Nenne Beispiele für alltägliche Zeitwahrnehmung
Zeitvorhersage: Bsp.: man bekommt einen Ball zugeworfen & trifft Annahmen, wann Ball bei einem ankommt
Zeiteinschätzung: Bsp.: Wartezimmer à wie lange warte ich schon?
Produktion & Verarbeitung zeitlicher Sequenzen: Bsp.: Reden halten, beim Musik machen
Warum sind Mechanismen der Zeitwahrnehmung noch weitgehend unbekannt?
Extreme Bandbreite an Zeitdauern (Sek, Min, Stunden, Tage, Wochen) à nicht ein Mechanismus, der alles abdeckt
gibt unterschiedliche Aspekte von Zeit:
o Dauer
o Gleichzeitigkeit
o Reihenfolge
o Rhythmen
keine klare Lokalisation & viele denkbare neuronale Mechanismen
Beschreibe das Experiment der Intervallreproduktion
Stimulus mit Intervalldauer I1
Aufgabe: In I1-Sekunden auf einen Knopf drücken
Bei perfekter Zeitwahrnehmung wären alle Dauern exakt bei I1 zu treffen
aber bei „echten“ Menschen verschiedene AVs:
o σ-Variabilität
o Maß zeitlicher Präzession
o Bias b = M – I!
o Maß der subjektiven Zeitdauer
Nenne die vier wesentlichen experimentellen Befunde der Intervallproduktion
1. lineares physikalisches Gesetz: Häufig Unterschätzung kürzerer Dauern & Unterschätzung längerer Dauern
2. Webersches Gesetz:
· Standardabweichung der Zeitschätzung proportional zur objektiven Zeit
· Unklar, wie Gesetz zustande gekommen ist
· Wird in vielen Studien annähernd erfüllt, allerdings Tendenz zu größeren Standardfehlern bei längeren Zeitdauern
3. Aktivierung von D2-Dopamin-Rezeptoren führt zur Überschätzung der Zeit, Deaktivierung zur Unterschätzung
4. Eine zweite Aufgabe führt zu erhöhter Fehleranfälligkeit der Zeitwahrnehmung / ein unerwarteter Stimulus („oddball“) wird als länger eingeschätzt
Beschreibe das Pacemaker-Accumulator-Modell
pacemaker à counter à working memory à long term memory à decision à response
Präsentation von 2 auditiven Stimuli, beschreibt den Vorgang, welcher zur Aussage / Entscheidung kommt, welcher Stimulus kürzer / länger gespielt wurde
Nenne die vier wesentlichen biophysikalischen Modelle
· Ramping Activity
· Sequential activation of pools of neurons
· State space trajectories
· neural oscillators
Beschreibe Synfire-Ketten
Feed-Forward-Netzwerk (Synapsen nur von einem Pool zum nächsten)
Konvergente / divergente Verbindungen
Stabile Übertragung von Aktivität entlang der Kette
Fixpunkt der Streuung & Anzahl aktiver Neurone
Übersetzung der Dauer in einen räumlichen Code
Jeder Pool repräsentiert eine Dauer
Delta t hängt von den Verbindungs-parameter & der Rauschstärke ab -> je länger Delta t desto höher die Zeitschätzfehler
Statistische Betrachtung der Über-tragungszeit zwischen zwei Kettengliedern ermöglichen Abschätzung der Zeitschätzfehler
Beschreibe Ramping-Activity
Langsamer Anstieg der Feuerraten über die Zeit
Encodierung von Zeit durch Erreichen einer bestimmten Schwelle der Feuerrate, verschiedene Dauern durch Änderung der Steigung
Biophysikalisches Modell: Positive Feedbackschleife zwischen Feuerrate und Ca2+-abhängigem ADP-Strom
Annäherung der Nulllinien bewirkt langsamen Anstieg
Annäherung der Steigung durch Variation der ADP-Leitfähigkeit
Modulation durch Dopamin: Veränderung der Effektivität der Synapsen durch Aktivierung der D2-Rezeptoren
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