Deskriptive versus normative Ethik
Normativ:
beschreibt wie sich Menschen moralisch verhalten SOLLEN
Zweck: Prinzipien finden, nach denen wir unser Handeln ausrichten können
Quelle: Vernunft und Logik
Deskriptiv:
beschreibt wie Menschen sich wirklich verhalten
mit Begriff “ist” verbunden
Zweck: Identifikation von Mustern, nach denen Personen Entscheidungen treffen
Quelle: empirische Beobachtungen (experimente)
Deskriptive Ethik:
2 Bereiche:
Moral Judgement
wie urteilen Menschen?
Behavioral Ethics
Wie handeln Menschen?
-> Unterschied zwischen Urteil und Handlung?
deskriptive Ethik als Teilbereich der Psychologie, wirtschaftswissenschaften und der Philosophie
Experimente spielen wesentliche Rolle
Überblick: Moral Judgement
rationalistische Modellle
intuitionistische Modelle
Moral Foundations Theory
Was sind überhaupt morlaische Dimensionen?
Moral Judgment - wie urteilen Menschen?
Bsp: Trambahn Dilemma und Brücken-Problem
entweder sterben 5 oder 1 Mensch
durch Weiche umstellen, könnte man Leben “retten”
normative Theorien kommen zu unterschiedlichen Schlüssen
Utilitarismus: Weiche umstellen -> Gesamtnutzen größer
Deontologisch: umstellen der Weiche -> Mensch als bloßes Mittel zum Zweck -> unmoralisch
Selbstfahrende Autos
-> The moral machine experiment
Technik ist soweit aber Probleme mit Moral, Recht und Versicherung
40 mio. Entscheidungen in 233 Ländern
Ziel: Zur Entwicklung globaler, gesellschaftlicher akzeptabler Prinzipien für die Maschinenethik beizutragen
beeinflusst wahrscheinlich: gesetzgebung, tatsächliche Programmierung, Kaufentscheidung
The moral machine experiment - Erkenntnisse
die meisten Menschen zeigen utilitaristische Züge
Aktionen bevorzugt die:
Menschen statt Tiere rettet
mehr Menschen (statt weniger) rettet
jüngere statt ältere rettet
umstritten:
eher Frauen als Männer retten
Schlank/Fit > Unfit/Dick
hoher gesellschaftlicher Status > niedriger Status
Gesetztreue (Ampel) > Gesetzwidrige
Regionale Unterschiede:
Westen: Tendenz nicht zu handeln
Osten: stärkerer Respekt vor Alten und gesetztreuen
Süden: wichtiger Frauen und Junge Leute zu schützen
Psychologische Grundlage:
-> wie bilden Menschen mroalische Urteile?
-> Rationalistische Modelle
Rationalistische Modelle
erste Modelle entstanden während der kognitiven Revolution in der Psychologie
Modelle betonen die rationale Urteilsfähigkeit von Menschen
Kohlberg, Rest
Auslösende Situation (-> Affekt) -> Bewusstes Nachdenken -> Urteilsbildung
aus rationalem Denkprozess entsteht moralisches Urteil
nicht jeder kommt zum gleichen Ergebnis
rationaler Denkprozess innerhalb der persönlichen Fähigkeiten eines Menschen
Kohlberg:
Wie entwickeln sich moralische Urteile und ihre Argumentation während des Erwachsenwerdens?
Werden unsere morlaischen Urteile bestimmt durch:
Autoritäten, Konventionen oder Prinzipien?
Bsp: Heinz-DIlemma
Kohlberg: Modell
6 Stufen der moralischen Entwicklung
Level Präkonventionelles Niveau (unter 10 Jahre)
Stufe 1: Gehorsam und Strafvermeidung
Ärger vermeiden, Gehorsamkeit ggü. überlegener Macht/Prestige
Stufe 2: Naiver Egalitarismus & Reziprozität
Befriedigung der eigenen Bedürfnisse und gelegentlich die der anderen
Bewusstsein für Relativismus um die Bedürfnisse und Perspektive anderer einzuschätzen
Level: Konventielle Rollenkonformität (Mehrheit der Menschen)
Stufe 3: Norm-Konformität und Beurteilung nach Absichten
“Good-Boy”-Orientierung und wollen Erwartungen anderer erfüllen
Konformität mit stereotypen Bildern der Mehrheit oder “natürlichen Rollen”
Stufe 4: Autorität und Aufrechterhaltung der sozialen Ordnung
Pflichterfüllung -> Regeln des gesellschaftlichen Miteinanders einhalten
Respekt vor Autorität von anderen
Selbstbestimmte moralische GRundsätze (weniger als 20% der Menschen)
Stufe 5: Denken in sozialen Verträgen
Vermeidung der Verletzung des Willens oder der Rechte anderer
Moralvorstellung: demokratisch akzeptiertes Recht -> implizite/ungeschriebene soziale Verträge
Stufe 6: Universelle Prinzipien
individuelle Gewissenprinzipien -> Gewissen als Basis
Gewissen, Respekt und Vertrauen
Orientierung nicht nur an sozialen Verträgen, sondern an Wahlprinzipien, die sich auf logischeUniversalitäte berufen
Parallele zu Kant: Kategorischer Imperativ
4-Komponenten Modell nach Rest
James Rest entwickelte Kohlbergs Modell weiter um Menschen nach ihrem moralischen Urteilsverhalten zu klassifizieren
standardisierte Fragebögen
definierte 4 Komponenten, die für eine moralische Handlung nötig sind
Komponenten:
Moralische Sensivität
Fähigkeit, morlaische Probleme zu erkennen
Moralisches Urteilsvermögen
Fähigkeit, ein moralisches Urteil zu treffen
Moralische Motivation
Fähigkeit/Wille, moralisch handeln zu wollen
Moralischer Charakter:
Fähigkeit/courage, die moralische Aktion durchzuführen
-> Wird oft als Fluss-Diagramm dargstellt
sind aber nicht zwingend aufeinander aufbauend
charakterzentriert: Welche persönliczhkeit muss ein Mensch für moralisches verhalten haben?
