Buffl

VL03 Geschichte der Familie

RE
by Rebecca E.

3.Mittelalter

  • Patriarchalisch organisiert; Hausvater große Autorität und Verantwortung (Schutz und Versorgung), aber weniger Machtbefugnisse als die römischen pater familias.

  • Bedeutungsabnahme patrilinearer Deszendenz, Durchsetzung bilinearer Deszendenz.

  • Familienmotiv: Bedeutungsabnahme der Fortführung der Abstammungslinie, Bedeutungszunahme der Familie als Ort der Produktion

  • Einfluss des Christentums →Wandel der institutionellen Strukturen der Familie:

    • Verbot der Kindestötung undHeirat naher Verwandter,

    • Ablehnung Adoption, Konkubinat, Wiederheirat.

-> Schwächung patriarchaler Verwandtschaftsverbände.

  • Heiratsregeln:

    • Partnerwahl durch Lehns- oder Grundherren bzw. Eltern bestimmt.

    • Heirat (i.d.R.) nur innerhalb der jeweiligen Stände.

    • Gründung neuer Haushalt (Neolokalität)

    • (Mehr oder weniger) Zustimmung beider Ehepartner (Konsensehe) <- Einfluss der Kirche („Sakrament der Ehe“)

Fürsten- und Adelsfamilien

Ländliche und städtische Familienhaushalte

Eingebettet komplexen Haushaltsstrukturen von Fürsten- und Adelshöfen

Ganzes Haus (Kernfamilie, Gesellen, Knechte, Mägde, Gesinde, etc.)

Zweckorientierte Beziehungen zwischen Mitgliedern, wenig Raum für gefühlsmäßige Bindungen.

Fortsetzung der Abstammungslinie bedeutsam

Fortsetzung der Abstammungslinie weniger bedeutsam -> Sicherung als Produktionsgemeinschaft → Familie als funktionierende Arbeitseinheit ->  Einbindung der Kinder

 

Hohe Sterblichkeit -> Häufige Wiederverheiratung (wegen Verwitwung) → „Patchworkfamilien“

  • Formen des Alleinlebens, Alleinerziehende, Wohngemeinschaften von Frauen (v.a. Witwen mit/ohne Kinder)

4.Neuzeit/Industrialisierung

  • Große Formenvielfalt der Familien.

  • Wandel: Trennung von Produktionssphäre und Familiensphäre (Industrialisierung; Städten, Arbeitern).

  • Kulturelle Faktoren:

    • Abkehr von kirchlicher Alleinverantwortlichkeit für Ehe

      -> Aufhebung von Ehebeschränkungen, Ermöglichung der Scheidung

    • Verstärkte Beachtung individueller Rechte (Aufklärung)

    • „Subjektivierung“ des Ehe- und Familienverständnisses (Romantik), Partnerwahl weniger durch Dritte → Motiv emotionalen Zuneigung und romantischen Liebe.

    • Wirtschaftliche Interesse am Kind (Arbeitskraft) nahm ab → Kindheit und Jugend als eigenständige Lebensphasen gewannen an Bedeutung

Bürgertum

 Arbeiter

Familie als auf Dauer angelegte eheliche Lebensgemeinschaft mit (2-4) Kindern.

Erfordernis der Existenzsicherung, prekäre Lebensbedingungen, arm

Höhere Kinderzahl, Kinderarbeit verbreitet

Ehe = intime Beziehungsstruktur, persönlicher Zuneigung und freiere Partnerwahl

Wenig Unterschiede zur vorindustriellen Haushaltsformen ohne Produktionsfunktion

Familie als privater Raum, nur begrenzt offen

„Fremde“ im Haushalt: Trotz häufig beengter Wohnverhältnisse Untermieter/„Schlafgänger“.

Heiratsalter Mann bei ca. 30 Jahren, Frau fünf bis sechs Jahre jünger.

Heiratsalter niedriger (als im Bürgertum)

Strikte geschlechtsspezifische Arbeitsteilung: Mann ist Haupternährer, Frau ist Hausfrau und Mutter

Auf Einkommen beider Elternteile angewiesen

-> Bleibender Autoritätsanspruch des Mannes (patriarchales Modell); aus rollensoziologischer Sicht Verschärfung der Abgrenzung der Rolle von Frau und Mann (vorher war Frau mit für Ernährung und Produktion zuständig, jetzt nicht mehr nötig)

„Ideale“ bürgerliche Familie nicht umestzbar

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Rebecca E.

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