Frage:
Welche Fragen muss der Arbeitnehmer
im Bewerbungs- o. Vorstellungsgespräch
bzw. Personalfragebogennicht
(wahrheitsgemäß) beantworten?
Antwort:
Grundsätzlich muss der AN diejenigen Fragen richtig beantworten,
die für das Arbeitsverhältnis relevant sind, nur solche Fragen darf
der AG auch berechtigterweise stellen:
Zulässig sind Fragen zu Abschlussnoten, Schwerbehinderung,
Wettbewerbsverboten aus früheren Arbeitsverhältnissen, besondere
Kenntnisse, Wehrdienstfreiheit. Unzulässig sind Fragen nach
Schwangerschaft, Religions-, Gewerkschafts- und
Parteizugehörigkeit (diskriminierend). Ausnahmen bestehen
abhängig von der Art der Beschäftigung:
- bei finanzieller Position Fragen zu Schulden
- bei für Schwangere gefährlicher Tätigkeit auch Fragen zu
bestehender Schwangerschaft
Welche Auskünfte muss der
Arbeitsplatzbewerber von sich aus
auch ohne Nachfragen geben?
Von sich aus muss der Bewerber auch ohne ausdrückliche
Nachfrage des Arbeitgebers solche Umstände offenlegen, die der
Erfüllung der Arbeitsleistung entgegen stehen können:
- Unmittelbar bevorstehender Antritt einer Kur oder Haft
- (ansteckende) oder andere die Arbeitsleistung hindernde
Krankheiten (Flugangst des Piloten)
- Schwerbehinderung bei Lagerarbeiten, Sportlehrer, Model
- wirksame einschlägige Wettbewerbsverbote
- relevante Vorstrafen (Verkehrsdelikte bei Fahrern,
Sittlichkeitsdelikte im Erziehungsbereich)
Was bedeutetder arbeitsrechtliche
Gleichbehandlungsgrundsatz?
a) Definition: nach Arbeitsrechtlichen
Gleichbehandiungsgrundsatz dürfen Arbeitnehmer, die sich
in vergleichbarer Lage befinden, nicht willkürlich,d. h. aus
sachfremden Gründen, schlechter gestellt werden.
b) Voraussetzungen:
1. AG kann Maßnahme einseitig gestalten
2. die AN sind untereinander vergleichbar
3. kein sachlicher Grund für Ungleichbehandlung
c) Rechtsfolge: zu Unrecht benachteiligter AN hat Anspruch
auf gleiche Leistung
Welche Bedeutung kommt im Zusammenhang
mit dem Abschluss eines Arbeitsvertrages dem
Diskriminierungsverbot zu? Welche Folgen hat
der Verstoß?
a) Eine Stelle ist geschlechtsneutral auszuschreiben, §§
7,1 AGG; Ausnahme, wenn ein sachlicher Grund die
unterschiedliche Behandlungrechtfertigt, §§ 8, 9, 10
AGG
b) Bei Diskriminierung entsteht kein
Einstellungsanspruch, wohl aber Schadensersatz, § 15
c) Entschädigung bis zu drei Monatsgehälter, § 15 IV
1 AGG
Welchessind die die wichtigsten
Grundrechte für den Bereich des
Arbeitsrechts?
Art. 2 GG Freie Entfaltung der Persönlichkeit
Art. 3 GG Gleichheitsgrundsatz
Art. 4 GG Glaubens- und Gewissensfreiheit
Art. 5 GG Meinungsfreiheit
Art. 6 GG Schutz von Ehe und Familie
Art. 9 GG Versammlungs- und Koalitionsfreiheit
Art. 12 GG Berufsfreiheit
Welche Abschlussverbote
schränkendie arbeitsrechtliche
Vertragsfreiheit ein?
Diskriminierungsverbot: Nach § 7 AGG darf der Arbeitgeber
niemanden aus Gründen der Rasse, der ethnischen Herkunft, des
Geschlechts, der Religion oder Weltanschauung,einer
Behinderung des Alters oder der sexuellen Identität
benachteiligen; § 12 AGG verpflichtet den Arbeitgeber
vorbeugenden Maßnahmen. Abschlussverbote: Personen mit
schweren Vorstrafen dürfen Jungendliche und Auszubildende
nicht beschäftigen, beaufsichtigen oder ausbilden. In Betrieben
mit mehr als 20 wahlberechtigten Arbeitnehmern ist die
Zustimmung des Beiriebsraies einzuholen (§ 99 BetrVG)
Welche besonderen Regeln gelten
für die Haftung des Arbeitnehmers
gegenüber dem Arbeitgeber?
Abweichend von den Regeln im Zivilrecht, wonach der
Schuldner für Vorsatz und Fahrlässigkeit (FL) voll haftet,
haftet der Arbeitnehmer gegenüber dem Arbeitgeber nur
abhängig vom Verschuldensgrad:
Vorsatz: unbeschränkte Haftung
Grobe FL: grundsätzlich unbeschränkte Haftung, soweit
Verdienst des AN nicht völlig außer Verhältnis zum
Schadensrisiko seiner Tätigkeit
Mittlere FL: Schadensaufteilung je nach Einzelfallumstände
Leichte FL: keine Haftung
Was bedeuten arbeitsrechtliche
Abschlussgebote?
Grundsätzlich gilt (auch) im Arbeitsvertrag
Vertragsfreiheit sowohl grundsätzlich wie
inhaltlich. Abschlussgebote sollen den
Arbeitgeber aber zum Abschluss bestimmter
Verträge anregen;
Beispiel Schwerbehindertenquote: durch eine
sonst fällige Ausgleichsabgabesoll erreicht
werden, dass eine gewisser Anteil
Schwerbehinderter beschäftigt wird
Wie kann ein Arbeitsverhältnis
beendet werden?
a) Aufhebungsvertrag ist gegenseitiges Einvernehmen (Vertrag)
über Beendigung des Arbeitsvertrages, es gelten allg. Regeln uber
Zustandekommen des Vertrages
b) Kundigung:ist einseitige, empfangsbedürftige Willenserklärung
c) ordentliche Kündigung: Grund ist grundsätzlich nicht
erforderlich; Fristen sind zu beachten, § 622 BGB. Wirksamkeit der
Kündigung wird am Kündigungsschutzgeseiz gemessen.
d) außerordentliche Kündigung: Bei Vorliegen eines wichtigen
Grundes kann das Arbeitsverhältnis auch außerordentlich ohne
Einhaltung der für die ordentliche Kündigung geltende Frist des §
622 BGB gekündigt werden.
e) Anhörung eines vorhandenen Betriebsrats, § 102 I 1 BetrVG
Wie kann der AN die Wirksamkeit
einer Befristung seines
Arbeitsverhältnisses überprüfen
lassen?
