Aufgabe 1
a) Was versteht man unter dem dispositiven Faktor im Rahmen der betriebswirtschaftlichen Produktionsfaktoren?
b) Nennen Sie 4 typische Elementarfaktoren im Rahmen der betriebswirtschaftlichen Produktionsfaktoren
c) Nennen Sie 4 Beispiele für Betriebsmittel.
d) Was versteht man unter Betriebsstoffen. Nennen Sie 2 Beispiele
e) Welche 3 typischen Werkstoffe kennen Sie? Erläutern Sie diese kurz und nennen Sie hierzu auch ein Beispiel.
a) Leitungsfunktion im Unternehmen, die sich mit der Kombination der Elementarfaktoren zur Leistungserstellung beschäftigt.
Beispielsweise zählt die Arbeit des Geschäftsführers, des Bereichs- und Abteilungsleiter zum dispositiven Faktor.
Der dispositive Faktor beschäftigt sich überwiegend mit organisatorisch-anordnenden, kontrollierenden, repräsentativen und planerischen Aufgaben.
b) Arbeitsleistung, Betriebsmittel, Werkstoffe und Waren, Rechte
c) Betriebsgebäude, Maschinen, Anlagen, Transporteinrichtungen, Fuhrpark, Betriebs- und Geschäftsausstattung
d) Betriebsstoffe sind Stoffe, die nicht in das Erzeugnis eingehen, aber bei der Durchführung des Fertigungsprozesses verbraucht werden
Beispiele: Energie wie Strom, Schmiermittel, Wasser, Diesel, Gas
e) Werkstoffe:
Rohstoffe = Stoffe die im Fertigungsprozess Hauptbestandteile in das Erzeugnis eingehen (bsp in Möbelindustrie: Holz)
Hilfsstoffe = Stoffe, die als Nebenbestandteil in das Produkt eingehen (bsp. in Möbelindustrie: Leim, Lack, Dübel, Nägel, Schrauben)
Bezogene Fertigteile = Teile, die unverändert Bestandteile des Produkts werden (bsp. In Möbelherstellung: Beschläge, Schlösser)
Aufgabe 2
Abläufe im Unternhemen werden über die Struktur (Aufbauorganisation), Prozessregelungen (Ablauforganisation) und Selbstorganisation (informelle Organisation gesteuert.
a) Nennen Sie die beiden Voraussetzungen für Organisation
b) Welche Organisationsgrundsätze kennen Sie? Beschreiben Sie diese Grundsätze:
c) Zur Gestaltung der Aufbau-Organisation ist eine Aufgabenanalyse und -synthese erforderlich. Nach welchen Gliederungsmerkmalen ist eine Aufgabenanalyse möglich?
Nennen Sie 4 Kriterien und jeweils mindestens 2 Beispiele hierzu.
d) Welches Ziel verfolgt die Aufgabensynthese?
a) Voraussetzung für Organisation:
Teilbarkeit von Aufgaben
Wiederholung gleicher Aufgaben
b) Organisationsgrundsätze
(1) Grundsatz des organisatorischen Gleichgewichts
Ein organisatorisches Gleichgewicht zwischen Organisationsplanung, Disposition und Improvisation ist erforderlich.
=> Organisationsplanung sorgt für Stabilität im Betriebsgeschehen.
=> Disposition und Improvisation erhöhen die Elastizität; der Betrieb reagiert flexibel.
(2) Grundsatz der Zweckmäßigkeit
organisatorische Regelungen müssen der Zielsetzung der UNg dienen
(3) Grundsatz der Koordination
alle organisatorischen Maßnahmen müssen aufeinander abgestimmt (koordiniert) werden
Zeitliche, räumliche, personelle Koordination
(4) Grundsatz der Wirtschaftlichkeit
Die Organisation soll eine hohe Wirtschaftlichkeit und eine hohe Rentabilität ermöglichen.
c) Gliederungsmerkmale für die Aufgabenanalyse mit jeweils 2 Beispielen.
Objekte
Warengruppe: Tischlereibedarf
Warengruppe: Zimmereibedarf
Verrichtungen
Bedarfsermittlung
Bestellung
Lieferungsüberwachung
Phasen
Einkaufsplanung
Einkaufsdurchführung
Einkaufskontrolle
Rangstufen
Einkaufsleiter
Einkäufer
Lagerverwalter
Lagerarbeiter
d) Ziel der Aufgabensynthese
Analytisch festgestellte Einzelaufgaben werden zu Aufgabenkomplexen zusammengefasst.
ZIEL: Bildung von Stellen, Abteilungen, Instanzen.
