Leistungsdiagnostik

• Interesse am Verhalten des Funktionssystems (Atmung, HZK, Stoffwechsel) unter Belastung

  
  

• benutzt standartisierte Testverfahren

• Beurteilung konditioneller Leistungskomponenten

• keine Abbildung der Wettkampfleistung

• Infos zu Stärken und Schwächen

• Vorgaben zu individueller Trainingssteuerung

• Black Box

  • Transfer des Trainings in den Wettkampf

• systematischer Einsatz

  • Zusammenhang Training <—> Leistung

  • Zusammenhang Leistungsdiagnostik <—> Wettkampf

• vor und zwischen Training eine Testung

Ist-Zustand

• Leistungsfähigkeit

• Stärken/Schwächen

• Folgerungen für Schwerpunkt

• Vorgaben zur Intensitätssteuerung

• Vorhersage aktueller WK Leistung

Veränderungen

• Beurteilung Wirksamkeit des Trainings

• Beurteilung des langfristigen Trainingskonzepts

• Proband nicht motiviert oder erholt genug

• vor Testung intensives oder umfangreiches Training

• keine ausreichende Ernährung

• andere Tageszeit

• zu kurzes Aufwärmen

• Abstand zwischen Testungen zu kurz für Anpassungen

• generell schlecht gewählter Zeitpunkt, da mitten in Belastungswoche oder kurz nach Trainingslager oder Wettkampf

Labortest

Vorteile

• standartisierte und klare Bedingungen -> leichter zu wiederholen

• keine Störvariablen bzw. bessere Kontrolle

• Untersuchung und Risiken geringer

Nachteile

• stellt nicht Realität dar -> nicht übertragbar

• Verhalten des Probanden wird beeinflusst

• geringe Generalisierbarkeit

  
  

Feldtest

Vorteile

• übertragbar in Realität, da im natürlichen Umfeld

• representativ und generalisierbar

• ohne Kenntnis der Probanden durchführbar

Nachteile

• kostspielig

• Risiko unerwünschter Störvariablen -> keine Kontrolle

• ATP System (Kreationphosphatspeicher)

  • Football

• Glykolytisches System (Kohlenhydratspeicher)

  • Sprintschwimmer

• Oxidatives System (Fettspeicher)

  —> je länger die Belastung desto mehr aerobes System bzw. oxidativer Anteil

  • Marathonläufer

= Energiesysteme während maximaler Belastung

• ATP Speicher:

  • die ersten 8 sec.

  • anaerob alaktazide Phase

• Glykolytspeicher

  • nach den ersten Sekunden und während vorheriger Phase aktiv

  • wenn nicht genug Sauerstoff vorhanden

  • entsteht Milchsäure (Laktat)

  • anaerob laktazide Phase (Glykolyse)

• Fettspeicher

  • wenn genug Sauerstoff vorhanden

  • Abbau von Glukose und Fettsäuren

  • aerob alaktazid Phase (Lipolyse)

= Anaerobic Wingate Tests

• 30 sec. max. Leistung bei konstanten Widerstand

• Leistung wird aus Widerstand und Trittfrequenz berechnet

• Parameter

  • Peak Power (Max.Leistung)

  • Mean Power (Durchschnittsleistung)

  • Fatigue Index (Ermüdungsindex)

  • VO2max und Laktat nach Belastung —> Beurteilung der Energiebereitstellung (% der beteiligten Speicher)

• ASR (Anaerobic Speed Reserve)

• = Vmax - vVO2max

• Vmax = Maximalgeschwindigkeit

• vVO2max = Geschwindigkeit an der max. Sauerstoffaufnahme im Stufentest

• zwei Sportler mit gleicher Geschwindigkeit an der max. Sauerstoffaufnahme (VO2max) aber unterschiedlicher max. Geschwindigkeit (Vmax)

• Beide trainieren mit 120% vVO2max

  • beanspruchen unterschiedliche Anteile der ASR, da Athlet B mit Vmax = 33 -> größere ASR

  • Intensitäten >100% vVO2max sollten über ASR gewählt werden

Performance Test (Rampentest)

• ähnlich der Wettkampfsituation

• für die Dauer maximale mögliche Intensität

• Bestimmung der Prediction Trials

• konstante Leistung vorgegeben

• möglichst konstante Leistungsabgabe

• Messparameter

  • Leistung (bzw. Dauer der Leistung)

• NICHT im Gesundheitssport anzuwenden

Tests mit progressiver Belastung (Stufentest)

