Validitätsarten
-> ausschließen, dass externe Variablen keinen Einfluss auf Zusammenhang haben
Würde Ergebnis in anderer Untersuchung gleich/anders ausfallen?
Max-Kon-Min-Prinzip:
Prinzip: Kontrolle interner & statistischer Validität
Max-Kon-Min-Prinzip: Drei Arten der Variation
Primärvariation (Effekt der UV, intern/statist. Val.):
Systematische Variation der Zielgröße, hervorgerufen nur aufgrund der interessierenden Faktoren
Sekundärvariation (systematische Störvariablen, intern. Val.):
Systematische Variation der Zielvariable, hervorgerufen durch die Störfaktoren (nicht durch die interessierenden Faktoren)
Fehlervariation (unsystematische Störvariablen, statist. Val.):
Unsystematische Variation der Zielvariable, die weder auf den Einfluss von (identifizierbaren) Stör-noch auf die Manipulation derinteressierenden Einflussfaktoren zurückzuführen ist
Merkregel der Versuchsplanung:
Maximieren der Primärvariation (Effekt/Signal)
Kontrollieren der Sekundärvariation (Verzerrung -> können Effekt den es gibt maskieren; Richtung/Größe verändern)
Minimieren der Fehlervariation (Rauschen im Hintergrund gering halten)
Max-Kon-Min-Prinzip: Maximierung der Primärvariation
Ziel: möglichst großer experimenteller Effekt
Wahl einer Operationalisierung mit möglichst großen Effekten
Möglichst reliable Implementation der UV (Person in Kontrollgruppe sollte nicht frustriert sein; in Experimentalgruppe maximal Frustriert)
Realisierung von extremen Faktorstufen der UV (Einfluss von Rauschne auf Lernen)
Auswahl möglichst vieler Stufen (weitere Operationalisierung -> Teststärker)
—> … alle weiteren Maßnahmen, die Effektgröße maximieren können
Max-Kon-Min-Prinzip: Kontrolle der Sekundärvariation (Störvariablen)
Störvariablen (SVn): alle Variablen (außer der interessierenden UV), die potentiell einen Einfluss auf die AV haben können
besonders problematisch, wenn mit der UV assoziiert (konfundiert): Effekt ist u.U. nicht auf die UV zurückzuführen, sondern auf eine nicht-kontrollierte SV, die systematisch mit der UV variiert
Effekt/Unterschied in AV beobachten -> kann Effekt der verborgenen Störvariable sein
BSp.: Unterschiedliche Therapiearten haben unterschiedlich starke Effekten
Aber: nicht nur die Therapieart unterschiedlich, sondern auch Motivation der Klienten usw.
hat wiederum Einfluss auf Therapieerfolg
Effekt würde auf Motivation zurückführen, wird aber in Untersuchung nicht deutlich
solche Korrelationen müssen kontrolliert/eliminiert werden
Systematische vs. unsystemtische Störvariable
kann aus Versuch letztendlich nichts schlussfolgern
können Effekte vortäuschen/verdecken
Unsystematisch:
durch starkes Rauschen könne sie real existierenden Effekt verdecken
Power adäquat wählen um Problem zu lösen
motivierte alle in EG
Problem: wissen nicht, welcher Faktor den Effekt hervorruft
Systematische StörvariablenKonsequenzen
Eine Störvariablen ist systematisch,wenn sie mit der UV kovariiert, d.h. „konfundiert“ ist (d.h. in verschiedenen Versuchsbedingungen unterschiedlich stark ausgeprägt ist)
können fälschlicherweise einen Effekt der UV auf die AV suggerieren
-> Trainierte zeigen bessere Leistung (AV), aber nicht wegen Training (UV), sondern wegen höherer Motivation (SV)
können einen tatsächlich vorhandenen Effekt verschleiern -> z.B. überwiegend unmotivierte TN im Training: positiver Effekt des Trainings (UV) wird durch negativen Effekt der Motivation (SV) verdeckt
-> Konsequenz systematischer SVn: falsche Schlussfolgerungen hinsichtlich des Effekts der UV auf die AV sind möglich, wenn SV nicht berücksichtigt wird
Unsystematische Störvariablen
Eine Störvariable ist unsystematisch, wenn sie nicht mit der UV kovariiert(d.h. in allen Versuchsbedingungen ungefähr gleich stark ausgeprägt ist); auch Fehlervarianz/“Rauschen“.
gibt es in jeder Untersuchung; vergrößern die Fehlervarianz der AV
können systematische Effekte der UV durch hohe Fehlervarianz überdecken
können das Auftreten von Effekten nicht erklären
kann z.B. durch Wahl einer reliablen Messung (Operationalisierung) der AV reduziert werden
-> Konsequenz: Wenn kein Effekt gefunden wird, kann dies an der erhöhten Fehlervarianz liegen. Wenn ein Effekt beobachtet wird, kann die unsystematische SV nicht dafür verantwortlich sein.
