Möglichkeiten der Konstruktion von SLT
Konstruktion normorientierter Schulleistungstests
Analyse der Lehrpläne
-> Lehrzielmatrix erstellen: Inhalt (= Lehrziele) & Verhalten (->Taxonomie von Bloom, 1976: Wissen, Verstehen, Anwenden, Analyse, Synthese, Beurteilung)
Entwurf von Testitems
-> allg. Regel nach Ebel, 1951: keine doppelten Verneinungen, nicht zu viele Lücken im Lückentext, einfache Satzkonstruktion, eindeutige und möglichst klare Formulierungen, keine verdeckten Hinweise auf richtige Antwort)
Vorerprobung an wenigen Fällen
-> Überprüfung der Verständlichkeit der Aufgabenformulierung
Testdurchführung an einer kleinen Stichprobe (200-400 Schüler)
Aufgaben- und Testanalyse mit den Daten der ersten Stichprobe
-> Ermittlung der Aufgabenschwierigkeit
-> Distraktoranalyse
-> Trennschärfeberechnung
-> Reliabilitätsschätzung (Homogenitätsschätzung)
Testeichung an einer für den Anwendungsbereich repräsentativen Stichprobe
-> Normierungsarten: Standardnorm, Standardnormäquivalente, Prozentrangnormen
Testvalidierung
Vor- und Nachteile normorientierter Schulleistungstests
-> äußerst seltene Anwendung von Schulleistungstests, in Deutschland sind fast alle Schulleistungstests bezugsgruppenorientierte Tests
Prinzipien kriteriumsorientierter Leistungsmessung
Aufsatztests und Tests mit kurzen Antworten
Freie Fragen und gebundene Fragen mit kurzen Antworten -> richtig/Falsch oder MC oder Zuordnung
Aufsatztests für komplexe Leistungen
Breite ggü. spezifischen Themen
Formulierung einer Modellantwort
Grammatikalische Konsistenz des Tests
Umfang eher gering, sonst keine Leistungs- sondern Geschwindigkeitstests
Konstruktionsphasen bei kriteriumsorientierten Tests
Generierung von Testitems
Aufgabenanalyse
Testauswertung
Unterschied zwischen bezugsgruppen- und kriteriumsorientierten Tests
Gütekriterien formeller Schulleistungstests
Objektivität:
sehr hohe Durchführungs-, Auswertungs- und Interpretationsobjektivität
Reliabilität: sehr hoch
Validität:
eher hohe Inhaltsvalidität, sehr hohe Empirische und Konstruktvalidität
Beispiele für formelle Schulleistungstests
Mehrfächertests
-> HST 4/5 (Mietzel et al. 2001):
14 Subtests (Sprachverständnis, Leseverständnis, Rechtschreibung, Informationsentnahme aus Karten, Tabellen, Diagrammen, Mathematik)
Formelle SLT im Fach Deutsch
-> Diagnostischer Test Deutsch DTD 4-6 (Nauck & Otte 1980):
Aufgaben zu 6 Basisleistungen für Fach Deutsch (passiver Wortschatz, Analogien finden, Textstrukturierung, Instruktionsverständnis, Leseverständnis, Aktiver Wortschatz)
Duisburger Englisch-Leistungstest DELTA (Klein-Braley & Lück 1979) -> Grammatik passiv, Wortschatz passiv, Verben aktiv etc.
Konstruktion informeller SLTs
Aufgaben- und Testanalyse -> vereinfacht, erst im Nachhinein
Gütekriterien informeller Tests
Objektivität
sehr hohe Durchführungs-, Auswertungs- und Interpretationsobjektivität (aber letzteres ungünstiger als bei formellen Tests)
Reliabilität
keine Erhebung
Validität
sehr hohe Inhaltsvalidität, keine Erhebung der Empirische Validität, Konstruktvalidität ungünstiger als bei formellen Tests, besser als bei traditioneller Leistungsbeurteilung
Vor- und Nachteile informeller Schulleistungstests
Beispiele informelle SLT
Reading Comprehension Test RCT 1-4 (Neuner et al. 1982)
Zehn Prüfsteine zur Beurteilung von Schulleistungstests
Überprüft der Test das, was unterrichtet wurde
Ist der Test reliabel genug
Wie präzise ist ein individueller Testpunktwert
Wie wird eine objektive Testdurchführung gesichert
Wie wird die Auswertungsobjektivität gewährleistet
Wie ist der Test normiert
Gibt es Paralleltests
Wie sind die Testergebnisse inhaltlich zu interpretieren
Wie lange dauert der Test
Wie alt ist der Test
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