Bis spätestens drei Wochen nach dem Ende der
Befristung muss der AN eineFeststellungsklage beim
Arbeitsgericht eingereicht haben. Dieses prüft nur, ob
die letzte Befristung wirksam war. Bei mehrfacher
Befristung ist nur das zeitlich letzte befristete
Arbeitsverhältnis auf seine zulässige Befristung zu
überprüfen. War die letzte Befristung unwirksam, so
besteht ein unbefristetes Arbeitsverhältnis (§ 16
TzBfG).
Welche Form muss der
Arbeitsvertrag haben?
a) Grundsätzlich kann der Arbeitsvertrag selbst formlos
abgeschlossen werden, also schriftlich, mündlich und auch
durch schlüssiges Handeln.
b) § 2 I Nachweisgesetz verpflichtet den AG dazu, die
wesentlichen Vertragsbestandteile schriftlich niederzulegen.
c) Schriftlich sein müssen
- die Befristung des Arbeitsvertrages (sonst unbefristet), § 14
IV, 16 TzBfG
- Ausbildungsverträge mit Auszubildenden, § 111 BBiG
Welcheformelle Voraussetzungen
muss eine wirksame Kündigung
erfüllen?
- Schriftform, § 623 BGB
- Zugang(einseitig, empfangsbedürftig)
- Einhalten der Kündigungsfristen, § 622 BGB
- kein Kündigungsverbot (Elternzeit,Schwangerschaft)
- kein Kündigungsausschluss (Wehrdienst,
Berufsausbildung, BR-Mitglied)
- Anhörung, eventuell Zustimmung: (Betriebsrat oder
Integrationsamt)
- Anzeigepflicht bei Massenentlassungen
Wie ist der Arbeitnehmer vom
Selbständigen (auch freien
Mitarbeiter) abzugrenzen?
a) Selbständig ist, wer „im Wesentlichenfrei seine Tätigkeit
gestalten und seine Arbeitszeit bestimmen kann“ (84 12 HGB),
also einem arbeitsrechtlichen Weisungsrecht nicht unterliegt.
b) Arbeitnehmerist, wer
- im wesentlichen weisungsgebundenist
- in Organisationsablauf eines fremden Betriebes eingebunden
ist
- seine ganze Arbeitskraft zur Verfügungstellt
- eine regelmäßige, im Grundefeste, im wesentlichen
erfolgsunabhängige Vergütung erhält
- für den der AG Sozialabgaben und Steuern abführt
Was versteht man unter
Direktionsrecht? Wie weit ist sein
Anwendungsbereich?
a) Definition: Das Direktionsrechtfüllt die nicht
ausdrücklich in Gesetz, Arbeits- oder Tarifvertrag
geregelten, offenen Fragen des Arbeitsvertrages aus. Danach
hat der AG dem AN insbesondere Ort, Zeit und Inhalt der
Arbeitsleistung zu konkretisieren.
b) Je konkreter der Arbeitsvertrag die Tätigkeit des AN
beschreibt, umso stärker ist das Direktionsrecht des AG
eingeschränkt; nur in außergewöhnlichen Fällen muss der
AN aufgrund der Treuepflicht vorübergehend auch
Tätigkeiten außerhalb seiner Arbeitsplatzbeschreibung
ausüben, soweit zumutbar.
Welche Umstände hindern eine
ordentliche Kündigung?
a) Schwangerschaft (§ 9 MuSchG) und Elternzeit (§ 18
BEIZGG)
b} Wehr- und Zivildienst (§ 2 I ArbPISchG; § 78 I Nr.
1 ZDG)
c) Schwerbehinderung (§ 85 SGB IX), es sei denn das
Integrationsamt stimmt vor Ausspruch der Kündigung
zu
d) Auszubildende nach der Probezeit (§ 22 II BbiG)
e) Betriebsratsmitglieder (§ 15 KSchG
Unter welchen Umständen besteht
Anspruchauf Entgelt ohne
Arbeitsleistung?
- Unverschuldete Arbeitsunfähigkeit wegen Krankheit,
EntgFG
- Erholungsurlaub, § 11 BurlG
- Wehrerfasssung, Wehrübungen,
- Freistellung für Betriebsratstätigkeit, § 38 BetrVG,
- Jugendlicher/Lehrlinge für Berufsschule, Prüfungen
- Verhinderung für verhältnismäßig nicht erheblicheZeit, §
616 BGB
- Geburts- oder Sterbefall; schwere Erkrankung
- Gerichtstermin; Arztbesuch; Umzug
Welchebetrieblichen Gründe
könneneiner Teilzeitbeschäftigung
entgegen stehen?
Betriebliche Gründe stehen einer Verringerung der Arbeitszeit
insbesondere dann entgegen, wenn die Verringerung der Arbeitszeit
die Organisation, den Arbeitsablauf oder die Sicherheit im Betrieb
wesentlich beeinträchtigt oder unverhältnismäßige Kosten
verursacht, § 8 IV TzBfG. Die Messlatte für betriebliche Gründe ist
damit sehr hoch. Denn es reicht nicht aus, dass Kosten entstehen.
Vielmehr müssen diese unverhältnismäßig sein oder aber der
betriebliche Ablauf muss wesentlich beeinträchtigt werden. Ein
Grund kann z. B. darin liegen, dass die besonderen Kenntnisse einer
Fachkraft durch Personal, das am Arbeitsmarkt (in ergänzender
Teilzeit) nicht zur Verfügung steht.
Was ist der Inhalt des qualifizierten
Zeugnisses?
a) Einleitung
(Identität AN und Beginn und Endeseiner
Tätigkeit)
b) genaue Tätigkeitsbeschreibungeinschließlich
Entwicklung und berufliche Veränderung
c) Bewertung der Leistung und Führung des AN
d) Schlussformel und Unterschrift
Welche Umständerechtfertigen die
betriebsbedingte Kündigung?
