Buffl

6. Sitzung-Machtmotivation

HM
by Hanna M.

Wiederholung: Leistung

Leistungsmotiv

  • Hoffnung auf Erfolg

  • Furcht vor Misserfolg


Antizipierte Affektbilanz

  • Stolz bei Erfolg

  • Scham bei Versagen


  • Motiv:„a capacity to experience pride in accomplishment“ (Atkinson, 1964)


Parallel: Macht


Machtmotiv

  • Hoffnung auf Kontrolle anderer

  • Furcht vor Kontrollverlust

antizipierte Affektbilanz

  • sich stark fühlen

  • sich schwach fühlen


  • häufiges Maß: TAT und MMG

  • „ein stabiles Bedürfnis nach Einfluss und Überlegenheit, nach Stärke, Visibilität und Dominanz.“(McClelland, 1985)


Gemeinsamkeit zu leistungsmotiv

  • Gemeinsamkeiten: Hoffnung & Furcht; antizipierte Affektbilanz


Unterschiede

  • erwartete Ergebnisse (Erfolg - Kontrolle; stolz - stärke)

  • Leistung: capacity to experience pride in accomplishment

  • Macht: stabiles Bedürfnis nach Überlegenheit, Einflussnahme, Stärke, Dominanz

  • Machtbedürfnis bedarf immer eines Gegenübers um befriedigt zu werden

  • stolz kann auch bei erfolgreichen “ringen” mit Naturgewalten erlebt werden (Besteigen eines Berges), die keine Konkurrenz oder Unterwerfung implizieren

  • Befriedigung des Machtmotivs nur möglich auf Kosten der (Entscheidungs-) Freiehit anderer



Ergänzung Seminar


Macht als Disposition

Machtmotiv


Was ist das?

a) Bedürfnis, andere zu kontrollieren und zu beeinflussen

b) Angst, von anderen beherrscht und beeinflusst zu werden


Wie wird es gemessen?

  • Thematischer Apperzeptionstest (TAT) oder Multi-Motiv-Gitter (MMG)


Phylogenese von Machtmotivation

  • stark genetisch, weniger ontogenetisch bedingt (z.B., durch Erziehung)

  • Geschlechterunterschiede hier stark (Testosteron/Östrogen) – entstehen Imbalancen


  • hohe Ausprägung des Machtmotivs seltener als hohe Ausprägung des Leistungsmotiv

  • Motivtheorie: alle Menschen haben das Motiv, nur Personen unterscheiden sich in ihrer jeweiligen Ausprägung

  • von allen beherrscht werden/ Macht wird ausgeübt -> reduziert Unsicherheit, gibt Struktur und Klarheit


Macht

  • Zum einen: Ein soziales Motiv, das vor allem in Gruppen relevant ist.

  • Zum anderen:Anscheinend eine hohe biologische Komponente (s. a. Vorlesung und Kommentare zu Testosteron)


Machtmittel

Zur Machtausübung sind Machtmittel nötig –Beispiele:


Belohnungsmacht

  • Eltern -Kinder

Ergänzung:

  • Zähne putzen, ins Bett gehen, lernen, nicht streiten mit anderen Kindern usw. -> Kinder zu Verhalten bringen, dass sie ohne Machteinfluss nicht gezeigt hätten)

  • Belohnung: Nachtisch geben, Handy Zeit usw. -> Strafen schlechteres Mittel; funktioniert nicht als Antrieb von Verhalten, Belohnung am besten

  • Konditionierung: unangenehmer Reiz -> Verhalten wird nicht gezeigt

  • Belohnung enthalten/zeigen funktioniert


Zwangs-oder Bestrafungsmacht

  • Wärter -Insassen


Legitimierte Macht

  • Ordnungsbeamte -Falschparker

Ergänzung:

  • Wurde sich darauf geeinigt, das wenn Person Uniform trägt sie berechtigt ist, zu bestrafen (Verhaftung, Strafzettel usw.)

