Welche diagnostischen Kriterien müssen nach DSM5 erfüllt sein um eine Alkoholkonsumstörung zu diagnostizieren?
Ein problematisches Muster von Alkoholkonsum führt in klinisch bedeutsamer Weise zu Beeinträchtigungen oder Leiden, wobei mindestens zwei der folgenden Kriterien innerhalb eines Zeitraums von 12 Monaten vorliegen:
Alkohol wird häufig in größeren Mengen oder länger als beabsichtigt konsumiert.
Anhaltender Wunsch oder erfolglose Versuche, den Alkoholkonsum zu verringern oder zu kontrollieren.
Hoher Zeitaufwand, um Alkohol zu beschaffen, zu konsumieren oder sich von seiner Wirkung zu erholen.
Craving oder ein starkes Verlangen, Alkohol zu konsumieren.
Wiederholter Alkoholkonsum, der zu einem Versagen bei der Erfüllung wichtiger Verpflichtungen bei der Arbeit in der Schule oder zu Hause führt.
Fortgesetzter Alkoholkonsum trotz ständiger oder wiederholter sozialer oder zwischenmenschlicher Probleme, die durch die Auswirkungen von Alkohol verursacht oder verstärkt werden.
Wichtige soziale, berufliche oder Freizeitaktivitäten werden aufgrund des Alkoholkonsums aufgegeben oder eingeschränkt.
Wiederholter Alkoholkonsum in Situationen, in denen der Konsum zu einer körperlichen Gefährdung führt.
Fortgesetzter Alkoholkonsum trotz Kenntnis eines anhaltenden oder wiederkehrenden körperlichen oder psychischen Problems, das wahrscheinlich durch Alkohol verursacht wurde oder verstärkt wird.
Toleranzentwicklung, definiert durch eines der folgenden Kriterien:
a) Verlangen nach ausgeprägter Dosissteigerung, um einen Intoxikationszustand oder einen erwünschten Effekt herbeizuführen.
b) Deutlich verminderte Wirkung bei fortgesetztem Konsum derselben Menge an Alkohol.
Entzugssymptome, die sich durch eines der folgenden Kriterien äußern:
a) Charakteristisches Entzugssyndrom in Bezug auf Alkohol
b) Alkohol (oder eine sehr ähnliche Substanz, wie etwa Benzodiazepine) wird konsumiert, um Entzugssymptome zu lindern oder zu vermeiden.
Was ist die empfohlene Trinkmenge an reinem Alkohol?
Empfehlung (BZgA 2017)
Reinalkohol auf höchstens 12 g am Tag für Frauen und 24 g für Männer begrenzen
zwei konsumfreie Tage pro Woche einzuhalten
-> aber schwierig, da es auch individuell verschieden ist (Körpergröße, Gewicht, Vorerkrankungen, etc.)
Nennen Sie zwei häufige Folgeschäden übermäßigen Alkoholkonsums?
Herz- Kreislauferkrankungen und Stoffwechselerkrankungen
Unfälle und Verletzungen
Beschreiben Sie in ein bis zwei Sätzen das Prinzip des Motivational Interviewing?
Wird diese Form der Psychotherapie in den aktuellen (2016) S3-Behandlungsleitlinien empfohlen?
Förderung der Änderungsmotivation
Festigung von konkreten Veränderungszielen
Diskrepanzen entwickeln
-> Ja, empfehlung nach S3 (auch Verhaltenstherapie)
Welche Komponenten werden für die Ätiologie der Alkoholkonsumstörung diskutiert?
Wie sind die Prävalenzraten der Alkoholabhängigkeit nach ICD10 in Dt für Männer und Frauen?
12-Monatsprävalenz Abhängigkeit:
Männer: 4.4%
Frauen: 1.6%
12-Monatsprävalenz Missbrauch:
Männer: 3.1%
Frauen: 0.4%
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