Definiere Wissen
Wissen ist gerechtfertigter, wahrer Glaube
Erkläre den Begriff mentale Modelle
sprachliche Darstellung eines Sachverhalts führt zu einem mentalen Modell des Gesagten.
Dieselbe Aussage kann zu unterschiedlichen mentalen Modellen führen.
Modell hängt von Vorannahmen / Erfahrungen ab.
Warum erschweren mentale Modelle deduktives Schließen?
Weil Teile von Aussagen übersehen / ignoriert werden, weil man schon mentales Modell im Kopf hat und dann nicht mehr alle denkbaren Szenaren / Möglichkeiten durchgegangen werden.
Erkläre syllogistisches Schließen
Zugehörigkeit zu bestimmten Gruppen / Mengen
alle x sind y
kein x ist y
manche x sind y
manche x sind kein y
-> Biases durch Argumentform
Erkläre den Begriff Belief Bias und gebe Beispiele
Tendenz Fehlschluss zu akzeptieren, wenn Konklusion glaubhaft ist (a-priori Wahrscheinlichkeiten)
Alle Tiger sind Tiere
Alle Katzen sind Tiere
Also: Alle Tiger sind Katzen
-> Wird von vielen als gültig betrachtet = Belief Bias!
Erkläre den Begriff Belief Bias bei syllogistischem Schließen
Glaubwürdig
Unglaubwürdig
Gültig
Kein Polizeihund ist bösartig
Manche hoch-trainierten Polizeihunde sind bösartig.
Also: Manche hochtrainierten Hunde sind keine Polizeihunde
Keine gesunden Dinge sind teuer.
Manche Vitamin-tabletten sind teuer.
Also: Manche Vitaminta-bletten sind nicht gesund.
Ungültig
Keine suchtgefährdenden Dinge sind billig.
Manche Zigaretten sind billig.
Also: Manche suchtgefährdenden Dinge sind keine Zigaretten
Kein Millionär ist fleißig.
Manche Reiche sind fleißig
Also: Manche Millionäre sind nicht reich
Beschreibe die Studie von Evans (1983)
Es gibt eine höhere Zustimmungsrate bei glaubwürdigen Konklusionen (Belief bias)
Bei ungültigen Konklusionen steigt Zustimmungsrate viel stärker an, wenn Konklusion glaubwürdig ist, als bei gültiger Konklusion
Erkläre das Selective Scrutinity Modell
Haben Personen nur kurze Zeit um zu reagieren, ist die Zustimmungsrate bei unglaubwürdigen Konklusionen höher, als wenn sie längere Zeit haben, um Prämissen zu überprüfen.
Logik-Glaubwürdigkeits-Interaktion verschwindet bei kurzen Reaktionszeiten
Mentales Modell, was vorher geschaffen wurde aufgrund von Vorannahmen / Erfahrungen, wird geschaffen, indem Prämissen Konklusion stützen.
Logik wird nur getestet (durch Gegenbeispiele finden), wenn Konklusion glaubhaft ist.
Erläutere da Argumentum ad ignorantiam
Argumentum ad ignorantiam =
Niemand hat bewiesen, dass es keine Geister gibt, also gibt es Geister. (Geisterargument)
Niemand konnte zeigen, dass dieses Medikament starke NW zeigt, also hat es keine NW. (Medizinerargument)
Klassische Interpretation: Zweimal dieselbe Fallacy, argumentum ad ignorantiam, also Foulspiel!
Neue Interpretation: Diese zwei Argumente sind unterschiedlich stark, und das hat gute Gründe.
Wir haben hier jeweils eine Konklusion und Evidenz, die die Konklusion stützen soll.
Bayesianische Idee von Argumentstärke: Wieviel wahrscheinlicher ist (subjektiv) die Konklusion geworden, nachdem ich das Argument (die Evidenz) gehört habe?
Walton: drei Varianten des Ignoranzarguments:
1. Negative Evidenz
2. Epistemische Geschlossenheit
3. (Beweislast umkehren)
Erläutere das Ad Hominem Argument
Attackieren den Gegner, anstatt die Sache selbst zu besprechen.
Wird im Allgemeinen als Fallacy verstanden, denn aus persönlichen Eigenschaften eines Sprechers lassen sich keine Sachverhalte ableiten.
Inwiefern kann es trotzdem rational sein, ein ad-hominem-Argument anzuerkennen?
„Sie sind nicht arm, deshalb interessiert mich Ihre Meinung nicht.“
„Sie haben in Ihrem Leben noch nie einen Nagel in eine Wand gehauen, Ihre Meinung ist irrelevant.“
„Sie sind ein alter, weißer Mann, deshalb ist seine Meinung irrelevant.
Negative Evidenz: Bayessche Analyse
Erste Intuition: Negative Evidenz i.d.R. schwächer als positive
Wie stark ich dieses Argument finde, kommt darauf an …
… wie stark ich anfangs glaube, dass Medizin Nebenwirkungen hat.
… wieviel negative Evidenz ich habe.
Proband:innen zeigen genau dieses Muster!
Wann sind die scheinbaren Argumentationsfehler gerechtfertigt?
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