Teil 1: Bindungsniveau Maslows Bedürfnis Pyramide
Bindungsmotiv
Parallel zu Leistung und Macht
Hoffnung auf Anschluss “affiliation tendency” (auf andere Menschen zugehen und sich näher kommen)
bspw. Zugehen und Näherkommen
vs.
Furcht vor Zurückweisung “sensitivity to rejection”
bspw. Vorsicht und Sensibilität
stabile Disposition (bspw. Messung über MMG)
positive Affektbilanz
Anschluss = Wohlbefinden
Zurückweisung = Unwohlbefinden
Multi Motive Grid Beispiele
(Sokolowskiet al., 2000)
Interpersonale Unterschiede (nachMehrabian& Ksionzky, 1974)
Biologische Grundlage 1: Dopamin
Spezifische Ausschüttung bei Aktivierung des Anschlussmotives (McClellandet al., 1987)
-> Parkinsonkranke haben oft Dopaminmangen, deshalb müssten sie dann ja auch ein geringeres Anschlussmotiv haben?
„Glückshormon“ (eigentl. Neurotransmittter; mit großem Körnchen Salz)
Dopaminmangel zentrales Problem bei Parkinsonkranken
Testbare Vorhersage => vermindertes Anschlussmotiv (d.h., Hoffnung auf Anschluss) bei Parkinsonkranken?
Biologische Grundlage 2: Oxytocin (OT)
„Liebeshormon“
OT-Mangel führt zu Bindungsfehlverhalten im Tierreich (Bsp. Stuten)
Testbare Vorhersage => erhöhtes Anschlussmotivation bei OT-Gabe?
-> Oxytocin: ein Mangel an Oxytocin in der Tierwelt führt zu Bindungsfehlverhalten; das müsste darauf schließen lassen, dass es ein erhöhtes Anschlussmotiv bei Oxytocingabe gibt
Generelle Effekte
AV: die Zeit in der die Wörter erkannt wurden
UV1: positiv oder negatives Wort
UV2: OT: Oxytocingabe/ Placebo
Experimenteller Test (Constructive Recognition Task):
Hier wurde ein Wort den Proband*innen verpixelt gezeigt und nach und nach die Pixel aufgelöst
-> Personen, denen Oxytocin gegeben wurde, erkennen positive Wörter schneller als negative
->Motivation kann sich verändern aus einer Interaktion von Umwelt und Organismus bspw. wenn man eh in einer Partnerschaft ist viel Oxytocin ausgeschüttet wird, ist man auch eher auf der Suche nach weiterem Anschluss (Motivation kann man hier auch durch Reaktionszeiten ablesen)
Interpretation
Motivation: Interaktion von Umwelt x Organismus
Manipulation des Organismus über OT-Gabe
Beobachtbare Effekte auf Motivation über Reaktionszeiten
Liebe - Harlow The Nature of Love
Klassische Theorie (Lerntheorie & Psychoanalyse)
Die Mutter befriedigt die Grundbedürfnisse des Neugeborenen (vor allem Hunger)
Liebe entwickelt sich aus dem entsprechenden Lernprozess heraus
Bedürfnisse vs. Körperkontakt
Harlow untersuchte Makaken-Affen (schnelle Entwicklung, dennoch hohe Ähnlichkeit zu Menschen)
Ergänzung Anne Rose:
In der Wissenschaft geht es super oft um romantische partnerschaftliche Liebe, jedoch ist die Liebe zwischen Mutter und Kind für Harlow als die relevanteste Liebe, da diese den Grundstein für alle anderen Arten von Liebe sät -> Liebe entsteht hierbei aus einem entsprechenden Lernprozess heraus
Die Mutter reduziert Hunger, Durst, Schmerz und daraus wird Liebe gelernt
Übliche Motive: Hunger, Durst, Überleben, Schmerz, Sex etc.
Forschung und Verhaltensexperimente mit Neugeborenen sind jedoch problematisch, deshalb Forschung mit Mackacken
Affen sitzen in Käfig in der Mitte und haben Zugang zu einer „Mutter aus Draht“ und einer „Mutter aus Stoff“; wenn sich die Klappe öffnet schaut man wo der Affe hingeht
Ergebnisse
Anne Rose:
die Zeit vom füttern zählt mit rein, d.h. selbst wenn die Affen bei der Drahtmutter gefüttert werden, verbringen sie dort wahrscheinlich fast keine Zeit außerhalb des Fütterns; wenn die Affen keine Angst haben sind sie lieber bei der Stoffmutter und wenn sie Angst haben auch
Seminar Ergänzung: The Nature of Love
Liebe unter Erwachsenen? Oder von Kindern?
Harlow: Es geht zu oft um Liebe von Erwachsenen
Seine Annahme:
Erste Liebe vom Neugeborenen zur Mutter
Daraus bilden sich mehrere gelernte und generalisierte Formen von Zuneigung
Weitere Annahmen
„Übliche Position“: Basis Motive = Grundtriebe (Hunger, Durst, Überleben, Schmerz, Sex, etc.)
