DDR: Schulpolitische Reformen in der sowjetischen Besatzungszone..
anders als West-Allierte: direkte schulpolitische Eingriffe
1945: “Zentralverwaltung für Volksbildung”
1946: “Gesetz zur Demokratisierung der deutschen Schule” (gesamte Ostzone)
Ausdehnung der Grundschulzeit auf 8 Jahre
vierjährige Oberstufe, statt neunjähirges Gymnasium
im Kalten Krieg: Hochstilisierung der Schulstrukturfrage unter Verweis auf die “sozialistische” Einheitsschule zur Systemfrage
es soll Einheitlichkeit, Staatlichkeit und Weltlichkeit geben
weitgehend die Position von SPD und KPD im Oktober 1945 im “gemeinsamen Aufruf zur Demokratisierung der deutschen Schule”
Interessen behinderter SchülerInnen von Beginn an in pädagogische Debatte um Aufbau des Bildungswesens
DDR: Worauf einigte man sich bei dem 2. Pädagogischen Kongress?
1. im Gegensatz zur BRD: frühes Schuldbekenntnis zur Behindertenpädagogik in NS-Diktatur
Aufbau und Weiterentwicklung des Sonderschulwesens
—> hoher Grad an Differenzierheit in Anlehnung an die Weimarer Republik
ab 1947 REVOLUTINÄR: Ausbildung von Sonderpädagogen an Unis
—> Gleichstellung von Hilfsschullehrern und Sonderschulllehrern
…Zum ersten Mal setzt man in der deutschen Geschichte die einheitliche akademische Ausbildung für alle Sonderschulen ein
DDR: Was waren die Ideologien des Bildungswesens?
Festhalten an “Bildungsunfähigkeit”
Ausschluss von geistig behinderten Kindern
mit Gründung der DDR 1949 —>gesellschaftliche Orientierung des politischen Systems der UDSSR
prinzipielle Ausgrenzung der Reformpädagogik
Hinwendung zur zeitgenössischen Sowejtpädagogik
proletarisch-sozialistsicher statt bürgerlich-imperialistische Ideologie (schrieb man der BRD zu)
kollektiv, gemeinschaftliche Bildungsziele für Kommunismus statt Individualistische für Kapitalismus und Sozialdemokratie
Ausrichtung auf Frontalunterricht im Klassenverband und unter Betonung der führenden Rolle des Lehrers
DDR: Wie änderte sich die Sonder- und Rehabilitationspädagogik? Welche Bildungsreformen gab es?
erste Aufarbeiten des Sonderschulwesens ab 1945 und Bemühen um ein Entwicklungsstand vor 1933
in der SBZ gab es keine Debatten um schulische Integration wie in der BRD
partielle Neuorientierung und Veränderungen
1. Fünfjahresplan (1951-55)
Einführung von Sonderkindergärten und Sondervorschulklassen (Frühförderung)
Einführung von Berufsschulklassen in Sonderschulen
Welche weiteren Bildungsreformen gab es noch?
1959: 10 klassige Oberschule in Sonderschulen
1972: Umstrukturierung des Hilfsschulwesens
Senkung der anzahl der Hilfsschüler
Änderung der Kategorisierung von A(Debilität= Lernbeeinträchtigung), B (Imbezilität= verstärkte Form der Lernbehinderung) und C (Idotie= schwere Form der geistigen Behinderung)
zu: A und B
1985: jedoch immer noch die Kategorie der “nicht Schulfähigen” (C)
—> diese landeten in medizinischen Anstalten
Was ist mit den sogenannten “schwer Erziehbaren”?
1965 Jugendhilfeverordnung: Erziehung beziehungsweise Umerziehung im Sinne der sozialistischen Gesellschaft
diese bekamen da produktive Arbeit, Disziplin, Ordnung und Sauberrkeit beigebracht (Jungs=handwerkliche Tätigkeiten, Mädchen= hauswirtschaftliche Tätigkeiten)
auch gab es eine paramilitärische Ausbildung, die mit viel Gewalt verbunden war
Zwangsausschulung und Unterbringung in Heime für schwer Erziehbare
DDR: Wiedersprüche des Sonderschulwesens
Anerkennung humanistischer Verpflichtung auch vor allem gegenüber Menschen mit Behinderung
Ausbau des Sonderschulwesens
Einführung der akademischen Lehrerbildung für alle Sonderpädagogen
vs.
Differenzierung allgemeiner und spezieller Pädagogik
Sonderpädagogik als Eigenständigkeit
Bildungswesen berufsorientiert
“Bildungsunfähigkeit besteht” und zunehmende Betonung des Leistungsgedanken —> Ausschluss von Bildungs- und Förderunfähigen
Vergleich der DDR und BRD
Gemeinsamkeiten:
direktes Anknüpfen an Vorkriegszeit
streben nach Akademisierung und Statusangleichung aller sonderpädagogischer Lehrkräfte
Expansion und Ausdifferenzierung eines eigenständigen Sonderschulwesens
humane Verpflichtung und ökonomische Zwegmäßigkeit
Unterschiede:
Auseinandersetzung mit unmittelbarer NS-Vergangenheit
Tempo und Intensität des Ausbaus des Sonderschulwesens
Flexibilität und Durchlässigkeit innerhalb des Schulwesens
Wandel des Begabungs- und Bildungsbegriffs (gab es so in der DDR nicht)
Integrationsdebatte (in der DDR nicht vorhanden, in der BRD hingegen ab 70er Jahre)
Folgen der Wiedervereinigung 1990 im Schulwesen:
Übernahme des Bildungssystems der BRD in allen Bundesländern
1994: KMK - Empfehlung:Errungenschaften beider Seiten zusammen zu schließen
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