2
Parenterale Ernährung
Zustand nach GI Eingriffen
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