Betriebsbedingt ist die Kündigung, wenn infolge außerbetrieblicher
Ursachen oder innerbetrieblicher Gründe eine (auch anderweitige)
Weiterbeschäftigung des AN nicht mehr möglich ist. Hierzu ist nach
§ 1 III KSchG eine Sozialauswahl durchzuführen. Danach sind unter
den untereinander vergleichbaren AN diejenigen zu kündigen, die
nach den Kriterien Betriebszugehörigkeitsdauer, Lebensalter,
Unterhaltspflichten und Schwerbehinderung am wenigstens
schutzwürdig sind. Personen mit besonderem Kündigungsschutz
falten nicht in diese Auswahl; ebenso solche AN, die wegen ihrer
Kenntnisse oder für eine ausgewogeneStruktur des Betriebes
weiterbeschäftigt werden sollen.
Unter welchen Voraussetzungenist
die außerordentliche Kündigung
wirksam?
1. schriftlich? Zugang?
2. vorherige BR-Anhörung (Äußerungsfrist: 3 Tage)
3. bei bes. Kündigungsschutz: Zustimmung der
zuständigen Stelle vor Kündigung
4. wichtiger Grund, § 626 BGB(a. o. Kündigungals
„letztes Mittel“)
5. Kündigungsfrist: zwei Wochen ab Kenntnis, § 626
II BGB
die ordentliche Kündigung
2. Kein besonderer Kündigungsschutz
3. Betriebsraisanhörung vor der Kündigung
4. allgemeiner Kündigungsschutz
a) Anwendbarkeit KschG
aa) Arbeitsverhältnis langer als 6 Monate
bb) mehrals 5 Beschäftigte, wenn Arbeitsbeginn vor 1. 1.
2004mehr als 10 Beschäftigte, wenn Arbeitsbeginn nach 31. 12.
2003
b) Kündigung ist nicht sozial ungerechtfertigt, §§ 1 I, II KSchG
e) Rochtzeitigc Klage, § 7 KSchG: drei Wochen
Unter welchen Voraussetzungen
kann der Arbeitsvertrag
angefochten werden?
a) Die Anfechtung einer Willenserklärung führt dazu, dass die
angefochtene Willenserklärung rückwirkend entfällt, also als von
Anfangan als nicht vorhanden behandelt wird.
b) Zur Anfechtung können der Irrtum über verkehrswesentliche
Eigenschaften (des anderen Vertragspartners, idR. AN) oder
arglistige Täuschung (idR. durch AN) berechtigen.
Anfechtungsfrist:
»bei Arglist, Drohung, Täuschung: ein Jahr ab Kenntnis des
Berechtigten, § 124 BGB
-bei Irrtum: unverzüglich (zwei Wochen), § 121 BGB
Welche Mitwirkungs- und
Beschwerderechte hat der AN nach
BetrVG?
1. Anhörungs- und Erörterung in den AN
betreffenden Angelegenheiten, § 82 BetrVG
2. Einsicht in Personalakte, § 83 BetrVG
3. Beschwerderecht
a. bei zuständiger Stelle, § 84 BetrVG
b. beim BR, § 85 BetrVG
Was sind die besonderen
Kennzeichen des
Aushilfsarbeitsverhältnisses?
- ist zeitbezogen und zweckbezogen möglich
- bei weniger als drei Monate Dauer kann kürzere
Kündigungsfrist als vier Wochen vereinbart werden (§ 622 I,
V 1 Nr. 1 BGB)
- ab einem Monat Dauer Anspruch auf
- Urlaub, § 5 I Nr 1 BurlG,
- Entgeltfortzahlung, § 3 III EntgFG
- Feiertagsbezahlung, § 2 EntgFG
- mehrfach hintereinander abschließbar, wenn tatsächliches
betriebliches hierfür besteht (kein „Daueraushilfsverhältnis“)
Welche verhaltensbedingte Gründe
rechtfertigen die Kündigung nach §
1 II KSchG?
Verhaltensbedingt sind solche Umstände, die der
Arbeitnehmer willentlich beeinflussen kann,z. B.
Arbeitsverweigerung, Selbstbeurlaubung, Verspätung,
sexuelle Belästigung, Störung des Betriebsfriedens.
Außer bei ganz schwerwiegenden Verstößen, wenn die
Fortsetzung des Arbeitsverhältnisses aufgrund der
Schwere des Verstoßes dem AG nicht schlechterdings
unzumutbar ist, muss der verhaltensbedingten
Kündigung eine Abmahnung vorausgehen.
Welche Anforderungengelten für
Sicherheitsfachkräfte?
Erforderlich ist die
- jeweilige berufliche Qualifikation Meister,
Techniker, Ingenieur und
- die zugehörige sicherheitstechnische Fachkunde, § 7
ASiG
Welche Reaktionsmöglichkeiten hat
der Betriebsrat bei einer Anhörung
zu einer Kündigung?
a) nichts machen,gilt als Zustimmung
b) zustimmen
c) Bedenken anmelden
d) aus den Gründen des § 102 III BetrVG
widersprechen; in diesem Fall hat der Arbeitnehmer
auch nach der Kündigung einen
Weiterbeschäftigungsanspruch bis zum Ende des
Kündigungsschutzrechtsstreits
Arbeitszeit: Welche Besonderheiten
gelten für die Arbeitszeit
Jugendlicher?
1. Maximale Arbeitszeit: 8 h täglich, 40 h/Wo, § 8
JArbSchG
2. Ausnahmenur bei im Betrieb freien Brückentag:
Ausgefallene Arbeitszeit kann innerhalb von 5
Wochen nachgeholt werden — Höchstarbeitszeit dann 8
1/2 h/Tag
3. 5-Tage-Woche, § 15 JArbSchG
4. angemessene Ruhepausen
Welche Aufsichtsbehörden sind für
den betrieblichen Arbeitsschutz
zuständig?
- Gewerbeaufsichtsamt bzw. für den
Arbeitsschutz zuständige Behörde
- Berufsgenossenschaft
- Technischer Überwachungsverein
Wie ist der Ablauf des
Sozialgerichtsverfahrens?
