Wie sind die Verbindungen zu anderen Teilgebieten in der Diagnostik? (Tabelle)
Was umfasst die Statusdiagnostik / Querschnittsdiagnose
– Einlage Feststellung eines Ist–Zustands
– Ausprägungsgrad der selektionsrelevanten Eigenschaft wird
O in Relation zu einer Vergleichsnorm gesetzt (nominiert)
O durch Distanz zu einem definierten Kriterium bestimmt (kriteriumsorientiert)
Was umfasst die Prozessdiagnostik / Längsschnittdiagnose?
– Wiederholter Erfassung von Verhaltensänderungen durch mehrmalige Messung
– Z.B. Erfolgskontrolle einer Intervention
– Bei Verhaltensdiagnostik wird zu verändertes Merkmal kontinuierlich erfasst, um die Intervention ggf. anzupassen
– Oftmals kriteriumsorientiert (z.B kontinuierliche Lernkontrollen in der Schule)
Normorientiert: Untersuchungsergebis wird im Hinblick auf statistische Bezugswerte (also Bezugsgruppe) interpretiert
Kriteriumsorientiert: Einzelne Person wird im Hinblick auf vorgegebenes Ziel (Kriterium) untersucht und bewertet
Wie lässt sich die Strategie “Auswahl der Veränderung” der Diagnostik erklären? (Tabelle)
Was ist das Eigenschaftsmodell und wie lässt es sich beschreiben?
– Verhalten von Menschen wird in Form von Eigenschaften (“traits”) beschrieben
– Eigenschaften sind hypothetische, gedankliche, konstruierte Gebilde (Konstrukte)
– Nicht direkt beobachtbar, kann somit nur aus direkt beobachteten Verhaltensweisen erschlossen werden
– Verhaltensweisen als Indikator für Eigenschaften, müssen repräsentativ sein (Validität)
– Wichtige Annahme: Personen verhalten sich in verschiedenen Situationen gemäß ihrer Eigenschaftsausprägung –> situative Einflüsse sind zwar da, aber weniger wichtig als Verhaltenserklärunh
– Vorteil: Schlussfolgerungen über zukünftiges Verhalten auch in neuer Situation gemacht werden sollen, für die im Alltag keine zureichenden Beobachtungsgelegenheiten existieren
ZIEL: Eigenschaft muss durch passende Verhaltensweisen gemessen werden –> Verhaltensweisen müssen INHALTLICH repräsentativ sein (Validität)
Wie kann man Eigenschaften und Zustände unterscheiden?
– Eigenschaften (“traits”) = relativ breite und zeitlich stabile Dispositionen
– Zustände (State) = Aspkete, die sich sehr stark über die Zeit und situationsabhängig ändern
– Bsp.: Emotionen, mentale Zustände, Erregung
– Zustände werden im Eigenschaftsmodell explizit ausgeschlossen
Was ist das Problem der fehlenden transsituativen Konsistenz?
– Menschen verhalten sich nicht absolut gleich in allen Situationen
– Langjährige Diskussion zwischen Persönlichkeits– und Sozialpsychologen
–> Lösung: stattdessen Situationsprofile (d.h., relative Unterschiede zwischen Personen sind gleich, nicht absolute verhaltensausprägungen)
– Eigenschaften sind (vielleicht?) zu breit definiert, um konkretes Verhalten zu definieren
–> z.T daher Forderung nach situationsspezifischem Eigenschaften (Symmetrie zwischen Prädiktor und Kriterium)
–> Problem aber: als Messidee dann in Teilen nicht mehr brauchbar (Ökonomie–Idee!)
–> ACHTUNG: löst das Grundproblem daher nur bedingt
Wie lässt sich die Verhaltenstheorie beschreiben?
Was steht bei der Verhaltenstheorie im Mittelpunkt?
Was ist das Ziel?
Durch welches Modell kann eine Analyse einer Situation erfolgen?
Was ist der Induktionsschluss?
Annahme: Persönlichkeitseigenschaften braucht man nicht – diagnostisch relevant ist alleine das Verhalten, dass jemand zeigt
Beschreibung menschlichen Verhaltens durch konkret beobachtetes Verhalten
Nicht was eine Person an Eigenschaften aufweist, sondern was diese Person in verschiedenen Situationen tut, steht im Vordergrund (aus konkret beobachtbarem Verhalten soll auch nur dieses vorhergesagt werden
Induktionsschluss: Gleiches Verhalten wird in ähnlicher Situation wieder gezeigt
Statt “signs” (Indikatoren) stehen “samples” (Stichproben von Verhaltensweisen) im Mittelpunkt (z.B. Führerscheinprüfung)
Wird eingesetzt, wenn Veränderunhen einer Person oder Umwelt von einem IST–Zustand zu einem SOLL–Zustand erfolgt soll und festlegen werden soll welche Aspekze dazu in welche Richtung verändert werden müssen
ZIEL: Verhalten in jeweiliger Situation genau zu messen (Reliabilität)
Analyse der Situation durch “funktionale Verhaltensanalyse” gemäß des S–O–R–K–C Modells
Beschreibe die Institutionelle Diagnostik
– Diagnostik in Instituionen, häufig mit wiederkehrenden, gleichbleibenden Fragestellungen
–Primär Selektionsdiagnostik: Personenselektion vs. Bedingunhsselektion
– Anwendungsfelder: v.a. ABO– und Pädagogische Psychologie
Beschreibe die Individuelle Diagnostik
– Diagnostik in Bereichen spezifischer und häufig wechselnder Problemstellungen
– Primär Modifikationsdiagnostik: Verhaltensmodifikation vs. Bedingungsmodifikation
– Anwendungsfelder: v.a. Klinische Psychologie
Was sind Ziele und Arten der Institutionellen und der individuellen Diagnostik zusammengefasst?
