Wie können Dammrisse klassifiziert werden?
Dammriss 1. Grades (DR I°): Oberflächliche Verletzungen der Damm- und Scheidenhaut
Dammriss 2. Grades (DR II°): Verletzungen der oberflächlichen Beckenbodenmuskulatur (M. bulbocavernosus und M. transversus perinei) ohne Beteiligung der Sphinctermuskulatur
Dammriss 3. Grades (DR III°): Verletzung der oberflächlichen Beckenbodenmuskulatur und des M. sphincter ani bei intakter Rektumwand (DR III°a, b, c)
Dammriss 4. Grades (DR IV°): Verletzung der oberflächlichen Beckenbodenmuskulatur, des M. sphincter ani externus und internus des Rektums
Was sind Risikofaktoren für einen höhergradigen Dammriss? (11 Punkte)
Forzeps
GG > 4000g oder Kopfumfang > 35cm
Mediane Episiotomie
Nulliparität
Vakuumextraktion
SchulterdystokieFGM (weibliche Genitalverstümmelung)
Occipitoposteriore Haltung
Verlängerte Dauer der AP
Kristeller-Handgriff
Geburt in Steinschnittlage oder tief hockender Postition
Wie werden Dammrisse I° und II° bzw III° und IV° therapiert?
Behandlung von DR I° und II° i.d.R. unkompliziert
Chirurgisch unter Lokalanästhesie/PDA versorgt
DR III° und IV°
Allgemein- oder Regionalanästhesie
Versorgung unter aseptischen Bedingungen im OP
Welche Komplikationen können nach höhergradigen Dammrissen auftreten? (5 Punkte)
Sekundäre Wundheilung und Blutungen
Permanente Stuhl- und Windinkontinenz
Dyspareunie
Infektionen, Abszesse, rectovaginale Fisteln
Kritischer Blutverlust, hämorrhagischer Schock
Worauf ist bei der Nachbetreuung eines höhergradigen DR zu achten? (4 Punkte)
Postoperative Gabe von Laxantien
Tägliche Reinigung mit Wasser
Kühlende Auflagen oder gekühlte topische Schmerzmittel, ausreichende Analgesie
Prophylaktische Antibiotikagabe je nach Ausmaß
Was soll für Folgegeburten nach höhergradien Dammrissen empfohlen werden?
Nach DR III/IV elektive Sectio anbieten bei
Persistierenden Symptomen einer
Stuhlinkontinenz
Reduzierter Sphinkterfunktion
Vermuteter fetaler Makrosomie
Wann treten Zervix- und Vaginalrisse gehäuft auf?
Zervixrisse bei raschen Geburten, frühem Mitpressen
Vaginalrisse bei vag.op. Eingriffen
Welche Nervenläsionen können auftreten? Was ist die Ursache?
Nervus obturatorius
Sensibilitätsverlust an Oberschenkelinnenseite mit motorischer Schwäche der Oberschenkeladdukoren
Ursache: Kompression des kindlichen Kopfes
Nervus femoralis
Sensibilitätsverlust im medialen Oberschenkel mit motorischer Schwäche des M. Psoas und Quadriceps
Blutung im Psoasbereich, intrapartales Beckentrauma
Wann und warum tritt eine Rectovaginale Fistelbildung auf? Wie diagnostiziert und therapiert man diese?
Auftreten:
meist wenige Monate nach einer traumatischen Geburt
Bei unzureichender Versorgung eines DR IV°
Diagnose:
Röntgenologische Darstellung
Intraoperative Darstellung
Therapie:
operative Versorgung
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