4-Komponenten Modell nach Rest erweitert:
siehe Grafik:
Moral Awarness abhängig von Umwelt (Kultur, Ökonomie, Sozialem, Organisatorischem)
Moralischer Charakter (tatsächliche Handlung)
Mögliche nachfolgende Komponenten:
Moral defence - Rechtfertigung?
moral repair - wann kann/muss man nach einem morlaischen Fehlverhalten tun?
Intuitionistische Modelle::
seit einigen jahren gibt es eine “affektive (gefühlsbetonende) Revolution” in der Psychologie des Moral Judgements (1990er - heute)
Vertreter: Haidt und Greene
-> neuere Modelle betonenn den intuitiven Charakter von morlaischen urteilen
Auslösende Situation (->Affekt ) -> intuitive Urteilsbildung (-> bewusstes Nachdenken)
Stark beeinflusst von Umwelt, Situation, sozialem Austausch
Dual-Process-theorie moralischer urteile (Greene)
je nach Situation werden morliasche urteile von zwei verschiedenen psychologischen Systemen gesteuert:
Sytsem 1: intuitives, emotionales System
urteile sind unkontrolliert, nicht klakulierend, emotional
Reaktionen erfolgen spontan, unmittelbar und intuitiv
Reaktionen scheinen bewusste morliasche Überlegungen zu dominieren
Moral “personal” Dilemma - Gehirnaktivität in Region, welche Emotionenn verarbeitet
Bsp: Trambahn
System 2: rationales System
Urteile sind kontrolliert, kalkulierend, überlegt, unemotional
probleme werden asu itilitaristischer Perspektive betrachtet
Moral “impersonal Dilemma” - gehirnaktivität in Region, die bei kalkulatorischem Nachdenken verwendet wird
Moralische Heuristiken:
Intuitive urteile folgen oftmals moralischen Heuristiken, die evolutionär oder sozial angelernt sind
Moralische Heuristik = Im Bewusstsein schnell verfügbare Prinzipien, die unmittelbar eine Intuition dafür geben, was aus ethischer Sicht zu tun ist
Cold heart heuristic: verursache niemals wissentlich einen Tod
Action heuristic: schädige niemandem
Betrayal heuristic: bestrafe missbrauchtes Verhalten / Belohne missbrauchtes vertrauen nicht
Nature heuristic: Spiele nicht mit der Natur
Fee heuristic: lass Dich nicht für unethisches verhalten kaufen
Heuristiken entstehen aus natürlichen prinzipien, die normalerweise sinnvoll sind, aber in bestimmten Fällen fehlschlagen können
Menschen nutzen diese Daumenregeln (unbewusst/bewusst), um zu moralischen urteilen zu gelangen
Sie bieten schnelle und einfach Lösungen für ethische probleme
obwohl Menschen unterschiedliche ethische Ansätze verfolgen (z.B. utilitatrismus und Pflichtenethik), können Sie ähnlich/gleiche moralische Heuristiken haben
Das “social-intuitionist-Model” (Haidt, 2001)
Intuitive Urteile sind nicht unumkehrbar
Urteile in sozialem Prozess reflektieren
moralische urteile basieren häufig zunächst auf intuitiven und sozial erlernten Reaktioonen, die dann anschließend, d.h. ex post:
reflektiert
rationalisiert
geteilt
verändert werden
Emotion first, rationality second -> Ex post rational reflection
Das 2-Stufen-Modell erlaubt einer person zu “spüren”, dass etwas flasch ist, ohne zu wissen, warum
Nach dem “Social-Intutionist-Model” wird morlaisches urteilen
durch schnelle moralische Intuition verursacht (system 1)
durch ein langsames, ex-post morlaisches nachdenken ergänzt (System 2)
System 2 wird ergänzt durch Reflektion mit anderen Menschen
“Social-intuitionist-Model” (Haidt)
siehe Abbildung
Links:
Stimulus: Auslösende Situation
Der “Intuivites Urteil”-Link
Menschen nutzen moralische heuristiken
Moralische Urteile kommen automatisch und aufwandslos als Ergebnis einer morlaischen Intuition zustande
Der “Post Hoc Überlegung” Link
Nachdem ein morlaisches urteil vorhanden ist, werden morlaische Überlegungn durch Nachdenken angestellt
Dies ist ein aufwendiger prozess, bei dem eine Person nach Argumenten sucht, welche das bereits gefällte Urteil unterstützen
Der ”Begründetes Überzeugen”-Link
Das moralische Urteil wird verbal verbreitet, um das bereits getroffene Urteil vor anderen zu rechtferrtigen
dies löst neue Intuitionen bei anderen Personen aus
Der “Soziale Überzeugung”-Link:
Moralische Urteile von Freunden, Verbündeten uhnd vertrauten haben einen direkten Einfluss aus das urteil, sogar, wenn keine begründete Überzeugung vorliegt
Gruppennormen, gemeinsame Wete etc.
Der “Begründetes Urteil”-Link
menschen versuchen manchmal durch logische Argumente ihr Urteil vor sich selbst zu begründen
Dabei kann initiale Intuition “überschrieben”, aufgehoben und angepasst werden
Der “Private Reflektion”-link
im Zuge des nachdenkens über die auslösende Situation können neue Intuitionen aktiviert werden, welche dem anfänglichen Urteil widersprechen
am meisten diskutierte Methode zum Auslösen neuer Intuitionen: Rollen oder Perspektivwechsel
Grafik: Person B durchläuft die gleichen Schritte -> kreislauf
“Social-Intuitionist-Model” - Schlussgedanken
rationale Überlegungen (System 2) werden nicht als initialer ort morlaischer urteile angesehen
moralische urteile sind kein “einzelnder Akt”, der im Kopf einer einzelnen person stattfindet, sondern ein fortlaufender, zeitumfassender prozess, der andere Personen mit einschließt
Diskurspartner können helfen mehrere, miteinander in konflikt stehende Intuitionen auszulösen
wenn miteinander in Konflikt stehende Intuitionen ausgelöst werden, ist das finale moralische urteil wahrscheinlich differenzierter und schlussendlich “ethischer” zu betrachen
Moral Foundations Theory und W.E.I.R.D.
Was sind überhaupt moralische Dimensionen?