Aufgabe 3
Personalführung ist die zielorientierte Einbindung der Mitarbeiter und Führungskräfte in die Aufgaben des Unternehmens. Sie ist ein Teil der Unternehmensführung. Dazu gehören unter anderem Unternehmenskultur, Führungsstile und Managementmodelle, Führung und Motivation.
a) Nennen Sie 4 Führungsstile und beschreiben Sie diese Stichpunktartig
b) Beschreiben Sie die Führungstechnik “Management by Objectives”
c) Welche Techniken kennen Sie um die betriebliche Arbeitsorganisation humaner zu gestalten?
(Nennen Sie mindestens 4 Möglichkeiten)
d) Nennen Sie 4 Führungsmittel (inkl. kurzer Beschreibung)
a) 4 Führungsstile mit Beschreibung:
Autoritärer Fürungsstil
VG entscheidet und ordnet an
VG gestaltet alleine d. Betrieblichen Aktivitäten ohne die Untergebenen darin einzuschließen.
VG trifft seine Entscheidungen ohne Begründung u erwartet Gehorsam.
Entscheidung erfolgt durch VG allein; Kommunikationsweg = einseitig
Kooperativer Führungsstil:
VG gestaltet in Zusammenwirken der MA die betriebl. Aktivitäten
VG bezieht seine MA in den Entscheidungsprozess ein und erwartet sachl. Unterstützung
Entscheidungsfindung erfolgt gemeinsam; Kommunikationsweg = mehrseitig
Bürokratischer Führungsstil
MA werden als anonyme Faktoren gesehen u. Ihre Motivation wird durch (meist schriftl.) Anordnungen u. Vorschriften bewirkt. Infos fließen auf formellen Wegen.
Laissez fairer Führungsstil
MA werden als isolierte Individuen betrachtet; ihre Motivation wird durch ein hohes Maß an Freiheit bewirkt. Informationen fließen zufällig.
b) Management by Objectives/ Führung durch Zielvereinbarung:
Im Rahmen gemeinsam festgelegter Ziele wird den nachgeordneten Mitarbeitern Entscheidungsspielraum gelassen, wie sie die Ziele verwirklicht haben wollen.
Von der oberen Leitungsebene wird hier nicht die Entscheidung der Mitarbeiter, sondern nur das Ergebnis ihrer Arbeit überwacht.
c) Techniken, um die betriebliche Arbeitsorganisation humaner zu gestalten:
Arbeitserweiterung (job enlargement)
Arbeitsbereicherung (job enrichment)
Arbeitsplatzwechsel (job rotation)
Teilautonome Arbeitsgruppen (z.B. an einer Fertigungsinsel
Autonome Arbeitsgruppen
d) Führungsmittel?
Personal-Information (Infos über das Personal, an das Personal, vom Personal)
Personal-Kommunikation (Gespräch, Besprechung, Konferenz, Verhandlung)
Personal-Beurteilung (Persönlichkeit, Leistungsergebnis, Verhalten der MA werden systematisch und regelmäßig beurteilt)
Personal-Motivation (z.B. gute Arbeitsbedingungen, gutes Betriebsklima, gute Bezahlung, …)
Aufgabe 4
Bereits während der Gründungsphase sollte sich der Unternehmer Gedanken über die Aufbau- und Ablauforganisation seines Unternehmens machen.
a) Erklären Sie den Begriff Aufbauorganisation
b) Beschreiben Sie die Spartenorganisation. Nennen Sie hierzu mindestens 3 Merkmale. Skizzieren Sie diese Organisationsform.
c) Erläutern Sie folgende Begriffe:
Organisation
Disposition
Improvisation
Und nennen Sie jeweils 2 Beispiele aus der betrieblichen Praxis.
d) Was versteht man unter einem Profit-Center?
Bei welcher Organisationsform wird ein Profit-Center i.d.R. eingesetzt?
a) Begriff Aufbauorganisation
= statisch
Durch die Aufbauorganisation wird ein Unternehmen strukturiert
Gliedert die Aufgaben in Aufgaben-Bereiche und bestimmt die Stellen und Abteilungen, die diese bearbeiten sollen
Zur Gestaltung der Afbauorganisation ist die Aufgabe-Analyse sowie Aufgaben-Synthese notwendig
b) Spartenorganisation (Divisionalisierung)
Hier wird das Unternehmen nach Produktionsbereichen (sog. Sparten oder Divisionen) gegliedert.
Jede Sparte wird als eigenständige Unternehmenseinheit geführt.
Jede Sparte wird als UN in der Gesamtunternehmung betrachtet.
Pro Sparte kann der Erfolg in Form eines Profit-Centers problemlos ermittelt werden.