1. Bescheid des Versicherungsträgers
2. Widerspruch des Versicherten gegen Bescheid der
Versicherung
3. Erlass des Widerspruchsbescheides durch
Widerspruchsbehörde
4. Klage vor dem Sozialgericht
5. Urteil
Welche allgemeinen Aufgaben hat
der Betriebsrat?
1. § 2 BetrVG: AG und BR arbeiten vertrauensvoll zusammen. Dem
dienen:
a) § 74 I BetrVG: Monatsbesprechung des BR mit AG
b) § 43 I BetrVG: Betriebsversammlungvierteljährlich
c) § 39 I BetrVG Sprechstunden während der Arbeitszeit
2. Allgemeine Aufgaben:
a) BR hat über Einhaltung der arbeitsrechtlichen Normen zu
wachen, § 80 BetrVG
b) BR hat über Gleichbehandlung aller AN nach Recht und Gesetz
zu wachen, § 75 I BetrVG
©) AG und BR haben freie Entfaltung der Persönlichkeit der An im
Betrieb zu schützen und zu fördern, § 75 II BetrVG
Welche Pflichten hat der
Arbeitnehmer gegenüber seinem
Arbeitgeber bei Erkrankung im
Ausland?
- Anzeigepflicht über die Erkrankung, die
voraussichtliche Dauer und den Aufenthaltsort
im Ausland durch schnellstmögliche
Übermittlung
- Nachweispflicht durch eine ärztliche
Bescheinigung gegenüber dem Arbeitgeber und
der Krankenkasse
Welche Ruhepausensind im
Arbeitsverhältnis einzuhalten?
1. Arbeitszeit bis 6 Stunden: ohne Pause
Arbeitszeit 6 - 9 Stunden: 30 Minuten Pause
Arbeitszeit <9 Stunden: 45 Minuten Pause (§ 4
ArbZG)
2. Mindestzeitabschnitt für Ruhepause: 15 Minuten
3. Zwischen zwei Schichtzeiten mindestens 11
Stunden Ruhezeit (§ 5 I ArbZG)
Welche Schutzvorschriften bestehen
für werdende oderstillende Mütter?
1. Schwangere sollen dem AG unverzüglich ihre Schwangerschaft
und den mutmaßlichen Entbindungstag mitteilen, § 5 MuSchG.
2. Schwangere haben besonderen Kündigungsschutz nach § 9
MuSchG
3. AG muss den Arbeitsplatz der Schwangeren anpassen, § 2 I
4. Einschränkung der Betätigungsmöglichkeiten, §§ 3,4 MuSchG
5. Schutzfristen mit Beschäftigungsverbot:
- 6 Wochen vor Entbindung, § 3 II MuSchG
- 8 Wochen nach Entbindung, § 6 MuSchG
Sozialversicherung: Nenne die Ziele
und Aufgaben der
Arbeitslosenversicherung?
Aufgabe: Risiko der Arbeitslosigkeit
übernehmen durch
Entgeltersatzleistungen für Arbeitslose,
Leistungen der Arbeitsförderung mit dem
Ziel einer hohen Beschäftigung und
Verbesserung der Beschäftigungsstruktur
kann ein Arbeitsverhältnis befristet
werden?
Ein Arbeitsverhältnis kann immerbefristet werden,
wennhierfür ein sachlicher Grund nach § 14 I 1
TzBfG besteht.
Ohnesachlichen Grund kann ein Arbeitsverhältnis
(sachgrundlos) befristet werden bis zu zwei Jahren. In
dieser Zeit kann das Arbeitsverhältnis höchstens drei
Mal auf bis zu insgesamt 2 Jahren verlängert werden
(§ 14 II 1 TzBf6)
Was ist ein
Teilzeitarbeitsverhältnis?
Teilzeitarbeit ist jedes Arbeitsverhältnis mit einer
geringeren Wochenarbeitszeit als vergleichbar
beschäftigte AN dieses Betriebes, § 211 TzBfG
Welche Rechte hat der
Arbeitnehmer bezüglich der über
ihn gespeicherten Daten gegenüber
dem Arbeitgeber?!
- Auskunft über die zu seiner Person gespeicherten
Daten verlangen (§34 Abs. 1 BDSG)
- die Berichtigung unrichtiger Daten verlangen (§ 35
Abs. 1 BDSG)
- die Löschung bzw. Sperrung von Daten verlangen,
deren Speicherung unzulässig ist (§ 35 Abs. 2 und 3
BDSG)
Welche Bedeutung und welchen
Inhalt hat die arbeitsrechtliche
Abmahnung?
Aufgrund der Dokumentationsfunktion muss der AG den konkreten
Sachverhalt benennen, durch den der Arbeitnehmer gegen den
Arbeitsvertrag verstoßen haben soll.
Wegen der Hinweisfunktion muss der AG das korrekte
Alternativverhalten aufzeigen und darauf hinweisen, dass er weiteres
Fehlverhalten in Zukunft nicht dulden wird.
Zur Warnfunktion muss der AG die konkrete Maßnahme benennen,
die er vornehmen wird, wenn der Arbeitnehmer nochmals dasselbe
oder ein ähnliches Fehlverhalten an den Tag legen wird
(Kündigung).
Was ist eine Verdachtskündigung?
Verdachtskündigungist eine Kündigung, die
aufgrund des Verdachts einer
schwerwiegendenarbeitsvertraglichen
Pflichtverletzung,idR.Straftat, gegen den
AGerfolgt, weil gerade dieser Verdacht die
Weiterbeschäftigung schlechterdings
unzumutbar erscheinen lässt.
Was ist eine Änderungskündigung?
Die Änderungskündigung verbindet die betriebsbedingte Kündi gung
des gesamten Arbeitsverhältnis gleich mit dem Angebot eines neuen,
veränderten Arbeitsvertrages. Der AN kann dieses
- Angebot annehmen (dann neuer Arbeitsvertrag) oder
- ablehnen (dann kann er gegen Kündigungan sich vorgehen) oder
- den angebotenen Ersatzarbeitsvertrag annehmen unter Vorbehalt
der gerichtlichen Nachprüfung, ob die Kündigung des
ursprünglichen Arbeitsvertrages berechtigt war. Führt dieses
Gerichtsverfahren dann dazu, dass die Kündigung unberechtigt war,
gilt das alte Arbeitsverhältnis fort; war sie berechtigt, gilt der neue
Arbeitsvertrag.