• definierte Abfolge sukzessive bis zum Belastungsanspruch

• beginnt mit niedriger Intensität bis zur Erschöpfung

• Messparameter:

  • Hf, Laktat

• im Gesundheitssport anzuwenden

• bestimmte Dauer eine max Leistung

  • Cooper Test, Functional Treshold-Test

• bestimmte Distanz in minimaler Zeit

  • 10km Lauf, 1000kJ Ergometer Time Trail

• konstante Intensität und max. Belastungsdauer

  • Critical Power, Critical Velocity Test

Vorteile

• Einfache Beurteilung dank Tabellen

• Testung von großen Gruppen möglich

• wenig Aufwand, Material und Kosten nötig

Nachteile

• keine Aussage über Ausdauerleistungsfähigkeit

• reine Taktik (Einteilung der Strecke)

• eine maximal mögliche Leistung über einen bestimmten Zeitraum

• immer max. Intensität

• Bestimmung in mind. 3-5 Durchgängen

• Beurteilung des Geschwindigkeitabfalls mit der Distanz -> Unterteilung in

  • Sprinttyp

  • Mischtyp

  • Ausdauertyp

Belastungstest

Vorteile

• schnelle und kostengünstige Ergebnisse

• standartisiert

• einfach durchzuführen

• kein Fachwissen benötigt da Normwerte vorgegeben

Nachteil

• wenig Aussagen über physiologische Reaktion möglich

Beanspruchungstest

Vorteile

• genaue Aussagen über physiologische Reaktion

• genaue Ergebnisse

Nachteile

• kostenintensiv

• Now How nötig

• Messsysteme haben Fehler

• aufwendig

• Infos zu physischen Zustand nötig

• Belastungstest

  • im Breitensport

  • im Training einsetzbar

• Beanspruchungstest

  • Leistungs- und Gesundheitssport

  • Forschung

Vorteile

• einfach und verständlich

• schnell anwendbar

• standartisiert

• kostengünstig

Nachteile

• zu subjektiv für genaue Untersuchungen, da Belastungsempfinden bei jedem unterschiedlich

  -> ungenaue Werte

• liefert keine Aussagen über physische Reaktionen

• Intenstität vorgegeben und Beanspruchung wird bestimmt

  • Sinnvoll: Leistungs- und Spitzensport

  • Nicht sinnvoll: Gesundheitssport und untrainierter Proband

• Herzfrequenz vorgegeben und Leistung wird bestimmt

  • Sinnvoll: Gesundheitssport

    
    

• Herz muss mehr arbeiten bei gleichbleibender Belastung

• Hf steigt

Vorteile

• Testen von großen Gruppen

• kostengünstig

• während/nach dem Training durchführbar

Nachteile

• nur eine Abschätzung

• keine genauen Werte

• Einteilung bzw. Taktik im Vordergrund

• Verhalten der Hf mit zunehmender Intensität

Vorteile

• genaue Vorgaben dank Tabelle

• für drei Leistungsniveaus anwendbar

• Mehrere Testungen gleichzeitig möglich

Nachteile

• Zeitlich zu kurze Abstände, um Puls einpendeln zu lassen

• Auswertung anspruchsvoll

• Testperson unbekannt -> schwierig Knickpunkt zu definieren

• Gefühl für Temposteigerung nötig

• Abfolge mehrerer Belastungsstufen mit jeweils gleichmäßiger Intensität

• Intensität wird von Stufe zu Stufe gesteigert

• Dauer der einzelnen Stufe soll nach Möglichkeit ein Laktat-steady-state gewährleisten

• Am Ende jeder Stufe wird die Beanspruchung erfasst

• schrittweise Erhöhung der Belastung —> Laktat als Indikator für Aktivierung der Glykolyse

Vorteile

• genaue Ergebnisse für Steuerung des Trainings

• Aussage über Laktatab- und aufbau

• kostengünstig

Nachteile

• benötigt Know How

• benötigt Material

• funktioniert nur bis best. Schwellenwert

• evtl. unangenehm für Proband

• mehrere Abnahmen nötig für genaue Werte

Sinnvoll

• Leitsungssport

• Nicht unbedingt Breiten- und Gesundheitssport

• Messung der Lungenfunktion

Messparameter

• Atemvolumina

  • Atemzugvolumen (VT)

  • Atemfrequenz (Bf)

  • Atemminutenvolumen (VE)

• Atemgase

  • Sauerstoffaufnahme (VO2)