  • Grundrechte -> Machtausübung problematisch (äußere Signale in Form von Uniform legitimiert Machtausübung)


Vorbildmacht

  • Gandhi –Britisches Königreich

Ergänzung:

  • Relativ starkes Machtmittel, wenn andere Personen als Vorbild dienen

  • Manche Vorbilder (Influencer) haben extremen Machteinfluss -> Personen zu Verhalten bringen, die sie ohne Einfluss nicht gezeigt hätten -> social Media

Expertenmacht

  • Mediziner -Klienten

Ergänzung:

  • Wenn Personen einem Wissen vermitteln/Wissen besitzen, das ich nicht besitze -> Machtausübung


Informationsmacht

  • Meister -Geselle

Ergänzung:

  • Professor; bringt einen dazu V zu zeige, das ich so nicht gezeigt hätte

  • Professor besitzt Wissen, das ich noch nicht habe aber erlangen möchte


Allgemein:

  • Kategorien können überlappen

  • auch der Meister setzt z.B. Belohnung bei

  • Machtmittel -> in irgendeiner Form steht ein Mittel zur Verfügung, über das die Macht ausgeführt wird


Machtmotiv gemessen McClelland & Watson

  • Untersuchen Risikoverhalten von Macht-versus Leistungsmotivierten

  • McClelland und Watson führten 1973 ein Experiment zum Machtmotiv durch, in dem zunächt die großen 3 Motive Bindung, Leistung und Macht gemessen wurden (Termin 1)

  • Das Machtmotiv wurde unterteilt in ein persönliches (privates) und ein soziales (öffentliches) Machtmotiv

  • (Termin 2) Die Teilnehmer sollten im Leistungs-Teil der Aufgabenstellung arithmetische Aufgaben und Puzlle Aufgabne lösen

  • AV: für welchen Schwierigkeitsgrad sich die VPn entschieden

  • zum Testen des Machtmotivs wurden Risikoaufgaben gestellt, bei denen als UV Roulette öffentlich oder privat gespielt wurde

    AV: wo die Chips gesetzt wurden


McClelland & Watson (1973)

  • Hypothese 1: bei Leistungsaufgaben, die alleine bearbeitet werden, wählen Leistungsmotivierte Aufgaben mit mittlerer Schwierigkeit. Machtmotivierte sollten kein bestimmtes Schwierigkeitsniveau bevorzugen, weil Leistung für sie keinen Anreiz darstellt

  • Hypothese 2: bei öffentlichen Glückspielen sollten Machtmotivierte extreme Risiken eingehen. Leistungsmotivierte sollten kein bestimmtes Risikoniveau bevorzugen, weil herausstechen für sie keinen Anreiz darstellt.

Ergebnis der Studie:

  • Motive korrelieren nicht untereinander

  • hoch Machtmotivierte Menschen sind beim öffentlichen Roulette spielen die höchsten Risiken eingegangen

    -> gewählte Risiko war fast doppelt so hoch wie in der privaten Aufgabe

  • Vorhersage extremer Risiken bei hoch Macht motivierten Menschen hat sich somit erfüllt

    -> als big winners oder big loosers ziehen Machtmotivierte Menschen die meiste Aufmerksamkeit auf sich und sind somit besonders in öffentlichen Situationen eher bereit, große Risiken einzugehen

  • Motivmessung über TAT („Big 3“)

  • n Achievement

n Power

  • s Power (Soziale Macht)

  • p Power (Persönliche Macht)


  • n Affiliation



Seminar:


Klassische Studie zu Macht als Disposition (McClelland & Watson, 1973)


McClelland & Watson (1973)

  • Untersuchen Risikoverhalten von Macht-versus Leistungsmotivierten

  • Hypothese 1: bei Leistungsaufgaben, die alleine bearbeitet werden, wählen Leistungsmotivierte Aufgaben mit mittlerer Schwierigkeit. Machtmotivierte sollten kein bestimmtes Schwierigkeitsniveau bevorzugen, weil Leistung für sie keinen Anreiz darstellt

  • Hypothese 2: bei öffentlichen Glückspielen sollten Machtmotivierte extreme Risiken eingehen. Leistungsmotivierte sollten kein bestimmtes Risikoniveau bevorzugen, weil herausstechen für sie keinen Anreiz darstellt. Bei


Ablauf des Experiments:


Termin 1:

  • Messung des Leistungs-, Macht-und Bindungsmotiv mithilfe des thematischen Apperzeptionstests


Termin 2:

  • Jeder bearbeitet für sich Leistungsaufgaben, bei denen die Schwierigkeit selbst gewählt wird (Mathematikaufgaben und Puzzle-Aufgaben)

Roulette spielen, wobei jeder

  • erst 15 Wetten für sich aufschreibt (nicht sichtbar für andere, d.h. hier sollte es keinen Anreiz für Machtmotivierte geben)

  • Und danach nur 10 von diesen Wetten wirklich spielt (für andere sichtbar, d.h. hier sollte es einen Anreiz für Machtmotivierte geben)



Alles TAT Daten

  • Leistungs- und MAchtmotiv sind unkorreliert, d.h. sie sind unabhängig voneinander



  • Macht = soziales Motiv, nur wenn andere da sind




Einfluss von Macht auf Verhalten (BIS/BAS)

“the ability to  control resources, own and  others”

Galinsky, Gruenfeld, & Magee, 2003


  1. Einfluss

    - durch Kontrolle von Ressourcen (Belohnnung, Information, etc.; s.a.“Machtmittel”) auf das Verhalten anderer

  2. Autonomie

    - durch Kontrolle eigener Ressourcen von externen Einflüssen


Wie beeinflusst Macht Verhalten?

  • Annäherungs-Vermeidungs-Theorie der Macht

  • Annahme der Theorie: zwei motivationale Systeme

  • BAS (“behavioral approach system”)

  • BIS (“behavioral inhibition system”)


Vergleich BAS und BIS



  • BAS: Wenn Annäherung schietert, kann Approach auch zu negativem führen

-> kann nicht pauschal sagen, das BAS immer zu positiven Emotionen führt



Macht aktivieret das BAS (Keltneret al., 2003)


Macht beeinflusst Handeln

  • höhere Sprachproduktion, Entscheidungsfreudigkeit, Zielverfolgung

Macht beeinflusst Denken

  • positive Selbstwahrnehmung, Flexibilität, Kreativität

Macht beeinflusst soziales Verhalten

  • mehr Stereotype, weniger Perspektivenübernahme


BIS/BAS Ergänzung Seminar


Einfluss von Macht auf Verhalten

Einfluss von (situationaler) Macht auf Verhalten



BIS/BAS

 

Annäherungs-Vermeidungs Theorie der Macht (Keltner, Gruenfeld, & Anderson, 2003) baut auf der Idee zweier „Systeme“ auf:

 

  • BAS (“behavioralapproachsystem”) Dinge anpacken, „das wird gut“, unbefangen,

  • BIS (“behavioralinhibitionsystem”)mvermeiden,  vorsichtig sein, gehemmt sein, „das wird bestimmt ganz schlimm“

  • BIS/BAS kann als grobe Klassifizierung verschiedenster Verhaltensweisen betrachtet werden

  • Theorie nimmt an: Macht aktiviert das BAS


3 Beispielbereiche, die in den Studien untersucht wurden

  • Handeln

  • Kreativität

  • Stereotype


  • wenn ich Machtposition erhalten habe -> dann eher geneigt zu handeln, kreativ zu sein, Stereotype zu zeigen

  • eher BAS als BIS

  • Hohe Hoffnung andere zu dominieren -> sollte mich ehe rin Machtpositiv bringen -> habe Position Inne: bringt mich in die 3 Bereiche


Einfluss von (situationaler) Macht auf Verhalten

 

3 Beispielsbereiche, die in Studien untersucht wurden

  • Handeln: BAS: handlungsfreudiger sein; BIS: zurückhaltend sein (Galinsky, Gruenfeld, & Magee, 2003)

  • Kreativität: BAS: kreativer; BIS: weniger kreativ (Galinskyet al., 2008)

  • Stereotype: BAS: stereotyp-konformer, BIS: mehr individuelle Betrachtung (Guinote& Philips, 2010)

  • Vorhersage der Annäherungs-Vermeidungs-Theorie der Macht: Macht aktiviert das BAS und führt daher zu mehr Handeln, mehr Kreativität und mehr Stereotypisierung

 

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Hanna M.

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