Was ist die arbeitsrechtliche
Friedenspflicht?
Friedenspflicht bedeutet, dass während der
Laufzeit eines Tarifvertrages
Arbeitskampfmaßnahmen unzulässig sind
Was ist ein Aufhebungsvertrag?
Welchen Vorteil hat er für den
Arbeitgeber!
- Ein Aufhebungsvertragist eine schriftliche
Vereinbarung zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer
über die Beendigung des Arbeitsverhältnisses zu
einem bestimmten Zeitpunkt im beiderseitigen
Einvernehmen.
- Vorteile: Weder Betriebsrat nochstaatliche Stellen
sind i.d.R. zu beteiligen, Kündigungsprozesse werden
vermieden, Einvernehmlicher, sozial verträglicher
Personalabbau wird erreicht
findet ein Tarifvertrag Anwendung?
1. AG und AN sind beide organisiert (in
Gewerkschaft oder Arbeitgeberverband)
2. Arbeitsvertrag nimmtauf geltenden TV
Bezug oder
3. TV wurde gemäß § 5 TVGfür
allgemeinverbindlich erklärt
BR: Was bedeuten Informations-,
Anhörungs- und Beratungsrechte
des Betriebsrats?
1. Informationsrechte: AG muss BR über betriebliche
Angelegenheiten rechtzeitig in Kenntnissetzen. (bloße
Benachrichtigung;z. B. Planung von Um- und Neubauten).
2. Anhörungsrechte: AG muss BR Möglichkeit zur
Stellungnahme geben und Hinweise oder Anregungen
aufnehmen und sich mit ihnen auseinandersetzen. Z. B.
Beispiel Anhörung vor jeder Kündigung. 3. Beratungsrechte:
AG muss BR auf dieser Stufe unterrichten und das Thema
mit BR ausführlich besprechen und gemeinsam abwägen.
Letztlich entscheidet aber AG,z. B. Berufsbildung.
Unter welchen Voraussetzungenhat
der Arbeitnehmer Anspruch auf
Teilzeitarbeit?
1. Der Betrieb beschäftigt i. d. R. mehrals 15
AN, § 8 VII TzBfG
2. Das Arbeitsverhältnis besteht in demselben
Betrieb ohne Unterbrechunglänger als 6 Monate,
§ 8 I TzBfG.
3. Betriebliche Gründe stehen nicht entgegen, § 8
IV TzBfG
4. Der Anspruch wurde 3 Monate vor
gewünschter Teilzeitarbeit dem AG mitgeteilt
Wie entsteht eine betriebliche
Übung?
Betriebliche Übungist die regelmäßige (mind. 3x) Wiederholung
bestimmter und dadurch kalkulierbarer Verhaltensweisen (des AG),
aus denen der AN schließen kann, dass eine Leistung oder
Vergünstigung auf Dauer gewährt werden wird. Die regelmäßige
Wiederholung einer bestimmten Verhaltensweise stellt nach der
Rechtsprechung des Bundesarbeitsgerichts ein Vertragsangebotdar,
das vom AN stillschweigend angenommenwird. Diese
Bindungswirkung kann der AG vermeiden, indem er ausdrücklich
auf den Vorbehalt hinweist, dass die Leistung „freiwillig“ und „ohne
Anerkennung eines Rechtsanspruchs erfolgt.
Welche Klagearten gibt es beim
Arbeitsgericht?
1. Kündigungsschutzklage - Ziel: Weiterbeschäftigung nach
unwirksamer Kündigung
2. Feststellungsklage - Ziel: Rechtssicherheit z.B.
Anwendbarkeit einer Norm
3. Leistungsklage — Ziel: Durchsetzung einer Forderung,z.
B. Gehalt
4. Änderungsschutzklage - Ziel: Unzulässigkeit der
Änderungskündigung
5. Beschlussverfahren: Rechtsstreit im kollektiven
Arbeitsrecht
Sozialgericht: Wie heißen die
Instanzen im sozialrechtlichen
Verfahren? Wie setzt sich das
Gericht jeweils zusammen?
1. Sozialgericht: Fachkammern: 1 Berufsrichter als
Vorsitzender + 2 ehrenamtliche Richter
2. Landessozialgericht: Fachsenat: 1 Berufsrichter als
Vorsitzender, 2 weitere Berufsrichter als Beisitzer 2
ehrenamtliche Richter
3. Bundessozialgericht-Fachsenat: 1 Berufsrichter als
Welche Grundsätze gelten für das
qualifizierte Zeugnis?
Grundsatz der Wahrheit:
Das Zeugnis muss den objektiven Tatsachen entsprechen
Grundsatz des verständigen Wohlwollens: Das Zeugnis soll den AN
in die Lage versetzen, sich damit für einen neuen Arbeitsplatz zu
qualifizieren
Grundsatz der Vollständigkeit: Das Zeugnis muss Tätigkeit und
Leistung vollumfänglich abbilden. Das Fehlen maßgeblicher
Aussagengilt als „qualifiziertes Schweigen“.
Grundsatz der individuellen Beurteilung:. Das Zeugnis muss
Leistung und Verhalten des beurteilten AN individuell wiedergeben,
nicht floskelhaft.
Welche personenbedingten Gründe
rechtfertigen eine Kündigung nach
§ 1 II KSchG?
Persönliche Eigenschaften sind solche, die der
Arbeitnehmer nicht durch Verhalten beeinflussen
kann, insbesondere
- Mangelnde körperliche oder geistige Eignung
- Leistungsabnahme aufgrund fortgeschrittenen
Alters
- Fehlende Arbeitserlaubnis
- andauernde Erkrankung
Teilnichtigkeit des Arbeitsvertrages.
Nenne Ursache und Rechtsfolgen?
a) Ein Arbeitsvertrag mitteilweise gegen geltendes
Recht verstoßenden Elementen ist (teilweise)
rechtswidrig,
b) Grundsätzlich führt die Teilnichtigkeit eines
Rechtsgeschäft zur Vollnichtigkeit (§ 139 BGB)
c) wegen der existenziellen Bedeutung des
Arbeitsvertrages werden hier aber die unwirksamen
Teile durch rechtskonforme Regelungenersetzt
Worin unterscheidensich
vertragliche Gewährleistung sowie
schuldrechtliche Haftung und
Produkthaftung?