  • Kohlendioxidabgabe (VCO2)

Vorteil

• Goldstandard der Belastungsstests

• ohne Blutabnahme möglich

• schnell und undkompliziert durchführbar

Nachteil

• kostenintensiv

• benötigt viel Equpiment

• Maske ggf. störend

• Know-How für Interpretation nötig

= Punkt der optimalen ventilatorischen Effizienz

• maximale Menge an Sauerstoff aufgenommen bei minimaler Ventilation

• Ventilation zeigt einen kurvenförmigen Anstieg mit zwei Bruchstellen

• erster Anstieg (grün) ist auf CO2 zurückzuführen, dass aus der Pufferung von H+ Ionen (pH-Wert) stammt

• zweiter Anstieg (rot) durch zunehmende Azidose (ph Wert sinkt - Übersäuerung) und zusätzliches CO2

• 1. Anstieg im Bereich: 145-157 W

• 2. Anstieg im Bereich: 261-276 W

• niedrige Intensität

• VO2, VCO2, HF und VE steigen linear an

• kein sig. Anstieg des Blutlaktats

• Anstieg Nutzung der KH

• Anstieg des Blutlaktats

  • kann aber noch als Energie genutzt werden

• VCO2 > VO2

• aber relative lange ohne zusätzlicher Energie aushaltbar

• nicht beteiligte Muskeln —> Reduzierung des Laktats

• linearer Anstieg von VO2 und Hf mit einem Plateau bei max. Arbeitsbelastung

• weiterer Anstieg H+ -> kann nicht mehr verarbeitet werden -> Leistung muss reduziert werden

• mehr Energie muss zugeführt werden, um Leistung zu halten

• Herzminutenvolumen

• O2 Transportkapazität des Blutes

• Blutfluss in der Arbeitsmuskulatur

• Ökonomie

  • Schrittlänge

  • Muskel-Sehnensteifigkeit

• geringe Atemarbeit

• höherer Anteil an Typ I Fasern

• mehr Mitochondrien und oxidative Enzyme

• längerer Kraftarm der Achillessehne —> geringere Kraftentwicklung in M. triceps surae und Achillessehne

• bessere Speicherung und Nutzung elastischer Energie

= Glykolyse

• Stoffwechselzwischenprodukt des Kohlenhydratabbaus in der Muskulatur zur Energiebereitstellung

• aus Pyruvat gebildet

• nur ein Teil wird an Blut abgegeben

• Glukose aus dem Blut (2 mol ATP pro mol Glukose)

• Glykogen als Speicherform in Muskulatur und Leber (3 mol ATP pro mol Glukose)

= Endprodukt der Glykolyse

Kann in zwei Formen verwertet werden:

zu Laktat reduzieren:

• schnelle ATP-Resynthese

• in der Dauer sehr limitiert

Mitochondrien / Atmungskette

• Verarbeitung in Zitratzyklus & Energieaubeute in Atmungskette

• langsamere ATP-Resynthese

• kann für längere Dauer aufrecht erhalten werden

• anaerobe Glykolyse -> Laktat (kein O2 bzw. Atmungskette nötig)

  oder

• aerobe Gylkolyse (O2 bzw. Atmungskette benötigt)

• Art der Belastung im Test

• Geschlecht

• Alter (nimmt im Alter ab)

• Sportart, Disziplin, Spielposition

• Trainingsumfang

• Leistungsniveau

Ziel: Aerobe Ausdauerfähigkeit (VO2max)

Status Quo: Anfängerlevel (VO2max 60)

Zone: 1-2

Wenn erste Bruchstelle bei 9km/h -> 8 und 10km/h um die Grundlagenausdauer zu trainieren

Status Quo: Fortgeschritten

Zone: 4

-> je nach Leistungsniveau untersch. Zone

Vorteile

• Prognose der maximalen Leistungsfähigkeit über eine bestimmte Dauer

• Pacing- sowie Taktikstrategien entwickeln -> Wettkampfperformance optimieren

• respiratorische, metabolische und muskuläre Parameter

• keine invasiven Methoden

• während Trainingsroutine möglich -> weniger aufwendig

Nachteile

• mehrere Durchgänge nötig

• keine direkten Rückschlüsse auf physiologische Parameter wie die V02Max

• Läufer haben sehr guten Fettstoffwechsel und haben auf Dauer mehr Energie zur Verfügung

• freie Fettsäuren (FFA) sind die wichtigste Brennstoffquelle

• größere Sauerstoffextraktion in den Geweben