2.1 Einleitung
Entwicklungsfaktoren die Lernleistung beeinflussen:
—> moralische Faktoren
—> emotionale Faktoren
—> kognitive Faktoren
—> körperliche Faktoren
—> soziale Faktoren
2.2 Lernen in der Kindheit
Altersverlauf
—> Vorgeburt
—> frühste Kindheit (0-2 Jahre)
—> frühe Kindheit (Kleinkind) (3-6 Jahre)
—> mittlere und späte Kindheit (Latenzkind) (6-11 Jahre)
—> Adoleszenz (Jugend) (12-19 Jahre)
Entwicklung
= Veränderung in Körperlichkeit, Denkweise (Kognition), Emotionalität, Sozialist, moralische Entwicklung
Kognitive Entwicklung
Modell der geistigen Entwicklung im Kindesalter (Jean Piaget)
—> mittlere/ späte Kindheit = konkret-operational Stufe (Zustand kognitiver Entwicklung)
—> Entstehung logisches Denken als Fähigkeit, Repräsentation in System mentaler Handlungen zu koordinieren
—> Kinder Lernen mehrere Aspekte in Situation zu betrachten
Modell der geistigen Entwicklung im Kindesalter (Jean Piaget) - Stufen
5 Kognitionsbereiche Denk- und Lernleistung + deren Verbesserung in Phase (Piaget):
Konservative: Lernen, dass 2 Objekte in Bezug auf Maß gleich sind (z.B. Anzahl, Gewicht), auch wenn Material in Erscheinung verändert wird (z.B. Verformung)
Klassifikation: Lernen, Relationen zwischen Ober-/ Unterklassen zu verstehen und Objekte zu klassifizieren (z.B. nach Anzahl, Gewicht, Menge)
Reihenbildung und Transitivität: Lernen, Schlussfolgerungen auf Basis mentaler Reihenbildung (Beziehung zweier Objekte zueinander, wenn Beziehung beider unbekannt)
Induktives und deduktives Denken: Lernen, induktiv zu denken (auf Basis von Beobachtungen Schlussfolgerungen) und deduktiv (allgemeine Aussagen Schlussfolgerung auf einzelnes Objekt)
räumliches Denken (Lernen, Positionen von Objekten losgelöst von Bezugsrahmen zu betrachten, Entfernung von Orten/ Dauer einschätzen
Zahlen und mathematische Fähigkeiten
Neo-Piaget’sche Ansatz der Informationsverarbeitung von Siegler und Case
= Erweiterung Theorie von Piaget um kindbezogene Lernkompetenzen der Info.verarbeitung
erklärt Lernleistungen mit Merkmalen Aufmerksamkeit, Gedächtniskapazität, Lernstrategien
Reifungsprozess und Gehirnentwicklung von Bedeutung —> Infos schneller verarbeitet, größere Info.mengen behalten, Denkstrategien
Kinder im höheren Alter besseres Regel- und Strategieverständnis für Lösung von Problemen und logisches Denken
Robbie Case - stufenartige Entwicklung in einzelnen Denkbereich
z.B. in Zahl-, räumlichen Begriffen, sozialen Aufgaben, Geschichtenerzähler, Schlussfolgern
fällt Kindern leichter durch Einüben von Vorstellungen über Objekte und Vorgänge Infos diesen Vorstellungen hinzuzufügen
Schemata (innere Vorstellung) zunehmend automatisiert
Assimilation = Anpassen neuer Infos an bestehendes Wissen
Akkommodation = Veränderung bestehendes Wissen durch Neuinfos
Intelligenzdiagnostik
Vorhersagen bezüglich kognitive Voraussetzungen für schulisches Lernen
Voraussetzungen für Schulerfolg besser zu bestimmen
Psychometrik = Definition und Messung von Intelligenz als individuelle Lernvoraussetzung
Intelligenzmodell von R. Cattel
—> fluide Intelligenz = misst Fähigkeit der Wahrnehmung, Denken, Gedächtnis, stützt sich auf biologische Determination
—> kristalline Intelligenz = von sozialen, kulturellen Faktoren beeinflusst, umfasst Fähigkeit Wissen und Sprache
Wechsler Differenzierung
—> sprachliche Intelligenz (verbale Intelligenz)
—> Handlungsintelligenz (praktische Intelligenz)
Sternberg erweitert um triarchische Theorie der Intelligenz
