Psychose
zeitlich begrenzte Episode
starke Beeinträchtigung der Realitätswahrnehmung, Einsicht, Leistungsfähigkeit
übliche Lebensaufgaben gelingen nicht
Symptome der Schizophrenie
Denkstörungen (zerfahren, alogisch, Gedankenabriss)
Sprachstörungen (Rededrang, Neologismen, Manieriertheit)
affektive Störungen (gehoben bis manisch, depressive Verstimmungen, Affektverflachung, , Suizidalität)
Ambivalenz (gegensätzliche Gefühlsregungen nebeneinander)
Autismus (Verlust Realitätsbezugs)
Wahn
Halluzinationen
katatone Symptome (Störung v. Motorik & Antrieb)
Verlauf Schizophrenie
Erkrankungsbeginn: ca. 20-30 Lebensjahr
Episodendauer: 3 Monate
Symptomfreiheit: bis zu 20%
Persönlichkeitsveränderungen bleiben bestehen (Residuen)
AZM mit psychotischen UAW
Analgetika (Opoide, Metamizol)
Antibiotika (Penicilline, Cephalosporine, Gyrasehemmer)
Anticholinergika (Atropin, Oxybutinin)
Antidepressiva (TCA)
Antihistaminika (Chlorphenamin, Diphenhydramin)
Antiinfektiva (Oseltamivir, Zamamivir)
Bronchodilatatoren (Theophyllin, Ipatropiumbromid)
Morbus Parkinson (Ropinirol, L-Dopa, Bromocriptin)
kardiovaskuläre AM (Lidocain, Digitalis, Furosemide)
Sedativa (Benzodiazepine)
Drogen (LSD, Cannabis)
Antipsychotika akute Wirkung
antipsychotisch
sedierend
anxiolytisch
Antipsychotika chronsche Wirkung
ermöglichen Abgrenzung von Erkrankung
Rezidivprophylaxe
—> Cave: keine Primärprophylaxe !!!
Frühdyskinesien als UAW der KAP
ca. 10-30% der Pat.
nach wenigen Stunden (Fenster 1.-5. Tag)
eher jüngere Patienten
Muskelspasmen v. Auge, Gesicht, Zunge, Hals (Torticollis spasticus), Extremitäten, Rücken, Sprech- & Schluckstörungen, Trismus (Kaumuskelkrampf)
—> Neuroleptika Dosis reduzieren oder umsetzen
—> Biperiden i.v. (Mx-Antagonist)
Akathisie als UAW aller Antipsychotika
Akathisie (Sitzunruhe: motorische Unruhe, Konzentrationsstörungen)
ca. 20% betroffen
Beginn: 5-70 Tage nach Therapiestart
—> Dosisreduktion oder Wechsel
—> Biperiden (Propranolol, Benzodiazepine)
Parkinson Syndrom als UAW der KAP
Unruhe im Zungenbereich als Frühzeichen
Veränderung der Handschrift
später Akinese, Rigor, Tremor, Gangstörungen
Beginn 5-70 Tage nach Therapiestart
—> Dosisreduktion, Wechsel des Antipsychotikums, Biperiden
Spätdyskinesien als UAW der KAP
ca. 20% der Pat.
Monate nach Therapiebeginn
oft alte Pat. oder zerebrale Vorschädigung
orofaziale Dyskinesien, choreiforme & athetoide Bewegungen im Zungenbereich, ständiges Fibrillieren, Grimassieren, Schaukelbewegungen des Körpers
Zunahme bei psychischer Erregung
gemindert im Schlaf
bei Absetzen nur in 50% Remission
—> Wechsel auf atypische Neuroleptika sinnvoll
EPS
extrapyramidalmotorische Bewegungsstörungen
Frühdyskinesien: Blick-, Zungen und Halskrämpfe
induziertes Parkinson Syndrom: Rigor, Tremor, Akinese
Spätdykinesien: periorale Bewegungsstörungen
Akathisie (ca. 20%)
-> Sitzunruhe: können alle Antipsychotika auslösen !!!
Agranulozytose
—> Clozapin
ca. 1% der Pat.
v.a. ältere Pat.
dosisabhängig
Symptome: Fieber, Schüttelfrost, Haut- und Schleimhautnekrosen (Mund, Rachen, Genital)
Granulozyten < 2000/mikroliter
Sepsis
Vorgehen Agranulozytose unter Clozapin
absetzen, wenn Granulozyten < 1500/ mikroliter
bzw. Leukozyten < 3.000/ mikroliter
Spontanremission innerhalb v. 7-10 Tagen
Kardiometabolische UAW atypischer Antipsychotika
Gewichtszunahme (10kg)
AAP-induziertes metabolisches Syndrom
Risiko für plötzlichen Herztod um 2-3 fache gesteigert
QT-Zeit Verlängerung (KAP & AAP)
Torsades des Pointes Tachyarrhythmien (KAP, AAP)
Antipsychotika bei Delir
Quetiapin
Risperidon
praktische Tipps Antipsychotika
vor Beginn EKG und Labordiagnostik
Parenteral nur in besonderen Ausnahmefällen (Haloperidol)
Monotherapie
so niedrig wie möglich, so hoch wie nötig
TDM zur Therapieoptimierung
bei Negativsymptomatik: Amisulprid, Olanzapin
Rezidivprophylaxe durch Dauertherapie (geringere Dosis)
—> voll Wirkung erst nach 2-4 Wochen
—> Antipsychotika sind für demenzkranke Pat. i.d.R ungeeignet
Adhärenzprobleme
—> Depotantipsychotika
Olanzapin
Flupentixol
Haloperidol
—> kontante Wirkspiegel
—> fehlende Steuerbarkeit bei UAW
Antipsychotika in Schwangerschaft
im 1. Trimenon vermeiden
kein abruptes Beenden der laufenden Therapie
geeignet: Olanzapin, Quetiapin, Haloperidol
Stillzeit: auch Risperidon
TDM, da Plasmakonzentration sich ändert im Verlauf
Folsäuresupplementation
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