Vorlesung 6

Die Annahme der Klassichen Testtheorie weisen Schwächen auf

• Skalenniveau der untersuchten Merkmale ist oft nicht genau bestimmbar

• Alle Items sollen dasselbe Merkmal messen, was aber in KTT nicht bestimmbar ist.

• Kennwerte, die bestimmt werden, sind stichprobenabhängig.

• Fraglich: Lassen sich Reaktionen zu verschiedenen Items zu einem Testwerte zusammenzähle (Setzt voraus, dass alle die gleiche Bedeutung und somit gleich Gewichtung haben).

Daraus resultierte die Entwicklung der Probabilistische Testtheorie (IKT)

Die Probabilistische Testtheorie:

= Im Unterschied zur KTT, geht die Probabilistische Testtheorie (IKT) explizit der Frage nach, welche Rückschlüsse auf interessierende Einstellungs-, Persönlichkeits- oder Fähigkeitsmerkmale gezogen werden können, wenn die Probanden lediglich Antworten auf verschiedene Testitems vorliegen.

• Annahme der “lokalen stochastische Unabhängigkeit” von Items (d.h. Itemshomogenitäz) (aber: auch bei KTT angenommen)

• Bestimmung von stichprobenunabhängigen Parametern:

• Personenparameter (“ksi”): Ausprägung des Probanddn auf latentem Trait

• Itemsparameter (Sigma): traitbezogene Anforderung des Items an die Person, Schwierigkeits- / Anforderungsparameter

• Die Annahmen über die Beziehung zwischen dem manifesten Antwortverhalten auf die Testitems und der Ausprägung auf dem latenten Trait werden in Form einer mathematischen Gleichung (Funktion) festgelegt

  —> itemcharaktefistische Funktion (IC-Funktion)

• Anwendung für dichotome Items:

  • Antworten können (bei dichotomen Items ) x = 1 (Lösung / Zustimmung) oder x = 0 (Nichtlösung / Ablehnung) sein

  • Parameter (Personen- & Itemsparameter) werden auf der gleichen Skala ausgedrückt

  • Annahmen können unterschiedlich mathematisch ausgedrückt werden

a) deterministisch (Guttmann - Modell)

b) pronanilistisch (Rasch - Modell)

Aspekte der Gültigkeit:

• Endimensionalität / lokale stochastische Unabhängigkeit

• Trennschärfen sind gleich, können aber bei komplexeRen IKT-Modellen auch unterschiedlich sein.

• Summenwerte sind erschöpfende Statistiken der Personenparameter

• Spezifische Objektivität —> Schwierigkeitsunterschiede zwischen Items können unabhängig von Personeneigenschaften festgelegt werden; Personenunterschiede können bei einfachen oder schwierigen festgestellt werden.

—> Prosbend muss nicht alle Items bearbeiten, um den Personenparameter schätzen zu können (denn alle Items eines homogenen Itempools sind für die Erfassung von Unterschieden geeignet)

—> Adaptives Testen = Proband erhält nur Items, die “wahrscheinlich” seiner Fähigkeig entsprechen (d.h. Keine zu schweren und keine zu leichten Items)

Vorteile:

• Grundlage für adaptives Testen, da der Personenparameter nach jeder Aufgabe neu berechnet werden kann und dadurch entsprechen Items selektiert werden können, die maximale Information liefern

• Adaptives Testen: Proband erhält nur Items, die “wahrscheinlich” seiner Fähigkeit entsprechen (das heißt, keine zu schweren und keine zu leichten Items)

• Grundlage für Veränderungsmessung (KTT ist dafür nicht ausgelegt, geht u.a. Von stabilen Personenmerkmalem aus)

Nachteile:

• Schwierig in Praxis, geringelte eindimensionale Items zu finden

• Spezielle Auswertungsprogramme notwendig

• Überprüfung der Gültigkeit des Modells muss an großer Stichprobe erfolgen

• Großer Itempool notwendig

• Zumeist Computerdiagnostik für Adaptibes Testen notwendig.

• Ale diagnostische Prozess wird die Abfolge von Maßnahmen zur Gewinnung diagnostisch relevanter Informationen und deren Integration zur Beantwortung einer Fragestellung bezeichnet (Schmidt- Atzert & Amelang)

• Der Diagnostische Prozess beginnt nicht mit der Untersuchung, sondern bereit mit dem Auftrag und der Fragestellung

Beispiele für Fragestelleungen:

• Welche Ursache haben d schlechten Schuleistungen von Anna? (Pädagogischer Bereich, Schulpsychologie)

• Ist Herr Müller für eine Ausbildung zum Chemielaboranten geeignet? (Berufseignungsdiagnostik)

• Liegt bei Frau Schmidt eine psychische Störung vor, wenn ja, welche? (Klinische Psychologie)

• Immer hypothesengeleitetes vorgehen

  • Hypothesen (“psychologische Fragen”) werden formuliert

  • Auf Basis von wissenschaftlichen Erkenntnissen

  • In Bezug zu (Vor-)Informationen über den Fall

  • Nicht alle, sondern nur relevante Aspekte werden einbezogen

  • Wichtig: neutrales Vorgehen, Hypothesen werden fallen gelassen , wenn keine Belege dafür vorliegen

  • Z.B.: Woran liegt das unterdurchschnittliche Leistungsverhalten des Schülers

• Geeignete Verfahren auswählen und Daten erheben

  • Auswahlkriterien sind Reliabilitö, Validität, Zeitaufwand, Zumutbarkeit

  • Oftmals wird ein Aspekt von mehreren Methoden erfasst (multimethidal) eine Methide liefert Informationen für mehrere Aspekte