Buffl

SMP (1. Semester)

TK
by Tamara K.

Pfaff


Was beinhaltet I bis III der DUGV Regel 115-002 Unfallverhütungsvorschrift?

I Geltungsbereich: Veranstaltungsstätten (für bühnentechnischen und darstellerischen Bereich), Produktionsstätten für Film, Fernsehen, Hörfunk und Fotografie (für produktionstechnischen und darstellerischen Bereich)

Gilt nicht für Filmtheater ohne Szenenfläche, Schausteller- und Zirkusunternehmen

 

II Begriffsbestimmungen:

-> Veranstaltungsstätten sind alle Betriebsstätten in Gebäuden oder im Freien mit Bühnen oder Szenenflächen für Darstellungen einschließlich der erforderlichen Einrichtung und Geräte.

-> Beispiele für Veranstaltungs- und Produktionsstätten: Theater, Freilichtbühnen, Mehrzweckhallen, Studios (Film, Fernsehen, Hörfunk), Ateliers, Spiel- und Szenenflächen in Konzertsälen und bei Außenaufnahmen, Schulen, Kabaretts, Varietés, Bars und Diskotheken…

-> Sicherheitstechnische Einrichtungen (dienen der Abwehr unmittelbarer Gefahren): Ersatzstromversorgung und Sicherheitsbeleuchtung, Feuermelde- und Feuerlöscheinrichtungen, Gefahrenmeldeanlagen, Rauchabzugseinrichtungen, Schutzvorhänge

-> Maschinentechnische Einrichtungen: Beleuchtungsbrücken, Beleuchtungs- und Oberlichtzüge, Beleuchtungstürme, Bildwände (hand- und kraftbetrieben), Bühnenpodien und Versenkeinrichtungen, Bühnenwagen, Dekorationszüge, Drehbühnen und -scheiben, Flugwerke (Flugeinrichtungen), Horizontalanlagen, hydraulische und pneumatische Versorgungsanlagen, Kamerakrane, Leuchtenhänger, Punktzüge, Stative, Saalpodien, elektrische Anlagen, Rigg, Kamerakran, Roboter

 

III Bau und Ausrüstung:

-> Standsicherheit und Tragfähigkeit von Flächen und Podesten

-> Sichere Begehbarkeit von Flächen Versenkeinrichtungen, Bühnenboden

-> Absturzsicherung bei Flächen ab 1 Meter Höhe Geländer notwendig (min. 1m) Auffangeinrichtungen, Kennzeichnung der Absturzkante (ab 12m Höhe 1,1 m Geländer)

-> Schutz gegen herabfallende Gegenstände (auf Arbeitsplätze, Verkehrs- und Szenenflächen) müssen mit Schutzmaßnahmen getroffen sein (z.B. Sicherungsseil mit Dämpfungselement)

Michalski


Wie sehen die vom PL zu planenden Projektphasen am Beispiel des Spielfilms aus?

Vorbereitung & Planung (Phsen 1+2):

- Machbarkeitsanalyse Drehbuch bzgl. Inhaltlicher Umsetzung und vorhandenem Budget

- Herstellungsplanung/Drehbuchplanung (Milestones, Fristen, Abnahme)

- Vorkalkulation (Vertrags Kalk, laufende Kalk, Abschlusskalkulation)

- Teamzusammensetzung (Kreative/Techniker/Cast)

- Vertragsmanagement/Rechtesicherung

- Gefährdungsanalyse und Sicherheitskonzept (Fachkräfte hinzuziehen wie Fachkraft für Arbeitssicherheit, Sicherheitsbeauftragter)

- Sicherheitseinweisung (fortlaufend je nach Gefährdungslage) aller Projektbeteiligten, Arbeitsschutz einhalten

- Versicherungen

 

Vor dem 1. Drehtag (Phase 3):

- Bestellung Sicherheitsbeauftragter

- Bestellung Ersthelfer (10% Ersthelfer zu Gesamtzahl Team, Cast, Komparsen und sonstige)

- Bestellung Elektrofachkraft (i.d.R. Oberbeleuchter) gemäß UVV BGV A2/3

- Persönliche Schutzausrüstung für Team bereitstellen

- Arbeitsmittel prüfen und freigeben


Für jeden Drehtag (Phase 3):

- Tagesdispo: Angabe Notfallnummer, Sethandy, zuständige BG, Betriebsnummer Unternehmen, Fachkraft für Arbeitssicherheit, Betriebsarzt, Ersthelfer, Sicherheitsbeauftragter, nächster Arzt, Krankenhaus

- Falls notwendig: SAFETY SHEET als Anlage mit Sicherheitsinformation

Tagesbericht (TB): Soll-IST Darstellung Produktionsplanung, Dokumentation der Arbeitsleistung (Arbeits- und Pausenzeiten), Dokumentation Schäden & Unfälle

-> Von PL und AL gegengezeichnet (4-Augen-Prinzip) und an Produzent täglich weitegeleitet

