Buffl

2. Evidenzbasierung: Ebenen der Präventionsforschung

CK
by Christin K.

Was ist Evidenz?


Was ist Evidenzbasierung?

- lat. evidentia = Augenscheinlichkeit - ugs.: Offenkundigkeit, völlige Klarheit - völlige Klarheit Einsicht muss nicht hinterfragt werden (im landläufigen Sinne)

- engl. evidence = Beleg, Beweis, Indiz

  • -  med.: Anzeichen/Belege für einen Sachverhalt, wird grundlegend gefordert, auch in Prävention

  • -  Kombination aus systematisch erfassten klinisch-praktischen Erkenntnissen (bzw. präventions-

    praktisch) und dem aktuellen Stand der klinischen Forschung (wissenschaftliche Studien)

  • -  völlige Klarheit nicht gegeben, stattdessen ein iterativer Prozess (es gibt nicht das eine richtige oder

    falsche)

  • -  Wissenschaft ist immer im Wandel (Beispiel: Hysterie war früher mal Störung heute nicht mehr)

  • -  häufig fälschliche Vorstellung, dass es sich um Wahrheiten handelt

    - Evidenz = das was wir gerade mit den Regeln, mit denen wir jetzt arbeiten, sagen können - kein absolutes Urteil, ist nur Moment-Aufnahme - kann sich verändern, kann falsifiziert werden → wissen aber nur Menschen mit wiss.Ausbildung

  • -  z. B. empirische Evidenz (wünschenswert) aber auch theoretische Evidenz (hat dann einen niedrigeren Evidenzgrad)

  • -  Finanzierung der Krankenkassen, wenn es eine grundlegende Evidenz gibt


Evidenzbasierung

- Evidenzbasierung als Forderung an medizinisch-therapeutisches Handeln!


→ Multidimensionales Konstrukt: - Evidenz, z. B. zur Wirksamkeit eines Therapieverfahrens bei chronischer Depression, kann zur individuellen

Behandlung (Auswahl und Einsatz des Verfahrens), aber auch zur gesellschaftlichen Steuerung (Umsetzung als Leitlinienverfahren, Regelfinanzierung) genutzt werden.


Was ist Evidenzbasierte Medizin?


Welche 3 Aspekte sind relevant?


EbM ist die Kombination von …


Kann man immer zu 100% auf dem neusten Forschungsstand zu sein?


  • -  EbM ist „der gewissenhafte, ausdrückliche und angemessene Gebrauch der gegenwärtig besten vorhandenen Daten aus der Gesundheitsforschung, um bei Behandlung und Versorgung von konkreten Patienten Entscheidungen zu treffen. EbM beinhaltet die Integration individueller klinischer Expertise mit der bestmöglichen Evidenz aus klinischer Forschung und der Präferenz des Patienten.“

  • -  kurz: Handeln, welches sich nach der aktuell herrschenden Evidenz richtet z. B. in der Gesundheitsforschung, Behandlung, Versorgung; diese 3 Aspekte relevant:

    - klinische Expertise (Praxis): das was Behandler wissen, was sie aus der Praxis mitbringen - bestmögliche Evidenz (Forschung): RCTs, Meta-Analysen - Präferenz des Patienten (Patientenorientierung): was sich Patienten

    wünschen, was für die umsetzbar ist, was Pat. nicht überfordert

  • -  EbM ist die Kombination von klinischer Expertise, bestmöglicher Evidenz aus klinischer Forschung und Präferenz des Patienten für die bestmögliche Behandlung und Versorgung von Patienten.


  • -  klinische Expertise, Kritik Vorhersagefehler, klin Expertise bedeutet aber auch, dass man es nie schafft immer zu 100% auf dem neusten Forschungsstand zu sein (alle relevanten Studien auf dem Schirm haben), gewisse Dinge können sich über die Zeit/Erfahrung als Expertise einspielen & auch nicht alle Befunde passen 1:1 in die Praxis, zur klin. Expertise gehört auch: Was ist in der Situation, für die Umstände, in dem spezifischen Kontext, mit vorhandenen Ressourcen umsetzbar? ist nicht frei von Fehlern, an macht sich im Modell bewusst, dass es auch eine Rolle spielt

  • -  Beispiel: Reha, nur wenig zeit für PT-Sitzungen, Kurz-Module anpassen für begrenzte Zeit-Ressourcen, wenn es keine Evidenz gibt dafür, dann eigenständig anpassen: Welche Themen sind relevant? Was schaffen wir umzusetzen? Dafür braucht es dann die klin. Expertise.

→ diese drei Dimensionen ganz wichtig in dem Modell, diese sollten in der Behandlung immer mit einbezogen werden um die bestmögliche Behandlung anzubieten.


Auf welchen Prinzipien fußt Evidenzbasierung im Bereich Prävention (Public Health)?


  • -  evidenzbasierte Public Health

  • -  Sicht der Pat. haben wir nicht immer indivduell, da PH sich ja auf die Bevölkerung bezieht, eher mit Kennzahlen arbeiten z. B. Inzidenzen etc.

  • -  für die Präferenzen der Bevölkerungen kann man dann z. B. Werte & Einstellungen erfassen, da gibt es teilweise ja große surveys, die das erfassen

  • -  Wirksamkeiten & Kosten: Evidenzen aus Meta-Analysen zu präventiven Interventionen, sollen auch berücksichtigt werden

  • -  Beispiel: SKT mit Jugendlichen soll durchgeführt werden

    • -  Wie machen wir das evidenzbasiert?

    • -  Wo tritt das überhaupt auf? Für wen ist es relevant? Was sind RF die wir

      ansprechen müssen?

    • -  Inwieweit sind Ju bereit mitzumachen? Was wird akzeptiert? Wie muss man

      dabei Vorgehen?

    • -  oder Jug. fragen: Was wünscht ihr euch?

    • -  Wirksamkeit & Kosten: Welche Maßnahmen anbieten? Was wird schon

      angeboten?

      Präventionskonzepte beurteilen, auch anhand verschiedener Kriterien von anderen Bereich z. B. für evidenzbasierte Medizin, welche Dimensionen/Konzepte werden angesprochen, interne/externe Validität → Bezüge herstellen, wenn es um evidenzbasierte Maßnahmen geht, überlegen „Inwieweit ist das relevant für das Feld? Ist es ein gesundheitsrelevantes Problem? Was sagt die Machbarkeit, die bisherige Erfahrung, klinische Expertise? Studienlage? Wirksamkeit und Übertragbarkeit von Maßnahmen? Langfristige Effekt? z. B. universitäre Konzepte die dann ins Feld gebracht werden, Nachhaltigkeit in Bezug auf weitere Kostenübernahme der Maßnahme

      alles Ebenen der Evidenzbasierung die man mit berücksichtigen kann und die drei Aspekte (Praxis, Forschung, Präferenz) kann man auf die einzelnen Ebenen anwenden (siehe nächste Seite)





Author

Christin K.

Information

Last changed