Bsp: Familie isst Hund
Frau zerschneidet heimatflagge und benutzt sie zum reinigen
Sind das überhauot moralisch relevante kategorien?
Welche Fragen sind überhaupt moralische Fragen?
töten, diebstahl, beleidigen, respekt, glaube/Religion, patriotismus, Gesundheit
W.E.I.R.D. - western educated, industrialized, rich, democratic
Die Moralsysteme von W.E.I.R.D. Personen fokussieren sich auf Folgen und den Schutz von Individuen vor Schaden und Ausbeutung
die “moral domain” (Bereich des morlaischen handelns) der meisten gesellschaften ist aber breiter
Sorge um Schutz der Gruppe
Autoritäten
Traditionen
Reinheit
Moral Foundations Theory (MFT)
ist eine Theorie über eine universelle “Vorlage des moralischen Urteilsvermögens” und darüber wie diese Vorlage in verschiedenen Kulturen auf verschiedene Weise ausgebildet und überarbeitet wird
5 Moral Foundations (haidt und Joseph)
Care/Harm (menschen kümmern/schaden)
Fairness/Cheating
Loyalty/ Betrayal
Authority/ subversion (Autorität/Rebellion)
Sanctity / Degradation (heiligkeit/Entwürdigung)
nicht ausgeschlossen, dass es weitere Foundations gibt
Grafik!!! (Evolutionäre Berechtigung, ursprüngliche und moderne Trigger, charakteristische Emotionen, relevante Tugenden)
Konsequenzen im Business Kontext:
alle 5 Foundations können einen Bezug zu der gefühlten moralität im UN haben
Care/Harm, Fairness/cheating: klassische, unumstrittene Domains
loyalty Foundation kann erklärenm warum Menschen sich trotz externer Anreize loyal ggü. der Firma verhalten
Authority Foundation kann erklären, warum menschen ihrem Chef nicht widersprechen
VW-Dieselskandal
Sanctity Foundation kann erklären, warum Menschen sich gegen Aufweichung eines biologischen Geschlechts wehren (gendern)
Behavioral Ethics - wie handeln Menschen?
Warum benötigen wir überhaupt die Verhaltensperspektive?
reicht es nicht, wenn Menschen wissen, was richtig und was falsch ist? (normative Perspektive)
können wir nicht einfach in gute/schlechte Menschen unterteilen? (rationalistische Perspektive)
Die Rationalistische Sicht: Rest
menschen können zu unterschieldichen Ergebnissen kommen
Ehtische Kenntnis
Ehtische Kenntnis = moralisches Verhalten?
verbessert das üphilosophische Nachdenken über Moal (berufsethiker etc.) die eigene Moral?
Idee:
Beobachtung des alltäglichen Verhalten von Ethik Professoren
wenn genannte Hypothese richtig, sollten sich Ethik-professoren besser verhalten als nicht-Ethiker
NEIN, Ehtik-professoren verhalten sich nicht moralischer, eher im gegenteil
Hinterlassen Müll, sidn keine Organspender, bringen Bibliotheksbücher nciht zurück etc.
Bsp: Bänker: anonymes Experiment
müssen ehrlich sagen, wie oft zahl, kopf gewürfelt - zahl -> 20Dollar
wenn sie vorher an ihren beruf erinnert wurden ->x höhere Wahrscheinlichkeit falscher Angaben
müsste eigentlich binomial-verteilt sein
-> Gute Menschen können schlechte Dinge tun
-> Situationelle/organisatorische Variablen (z.B. Unternehmenskultur) spielen wichtige Rolle für (un)moralisches verhalten
Mögliche Einflüsse für (un)ethisches verhalten
Persönliche Faktoren:
Alter, Bildung, Religion, Berufserfahrung, Persönlichkeit, Werteorientierung, moralishe Entwicklung
Situationelle/organisatorische Faktoren;
soziale Normen, gruppennormen, Zeit-und Leistungsdruck, Verhaltenskodizes, Wettbewerb, Zielkonflikte, Entlohnungsstrukturen, organisatinskultur, Role Models ….
Was können UN tun, um verhalten aktiv zu verbessern?
Bounded rationality
bounded ethicality
Bounded (begrenzt) rationality:
beschränkt rationales Verhalten
Menschen sind anfällig für systematische und vorhersehbare kognitive Fehler
z.B. Kaufentscheidungen auf Basis realtiver statt absoluter Produktqualität, naive zeitpräferenzen (ich mache das morgen)
streng rationales verhalten i.d.R. nur unter stark kontrollierten bedinungen
Bounded (begrenzt) ethicality:
beschränkt ethisches verhalten
Menschen sind anfällig für sytsmatische und vorhersehabre ehtische Fehler
typischerweise sind Mneschen egoistischer als sie es von sich selbst eingestehen und neigen daher z.B. zu eigennützigen Darstellungen und Ausreden
streng ethisches Verhalten findet man i.d.R. nur unter stark kontrollierten Bedingungen
-> beide Arten von Fehlern sind den menschen oft nicht bewusst
-> Menschen können sich fotmals für gute Entschieder oder moralische Personen halten, ohne dies wirklich zu sein
AAA - new psychological process modell of unethical behavior
GRAFIK!
Approach: Wie erfassenw ir moralische Situationen?
Rests “Awareness” wird oft als binär beschrieben: Mensch ist morlaisches problem bewusst oder nicht
Approach ist breiter gefasst; wie wir mrolaische Probleme angehen ist abhängig davon:
Attention: worauf unsere Aufmerksamkeit gelenkt wird
Construal: wie wir die Situation interpretieren/konstruieren
Attention: Fokus auf einseitige Ziele (gewinnmaximierung) kann Mneschen von den moralischen Aspekten der Situation ablenken
Constural: mernschen konstruieren sich die Situation so, dass eine eigentlich unmoralische Entscheidung moralisch erscheint -> Motivated Reasoning
Motivated Reasoning:
Bänker, der “Schrottpapiere” unter flaschen versprechungen an andere Kunden verkauft hat -> viel Geld verloren -> rechtfertigugn: fühlt sich nicht schuldig, sein Job, macht Märkte effizienter etc.
