Nennen Sie die politische Situation nach der französischen Revolution
Frankreich bestetzt den Rhein als natürliche Grenze zum heiligen römischen Reich (1793)
Frankreich erhält vom deutschen Kaiser diese Gebiete als Kriegsbeute (1801)
Bedeutung: Enteignung der deutschen Fürsten
Entschädigung: Reichsdeputationshauptschluss (1803)
Säkularisation: Kirchenbesitz an Landesherren
Mediatisierung: direkt dem Kaiser unterstehende (“reichsunmittelbare”) Gebiete an —> Reichsstädte als Entschädigung
Reaktion: Austritt von 16 Fürsten aus dem Reich , es entsteht der Reihnbund der eng an Frankreich gebunden ist
Bedeutung: Kaiser verliert wichtige Machtgrundlage, es entstehen selbstbewusste “Mittelstaaten”
Folgen der politischen Entscheidungen nach der französischen Revolution
Ende des heiligen Römischen Reiches deutscher Nation:
Kaiser Franz der 2. legt die Krone nieder und wird Kaiser von Österreich
Königreich Bayern & Preußen erleiden eine Niederlage gegen Frankreich bei Jena/ Auerstätt
Reformbedarf in Preußen / Bayern:
Bayern: König Max I Josef, Minister Montgelas
Preußen: König Friedrich Willhelm III, Minister Stein/ Hardenberg
Ziele: effektivere Strucktur der Verwaltung
Fachministerin: Innen/ Außen/ Justiz/ Finanzen/ Krieg)
Reform des Bildungssystems: Schulpflicht, Ausbildung von Lehrern, Rolle der Kirche
Allgemeine Wehrpflicht
Bayern: Integration neuer Landesteile (Franken, Schwaben, Tirol) —-> einheitlicher Wirtschaftsraum
Nennen sie die auslösenden Faktoren für die Industrialisierung
Bevölkerungswachstum:
Sinkende Sterblichkeitsrate
Abnahme der äußeren Bedrohungen
Längere Friedensphasen
Abbau der gesellschaftlichen Schranken
Agrarrevolution:
Erschließung landwirtschaftlicher Flächen
Dünger
Neue Technik
Liberalisierung durch staatliche Reformen:
Bauernbefreiung
Gewerbefreiheit
Reformen im Bildungsbereich
Zollverein
Neue technische Errungenschaften:
Dampfmaschiene
Kohlegewinnunng
Eisenbahn
Telegrafie
Nennen Sie die gesellschaftliche & wirtschaftliche Vorraussetzung für die Liberalisierung durch staatliche Reformen in Deutschland am Beispiel Preußen
Historischer Hintergrund:
1806 Preußen verliert gegen Napoleon > verliert mehr als die Hälfte seiner Staatsgebiete > hohe Kriegsentschädigungen führen zur Finanzkrise > Gefahr von Revolten
—->REFORMEN:
Ziel: Wiederaufstieg Preußens
Reformer: Stein, Hardenberg
Vorbild ist nicht Frankreich sondern der englische Wirtschaftsliberalismus von Adam Smith
Theorie:
Gewinnstreben von einzelnen ( freier Wettbewerb, bürgerliche Eigentumsrechte, gerechte Verteilung von Vermögen)
Rolle des Staates ( öffentliche Ordnung & SIcherheit, kein EIngreifen in die Wirtschaft)
Praxis:
1807: Oktoberedikt über die Bauernbefreiung
Freie Berufswahl
Persönliche Freiheit
Freizügigkeit
Freie Heirat
Grundherrn für Angaben durch ABlösezahlungen > Viele verlieren den Hof > Überschuldung> Landflucht & Protetarisierung > Ende Schutzfunktion
Gutsbesitzer: Erwerb großer Flächen, ANstieg landwirtschaftlicher Produktion
1810: Gewerbefreiheit
Gerwerbe außerhalb der Zünfte
Konkurrenzdruck
Preisverfall durch Marktsättigunng
Verarmung
Entlassungen: wirtschaftliches Innovationspotential > Steigender sozialer Druck
1812: Judenedikt
Staatsbürger mit Rechten & Pflichten
Bildungspolitik: Allgemeine Bildung für alle, staatliche Schulaufsicht, Schulpflicht, Lehrerausbildung
Herresreform: Wehrpflicht (Volkesheer, Offizierslaufbahn als Möglichkeit, Leistungsprinzip) Verrechtllichung Strafsystem ( Abschaffung Prügelstrafe)
Langfristige gesellschaftliche Folgen der Liberalisierung durch staatliche Reformen
Binnenmigration: landwirtschaftlich geprägter Osten, Industriezentren Westen (Ballungsräume: Ruhrgebiet, Berlin)
Urbanisierung: mehr Großstädte, soziale Folgen
1871: 2/3 Bevölkerung Deutschland , um die Jahrhundertwende 1/5 Großstädter, 1/2 leben nicht am Geburtsort
Auswanderung:
Hälfte 19.Jhd. —> USA, Auslöser: Massenarmut ( Bevölkerungsexplosion, Proletarisierung, Missernten/ Hungersnöte (1840er)
Hoffnung auf Chancen: sozialer Aufstieg, günstiger Landerwerb, kein Militärdienst > Sozialer Sprenstoff
ABBAU VON HANDELSSCHRANKEN:
1834: Deutscher Zollverein: Hansestädte > flächendeckendes einheitliches Wirtschaftsgebiet; politische Form: Prozess Reichseinigung
1871: Gründung des Deutschen Kaiserreiches
Was ist Demographie?