E. Vertragliche Haftung schützt das wirtschaftliche
Nutzungsinteresse an dem Vertragsgegenstand (Gewährleistung,
Minderung, Nachbesserung, Schadensersatz, Rücktritt).
2. Gesetzliche Produkthaftung gilt dem Integritätsinteresse der mit
dem Produkt in Kontakt kommenden Personen
a) § 823 BGB setzt Verschuldensnachweis voraus, führt dann aber
zu unbegrenzter Haftung
b) § 4 ProdHG gewährt eine verschuldensunabhängige Haftung,
greift jedoch erst nach einem Freibetrag von 500 € und ist auf 85
Mio € begrenzt
Tarifvertrag: Welches sind
zulässige Arbeitskampfmittel?
1. Streik: planmäßige Arbeitsniederlegung durch größere
Anzahl von AN zur Erreichung eines bestimmten
tarifpolitischen Ziels.
2. Aussperrung: planmäßige Nichtzulassung einer Mehrzahl
von AN zur Arbeit unter Verweigerung der Lohnzahlung
(Suspendierung des Arbeitsvertrages)
a) Abwehraussperrung als Reaktion des AG aufStreik der
AN
b) Angriffsaussperrung zur Eröffnung des Arbeitskampfes
durch AG
Welche Angaben hat der AG dem BR
bei der (beabsichtigten) Kündigung
eines AN für eine wirksame Anhörung
gemäß § 102 BetrVG zu machen?
1. Identität des betroffenen AN einschließlich Alter,
Dauer der Betriebszugehörigkeit, Anzahl der Kinder,
besondere soziale Umstände
2. Art der Kündigung
3, evtl. bestehender Kündigungsschutzgesetz
4. Kündigungsfristen und -termin
5. Kündigungsgründeeinschl. evtl. vorhandener
Abmahnung
6. Sozialauswahlkriterien nach § 1 III KSchG
Welche externen Maßnahmen der
Personalbeschaffung binden den
Arbeitgebernicht langfristig?
- Einsatz von Leiharbeitern
- Einstellung von Arbeitnehmern nach dem
Teilzeit- und Befristungsgesetzt
- Fremdvergabe
Welche Rechte und Pflichten haben
AN und AG nach Beendigung des
Arbeitsverhältnis?
Grundsätzlich wirken sowohl Treu- wie auch
Fürsorgepflicht über das Ende des Arbeitsverhältnisses
fort; AG muss dem AN die Arbeitspapiere (Zeugnis,
Lohnsteuerkarte, Sozialversicherungsnachweis)
erstellen oder ausfüllen und aushändigen.
ANhat Arbeitsmittel zurückzugeben und
Wettbewerbsverbot zu beachten. Auch die
Schweigepflicht gilt fort.
Sozialversicherung: Nenne
Voraussetzungen des
Krankentagegeldes?
1. Arbeitsunfähigkeit infolge Krankheit oder stationärer
Behandlung, § 44 I SGB V
2. Dauer: grundsätzlich unbegrenzt, wegen derselben Krankheit
höchstens 78 Wochen innerhalb von drei Jahren, § 48 SGB V
3. Höhe: 70 % des letzten regelmäßigen Arbeitsentgeltes, höchstens
jedoch 90 % des erzielten Nettolohnes, § 47 SGB V.
4. kein Anspruch,solange Entgeitfortzahlungsanspruch nach § 3
EntgFzG
5. Zur Pflege eines erkrankten Kindes unter 12 Jahren haben
Versicherte zusätzlich Anspruch auf Krankengeld für höchstens 10
Tage jährlich, § 45 I, II SGB V.
Wie wird der BR gewählt?
1. mindestens 5 ständig wahlberechtigte AN, von denen 3 wählbar
sind, § 1 BetrVG
2. Wahlberechtigt sind alle erwachsenen AN einschließlich Leasing
AN, nach 3 Monaten Einsatzzeit im Betrieb, § 7 BetrVG
3. Wählbar sind alle erwachsenen AN nach 6 Monaten
Betriebszugehörigkeit(gilt auch für überlassene AN)
4. Durchführung der Wahl von zu berufendem Wahlvorstand, $$
16ff BetrVG
9. Die Größe des BR richtet sich nach der Größe des Betriebs, § 9
BetrVG
6. Kosten der BR-Wahl trägt AG, § 20 III 1 BetrVG
Arbeitgeber in Zusammenhang mit
der Datenspeicherung zu beachten?
— Datenschutzerklärung
— Bestellung eines Beauftragten für Datenschutz
— Benachrichtigungs- und Auskunftspflicht
gegenüber Betroffenen
— Pflicht zur Datenvermeidung und
Datensparsamkeit
Wie endet das befristete
Das Arbeitsverhältnis endet mit dem Erreichen des Zweckes
im Fall der Sachbefristung, wenn der AG dies zwei Wochen
zuvor angekündigt hat, oder mit Fristablauf.
Dadies keine Kündigungist, ist die Zustimmung des
Betriebsrates hierzu nicht erforderlich und besteht auch kein
Sonderkündigungsschutz z. B. wg. Schwerbehinderung oder
Schwangerschaft.
Eine ordentliche Kündigung ist während der Befristung nur
ausnahmsweise möglich, nämlich wenn dies ausdrücklich
vereinbart ist, § 15 III TzBfG.
Welche sachlichen Gründe
rechtfertigen die Befristung eines
Arbeitsverhältnisse insbesondere?
- Saisontätigkeit
- Aushilfstätigkeit
- Probezeit
- Anschluss an bestandene Ausbildung oder
Studium
- Vertretung eines anderen AN
- Wunsch des AN
Was sind personelle
Einzelmaßnahmen?
Personelle Einzelmaßnahmen sind
Einstellung, Eingruppierung, Umgruppierung und
Versetzung, § 99 1 BetrVG
Welche Folgen hat die Anfechtung
des Arbeitsvertrages?
a) grundsätzlich führt die Anfechtung zum Wegfall des
Arbeitsvertrages,d. h. dieser ist von Anfang an
nichtig.
b) wg.existenzieller Bedeutung Wirkung nur für die
Zukunft
c) für Vergangenheit: faktisches Arbeitsverhältnis
Arbeitszeit: Wie hoch ist die
gesetzlich höchst zulässige
wöchentliche Arbeitszeit?