Ability: Haben wir die mentalen kapazitäten um morlaisch zu handeln?
selbst mit den besten Absichten, fällt es uns oft schwer, morlaisch zu handeln
Ability besagt, dass wir oftmals darin scheitern uns morlaisch zu verhalten, weil:
Motivation: Der angeboren Drang, sich eigennützig zu verhalten, uns unterbwusst überwältigt
Resources: unsere Fähigkeiten, versuchen zu widerstehen erschöpft sind
Motivation: Meschen schätzen sich oft fairer/ehrlicher ein, als sie es unter wirklichen bedingungen sind
Resources: Menschen treffen schlechtere/egoistischere Entscheidungen, wenn sie erschöpft/Müde sind
Aftermath: Wie verarbeiten menschen eine (un)moralische handlung?
unmorlaische Handlungen werden anders gespeichert als moralische
nachdem eine Handlung erfolgt ist (aftermath), legen wir uns die Dinge so zurecht, wie wir sie gerne sehen wollen (Encoding)
wir sehen unsere Handlungen in besserem Licht ales es andere tun würden
wir nutzen mögliche Rechtfertigungen, um auch in Zukunft wieder eigennützig handeln zu können
Motivated memory:
menschen können sich an unmoralische handlungen schlechter erinnern, als an moralische
Menschen nutzen poritive Erinnerungen an ihre taten, als rechtfertigung für zukünftige “Ausrutscher”
Psychologische Modelle (un)morlaischen Verhaltens
Unterschied Rest und AAA
Rests rationalistisches Modell:
charakterzentriert
Welche Persönlichkeit muss individuum haben, um moralisch zu handeln?
morlaisches Fehlverahlten -> charakter-problem (guter/schlechter mensch)
kann moderne (affekt, Siuations-zentrierte) Verhaltensforschung/bounded ethicality nicht erklären
Moore und Gino: AAA-Modell
Approach, Ability und Aftermath
Rests Modell erweitern, um zu erfassen, wie Intuition, Affekt, Situation und Identität unser moralisches handeln beeinflussen
Abschließende Würdigung
AAA-Modell überführt Rests Modell in heutige zeit
es ergänzt Rests Modell um nciht-rationale psychologische prozesse, die auf dem Weg vom Erkennen der mroalischen Situation (Awareness) zur handlung (Action) ablaufen
wixhtige psychologische Variablen, die laut dem Modell das Verhalten beeinflussen, sind uns bereits aus dem Moral Judgement bekannt
Intuition, Affekt, Situation, Identität
Modell als Ankerpunkt um Verhalteb von UN zu prüfen
Das Unternhemen als moralischer Akteur
bisher: Fokus auf individuelle Personen, handlungen und Folgen
kann ein UN an sich moralisch verantwortlich sein?
Wer trägt im UN welche und wie viel moralische Verantwortung?
nach welchen prinzipien müssen UN handeln?
-> Ansatz nach Peter French
UN haben organisierte Entscheidungsstrukturen (=management)
daher treffen UN geplante und intentionale Entschiedungen
insofern UN geplant und intentional handeln, sind sie (genauso wie der Mensch) für diese Handlungen sowie für deren Organisatio morlaisch verantwortlich
Aggregate versus Kongomerate
Aggregate (der Lynchmob)
unorganisierte Masse
kein organisierter Handlungswille
Handlungen durch Intentionen einzelner Mitglieder geprägt
spontane Handlungen, GRuppendynamik
-> Gruppenmitglieder tragen moralische Verantwortung selbst (nicht das Aggregat)
Konglomerat (Die Firma)
Organisierte Entscheidungsstrukturen
Eigener Handlungswille
Handlungen stärker von Organisation geprägt als von der Intention einzelner Mitglieder
-> Moralische Verantwortung liegt bei Organisation selbst und ihrem Management
Warum ist das UN ein moralischer Akteur?
-> 3 wesentliche Fähigkeiten moralischer Akteure
Nach Peter French zeichen sich moralische Akteure durch 3 wesentliche Fähigkeiten aus:
Fähigkeit, intentional, d.h. mit bestimmter Absicht und geplant zu handeln
Fähigkeit, rationale (vernünftige) Entscheidungen zu fällen und rational Argumente abzuwägen
Fähigkeit auf Kritik und WIderstände zu reagieren, sei es durch Änderung der Intention oder durch Änderung der Handlungsweisen
-> Diese Fähigkeiten besitzt jedes Individuum (individuelle moralische Verantwortung)
-> Aufgrund der organisierten Entschiedungsstrukturen verfügt das UN auch über diese Fähigkeiten (eigene moralische Verantwortung des UNs)
Die besondere Verantwortung des Managements nach French
im Gegensatz zum einfachen Angestellten, kann (Top-)Management direkt, also unmittelbar Entschiedungsprozesse im UN gestalten, anpassen und reorganisieren
Damit trägt (top-)Management eine besondere Verantwortung dafür, dass die Organisations- & Entschiedungsstrukturen so gestaltet sind, dass sich das UN moralisch verhält
unterlässt Manager trotz Handlungsmöglichkeit und Wissen eine Reorganisation der Entscheidungsstrukturen, so ist er individuell moralisch verantwortlich, wenn sich aus diesen Strukturen unethische Unternehmensentscheidungen ergeben
Wer ist verantwortlich: Firma oder Angestellter?
ob Firma oder einzelne Angestellte verantwortlich sind, hängt davon ab, o ein morlaisches Vergehen auf die Unternehmensstruktur oder den einzelnen Angstellten zurückzuführen sind
individuelle Verantwortung existiert auch im UN, insbesondere dann, wenn Handlungen in Eigenregie erfolgen und nicht auf die Organisation des UNs zurückgeführt werden können
Corporate (social) responsibility
Definition
Oberbegriff, der besagt, dass UN eine (moralische) Veranwortung für die sozialen und ökologischen Auswirkungen ihrer Geschäftstätigkeiten haben
CSR meint damit nicht nur die Verantwortung, sondern jede Form von Anstrengung, die UN unternimmt um Verantwortung gerecht zu werden
weitere DEfinitionen der Europäischen Kommission
DEfinition: (2001)
Unternehmen können auf FREIWILLIGER BASIS soziale Belange und Umweltbelange in Unternehmenstätigkeit … integrieren
Definition (2011)
CSR ist die Verantwortung von UN für die Auswirkungen auf die Gesellschaft
UN müssen ihrer sozialen Verantwortung gerecht werden und SOLLTEN soziale, ethische, Menschenrechtsbelange etc … in ihrer Kernstrategie integrieren
In neuen Definition ist nicht mehr von freiweillig die Rede
Carrolls CSR-Pyramide
GRAFIK!!