Alles andere sekundär
Mutter reduziert Hunger, Durst und Schmerz; daraus wird Liebe gelernt
Wie kann man dazu forschen?
Verhaltensexperimente mit Neugeborenen problematisch
Warum?
Menschliche Neugeborene können kaum Verhalten zeigen
Deswegen: Forschung mit Makakenaffen
Bei explorativer Forschung mit Makakenaffen fiel auf, dass die Neugeborenen eine starke Bindung zu Stofflappen hatten („contactcomfort“?)
wenn Affe ohne Mutter aufgewachsen ist, reagiert er immer emotional in der strange situation; wenn er mit Mutter aufgewachsen ist, reagiert er weniger emotional wenn die Mutter mit im Raum ist
Hier wurde ein Affe in einen Raum mit einer Klappe gesetzt, sie konnten einen Knopf drücken um die Klappe/ das Fenster zu öffnen. Dahinter kann entweder ein Affe, eine Draht oder Stoffmutter sein oder nichts.
In der Kontrollgruppe sind die ohne Mutter aufgewachsen und reagieren am stärksten auf andere Affen. In den anderen beiden Gruppen wurden sie entweder von beiden Mutterersatzen gefüttert oder nur von einem. Man sieht hier jedoch, dass sie die natürliche Präferenz für ihre eigene Art ein wenig verlernen und am stärksten auf die Stoffmutter reagieren
Hier: Nur Affen, die mit beiden Mutterersatzen aufgewachsen sind
es wird am wenigsten schnell verlernt bei der Stoffmutter. Hier hoffen die Affen immer wieder das die Stoffmutter noch da ist.
Allgemeine Zusammenfassung AR:
Komfort ist wichtiger als Nahungsgabe (Stoffmutter wird mit und ohne Angst öfter aufgesucht; Stoffmutter dient als Explorationsbasis; Stoffmutter wird auch in der Verlernphase öfter angesehen)
Zusammenfassung
Selbes Pattern auch für Affen, die erst 250 Tage nach der Geburt in die Situation gebracht werden (nach kurzer Angstphase)
Komfort wichtiger als Nahrungsgabe
Stoffmutter als Explorationsbasis (-> sichere Bindung = explorieren mehr
Stoffmutter wird mit und ohne Angst öfter aufgesucht
Stoffmutter wird öfter angesehen (auch in Verlern-Phase)
Gegenhypothese zu Annahme, dass Futtergabe (Befriedigung fundamentaler Bedürfnisse) die Liebe des Kindes zur Mutter ausmacht
seine Befunde: Creature Comfort -> durch Nähe, Wärme usw.
Fortschritt: nicht nur Versorgen mit Essen relevant für Liebe -> auch Bindung/ Nähe (Mütter keine Angst mehr haben vor Abstillen, auch Väter Zuneigung schenken)
Gegen Behaviorismus & psychoanalytische Theorien (aufsuchen der Fellmutter lässt sich aus B. Gründen nicht erklären -> Stahl Mutter hatte Bedürfnisse gestillt (Verstärkung( -> trotzdem aufsuchen der Fellmutter
Diskussion
Was bedeutet das für die Gesellschaft?
Abwägen: Kosten und Nutzen dieses Forschungsprojekts
Kritische WÜrdigung
Liebe und Bindung bei Menschen (Bindungsstile nach Bowbly)
Bindungstheorie von Bowlby (bspw. 1977)
3 Bindungsstile(Bowlby & Ainsworth, 1991)
“Sicherer” Stil
“Ängstlicher/Ambivalenter” Stil
“Vermeidender” Stil
Achtung: Passtnichtzueinem2 x 2 Schema des BindungsmotivesnachMcClelland
“fremdeSituation” –Test(fürkritischeBetrachtung: s. Entwicklungspsychologie)
Kind:
zeigt Gefühle und Affekte, keine Angst in der Situation
ist beunruhigt wenn die Mutter geht, aber leicht zu trösten, wenn die Mutter zurück kehrt
Erwachsene
“Es fällt mir leicht, auf andere zuzugehen. Ich habe keine Ängste, verlassen zu werden.“
ist durch die Trennung starker beunruhigt
beschäftigt sich offensichtlich mit der Möglichkeit, dass die Mutter den Raum verlässt
ist dankbar für Rückkehr, möchte die Mutter aber auch bestrafen
“Ich lasse mich nicht so sehr auf Personen ein, wie ich eigentlich möchte. Ich möchte eine sehr enge Beziehung, und befürchte, dass dies meinen Partner stört.”
zeigt keine Gefühle oder Beunruhigung wenn die Mutter den Raum verlässt
ignoriert die Mutter, wenn sie zurückkehrt
vermeidet die Mutter aktiv
“Ich fühle mich in nahen sozialen Situationen unwohl. Ich habe Probleme, anderen Menschen voll zu vertrauen.”
