Was ist der Unterschied zwischen monozygoten und dizygoten Eizellen?
monozygot = eineiige Zwillinge (mono/mono, mono/di)
genetisch gleich
immer gleiches Geschlecht
Teilung einer Eizelle in zwei Embryonalanlagen
dizygote Eizelle = zweieiige Zwillinge (di/di)
genetisch unterschiedlich
Befruchtung von zwei Eizellen mit zwei Spermien
Was sind Ursachen für mehr Zwillingsgeburten?
künstliche Befruchtung
Höheres Alter der Mutter
Was sind Risiken von Zwillingsschwangerschaften? (7 Punkte)
RDS
Hypotrophie
fetofetales TS
IUGR
Präeklampsie
höhere neonatale Mortalität
Frühgeburtlichkeit: verminderte Plazentafunktion und Uterusdurchblutung, hormonelle Ursachen, Belastung der Zervix
Was ist das feto-fetale Transfusionssyndrom?
= wenn Blut in einer festen Flussrichtung von einem Zwilling zum anderen fließt
akut: Gefährdung, schwerer Schock, Blutverlust
chronisch: Anpassung
Donor (Spender): Anämie, Dehydratation, verzögertes Wachstum, Oligohydramnion
Akzeptor (Empfänger): Polyglobulie, Polyhydramnion, Thromboserisiko
Therapie: Amniozentese und Fruchtwasserentlassung, Koagulation der Gefäßverbindungen
Was sind Ursachen von Makrosomie? (3 Punkte)
mütterlicher Diabetes mellitus/GDM
Syndrome z.B. Wiedemann-Beckwith etc.
konsitutionell, z.B. Mutter, Vater, Geschwister waren auch schwer
Was sind Risiken der Makrosomie? (6 Punkte)
Geburtsverletzungen
Claviculafrakturen und Plexusparesen
Vakuumextraktion
perinatale Azidose/Asphyxie
Sectio
Schulterdystokie bei >4000g 10-20x höher
Welche weiteren Komplikationen kann es bei makrosomen Kindern geben?
Atemnot
Mekoniumaspiration
Hypoglykämie
Polyglobulie
Was sind Ursachen von hypotrophen Neugeborenen? (7 Punkte)
Infektion in der Schwangerschaft, z.B. CMV, Toxoplasmose, Röteln, Lues
Nikotinabusus
Plazentainsuffizienz
Uterusanomalien
Chromosomale Störungen
mütterlicher Diabetes
konstitutionell
Wie wird ein Gestationsdiabetes diagnostiziert?
Bei Risiko auf Toleranzstörung, präexistenter Typ 1 oder Typ 2: Untersuchung in der Frühschwangerschaft <24+0
Symptome: Polyurie, Polydipsie, Glucosurie im SPU
oraler Glucosetoleranztest (oGTT) in 24-28+0 SSW
Welche Formen vom GDM gibt es?
diätetisch (dGDM) = Nahrungsumstellung
insulinpflichtig (iGDM) = tägliche Gabe von Insulin s.c. und Ernährungsumstellung
Kann man den GDM vorbeugen?
Lebensstilveränderungen (Ernährungsumstellung, körperliche Aktivität, Supplements)
> ohne eindeutige Ergebnisse
Frauen mit Übergewicht > Gewichtsreduktion vor SS empfehlen
Was ist die diabetische Fetopathie?
= Erkrankung des Fetus durch Diabetes der Mutter
Was sind akute Folgen des GDM bzw. der diebatischen Fetopathie für das Kind? (13 Punkte)
Hyperinsulinismus
Ablagerung von Glykogen im Herzmuskel
> Bildung von weißem Fettgewebe
> reduzierte fetale Surfactantbildung
Hypoglykämien
Atemstörungen
Hyokalziämie
Hypomagnesiämie
Hyperbilirubin
Übergewicht/Makrosomie
vergrößerte Leber
Fehlbildungen von Herz, ZNS, GI-Trakt, Sinnesorgane, Urogenitaltrakt
Atemnotsyndrom (RDS)
bei schlecht eingestelltem Diabetes mit Plazentainsuffizienz > Hypotrophie
Warum entsteht bei der diabetischen Fetopathie eine Hypoglykämie?
> Glucose wandert in der SS über Plazenta zum Kind
> vermehrte Ausschüttung von Insulin
> mehr Bildung von Fett und Eiweiß
> mit Geburt fällt Zuckerzufuhr weg
> Kind produziert weiter Insulin
Welche Spätfolgen hat GDM für das Kind?
Adipositas
gestörte Glukosetoleranz
Wie ist das Vorgehen beim GDM nach der Geburt?