-> Unternehmensverantwortung ist unterschiedlichen Stufen zuzuordnern
Economic (be profitable) -> REQUIRED
Legal (obey the law) -> REQUIRED
Ehtical (be ethical) -> EXPECTED
Philanthropic (be a good citizen) -> DESIRED
-< CSR-Firmen sollten Profit machen, nach dem Gesetz handeln, ethisch und gut sein
Corporate Citizenship
Metapher des UNs als “Guter Bürger”
UN als Teil der Geselschaft
Wie ein guter Bürger sollten UN zur Gesellschaft beitragen
unterschiedliche Auffassungen was genau und wie viel Engagement das für UN bedeutet
Corporate Citizenship - im engeren Sinne:
freiwilliges/philanthopisches Engagement für die Zivilgesellschaft außerhalb des Kerngeschäfts, z.b. Spenden/Sponsoring von gemeinnützigen Vereinen oder Förderung des freiwilligen Engagements von Mitarbeiteren
kein Eingriff in Kerngeschäft
Rein philanthropischer Ansatz
Corporate Giving
Sponsoring
Spenden
jeweils Geldleistungen oder Sachleistungen und einmalig, regelmäßig/Zeitlich begrenzt, dauerhaft
Corporate Volunteering
Förderung des freiweilligen Engagements der Mitarbeiter
Freistellungen
Nutzung des Arbeitsplatzes
Unterstützung mit Spenden
Bürgerliches Engagement als Element der Erwerbsarbeit
Days of Service -> Aktionstage
Abordnungen
Mentoring
Corporate Citizenship - im weiteren Sinne
zusätzlich auch die Übernahme ordnungspolitischer Mitverantwortung an der SChnittstelle zum Staat, z.b. durch Lobbyarbeit für gute Zwecke (Klimawandel), aber auch durch freiweillige Selbstverpflichtung im Kerngeschäft
BSP: Unterzeichnung UN Global COmpact)
Corporate Citizenship - im weitesten Sinne
explizite gesellschaftliche Verantowrtung im Kerngeschäft, z.B. soziale und umweltspezifische Unternehmensziele, Zertifizierung als B-Corporation etc.
Unternehmens als “quasi-öffentliche”/gesellschaftliche Institution
Stakeholder-Ansatz
Corporate Citizenship - theoretische Fundierung
Ableitung “gute Bürgerscaft” aus Liberalismus und Republikanismus
Zeichen guter Bürgerschaft im:
LIberalismus: Einhaltung von Gesetzen
Republikanismus: Beitrag zum Gemeinwohl
Kritik an CSR/Corporate Citizenship
-> Friedmann
The business of business is business
Die soziale Verantwortung von UN ist es, Profite zu erzielen
Argumente:
Wenn Manager andere Ziele als Gewinnmaximierung verfolgen, verstoßen sie i.d.R. (bei profitorientierten UN) gegen Handlungsauftrag, den sie von ihren Arbeitgebern (Eigentümern des UN) erhalten haben
Sie geben dann Geld aus, das ihnen nicht gehört
Contra:
UN können andere (soziale) Ziele verfolgen (wenn Eigentümer das wollen)
in diesem Fall ist es richtig, dass Manager diese Ziele verfolgen
Als Privatperson darf Manager soziale Verantwortung übernehmen
Social Responsibility, insofern es Gewinn der Firma erhöht, ist erlaubt, sollte aber nicht so genannt werden -> Erfüllung Unternehmensinteressen
Der Stakeholder-Ansatz
-> Freeman
Fokus nicht nur auf Shareholder (anteilseigner), sondern auf alle relevanten Stakeholder
alle internen und externen Personengruppen, die von unternehmerischen Fähigkeiten gegewärtig oder in Zukunft direkt oder indirekt betroffen sind
Interne Stakeholder:
Eigentümer
Mitarbeiter
Manager
Externe Stakeholder:
Kunden
Lieferanten
Gläubiger
Gesellschaft
Staat
Umwelt
-> UN müssen analysieren wer relevanten Stakeholder sind
-> Geschäftsentscheidungen sollten die Auswirkungen auf alle relevanten Stakeholder berücksichtigen und deren Interessen mitbeachten
Warum ist der Stakeholder-Ansatz wichtig?
Normalerweise:
in idealen Gesellschaft sind Menschenrechte, Umwelt- und Klimaschutz und andere soziale Ziele vom Gesetzgebeer geregelt und sichergestellt
Da alle Stakeholder geschützt sind und freiwillig agieren, bedarf es nur die Sicht auf die Shareholder (Gewinnmaximierung als primäres Ziel)
ABER:
gerade mit globalisierten Lieferketten und globalen Problemen (Klimaschutz etc.) sind diese Rahmenbedingungen oft nicht gegeben
um “vernatwortlich” zu handeln, bedarf es einer unternehmensinternen Überprüfung der Auswirkungen auf alle Stakeholder
Auswirklungen der UN-Handlungen auf alle Stakeholder prüfen!
Freiwillige Selbstverpflichtungen gewinnen an Bedeutung
Bespiel: UN Global Compact
UN verpflichten sich zu 10 Prinzipien in ihrer Lieferkette
Menschenrechte
Arbeitsrechte
Umweltschutz
Anti-Korruption …
moderne Richtlinien (UN stustainable development goals SDGs) und weitere
Zusammenführung zweier Welten:
Shareholder und Stakeholder-Ansatz
auch bei klassischem Shareholder-Ansatz gibt es eine ethische Verpflichtung/Verantowrtung der UN
Gewinnmaximierung und EInhaltung der Rechte und ehtischen Normen
ehtische Pflichtverletzungen, wie z.b. konkreter Betrug (Unternehmensskandale) oder Menschenrechtsverletzungen wären auch in diesem Konzept nach “falsch” bzw zu vermeiden/zu Bestrafen
“Dont do evil” als Leitprinzip
Wachsendes Bewusstsein für Unternehmensveranwortung:
Warum hat der Ruf nach einer umfassenderen Verantwortung von UN in den letzten Jahrzehnten zugenommen?