—> analytische, kreative, praktische Fähigkeit
—> Individuum erfolgreich im Leben, wenn lernt Stärken/ Schwächen in Fähigkeitsbereiche optimal an Bedürfnisse und soziokulturellen Kontext anzupassen
Gardner = erweitert Intelligenz und enthaltene Lernleistung um Theorie der multiplen Intelligenzen (9 Typen von Intelligenz)
—> Linguistische Intelligenz (Spracherwerb und Sprachvervollkommnung)
—> Logisch-mathematische Intelligenz (Rechnen und zahlenbezogenen Vergleichen)
—> Visuell-räumliche Intelligenz (Lernen bildlichen und räumlichen Vorstellungsvermögens)
—> Musikalische Intelligenz (musikalischer Fertigkeiten im Hören + Umsetzen von Klängen)
—> Körperlich-kinästhetische Intelligenz (Körperbewusstsein + Bewegungskoordination)
—> Interpersonale Intelligenz (Fremdreflexionsfähigkeiten)
—> Intrapersonale Intelligenz (Erwerb Selbstreflexionsfähigkeiten)
—> Naturalistische Intelligenz (Lernen, Natur als Lebensgrundlage nutzen/ erhalten)
—> Existenzielle/ spirituelle Intelligenz (eigene Leben = größerer Sinnzusammenhang)
Sprachentwicklung im Schulalter
mit 5-6 Jahren = Grundlage Muttersprache erworben
Grundschüler = Erweiterungslernen der Sprache
Phasen
Aussprache (Erwerb von Präzision (z.B. zwischen Konsonanten), Erlernen spezifischer Laute)
Grammatik und Syntax (Schriftsprache, Spracherweiterung passiv, Anwendung Relativsätze, Nutzung von Adjektiven, Konjunktionen)
Semantik (Sprachbedeutung, Wörter mit abstrakter Bedeutung verstehen)
Pragmatik (Wissen + Kompetenzen, wann man zu wem in welcher Form kommuniziert)
Erwerb metalinguistische Kognition (Sprache selbst reflektieren, erkennen von Sprachen)
Soziokultureller Ansatz von L. Wygotkis
menschliche Handlungen ohne Kenntnisse der sozialen/ kulturellen Kontextbedingungen nicht verstehen
Kernen lernen alle mentalen Denk-/ Gefühlsstrukturen + Handlung durch Interaktion Umfeld
Entwicklung = Transformation gemeinsame soziale Tätigkeiten in internalisierten Prozesse
Einflussfaktoren soziokulturelle Kindesentwicklung: Wurzeln Denkens, Kulturtechniken, Rolle Sprache
soziale Wurzel individueller Denk-/ Lernvorgänge = mentale Vorgänge durch Tätigkeit mit anderen
Kulturtechniken/ Sprache
Kulturtechniken (alle materialen Materialen) mitverantwortlich für kognitive Lernprozesse —> innerhalb Austausch entwickelt Kind eigene Kulturtechniken um Welt kennenzulernen
Sprache = Hauptkomponente kognitiver Entwicklung —> befähigt Kinder mit Ideen, Fragen, Begriffs-, Kategoriebildung Lösungen zu finden
mittleres/ späteres Kindesalter = Selbstgespräche (private Speech)
Primärfaktorenmodell der Intelligenz von Thurstone
= kognitive Lernvorgänge Kind in mittlerer/ späten Kindheit
Sprachverständnis, Wortflüssigkeit, Rechenfertigkeit, Raumvorstellung, mechanisches Gedächtnis, Wahrnehmungsgeschwindigkeit, Induktion/ Deduktion, Schlussfolgern
Emotionale Entwicklung
beim Lernprozess von Vorstellungen über sich selbst und andere
mittleres/ spätes Kindesalter = emotionale Situationen verstehen/ steuern —> selbstbezogene Emotionalität reflektieren, verstehen, Selbstregulation
selbstbezogene Emotionen
intrapersonal (mit sich) vs. interpersonal (mit anderen)
von Geburt von Interpersonale hin zu intrapersonale Regulierung
je nach Erfolg/ Misserfolg lernen Kinder eher Optimismus/ Pessimismus
Verständnis von Emotionen/ Empathie
mittleres/ höheres Alter = Kinder beziehen alle Emotionen + Regulierung au Umwelt mit Begründung dies oder jedes habe Schuld, wie sie reagieren