BZ-Messung im Alter von 2h, 6h, 12h, 24h und 36h
Frühfütterung nach 30min, regelmäßiges Anlegen/Füttern
36-45mg/dl im Alter von >2h akzeptabel bei unauffälligem Kind
bei klinischen Symptomen >45mg/dl akzeptabel
Wie können Frühgeborene eingeteilt werden?
Gestationsalter
reifes Neugeborenes 37+0 - 41+6
übertragenes Neugeborenes ab 42+0
frühgeborenes Neugeborenes <36+6
Frühgeburt 32+0 - 36+6
frühe Frühgeburt 28+0 - 31+6
sehr frühe Frühgeburt 25+0 - 27+0
Frühgeburt an der Grenze zur Lebensfähigkeit < 24+6
Gewicht
low birth weight <2500g
very low birth weight < 1500g
extremely low birth weight < 1000g
optisch
neuromuskuläre Reife
körperliche Reife
Was sind Ursachen von Frühgeburten?
Erkrankungen der Mutter
Erkrankungen des Kindes
Veränderungen an Uterus und Plazenta
Mehrlinge
Infektion
Ungünstige äußerliche Einflüsse
Welche Probleme können Frühgeborene haben?
Anpassungsstörung
Unreife von Organsystemen > Unterstützung notwendig
häufigstes Problem: RDS durch Surfactantmangel wegen Unreife der Lungen
Kann man eine Frühgeburt verhindern?
körperliche Ursachen, Mehrlingsschwangerschaften, Infektionen sind nicht beeinflussbar
Präventive Maßnahmen, Überwachung in der Schwangerschaft
Kein Alkohol, Rauchen, schwere körperliche Anstrengung
Was macht man bei drohender Frühgeburt?
Lungenreife > Verbesserung der Lungenfunktion > bessere Überlebenschancen
Nebeneffekt: weniger Hirnblutungen und Darmfunktionsstörungen
Mutter erhält Kortison i.m., 12mg, 2 mal im Abstand von 24h
Lungenreife vor 22+0 macht keinen Sinn, da Lungenzellen nicht ausreichend weit entwickelt sind > können auf Kortison nicht reagieren
Applikation nach 34+0 kein Nutzen
Wodurch entseht RDS?
surfactant = vermindert Oberflächenspannung der Alveolen
Surfactantmangel bei unreifer Lunge > Kollabieren der Alveolen
Bildung ab 24. SSW, aber erst ab 35.SSW in benötigter größerer Menge
Therapie
über CPAP konstanter Druck auf Lunge, damit diese nicht kollabiert
bei kleinen FG höheres Risiko für RDS
Wie erkennt man ein RDS?
Angestrengte Atmung (Tachydyspnoe)
Schnelle Atmung
Hauteinziehungen subkostal, sternal, jugulär
Stöhnen beim Ausatmen
Nasenflügeln
Schaukelnde Atmung
Manchmal Zyanose
Was tun bis der Kinderarzt da ist?
Kind hochnehmen
Sauerstoffsättigung präduktal messen (rechte Hand), bei auffälliger Sättigung <92% auf Rea-Einheit
ggf. O2-Vorlage oder CPAP über Perivent
Welche Erkrankungen haben dieselben Symptome wie RDS?
Wet Lung (FW in der Lunge)
Herzfehler
Welche weiteren Probleme können Frühgeborene haben?
kleine FG immer in Päd übernommen
größere FG (<36+0) bleiben ggf. bei der Mutter
gleiche Probleme, aber höheres Risiko für Hypothermie, Hypoglykämie, Apnoen, Infektionen, Fehlbildungen
Wie kann man Wärmeverlust vorbeugen?
Normaltemperatur 36,5 - 37,5°C
Durch dünnere Haut höheres Risiko > jede Art von Wärmeverlust vermeiden
alle Türen zu, keine Zugluft, häufiges Türöffnen und -schließen vermeiden
kleine FG in “Plastikfolie” > feuchtwarmes Milieu > keine Wärmeabgabe
Welche Kinder haben ein Risiko für Hypoglykämie?
Kinder von Müttern mit Diabetes
Hypotrophe/Makrosome NG Frühgeborene
perinatale Azidose (NS pH <7,15)
Kinder mit Hypothermie
Was simd Symptome von Hypoglykämie?
Zittrigkeit
Zyanose
Krampfanfälle
Apnoen
Schrilles Schreien
Trinkschwäche
Schlaffer Muskeltonus
Bei welchen Kindern soll der Blutzucker kontrolliert werden?
FG <37+0 SSW
NS pH <7,15
NG <2500g oder >4300g
GDM oder diabetische Mütter
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