Es gibt eine gestiegene Nachfrage nach Unternehmensverantwortung
Konsumenten-getriebene CSR
Informationen über die Praktiken von UN in der ganzen Welt sind leichter zugänglich geworden und lassen sich schneller verbreiten
Informations-getriebene CSR
Das Ausmaß ökologischer und sozialer Externalitäten, die von multinationalen UN in weniger entwicklete, schwächer reguliertere Länder auslegen, hat sich im gleichschritt mit Globalisierung ausgeweitet
Globalisierungs-getriebene CSR
Die langfristigen Kosten der globalen Erwärmung oder zumindest das Bewusstsein der Öffentlichkeit dafür ist deutlich gestiegen
Klima-getriebene CSR
Warum UN und nicht der Staat?
Warum füjhren diese Sorgen - statt zu neuen Gesetzen - zu neuen Rufen nach Unternehmensverantwortung?
Staaten versagen oft bei Regulierungen
Lobby und Interessengruppen zu ,ächtig
Terrritoriale Zuständigkeit nciht gegeben (insb. bei globalen Lieferketten)
Kombination auf Ineffizienz, hohe Transaktionskosten, hohe Lieferkosten …
-> billiger und effizienter wenn UN etwas tun
Gesellschaftliche Interessenskonflikte
Präferenzen sind heterogen .> unwermeidlich, dass Werte einiger Verbraucher, Investoren oder Arbeitnehmen in der Politik nicht berücksichtig werden
Sie oder organisierte GRuppen werden dann zu Aktivisten
Umfassendere CSR kann auch im Einklang mit Profit-Orientierung stehen
Wann ist CSR mit Gewinnmaximierung vereinbar?
Win-win-Situation
doing well by doing good
CSR und langfristige Gewinnmaximierung als Komplemente
Delegierte Philanthropie
CSR als Antwort auf Nachfrage durch Stakeholder
Wann wirkt CSR Gewinnschmälernd?
von Managern initiierte Philanthropie, die nicht unbedingt die Nachfrage von Stakeholdern abbildet
Philanthropie = menschenfreundliches Denken und Handeln
Win-win-Situation; “Doing well by doing good”
Shared value approach
der Zeithorizont von Managern ist begrenzt -> karriereziele und Anreizsysteme oftmals auf kurzfristigen Erfold ausgelegt
Fokus auf kurzfristigen Gewinn
langfristiger Gewinn wird verringert und CSR-Ansprüche werden verletzt
BSP: Sparen bei Sicherheit in Produktion: erhöhrt kurzfristigen Gewinn, verringert langfristigen Gewinn (Gerichtskosten, Boykott) und schadet Arbeitnehmern
Lösung:
sozial verantwortliche Inverstoren sollten sich als langfristige Investoren positionieren, Manager überwachen und Fokus auf kurzfristige Sicht korrigieren
CSR und Gewinnmaximierung miteinander vereinbar
SHARED VALUE APPROACH
Brücke von CSR zur Unternehmensstrategie
UN übersehen oft, dass es gemeinsame Verbesserungspotentiale (für UN und Stakeholder) gibt
diese Verbesserungspotentiale sollten abgeschöpft werden
Bsp: Investition in Produktivität von Kaffeebauern in Entwicklungsländern -> für beide gewinnmaximierend
Delegierte Philanthrophie
es gibt eine monetarisierbare Nachfrage nach Unternehmensverantwortung
Kunden (Investoren, Mitarbeiter) nutzen UN um ihre Werte auszudrücken und verlangen von UN an ihrer Stelle Gutes zu tun
Warum durch UN und nicht durch Stakeholder selbst?
Informations- und Transaktionskosten für UN geringer
Bsp: Kunde kann nur schwieirg selbst für fairen Lohn sorgen
Keine Substitution für negative Externalitäten
Bsp. Kunde kann Verschmutzung nicht beseitigen
Erfahrung/Infrastruktur des UNs als positive Externalität
Reaktionen auf Krisen einfacher für UN mit bestehendem logischen Netzwerk
positiver Nebeneffekt: Reputation
ABER: Gefahr: Greenwashing, Informationsunterdrückung, um profitbale, aber unethische Geschäftsmodelle nicht zu gefährden
Wann ist CSR gewinnschmälernd?
von Managern initiierte Philanthophie, die nicht unbedingt die Nachfrage der STakeholder abbildet
BSP: UN spendet an Institutionen, Charities etc., die der CEO persönlich bevorzugt oder kennt
Gewinn wird typischerweise nicht maximiert
EInklang mit Friedmann: social responsibility of business is to increase profits
keine Wohltaten mit dem Geld anderer
in Realität: CSR geprägt von allen 3 Szenarien!
Zusammenfassung: Shareholder vs Stakeholder
nimmt man die beiden gewinn-orientierten Ansätze von CSR ernst (Shared value, langfristige Orientierung, CSR as a business case) lassen sich die beiden Ansätze gut vereinbaren
ABER: es gibt oft auch einen Business Case für unethisches Verhalten (informationsunterdrückung, greenwashing etc.)
-> harte und weiche Regulierung muss entgegenwirken
Sustainability:
-> nachhaltigkeit als moderner Ansatz für Unternehmensethik
ursprüngliche Definition:
nachhaltige Entwicklung:
Entwicklung, die gegenwärtige Generationen sichert und zukünfitgen Generationen die Wahlmöglichkeit zur Gestaltung ihres Lebens erhält
UN Sustainable Development Goals
SDGs
Keine Armut
Keinen Hunger
Gesundheit ….
Kritik: Zu viele Ziele und Unterzeile -> dadurch zu komplex
Sustainability im Unternehmen:
das 3-Säulen-Modell
People: soziale Nachhaltigkeit:
EInsatz für Gesundheit und Bildung der Mitarbeiter
langfristige Mitarbeiterbindung
ausgeglichene Altersstruktur
Planet: ökologische Nachhaltigkeit
Ziel: Erhaltung bzw. Erhöhung der natürlcihen Ressourcen durch z.b.