1. Grundsatz: 8 Stunden werktäglich (= 48 hWo), § 3
ArbZG; wenn ein Ausgleich innerhalb von 24 Wochen
oder sechs Monaten erfolgt, kann die Arbeitszeit, ohne
Gründe, auf bis zu 10 Stunden werktäglich
(= 60 h/Wo) erhöht werden.
2. Ausnahmen von 1) sind zulässig in Notfällen sowie
in außergewöhnlichen Fällen, § 14 ArbZG, und, wenn
der TV Abweichungenzulässt.
Welche Arten von
Arbeitszeugnissen gibt es?
a) einfaches Zeugnis gibt Dauer der Beschäftigung und
ausgeübte Tätigkeit wieder
b) qualifiziertes Zeugnis
Unter welchen Bedingungen muss
der AN Überstundenleisten?
1. Pflicht zu Überstunden ergibt sich entweder aus
Vertrag, wenn vereinbart, oder ausarbeitsvertraglicher
Treuepflicht, wenn nicht ausdrücklich vereinbart.
2. Höchstgrenze sind 10 h täglich, § 3 ArbZG, außer
Notfall, § 14 ArbZG
Wie sind die Vertragsbeziehungen
beim
Arbeitnehmerüberlassungsvertrag?
1. Schriftlicher Arbeitsvertrag zwischen AN und Verleiher
2. Schriftlicher Arbeitnehmerüberlassungsvertrag nach AUG
zwischen Ent- und Verleiher
3. für AN gelten im Entleihbetrieb „im wesentlichen die
gleichen Arbeitsbedingungen wie für Stammbelegschaft (§ 3
I 1 AÜG)
4. Mitbestimmungsrecht des BR bei Beschäftigung von
Leiharbeitern (§ 99 BetrVG); Wahlrecht des AN bei BRWahl
im Entleihbetrieb nach drei Monaten
ein Tarifvertrag wirksam?
1. Tarifvertragsparteien
(Arbeitgeber bzw. Arbeitgeberverband und
Gewerkschaft)
2. Privatrechtlicher Vertrag
3. Schriftform
4. Arbeitsrechtliche Regelungen
Was sind die Voraussetzungeneiner
krankheitsbedingten Kündigung?
Die krankheitsbedingte Kündigung ist ein Sonderfall der
personenbedingten Kündigung. 4 Anwendungsfälle: häufige
Kurzerkrankungen, andauernde Leistungsunfähigkeit, lang
andauernde Erkrankung, erhebliche krankheitsbedingte
Leistungsminderung).
Überprüfung krankheitsbedingter Kündigungerfolgt in 3 Stufen:
1. Negative Prognose: Der AN wird weiterhin krank sein.
2. Erhebliche Beeinträchtigung der betrieblichen Interessen aufgrund
der erwarteten weiteren schlechten Gesundheitszustandes
3. Interessenabwägung: Die zu befürchtenden weiteren betrieblichen
Beeinträchtigungen sind dem Betrieb billigerweise nicht zumutbar
Welche Rechte hat der Betriebsrat
in personellen Angelegenheiten?
Personellen Einzelmaßnahmen muss der Betriebsrat
zustimmen, § 99 BetrVG. Verweigert er seine
Zustimmung, kann der Arbeitgeber die beabsichtigte
Maßnahme zunächst nur vorläufig umsetzen und muss
die Zustimmung des Betriebsrats vom Arbeitsgericht
ersetzen lassen, § 100 BetrVG. Die Zustimmung des
Betriebsrats ist auch erforderlich für das Erstellen von
Richtlinien für diese personellen Einzelmaßnahmen, §
95 I BetrVG.
Was passiert, wenn sich BR und
AG in sozialen Angelegenheiten im
Sinne des § 87 I BetrVG nicht
einigen können?
§ 87 II BetrVG: -> Einigungsstelle ist anzurufen.
§ 76 I 1 BetrVG: Einigungsstelle ist bei Bedarf zu
bilden.
§ 76 I 2 BetrVG: Einigungsstelle wird hälftig von AG
und AN-Seite besetzt, die sich dann auf neutralen
Vorsitzenden einigen müssen.
Spruch der Einigungsstelle ersetzt Einigung.
Welche Regelungengelten für die
Betriebs- oder Maschinenlaufzeit?
1. Nach § 9 ArbZG muss die Arbeit in Betrieben an
Sonn- und Feiertagen für mindestens 24 h ruhen; bei
Schichtbetriebenist die zeitliche Versetzung dieser
Ruhezeit um bis zu 6 h möglich.
2. Ausgenommen von dieser Regelung sind die
Betriebe, die zur Versorgung der Bevölkerung auch an
Sonn- und Feiertagen notwendig sind, § 10 ArbZG
und solche, für die eine Ausnahmegenehmigung nach
§ 13 ArbZGerteiltist.
In welcher Rangfolge gelten die
arbeitsrechtlichen
Gestaltungsfaktoren?
1. Europäisches Gemeinschaftsrecht und Grundgesetz
2. Gesetze, Gewohnheitsrecht, Richterrecht
3. Verordnungen und Unfallverhütungsvorschriften
4, Tarifvertrag
5. Betriebsvereinbarung
6. Einzelarbeitsvertrag, betriebliche Übung,
Gleichbehandlungsgrundsatz
7. Direktionsrecht / Weisungsrecht
Welche Folgen haben rechtmäßiger
und rechtswidriger Streik für
1. RechtmäßigerStreik: Pflichten aus dem Arbeitsverhältnis
sind ausgesetzt: keine Arbeitspflicht, kein Gehalt
Folge: Kündigungist nicht zulässig; keine
Schadensersatzpflicht
2. Rechtswidriger Streik (nicht von Gewerkschaft
ausgerufen, politisch oder unverhältnismäßig):
Folge:
a) AG darf kündigen (Arbeitsverweigerung)
b) AG hat Unterlassungs-und SE-Ansprüche
eine ordentliche Kündigung nach
dem Kündigungsschutzgesetz
unwirksam?
