5 - Psychodynamischer Ansatz (Freud), Lerntheorie, kognitive Verhaltenstherapie

Psychische Störungen entstehen aus Problemen des Unbewussten (Trieben, Instinkten)

Verhalten wird durch oft untergründig wirkenden psychischen Kräften bestimmt, diese sind dynamisch! (Sexualtrieb)

• psychogene Neurosen entstehen durch:

  • (unterdrückte) Sexualbedürfnisse (Libido)

  • ursprüngliche sexuelle Ziele können in „kulturelle Arbeit“ sublimiert werden

• Folgen:

  • Versagung sexueller Aktivität (oder weiter gefasst libidinöser Vorstellungen) führt zur Neurose

  • z.B. sexuelle Unlust in der Beziehung wird durch ängstl. Überbehütung des Kindes sublimiert (libidinöse Bindung)

• Verdrängung: unangenehme, schmerzliche und gefährliche Gedanken, Gefühle (Angst) werden aus dem Bewusstsein isoliert

  z.B. Dozent beginnt VL, vor der er sich gruselt, mit „Abschließend“

• Verleugnung: Realität wird geleugnet, Selbstschutz

  z.B. meine Kindheit war schön (Inzestopfer)

• Projektion: meine eigenen Unzulänglichkeiten werden anderen zugeschrieben

  z.B. jemand “macht” mich aggressiv. Obwohl die Aggression aus Unsicherheit kommt

• Rationalisierung: Konstruktion eines sozial akzeptablen Grundes für eine Handlung mit „niedrigen Beweggründen“

  z.B. andere kritisieren (eigene Unzulänglichkeit abwehren), eigentlich Neid auf den anderen

• Reaktionsbildung: verhalte mich genau gegenteilig meinen Impulsen

• Sublimierung: aggressive, sexuelle Energie wird in gesellschaftlich akzeptable umgewandelt

• Gestörtes Verhalten wird ebenso gelernt wie anderes Verhalten

• Es muss daher wieder „verlernt“ oder umgelernt werden

  -> ganze Löschung nicht möglich, nur Lockerung

Beruht auf zeitlicher Assoziation

kleiner Junge muss jeden Tag an einem großen Hund vorbei (Hund bellt, ist an der Kette)

• Junge entwickelt Angst vor dem Hund (UCS)

• Bei Ausflügen mit den Eltern entwickelt das Kind plötzlich große Angst vor dem Strand (CR)

• Warum? -> Hund war neben einem Sandkasten angebunden (CS)

• Fazit: Auslöser nicht immer offensichtlich!

A: Auslösersituation

B: Bewertung

C: Konsequenz

-> Ursachen von psychischen Störungen sind fehlangepasste Grund-Annahmen/Einstellungen

“Unlogische Denkprozesse sind Quelle psychischer Störungen“

Denkfehler:

• Katastrophisieren (Angst)

• Dramatisieren (Depression)

• unzulässiges Verallgemeinern

• schwarz-weiß Denken

• willkürliches Schlussfolgern

• Gedanken lesen

• (ausschließlich) negative, pessimistische Vorhersagen

• Alles persönlich nehmen

• Fusion (zu stark an Gedanken verhaftet sein)

• Frustrationsintoleranz

-> Diathese (Vulnerabilitäts)-Stress Modelle der Entstehung und Aufrechterhaltung

-> es gibt bestimmte neurobiologische, soziale, kognitiv-affektive Anfälligkeiten, die durch passende

Ereignisse und Belastungsbedingungen... zur Störung der Regulation auf verschiedenen Ebenen (motorisch, kognitivaffektiv, physiologisch) und damit zum Ausbruch einer Störung führen.