Steigerung der Energieeffizienz
Verwendung erneuerbarer Rohstoffe
Minimierung der Gefahrstoffe
Profit: Ökonomische Nachhaltigkeit
Wirtschaften ist dann nachhaltig, wenn UN dauerhaft betrieben werden kann
langfristige Gewinnorientierung
- Nachhaltigkeit als normatives Konzept, dass beschreibt wie UN handeln sollten
Corporate Stewardship:
Gegenentwurf zu der Idee, dass UN Güter/Rohstoffe “besitzen”, die sie zu Produkten veredlen und möglichst gewinnbringend verkaufen
Steward: Treuhänder, der die ihm anvertrauten Ressourcen fürsorglich verwaltet, instand hält und umsichtig bewirtschaftet
Unternehmen als “Treuhänder” gemeinschaftlicher Ressourcen, insbesondere im Hinblick auf eine nachhaltige Ressourcennutzung zum Wohle künfitger Generationen
in Praxis: 2 Bedeutungen:
Nachhaltige Bewirtschaftung natürlicher Ressourcen (Forest/Marine Stewardship Council)
Produkt-Stewardship:
Produktverantwortung des Herstellers bezieht sich auf den gesamten Lebenszyklus des Produkts und schließt daher Reparatur, Recycling und eine problemfreie/umweltschonende Entsorgung mit ein
Forest und Marine Stewardship Council (FSC; MSC)
FSC:
Ziel: nachhaltige Waldbewirtschaftung nach sozialen, ökologischen und ökonomischen Richtlinien
Kahlschläge und Biozide vermeiden
Nachforstung, um dauerhafte Marktversorgung zu garantieren
dauerhafte Beschäftigungsverhältnisse …
MSC:
Ziel: nachhaltiger Fischfang
-> Beide Stewardship-Inititativen arbeiten mit der Vergabe eines “Gütesiegels”, das Produkte als “nachhaltig” zertifiziert
-> Durchsetzung der Standards hängt an der Akzeptanz und Zahlungsbereitschaft der Verbraucher für die jeweiligen LAbels
-> Labels umstritten: Vergabe der Zertifikate/Siegel intransparent
Compliance:
in Carrolls Pyramide auf stufe 2: Legal
Definition:
Compliance meint:
die EInhaltung gesetzlicher Bestimmungen und regulatorischen Standards
die Haftungsvermeidung durch das Befolgen der für das UN maßgeblichen Rechtsregeln
ein Organisationsmodell mit Prozessen & Systemen, dass die Einhaltung von gesetzlichen Bestimmungen, internen Standards und Ansprüchen von Stakeholder sicherstellt
-> effektive Compliance Systeme können ein Substitut für viele Überwachungsaktivitäten des Staates sein
Wann muss Staat UN überwachen? Wer kontrolliert, ob System effektiv ist?
Gesetze und Regulierungen
es gibt viele spezifische Gesetze und Regulierungen:
USA:
Finance: Anti-monex laundering laws (AML)
Sanktionen: trading-with-the-enemy-act
Korruption: Foreign corrupt practices act (FCPA)
Umwelt: Clean Air Act (CAA) / Clean Water ACt (CWA)
Arbeitsrecht: Fair Labor Standards Act (FLSA)
Gesundheit: family and medical leave Act (FMLA)
-> zusätzlich selbst auferlegte Bestimmungen
Spple Supplier code of conduct: nicht mehr als 60 Arbeitsstunden/Woche mit einem freien Tag
Bespiele von Compliance-Verstößen:
Verstöße gegen FCPA (Foreign corrupt practices act)
Siemens: System für Geldschmiererei
Strafe von 800 mio dollar in USA, 395 mio Euro in DE
Management wurde in DE zur Verantwortung gezogen
Verstöße gegen CAA und CWA
VW: Dieselskandal
BP: Öl-Plattform
Konsequenzen von Compliance-Verstößen
Strafzahlungen und Bußgelder
Verlust von Kontrolle
erzwungendes Einrichten von CMS
Bestellung eines Monitors
Inhaftierung führender Manager
Reputationsschäden
Konsumenten
Recruiting
Reaktionen der Regierungen/ Regulierungsbehörden:
erkenntnis, dass bestehende Prozesse in Unternehmen nicht ausreichend sind, um Risiken effektiv zu kontrollieren
Rechtliche Rahmenbedingungen
USA
Federal Sentencing Guidelines for Organizations (FSGO)
Unternehemnsstrafrecht mit universellen Bestrafungsrichtwerten
deutliche Strafreduktion möglich, wenn effektives Complaince_Programm etabliert war
Anreiz CMS einzuführen
Sarbanes-Oxley Act (SOX)
Antwort auf Buchhaltungsskandlae (WorldCom, Enron)
betrifft börsenorientierte UN
ordnet Bilanzprüfung neu
neue und verbesserte STandards zur Unternehemnshaftung und klare Bestrafungsrichtlinien
Deutschland
Unternehmensstrafrecht:
Juni 2020 Entwurf für Gesetz zur Bekämpfung von Unternehmenskriminalität
Unstimmigkeiten im Bundestag, Entwurf wurde nicht mehr behandelt
DE wird sich auf Dauer durch internationalen Druck einem Unternehmensstrafrecht nicht entziehen können
Gesetz über Ordnungswidrigkeiten:
Unternehmensgeldbuße (max 5 mio bei Fahrlässigkeit, 10 mio bei Vorsatz und Abschöpfung des Vorteils
Aufsichtspflicht als Anreiz für CMS
CMS KANN mildernd wirkend, keine spezifischen Anforderungen, keinen Verfolungszwang
Neubürger-Urteil:
rückt Geschäftsführung in Verantworutng
Vorstand dafür verantwortlich, funktionierendes CMS einzurichten
Parallele: Ethische Verantwortung des Top-Managements
Komponenten eines CMS
Verhaltenskodex: Code of Conduct
bestimmt allgemeine Compliance-Kultur und -Prozesse
Engagement des Top-Managements
tone from the top (entscheidend für Mitarbietercompliance)
evtl. monetäre Ansätze
Compliance Organisation:
Definition von Struktur, FUnktion, Verantwortung
Chief Compliance officer
Prozesse um Fehlverhalten zu vermeiden und aufzudecken
Kommunikation und Training
Hinweisgebersysteme, interne Untersuchungen, Bestrafungen
Risikoanalyse:
Compliance oft Teil des RIsikomanagements
Schwachstellen/Gefahren identifizieren
Dokumentation, Evaluation und Verbesserung
Compliance: Systeme
Beispeiel BMW Und SIemens
Vorteile eines effektiven CMS:
verringert Wahrscheinlichkeit eines Compliance-Verstoßes
kann Geldbußen im Falle eines Verstoßes reduzieren
Handlungssicherheit für Vorstand und evtl Entlastung
Schafft Vertrauen im Umgang mit Behörden
Bestandteil einer nachhaltigen Unternehemnsführung
verbessert Mitarbeitermotivation und Recruiting
Richtlinien zur Umsetzung:
ISO 19600 / 37301 -> normen die beschreiben wie CMS aufgebaut werden können
IDW PS 980
ABER!!!