Einhaltung Gesetze/Auflagen: Arbeitszeiten (max. 8 h Arbeitszeit/Tag) -> bis zu 10 h möglich, wenn innerhalb 6 Monate/24 Wochen im Durchschnitt 8h/Tag nicht überschritten werden (AUSNAHME TARIFVERTRAG FILMSCHAFFENDE); Ruhepausen (mind. 30 Min. Pause/Tag nach 6h Arbeitszeit Pause zwingend), Ruhezeiten (mind. 11 h Ruhezeit nach Arbeitsende)


Nach Abschluss der Produktion (Phase 4)

- Teamauflösung

- Kontrolle und Steuerung Post-Produktion bis Fertigstellung (Delivery)

- Kontrolle Kalkulation und Kostenstände, Endkostenstand

- Projektabschluss und Projektübergabe (Archivierung inkl. Verträge, Tagesdispo, Tagesbericht, Meldungen Unfall- und Haftpflichtversicherungen etc.)

Schreiner:


Welche Versicherungen werden beim Dreh durch eine Produktionsfirma abgeschlossen?



1. Produktionshaftpflicht Versicherung

Deckt Haftpflichtschäden (Schäden von dritten) im Rahmen der Produktion ab.

2. Requisiten- und Technikausfallversicherung Versichert sind die Kosten beim zeitweisen oder dauerhaften Ausfall von im Versicherungsvertrag genannten Räumen, Requisiten, Aufnahmetechnik und sonstigen zur Produktion verwendeten Sachen.

3. Personen-Ausfallversicherung

Versichert sind Abbruch oder Unterbrechung der versicherten Produktion aufgrund Krankheit, Unfall oder Tod der im Versicherungsvertrag genannten Personen.

4. Equipmentversicherung (Kamera/Licht, …, etc.)

Ist oft im Mietpreis der Verleiher enthalten, aber nicht immer. Enthalten ist der Schutz für Equipment und Apparate, Anlagen und Geräte der Medientechnik, Zubehör und Transportbehältnisse.

5. Requisitenversicherung

Absicherung der zur Herstellung einer Produktion verwendeten eigenen oder gemieteten Gegenstände (für Gegenstände die ich in der Produktion einbringe/verwende àGegenstand versichert)

6. Negativ-Versicherung (Materialschaden, Datenversicherung)

Schutz für die im Versicherungsvertrag genannten Bild-, Ton-, und Datenträger während der Herstellung, Bearbeitung, Lagerung und des Transports, als fertige Bild-, Ton- und Datenträger.

7. Personenschaden Versicherung (Unfallversicherung) bei Arbeitnehmern über BG Deckt die Kosten bei Unfällen an Personen (Crew und Dritte)

8. Schlecht-Wetter-Versicherung

Schützt die Produktion bei Drehverschiebung durch schlechtes Wetter

 

ACHTUNG: Selbstbeteiligung, Kosten für mehrere Schäden gleich einkalkulieren


Schreiner


Wie verläuft die Produktionsplanung?

Produktionsplanung gesamt

In Produktionsplanung werden Termine und Meilensteine definiert.

Kalkulation & Finanzierung (geschlossene Finanzierung)

-> Drehbucharbeit & Auszüge (Arbeitsversion Drehbuch)

-> Schauspieler & Team (Besetzung, Hauptcast & HoD)

-> Drehplanung & Disposition (Arbeitsversion Drehplan)

-> Motive, Technik und Logistik (Findung Hauptmotive)

Fallstricke: Verfügbarkeit Regie, Terminierung Drehbeginn, Reißleinen


- Nach Drehbucherstellung: Letzter Sicherheitscheck: Tech Recce/Technische Motivbesichtigung

-> Abschließende Motivtour mit Entscheidern aus mehreren Abteilungen (Regie, Kamera, Oberleuchter, Kamerabühne, Ton, Szenenbild, Produktionsleitung, Aufnahmeleitung, usw.):

- Klärung technische, gestalterische und organisatorischen Anforderungen am Drehort

- Festlegung Blickrichtungen/Anpassung Auflösung & Storyboard

- Festlegung Positionen/Standpunkte (Kamera, Licht, Steiger, Schienen…)

- Finale Abstimmung aller Risikofaktoren und sicherheitsrelevanten Aspekte/Festlegung Absicherung von Dreharbeiten

- Vor-Ort-Besprechung Drehortlogistik (Fuhrpark Basis & Technik, Zugänge, Wege)

- Vor-Ort-Besprechung Motiveinschränkungen


Die Drehvorbereitung durch die Produktion findet im Austausch mit allen Abteilungen und in Anpassung an die sich ständig verändernden Bedingungen statt. Deshalb ist wichtig:

- Strukturierte Kommunikation

- Sicherstellung von Informationsfluss & Aktualisierung

- Arbeit mit Listen (Stabliste, Besetzungsliste, Checklisten…)

- Auseinandersetzung mit Drehbuch, Regievision, Realität und Budget

- Frühzeitige und Offene Herangehensweise an Probleme und Lösungen

Fallstricke: Regisseure ohne Vision, Anpassungs- und Entscheidungskraft, Verhinderer, Unflexible und starre Produktionsfaktoren

Author

Tamara K.

Information

Last changed