Institutionelle Diagnostik:
–> Selektionsdiagnostik
–> Normierte Statusdiagnostik
–> Eigenschaftsdiagnostik
Individuelle Diagnostik:
–> Modifikationsdiagnostik
–> Kriteriumsorientierte Prozessdiagnostik
–> Verhaltensdiagnostik
Welche Argumente sprechen für das Eigenschaftsmodell?
– aggregierte Verhaltenmsmaße (über viele verschiedene Situationen hinweg) korrelieren deutlich mit Eigenschaftsbeschreibungen (r = .42 bis .56 für die Big Five) (Fleeson & Gallagher, 2009)
– Längsschnittuntersuchungen zeigen (in Selbst– und Fremdbeurteilungen), dass Eigenschaften über längere Jahre hinweg, stabil sind (r = .54 bis .74; Metaanalyse: Roberts & DelVecchio, 2000; Bleiforn et al., 2009)
– VORAB gemessene Intelligenz kann ZUKÜNFTIGEN Berufserfolg Vorhersagen (r = .23 bis .56; Metaanalyse: Strenze, 2007)
– Intelligenz scheint gemäß zahlreicher Re–Test–Reliabilitätskoeffizienten stabil zu sein (ca. r = .80; Vharter, 2003)
Was sind Argumente für die Verhaltensdiagnostik?
– Die Erfassung von Verhaltensweisen ist weniger verfälschungsanfällig als eine reine Beschriebung von Verhaltenstendenzen
– Die Erfassung des Zielverhaltens selbst wirft weniger Zweifel an der Fairness von Testverfahren auf als wenn Indikatoren erfasst werden, deren Zusammenhanh zum Kriterium unklar oder uneinheitlich ist.
– Die Erfassung von Verhaltensweisen erfordert kein “Eindrinhen” in die Persönlichkeit einer Person und wahrt deren individuelle Privatheit
Was passiert wenn man das Eigenschafttsmodell und das Verhaltensmodell gemeinsam betrachtet?
– beide Ansätze ergänzen einander!
–> Menschen verhalten sich in unterschiedlichen Situationen anders, aber in derselben Situation verhalten sich auch Menschen unterschiedlich
– Eigenschaftstheoretiker ignorieren tendenziell die Situation, Verhaltenstheorrtiker tendenziell die Person
– Vernindung auch in Interaktionsbefehle Perspektive, ABER: Haupteffekte sollten nicht vernachlässigt werden
Wie lässt sich “normorientiert” und “kriteriumsorientiert” beschrieben?
Normorientiert
– Messwert (=Rohwert) ist allein nicht aussagekräftig
– Erst durch Vergelichswert bekommt er Bedeutung –> Transformation in Normskala; d.h. Relation zu einer Vergleichsnorm (relatives Vergelichsmaß!)
– Was ist die passende Normgruppe? Wie ist die Normgruppe charakterisiert?
– Individuelles Abschneiden hängt somit entscheidend von Vergelcihsgruppe ab (Bsp.: “Einäugiger unter Blinden”)
– Konsequenz: i.d.R. Können nicht alle Pbn den Besteert erhalten
– Es wird immer ein besser/schlechter als Andere geben!
Kriteriumsorientiert
– Mindestwert muss vorab bestimmt werden –> Wer definiert die Art und Höhe des Vergleichsmaß
– Vergleichsmaß ist ein absolutes Maß; Distanz zu diesem Kriterium ist entscheidend
– das Abschneiden anderer Pbn istirrelevant
– Konsequenz: Alle können z.B. “bestehen” / Höchstwert erreichen!
Was sind die Ziele und Arten der Diagnostik (Stark vereinfachte Zusamenfassung)
Institutionelle Diagnostik —> Slektionsdiagostik —> normorientierte statusdiagnostik —> Eiegsnchaftsdiagnostik
Individuelle Diagnosik —> Modifikationsdiagnostik —> kriteriumsorientierte Prozessdiagnostik —> Verhaltensdiagnostik
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