trotz vieler Kontrollsysteme kommt es immernoch zu vielen Compliance-Verstößen
Was kann Verhaltensethik dazu beitragen?
Verhaltensweisen auf mikroebene verstehen:
warum gute Menschen auch mal unmoralisch handeln
was können UN machen um moralische Normen ihrer MA zu beeinflussen?
Whistleblowing
Beispiele:
Edward Snowden, NSA
theleologisch motiviert: Folgenethik, er möchte nicht in solch einer Welt leben
Cynthia Cooper, WorldCom
Sherron Watkins, Enron
Coleen Rowley, FBI
Sherron Watkins;
Enron: ausgewiesenen Gewinne durch exzessive Bilanzfälschungen
Watkins weist CEO auf fragwürdige Buchhaltungspraktiken hin, wird aber ignoriert
Wer ist ein Hinweisgeber?
Arbeitnehmer/Stakeholder einer Organisation, welche
nicht stumm illegales oder unmoralisches Verhalten tolerieren
selbst nicht die Befugnis oder Autorität haben um eine Veränderung zu veranlassen
und die deshalb über interne oder externe Kanäle
denjenigen berichtem, welche die Macht und den vermutlichen WIllen haben korrigierende Handlungen zu unternehmen
Charakteristiken:
interner oder externer Empfänger
unabhängig vom Kanal
unabhängig von der Motivation
Kein Hinweisgeber, deren Job es ist auf Missstände aufmerksam zu machen (polizei, Journalist, Prüfungsfirmen etc.)
(Moralisches) Dilemma des Hinweisgebers:
materielle Abwägung:
(finanzielle Belohnung vs.) Vergeltung durch Arbeitgeber
22% der Hinweisgeber erfahren Vergeltungsmaßnahmen
Moralische Abwägung:
eine Pflicht erfülle, eine andere verletzen
Loyalität ggü. der Gesellschaft vs. Loyalität ggü. der Organisation/Kollegen
normative Abwägung
Möglichkeiten Hinweisgeber zu unterstützen:
Tone at the top
Schutz und Anonymität
Belohnungen
Top-Management muss sichersrellen, dass Arbeitnehmer fühlen, dass
ihre Berichte wertgeschätzt und gründlich untersucht werden
Hinweise zugeben gut für das UN sind
das UN weder Vergeltungsmaßnahmen durchführt noch es toleriert, wenn andere es tun
das Geben von Hinweisen belohnt wird
Hinweisgeberregeln mit CoC verbinden
einige UN verpflichten Arbeitnehmenr dazu Missstände zu berichten
Schutz und Anonymität:
Whistleblower Protection Act für Bundesangestellte
SOX: Hinweisgebersystem Pflciht, Schutz vor Diskriminierung, Verbot von Vergeltungsmaßnahmen
Deutschland:
ab 2023: Schutz fon Hinweisgebern durch Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz und Hinweisgeberschutzgesetz
zuvor: Grundrechte Arbeitnehmer: Gewissenfreiheit und Meinungsfreiheit
ABER: auch Arbeitgeberrechte: Loyalitätsklauseln
EU-Richtlinien:
2018: Richtlinienvorschlag: einheitlicher Schutz für Hinweisgeber
12/2021: Fristende Implementierung der Richtlinie
DE bis heute nicht: EU-Sanktionen?
Schutz durch Unternehmen:
Anti-Vergeltungsregelungen üblich und müssen strikt eingehalten werden
auch das gefühlte Versagen Arbeitnehmer zu schützen könnte viele potentielle HInweisgeber abschrecken
gesetzliche Belohungen:
Berechtigung Hinweisgeber 10-30% der eingezogenen Strafe zu zahlen
USA: Durchschnittliche Belohnung 2,25mio Dollar
in DE: Keine gesetzlichen Belohnungen
Belohnungen durch UN:
kein UN bekannt, dass finanzielle Anreize bietet
Ehrungen etc. ebenfalls selten
Compliance: Whistleblower Prozess
Siehe bild
Whistleblower submits tip
tip wird analysiert
Strafen werden angeordnet…..
Compliance: Whistleblower
Folgen materieller Belohnungen
PRO:
verschiebt materielle Abwägung zum Whistleblowing
Zahl der externen Hinweisgeber erhöht sich
CONTRA:
verhindert interne Aufarbeitung
Hinweisgeber bleiben stumm bis sich SChaden erhöht
Typus des Hinweisgebers ändert sich -> Motivation evtl nciht mehr moralisch
Belohnung kann neue Norm werden; Keine Belohnung, keinen HInweis
finanzielle Motivation kann moralische verdrängen
-> Was sollten Unternehmen tun?
klare Statements zur UNterstützung und zum Schutz von Hinweisgebern, auvh von der obersten Managementebene
Einführung eines effektiven Hinweisgebersystems
Aufforderung an Arbeitnehmener Hinweise über geeignete interne Kanäle mitzuteilen
klare Richtlinien, welches Verhalten als falsch betrachtet wird
Hinweisgebersysteme mit Verhaltenskodex verknüpfen
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