Bevölkerungs wissenschaft > erforscht soziale Struktur einer Bevölkerung & ihrer quantitativen Veränderung
a. Geburten (Zahl /Geburten pro Elter) > Vater/Mutter
b, Lebensdauer (Erwartung/ Sterblichkeit)
c, Migration (zu-& Abwanderung > Migrations saldo) ✓ Differenz Zu-& Abwanderung)
Erklären Sie die Bevölkerungsentwicklung in Deutschland.
bis 19. Jahrhundert: relativ stabile Bevölkerungsentwicklung, langsamer Anstieg: Agrargesellschaft
Wachstum durch Absinken der Sterberate (höhere Lebenserwartung) (Kindersterblichkeit sinkt)
bei gleichbleibender Geburtenrate (Mitte 19. Jhd.- Mitte 20. Jhd.): Industriegesellschaft
ab 20. Jhd.: relativ stabile Gesellschaft bei niedriger Geburten-Sterberate: Dienstleistungsgesellschaft
Erklären Sie die Bevölkerungsentwicklung in der BRD
1. Phase: 1945-7-4: „Babyboom"
Einwanderungswellen (Flüchtlinge, Heimatvertriebene, DDR, „Gastarbeiter")
2. Phase: 1974- 86: ' „Pillenknick", aber leicht rückläufige Tendenz stagniert
Ende größerer Einwanderungswellen (durch 1973 verhängten Anwerbestopp!)
Baby boomer als Eltern
3. Phase: 1986- 05: ' Wachstum v. a. durch Einwanderungswelle der Spätaussiedler aus Osteuropa
geburten starke Jahrgänge im Erwachsenenalter gleichen geringe Kinderzahl einzelner Frauen aus
4. Phase: seit 05:
irreversibler Bevölkerungsrückgang (vorausgesetzt Fruchtbarkeits Tate bleibt unter 2 & Zuwanderung 100-200000)
Ursachen für die Bevölkerungsentwicklung
> Funktions- und Strukturwandel: Kinder = finanzielle Belastung ; Kinder reichtum nicht mehr Alterssicherung
> Emanzipation der Frau: Wunsch der Verwirklichung im Beruf
> mangelnde Vereinbarkeit Familie & Beruf: fehlende Kinderbetreuung plätze, die die Familie entlasten könnten
> Konsum denken und aufwändiger Lebensstil
> Zunehmende Ausrichtung der Gesellschaft an den Bedürfnissen Erwachsener
Demographischer Wandel heißt nicht nur Rückgang der Geburten ziffer, sondern dazu auch der Anstieg der
Lebenserwartung. Ursächlich dafür sind medizinischer Fortschritt, verbesserte Hygiene, Unfallverhütung,
soziale Sicherung sowie Steigerung des Wohlstands.
> Alterung der Gesellschaft (Probleme der sozialen Sicherungssysteme)
Tendenzen - Zukunft der demographischen Entwicklung
Rückgang der Bevölkerung > Ausgleich Zuwanderung
Zunahme der Senioren > Anstieg Sterberate > Zunahme Lebenserwartung
BIS 2060: Zunahme, dann Rückgang
aber: steigende Geburten zahlen
Ist Migration die Lösung für das Demographieproblem
ohne Migration seit 1970 am schrumpfen
Westen: „Gastarbeiter" - Osten: „Vertragsarbeiter"
PROBLEM: v. a. in Ballungszentren „Nicht-Deutsche" Fazit: keine Umkehr des demografischen Wandels!