Klassische Typen der Liebe beim Menschen
Eros
unmittelbare körperliche Anziehung
Ludus
Liebe als ein Spiel
Mania
erregte, obsessive, eifersüchtige Liebe
Pragma
gereifte und transzendierte Liebe
Philia
freundschaftliche, tiefe Liebe (ohne Eros)
Philautia
die Liebe und Wertschätzung des Selbst
Storge
Liebe in der Familie (und sehr engen Freunden)
Agape
höchste Form der Liebe, altruistisch und unconditional, göttlich
moderne Theorie der Liebe (nach Sternberg)
Resultierende Formen der Liebe
Implikationen
Sternberg
Gute Paare haben kongruentes Dreieck (balanced triangle)
Dreieck sollte gleichseitig sein -> vollendete Liebe
Wenn der Wunsch danach besteht ist unbalanced Dreieck nicht problematisch (z.B. romantische Liebe -> Wunsch nach Intimität/Nähe und Leidenschaft, nicht nach Bindung)
Aus Kongruenz der Dreiecke kann man Stand der Beziehung ableiten (Vorhersagen ableiten -> Beziehung bleibt lange bestehen oder nicht)
Leidenschaft = körperliche, motivationale Ebene/Komponente
Intimität & Nähe = Emotionale Komponente
Bindung/ Verpflichtung = kognitiv
-> mit dem gleichen Partner können unterschiedliche Artend er Liebe erlebt werden (innige -> später leere Liebe)
Leidenschafts-Unterschiede
Viele Unterschiede
Häufig angeführte Theorie:
Male Parental Investment
hohe Kosten für Frauen
niedrige Kosten für Männer
jedoch ein weites Feld…
Gender Differencesin ReceptivitytoSexual Offers (Seminar)
Kulturelles Stereotyp: Männer wollen Sex, Frauen begrenzen dies
Soziobiologie: Männer haben weniger Kosten als Frauen, deshalb
Männer: Möglichst viele Partnerinnen; möglichst jung; genetisch programmiert, möglichst vielen Frauen nachzustellen
Frauen: Nicht möglichst viele Partner; möglichst viel ökonomische und politische Macht; genetisch programmiert, zurückhaltend zu sein
Kulturelle Kontingenz: Alles sexuelle Verhalten ist kulturell gelernt
Stand der Forschung 1989
Im Selbstbericht: Männer rezipieren mehr Pornographie und finden diese erregender als Frauen
Mit „objektiven Messmethoden“: Erregung ähnlich zwischen Männern und Frauen
Männer geben mehr sexuelle Aktivität an als Frauen
Doppelstandard: Männer sollen so viel sexuelle Erfahrung wie möglich sammeln, Frauen sollen sich für die Ehe aufheben
Ergänzung Anne-Rose:
Theorie von Clark:
Stereotypische Annahmen:
Männer wollen Sex, Frauen begrenzen
Soziobiologie: Männer haben weniger biologische Kosten als Frauen und wollen deshalb mehr Sex und Frauen weniger und einen möglichst guten Partner
Alles sexuelle Verhalten ist kulturell gelernt
Forschung 1989:
Männer gucken mehr Pornos und finden das erregender als Frauen; Männer geben mehr sexuelle Aktivität an als Frauen
Experiment:
SHKs wurden an einem Lehrstuhl rumgeschickt und haben die folgenden drei Fragen an Menschen auf den Campus gestellt
mögliche Erklärung: Männer wollen Sex und Frauen wollen Bindung; Risiken sind unterschiedlich da Frauen schwanger werden und häufiger von sexuellen Übergriffen betroffen sind
Experiment
Wie empfänglich sind Männer und Frauen für sexuelle Einladungen?
Wie könnte man das experimentell testen?
Versuchsaufbau
https://www.youtube.com/watch?v=oTMCM4SIH4k(nachgestellt)
(Attraktivitätsratings der Konföderierten hatten keinen Einfluss)
2 (Geschlecht Konföderierte*r) X 3 (Inhalt der Einladung)
Männer hatten keine Probleme mit den Einladungen
„Why do we have to wait until tonight?“
„I cannot tonight, but tomorrow would be fine“
Selbst wenn Männer ablehnten, lieferten sie Entschuldigungen
„I‘m married“
Frauen waren fassungslos
„You‘vegottobekidding“
„Whatiswrongwithyou? Leavemealone“
Gründe für die Unterschiede?
Soziobiologisch: Männer wollen Sex, Frauen wollen Bindung
Beide waren interessiert, aber Männer haben weniger Risiken als Frauen
Welche weiteren Gründe könnte es geben?
Wie würde es heutzutage aussehen?
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