Zudem ermöglicht die Spartenorganisation eine schnelle Reaktion auf Marktveränderungen.
Aufgabe 5
Unternehmensziele sind die Grundlage für alle unternehmerischen Tätigkeiten und Entscheidungen. Inder Vergangenheit spielte Gewinnmaximierung als Hauptziel die größte Rolle. Heute ist es das gesamte unternehmerische Handeln, das die Interessen aller Beteiligten berücksichtigt. Man kann daher auch von einem Zielsystem sprechen.
a) Was versteht man unter der sogennanten SMART-Formel bei der Zielfestlegung bzw. Tielvereinbarung? Beschreiben Sie die SMART-Formel anhand von Beispielen.
b) Beschreiben Sie das Zielsystem einer Unternehmung stichpunktartig anhand von Beispielen.
c) Die bisherige Organisationsform, wonach jedem Mitarbeiter streng begrenzte Aufgaben übertragen wurden, ist durch eine moderne und zukunftsorietierte zu ersetzen.
Stellen Sie dem Juniorchef ihre Gedanken zur Einführung einer neuen Betriebsorganisation dar. Führen Sie sechs Aspekte an, die eine moderne Organisationsform kennzeichnen.
d) Beschreiben Sie folgende Begriffe:
Stelle
Stabstelle
Instanz
Leitungsspanne
a) SMART-Formel – Die festgelegten Ziele sollen folgende Eigenschaften aufweisen:
S = specific, d.h. Ziele müssen spezifisch bzw. Klar und eindeutig sein z.B. Bau einer Lagerhalle mit 1000m^2
M = measurable, d.h. Ziele müssen messbar sein. Z.B. Einhaltung vorgegebenen Budgets von 50k€
A = achievable, d.h. Ziele müssen erreichbar sein z.B. Bau der Lagerhalle beträgt 6 Monate
R = relevant, d.h. Ziele müssen wichtig sein z.B. Mitarbeiter wurden vom Bauvorhaben informiert und erkennen deren strategische Wichtigkeit zur künftigen Sicherung der Arbeitsplätze.
T = timeable d.h. Ziele müssen klar terminiert sein Z.B. Fertigstellung bis 30.08.XX
b) Zielsystem einer Unternehmung
(1) Wirtschaftliche Ziele
Leistungsziele: Marktanteil, Produktions- und Absatzprogramm, Absatzwege
Erfolgsziele: Umsatzvolumen, Kostenstruktur, Wirtschaftlichkeit, Rentabilität
Finanzziele: Zahlungsfähigkeit, Liquiditätsreserve, Gewinnreservierung
(2) Soziale Ziele: gerechte Entlohnung, menschenwürdige Arbeitsbedingungen, Arbeitsplatzsicherung, Gewinnbeteiligung der Mitarbeiter, soziale Integration
(3) Ökologische Ziele: Einhaltung der Umweltschutzgesetze, Entwicklung und Verwendung umweltfreundlicher Produkte
c) Aspekte für eine moderne Organisationsform
Informationen der Mitarbeiter über geplante betriebliche Veränderungen
Einbeziehung der Mitarbeiter in der Gestaltung der Aufbau- und Ablauforganisation
Bildung von autonomen Fertigungsgruppen
Führung der Mitarbeiter durch Zielvereinbarungen
Förderung des KVP (kontinuirlicher Verbesserungsprozess)
d) Organisationsbegriffe erläutern
(1) Stelle = kleinste organisatorische Einheit in der Aufbauorganisation
(2) Stabstelle = Stellen ohne eigene fachliche und disziplinarische Weisungsbefugnis (nur beratende Funktion)
(3) Instanz = Stelle mit Leitungsbefugnissen z.B. Abteilungsleiter
(4) Leitungsspanne = Zahl der direkt weisungsgebundenen Stellen pro Instanz
Aufgabe 6
Unternehmen müssen immer flexibler agieren, sich auf neue Regelungen einstellen und Kosten im Griff behalten. Projekte sollen dies gewährleisten.
a) Nennen Sie 5 Merkmale eines Projektes.
b) Nennen Sie mindestens 5 Erfordernisse für ein Projektmanagement.
c) Was versteht man unter Drama-Dreieck im Rahmen des Projektmanagements? Erklären Sie einen Zielkonflikt im Rahmen des Drama-Dreiecks
d) Was versteht man unter Stakeholder im Rahmen von Projekten?