Kontrolle von Störvariablen
Zwei Ziele:
1) Kontrolle systematischer Fehler/Störvariablen
„… die gemeinsame systematische Variation von möglichen Störfaktoren mit der hypothesenrelevanten UV zu verhindern und die statistische Assoziation zwischen den potentiellen Störfaktoren und der UV auf den Wert Null zu bringen….“
-> erhöht interne Validität
2) Reduktion unsystematischer/zufälliger Fehler/SVn
Reduktion der Fehlervarianz erhöht den Anteil der Effektvarianz an der Gesamtvarianz
-> erhöht Teststärke/statistische Validität
Max-Kon-Min-Prinzip Zusammenfassung
Möglichst starke experimentelle Manipulation wählen
z.B. Wahl reliabler Operationalisierungen der UV
Kontrollieren der Sekundärvariation (Verzerrung/Bias)
Kontrolle systematischer Fehler/Störvariablen
Konfundierung gefährdet interne Validität
Konfundierung als unvollständiges Design
Minimieren der Fehlervariation (Rauschen)
Reduktion unsystematischer/zufälliger Fehler/SVn
z.B. Wahl reliabler Operationalisierungen von UV und AV
Fehlervariation reduziert Teststärke (Entdecken von Effekten)
Unsystematische Störvariablen gefährden statistische Validität
Störvariablen und Kontrolltechnik, Quellen von Störvariablen
Randomisierung
Randomisierung= zufällige Zuweisung der Untersuchungseinheiten zu Bedingungen/Gruppen
Technik zur Kontrolle in der Person liegender, unveränderlicher Störvariablen
vorhandene Störvariablen werden nach Zufall auf die Gruppen verteilt
Ergebnis der Randomisierung:
SVnsind nicht mitBedingungszugehörigkeit konfundiert (nicht systematisch)
Bedingungen/Gruppen sind bzgl. aller Variablen gleich (bis auf Zufallsschwankungen; Gruppengröße N ≥ 30)
Definition Experiment: Wenn bzgl. einer UV randomisiert wird, dann ist die Untersuchung bzgl. dieser UV ein Experiment
Randomisierung und interne Validität
Beispiel: Untersuchung zum Effekt von Stress
Wirkung einer therapeutischen Intervention zur Stressreduzierung
Zwei Gruppen: EG/Therapie und KG/keine Therapie
Vergleich der Stress-Werte nach der Untersuchung
Frage: Wurden die Unterschiede durch die Therapie verursacht?
-> Mögliche Bedrohung der internen Validität durch externe Stressoren (Scheidung, Umzug, etc.)
->Randomisierung: gleiche Wahrscheinlichkeit externer Störeinflüsse in beiden Gruppen
Achtung: Randomisierung≠ Zufallsstichprobe!
Zufallsstichprobe: zufällige Auswahl aus der Population
Jede/R hat die gleiche Chance, ausgewählt zu werden
erhöht Ähnlichkeit von Stichprobe und Population (Vergleichbarer)
„Generalisierbarkeit“
Unterschiede sind zufällig zustande gekommen
Randomisierung: zufällige Zuweisung bereits ausgewählter Probanden zu Bedingungen/Gruppen
Jede/R hat die gleiche Chance, in jede Bedingung zu gelangen
erhöht Ähnlichkeit der verglichenen Bedingungen/Gruppen
interne Validität
Varianten der Randomisierung
Einfache Randomisierung
Mit vs. ohne Zurücklegen
Blockrandomisierung
Blockrandomisierungmit ungleichen Gruppengrößen
Adaptive Randomisierung
Varianten der Randomisierung / EInfache Randomisierung (mit Zurücklegen)
Änderung der Zuordnungswahrscheinlichkeiten im Laufe der Studie
Kann zum Einsatz kommen, falls die anfängliche Randomisierung zu ungleichen Gruppengrößen führt
Versuch, im Verlauf der Studie dem Unterschied zwischen den Gruppen entgegenzuwirken
Vorteil: Vergleichbare Gruppengrößen bei der Beendigung der Studie
Nachteil: Validitätsgefährdung (Gruppen sind von der Eingangsreihenfolge her unterschiedlich zusammengesetzt)
Per Zufall 2 Schulklassen aus der Population aller Schulklassen auswählen; durch Münzwurf ermitteln, welche Klasse EG bzw. KG bilden
nicht Versuchspersonen, sondern Klassen werden randomisiert
Schüler in inden zufällig gezogenen Klassen können sich systematisch unterscheiden
aus einem Telefonbuch werden nach Zufall 2 Seiten gezogen; Personen auf der einen Seite werden zur EG, die auf der anderen Seite zur KG zugeordnet
Randomisierungvon Gruppen; die eigentlichen Untersuchungseinheiten (Personen) werden nicht randomisiert
systematische Unterschiede zwischen Telefonbuch-Seiten möglich (Stadt vs. Land, Stadtteile, …)
Teilnehmer, die (zufällig) zuerst erscheinen, werden der KG (EG) zugeordnet; auch z.B. paarweise/abwechselnde Zuordnung
die (jeweils) ersten Vpnkönnen sich systematisch von den (jeweils) zweiten Teilnehmern unterscheiden, z.B. bzgl. Pünktlichkeit, Dominanz, …
Zusammenfassung
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