Schulkinder = Emotionen zur Beschreibung eigener Gefühle, lernen emotionale Zustände differenzierter wahrzunehmen/ zu beschreiben
ältere Kinder = lernen, dass Emotionsausdruck nicht immer mit Gefühlslage übereinstimmt
Emotionale Selbstregulation
lernen, dass Emotionen der Bewertung von Handlungsergebnissen dienen
Bewertung Gefühl gegenüber Erwartungen an selbst-/ fremdbestimmte Anforderungen realistischer zu beurteilen
mittleres/ späteres Alter = lernen von Strategien zur Regulation und Bewältigung Emotionen
Psychosoziale Theorie zur Entwicklung von Identität von Erik Erikson
Entwicklung der sozialen Persönlichkeit
Modell der bio-ökologischen Entwicklung nach U. Bronfernbrenners
jeder Mensch entwickelt sich in Mikrosystem (Familie, Schule…)
das in Exosystem (Setting, Arbeitswelt Eltern…)
untergeordnete Systeme = Makrosystem (Gesetze, Werte…)
Coopersmith = elterlicher Erziehungsstil als Einfluss für kindliche soziale Entwicklung
Autoritärer Stil = Kontrolle über kindliches Verhalten, wenig zugetraut, Einhaltung Regeln, streng überwacht, Bestrafung, eigenverantwortliches Handeln wenig erprobt, eher aggressiv gegenüber Gleichaltrigen
Laissez-faire-Stil (permissiver Stil) = kaum Grenzen, Wünschen nachgegangen, unangemessenes Verhalten, nicht sehr beliebt oft, geringes Selbstwertgefühl, keine Einhaltung von Regeln
Autoritativer Stil = positives Selbstwertgefühl, klare Regeln für Verhalten, Einhaltung überwacht aber gut begründet, mehr Spielraum/ Entscheidungsfreiheit, gut in andere reinversetzen, wertschätzende Eltern, sehr kompetent, selbstbewusst, beliebt
Ergebnis Sozialdiagramm
Fünf-Faktoren-Modell nach Costa und McCrae (Big Five)
Neurotizismus: ängstlich, geringes Selbstwert, stressanfällig, unruhig, besorgt
Gewissenhaftigkeit: zuverlässig, ausdauernd, organisiert, konzentriert, effizient
Extraversion: gesellig, gefühlsbetont, gesprächig, ungehemmt, kommunikativ, zugänglich
Verträglichkeit: warmherzig, liebenswert, vertrauenswürdig, kooperativ, bindungsfähig
Offenheit für Neues/ offener Intellekt: kreativ, Interessen, fantasiereich, mutig, neugierig
moralische Entwicklung
Verständnis für Regeln nach Piaget
—> Moral = System von Regeln, welches durch Menschen Achtung erfährt
Kleinkinder = heteronome Moral (moralischer Realismus) —> Regeln die Eltern aufstellen sind unveränderbar
Schulkinder = Übergangsmoral (kooperative Moral)
—> Wert auf Gerechtigkeit und Gleichberechtigung
Theorie der Moralentwicklung von Kohlberg (6 Stufen)
distributive Moral vs. Billigkeitsmoral
distributive Moral = Kindergarten, Verteilungsgerechtigkeit
Billigkeitsmoral = Perspektivenübernahme Bedürfnisse anderer Kinder
2.3 Lernen im Jugendalter
= nach Piaget geistige Entwicklung + Bewältigung = formal-operationale Entwicklungsstufe
kognitive Entwicklungsaufgaben:
—> Intelligenz: Wortschatz, sprachliche Intelligenz steigt, auch nicht-sprachliche Intelligenz
—> logisches Denken: mehr induktiv, deduktiv, logische Schlussfolgerungen
—> Urteilsbildungs- und Entscheidungsprozess
—> Informationsverarbeitung: inkl. Arbeitsgedächtnis, Problemlöser
—> Expertise: präfrontaler Kortex reift, höhere bewusste Kontrolle
Emotionale Erfahrungen
—> Sensual Seeking = Suche nach exzeptionellen emotionalen Erfahrungen
—> Sensation Seeking = Suche nach sensationellen Erfahrungen
—> große Gefühlsschwankungen, erhöhtes Maß an Dauer, Intensität, Häufigkeit
neue Emotionen und Körpergefühle sowie romantische Liebe
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