Nennen Sie mindestens 5 mögl. Stakeholder.
a) 5 Merkmale eines Projektes:
Vorgegebens Ziel
Neuartigkeit
Einmaligkeit
Komplexität
zeitl. Begrenzung
begrenzte Ressourcen
Risiko/Unsicherheit
b) 5 Erfordernisse für ein Projektmanagement:
nötoge Anpassungsprozesse eines Unternehmens
Zunehmender internationaler Wettbewerb/Globalisierung
Bessere Ausschöpfung des Kreativitäts- und Innovtionspotentials eines UN
Komplexe Aufgaben machen interdisziplinär fungierende Gruppen erforderlich
Gestiegene Angorderung bzgl. erhöhter Produktivität und Flexibilität
c) Drama-Dreieck
Die 3 kritischen Faktoren im Rahmen der Projektdurchführung sind Zeit, Kosten/Ressourcen und Leistung/Qualität
Zudem existiert noch der umfassende Faktor Kundenzufriedenheit: Alle Stakeholder des Projektes – obwohl diese unterschiedliche Ansprüche haben – sollen zufriedengestellt werden.
Der Projektleiter hat die schwierige Aufgabe alle 3 bzw. 4 Faktoren des magischen Dreiecks bestmöglich umzusetzen.
ZIELKONFLIKT IM RAHMEN DES DRAMA-DREIECKS
Z.B. Zielkonflikt Kosten und Leistung: Das Budget eines Projekts ist fast aufgebraucht. Um das Projekt in der gewünschten Qualität fertigzustellen, müsste allerdings das Budget erhöht werden.
d) Stakeholder
Stakeholder = Personen/-gruppen, die am Projekt beteiligt sind, die am Projekt interessiert sind, die von den Auswirkungen des Projekts betroffen sind und die Interesse am Projekterfolg haben.
Mögl. Stakeholder: Projektleiter, Aktionäre/Anteilseigner, Auftraggeber, Kunden, Lieferanten, Öffentlichkeit, öffentl. Interessensgruppen, Mitarbeiter, AN-Verbände, Wettbewerber, Fachabteilungen des UN.
Aufgabe 7
Im Rahmen des Projektmanagements spielt die Teambildung eine wichtige Rolle.
a) Beschreiben Sie die typischen Phasen der Teambildung.
b) Was versteht man unter Meilensteine?
c) Wann werden die Meilensteine festgelegt?
d) Wo bzw. In welcher grafischen Aufstellung werden die Meilensteine erfasst?
e) Nennen Sie typische Gliederungskriterien eines Projektstrukturplans. Beschreiben Sie diese kurz.
a) Phasen der Teambildung:
(1) Forming/Formation: Die Gruppe wird gebildet. Die TN lernen sich kennen (gegenseitiges Beschnuppern). Jeder ist auf der Suche nach seiner Rolle.
Die Phase ist geprägt durch Höflichkeit, Unsicherheit, Kontaktaufnahme.
(2) Storming: Die Gruppenmitglieder führen Auseinandersetzungen bzgl. Ihrer Rollen. Sie versuch sich zu profilieren. Durch Konfrontation werden persönliche Differenzen der Teamitglieder deutlich.
(3) Norming: Die Gruppenmitglieder haben Spielregeln aufgestellt. Der Projektleiter wird akzeptiert. Ein “Wir-Gefühl” hat sich eingestellt. Die eigentliche Auseinadersetzung mit den Projektzielen kannerfolgen.
(4) Performing: Die produktive Arbeit erreicht in dieser Phase ihren Höhepunkt.
Nach der erfolgten Gruppenkohäsion sind nun Spitzenleistungen (High-Performance) möglich.
Die Gruppe steuert sich überwiegend selbst.
(5) Ending: Nach Projektende wird das Projektteam wieder aufgelöst.
b) Unter Meilensteine versteht man herausragende Arbeitspakete bzw. Wesentliche Projektereignisse im Projektablauf. Sie sind Teilergebnisse des Projektes.
Je Projekt sollen zwischen 4 und 7 Meilensteine definiert werden.
Dadurch eine Grobplanung des zeitlichen Ablaufs eines Projektes mögl.
c) Meilensteine werden zu Projektbeginn festgelegt.
d) Projektstrukturplanung (PSP)
e)
(1) objektorientiert: PSP wird nach Elementen, Bauteilen, Objekten gegliedert
(2) funktionsorientiert (= verrichtungsorientiert): PSP wird nach Aktivitäten u. Tätigkeiten gegliedert.
(3) phasenorientiert: PSP wird nach Projektphasen gegliedert.
(4) gemischtorientiert: PSP wird nach mehreren Gliederungsprinzipien gegliedert, z.B. objekt- und funktionsorientiert. (Allerdings muss pro Gliederungsebene dasselbe Gliederungsprinzip angewandt werden)
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