Erklären sie die Stände der vorindustriellen Gesellschaft
Vorindustrielle Gesellschaft:
> Geburt entschied über Platz in der Gesellschaft (durch Geburt erworbene Standes Zugehörigkeit)
> soziale Mobilität (Auf- und Abstieg) kaum möglich, außer: Geistlichkeit
• Industrie- und Dienstleistungsgesellschaft: Geburt immernoch wichtig, aber Stellung des Einzelnen wird veränderbarer (soziale Mobilität höher)
Untergliedern der Bevölkerung in verschiedene Gruppen (aufgrund ähnlicher sozialer Lagen:
> Klassen- (Karl Marx, 19. Jhd.) bzw. Schichten modell (Geiger, 1930) > verschiedene ideologische Ausrichtung
mit gemeinsamen Kern:
Aufteilen der Bevölkerung aufgrund ihrer Stellung zu den Produktionsmitteln (Boden, Arbeit, Kapital) ähnliche Eigentumsverhältnisse /Berufe
„schicht mentalität (wahrscheinlich): Menschen aus ähnlichen Lagen machen ähnliche Erfahrungen,
diese beeinflussen Herhalten, Werte, Normen system, Denken, etc.
Schichtenmodell
SCHICHTEN MODELLE müssen Komplexität der Wirklichkeit stark vereinfachen!
> „Haus- Modell" (Dahrendorf) und „Zwiebel- Modell" (Bolte) unterscheiden 7 Schichten
Die Vereinfachung führt dazu, dass
Verbesserungen/ Verschlechterungen der Lebensumstände in einer Schicht
Zuweisung zu Schicht je nach Status des Haustür standes
kulturelle Vielfalt der Menschen /Lebensumstände/ Mentalitäten/Lebensstile nicht erfasst werden.
Lagenmodelle
LAGEN MODELLE: ergänzen Schicht-modelle mehrdimensional; verknüpfen materielle Ressourcen, Lebenszufriedenheit mit verschiedenen Sozial lagen
Vertikal: Berufs status
Horizontal: Geschlecht, Alter, Religion
> 64 Sozial lagen (Langzeitarbeitslosen aus dem Osten ↔ höherer Beamter aus dem Westen): weitere horizontale Ungleichheiten bleiben unberücksichtigt (z.B. Familienstand) und: Gesamtstruktur der Gesellschaft erkennen schwierig
Soziale Millieus
Soziale Milieus: gruppieren die Menschen nach Ähnlichkeiten in Mentalität oder sozialem Umfeld (Religion/ Berufswelt) in Mileus
hängen mit sozial strukturellen Merkmalen (Geschlecht, Alter, Lebensform) zusammen
Annahme: Menschen, die eine ähnliche soziale Mentalität besitzen/ in einem ähnlichem sozialen Umfeld leben, gleichen sich in ihren Wert haltungen/ Lebensstil en/-zielen:
kaufen ähnliche Konsumgüter, erziehen Kinder ähnlich, wählen ähnliche Parteien (meist)
Es gibt typische unter-/Oberschicht mileus (→ abhängig von Bildungsstand und beschlichen Qualifikationen)
Sinus Milleus
Bekannt: Sinus Mileus (für Entwicklung von Produkten, die den Interessen/ Wünsche bestimmter Zielgruppen entsprechen! > Verkaufsfähigkeit erhöhen!
drei Unterteilungen: Oberschicht/ Obere Mittelschicht,
Mittlere Mittelschicht, Mittelschicht/ Unterschicht
soziale Lage: Grund orientierung, Modernisierung, Neuorientierung
stetige Veränderung der Mileus!
→ 2021: Mitte: Auseinander driften der Lebens - und Werte Welten
Neue Leit Werte: Nachhaltigkeit als soziale Norm, Resilienz: Veränderungs fähigkeit und Krisenmanagement (teils Kernkompetenz), Diversity: Zunahme der Akzeptanz pluralisierter Lebensformen
Definition Sozialer Ungerechtigkeit
ungleiche Verteilung der knappen, begehrten Güter einer Gesellschaft (u.a. Geld, Bildung, Macht)
- Güter stehen einem Teil der Gesellschaft in größerem Umfang zur Verfügung (z.B. medizinische Versorgung)
- Menschen können Güter leichter erwerben, weil sie in der Gesellschaft „privilegierter" sind (DDR → PKW)
Nennen Sie die 2 Arten sozialer Ungleichheit
2 Varianten sozialer Ungleichheit:
• Chancenungleichheit (illegitim): ungleiche Verteilung von Chancen unter bestimmten Bevölkerungsgruppen
> wegen sozialer Missstände (z.B. Herkunft)
- Verteilungs ungleichheit (legitim): aufgrund von höherer Qualifikationen (z.B. Bildung): ungleiche Verteilung
eines wertvollen Gutes in der gesamten Bevölkerung (Geschäftsführer/Arbeitet)
Erklären Sie das Haushaltseinkommens & den Gini - Koeffizient
> Vergleich des Einzel einkommens mit dem gesellschaftlichen Durchschnittseinkommen:
alle Einnahmen, die einem Haushalt nach Abzug von Steuern und Abgaben zur Verfügung stehen.
ARM:
• weniger als 60% des ∅ Netto haushaltseinkommens verdienen (relative Armut, arme Unterschicht)
- Absolute Armut: weniger als 1,90US$ pro Tag
REICH:
' mehr als das Doppelte von dem ∅ Netto haushaltseinkommen
GINI-KOEFFIZIENT:
> Maß der Einkommensungleichheit > = völlige Gleichverteilung = maximale Ungleichverteilung
Tendenzen:
- seit 1970: leichte Real einkommens bußen V. a. bei einkommensschwächeren Schichten
einkommens starke legen leicht zu
• internationaler Vergleich: Einkommensungleichheit unterdurchschnittlich
Einflussfaktoren:
' Beruf bestimmt Einkommen (abhängig Bildungsgrad)
- langer Ausbildungsweg verspricht mehr Prestige
Bildungs expansion (1970 er): Einkommens Vorsprung Akademiker geringer
• soziale Herkunft begünstigt Chance auf akademischen Abschluss & Aufstieg in Eliten aufzusteigen > Schicht spezifischer „Habitus": Aussehen, Auftreten, Charisma des gehobenen Bürgertums
Funktionalistische Theorie der Ungleichheit: 11960 er)
> Leistungs gesellschaft kommt ohne soziale Ungleichheit nicht aus!
Wer Leistungs potenzial eines Menschen/einer Gesellschaft mobilisieren will, muss Leistungs-
anreize und schaffen - unterschiede akzeptieren! (vgl. Scheitern Planwirtschaft)
neuere Theorien:
Ungleichheit als Gefahr für kapitalistische Gesellschaft i
Soziale Mobilität
SOZIALE MOBILITÄT : Fähigkeit innerhalb einer Gesellschaft zwischen sozialen Positionen (v. a. Schichten oder Berufsgruppen) zu wechseln
• Generationen mobilität: Wechsel der Kinder generation in eine andere Schicht als Elterngeneration
• Karriere mobilität: Wechsel der Schichten im Laufe seines Lebens
• vertikale Mobilität: Auf- und Absteigen vs. horizontale Mobilität: Wohnort Wechsel
+ industrielle Mobilität: Schichtwechsel eines Einzelnen vs. Kollektive Mobilität: Gruppe
Erklären sie die Zunahmen der Mobilität
Zunahme soziale Mobilität: Stunde 0 (1945)
• Einführung soziale Marktwirtschaft, Wirtschaftswunder (1950)
' gegen: Lastenausgleichsgesetz: Kompensation (Ausgleich) des Besitzes für aus Osten Vertriebene
insgesamt: schwache, aber kontinuierliche Zunahme der sozialen Mobilität (WSK aufzusteigen höher
als absteigen) v. a. aus unteren/ mittleren Schichten
Nennen sie die Aspekt des Struckturwandels
Aspekte des Strukturwandels: schrumpfen der Mitte
Wandel der Industrie zur Dienstleistungsgesellschaft: Bedarf an Fachkräften/Akademiker:
> Wachsen der oberen Schicht
Bildungs Schichten dominieren Über Besitz schichten
Aufstiegsmöglichkeiten in eine höhere Dienstleistungs Schichten öffnen Sozialstruktur
Frauen: andere Werte > sozialer Aufstieg schwerer (schien intern heiraten oft)
DIW 2006: Verfestigung der Einkommens schichten
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