1) Die Kündigung des Arbeitsverhältnisses gegenüber einem
Arbeitnehmer, dessen Arbeitsverhältnis in demselben
Betrieb oder Unternehmen ohne Unterbrechunglängerals 6
Monate bestandenhat, ist rechtsunwirksam, wennsie sozial
ungerechtfertigtist.
2) Sozial ungerechtfertigt ist die Kündigung, wenn sie nicht
durch Gründe, die in der Person oder in dem Verhalten des
Arbeitnehmers liegen, oder durch dringendebetriebliche
Erfordernisse, die einer Weiterbeschäftigung des
Arbeitnehmers in diesem Betrieb entgegenstehen, bedingt
ist (§ 11, III KSchG).
besteht für die Zahlung von ALG
eine Sperrzeit?
1. Anspruch auf andere Sachleistungen wie Krankengeld, Rente
2. Anspruch auf Urlaubsabgeltung oder Arbeitsentgelt
3. Abfindungsanspruch (nicht, wenn ordentliche Kündigungsfrist
eingehalten)
4. versicherungswidriges Verhalten
a) grob fahrlässige oder vorsätzliche Arbeitsaufgabe
b) unzureichende Eigenbemühungen
c) Ablehnung oder Abbruch einer beruflichen
Wiedereingliederungsmaßnahme
d) Meldeversäumnis
e) Verspätete Arbeitssuchendmeldung
Unter welchen Voraussetzungen hat
der AG im Krankheitsfall Entgelt
fort zu zahlen?
1. Wirksamer Arbeitsvertrag und vierwöchige
Wartefrist erfüllt, § 3 III EntgFG
2. kein grobes Verschulden, § 3 I EntgFG
3. unverzügliche Anzeige, § 5 EntgFG
4. kein Leistungsverweigerungsrecht des AG, z.B. § 7
EntgFG, § 100 II SGB VI
5. Höchstdauer: sechs Wochen, außer
In welchem Umfang darf der AG
Daten des AN speichern?
Das Erheben, Speichern, Verändern und Übermitteln
personenbezogener Daten des AN ist in dem Maße
zulässig, wie es zur Abwicklung des
Arbeitsverhältnisses gebotenist.
Welche Einwirkungsmöglichkeiten
hat der BR bei personellen
Personelle Einzelmaßnahmen sind Einstellung, Umgruppierung,
Versetzung, Kündigung eines AN
In Fällen dieser personellen Einzelmaßnahmen kann der BR seine
Zustimmung verweigern unter den Voraussetzungen des § 99 II
BetrVG. Eine personelle Einzelmaßnahme wird dann nur wirksam,
wenn der AG die Zustimmung des BR arbeitsgerichtlich ersetzen
lässt, § 99 IV BetrVG.Bis zum Ergeheneiner arbeitsgerichtlichen
Entscheidung kann der AG die beabsichtigte personelle
Einzelmaßnahmevorläufig treffen, § 100 BetrVG.
Bei Kündigungen kann der BR der Kündigung aus den Gründen des
§ 102 III BetrVG widersprechen oder Bedenken anmelden.
Was kann ein Unternehmen
veranlassen, einen
schwerbehinderten Bewerber
einzustellen!
- Beschäftigungspflicht (§ 71 I SGB IX)
- Einsparung der Ausgleichsabgabe ($ 77 SGB
IX)
- Personalstruktur
Welche Verpflichtungentreffen den
Hersteller eines neu auf den Markt
gebrachten Produktes?
Der Hersteller haftet dafür,
- dass Konstruktionsfehler vermieden werden,die zu
Schäden führen können
- dass bei der Fabrikation keine Fehler auftreten
- dass die Verwender des Produktes ausreichend
informiert werden (Gebrauchsanweisung).
Ferner muss der Hersteller das Produkt am Markt
beobachten, weil manche Risiken sich erst später zeigen
können
ein AN Anspruch auf
Teilzeitbeschäftigung?
1) > 6 Monate beschäftigt, § 8 I TzBfG
2)>15 AN, § 8 VII TzBfG
3) Antrag 3 Monate vor gewünschtem Beginn der
Teilzeit
4) Zustimmung des AG 1 Monat vor Beginn oder
keine Äußerung -> Zustimmungsfiktion, § 8 IV TzBfG
5) betriebliche Gründe stehen nicht entgegen, § 8 IV
TzBfG
Was sind die Hauptpflichten von
AG und AN?
1. AN: Hauptpflicht: höchstpersönliche
Arbeitspflicht, §§ 611 I, 613 BGB
2. AG: Beschäftigungs- und Entgeltpflicht,
§§ 611, 612 BGB
BR: Wasist der Betriebsausschuss?
Wie setzt er sich zusammen?
Der Betriebsausschuss besteht aus dem Vorsitzenden
des Betriebsrates und seinem Stellvertreter sowie
weiteren Mitgliedern des Betriebsrats, deren Anzahl
sich nach der Größe des Betriebsrats bestimmt.
Der Betriebsausschussist in Betrieben ab 9
Betriebsräten (ab 201 AN) die "Geschäftsführung des
Betriebsrats".
Industriemeister-Recht
Welche Folgen hat der
rechtsunwirksame
Vertragsabschluss für den
durchgeführten Arbeitsvertrag?
Nach den Grundsätzen des faktischen
Arbeitsverhältnisses hat der AN für die geleistete
Arbeit Ansprüche auf Entgelt, Urlaub, Zeugnis
für die Vergangenheit; der AG kann aber den
Arbeitsvertrag mit sofortiger Wirkung beenden,
ohne dass die Voraussetzungen der Kündigung
vorliegen müssen
Was ist eine arbeitsrechtliche
Die Abmahnungist eine einseitige, empfangsbedürftige
Willenserklärung, die dem Vertragspartner auf ein
fehlerhaftes Verhalten hinweist u. Rechtsfolgen, regelmäßig
die Kündigung, für den Wiederholungsfall androht.
Sie muss nicht schriftlich sein; aus Nachweisgründen ist dies
aber sinnvoll.
Inhalt: genaue Beschreibung des pflichtwidrigen
Handelns, Hinweis auf rechtmäßiges, pflichtgemäßes
Verhalten, Androhung konkreter Maßnahmefür erneute
einschlägige Pflichtverletzung
Welche Voraussetzungen müssen
für eine Verdachtskündigung
vorliegen?
1.objektiv begründete schwerwiegendetatsächliche
Verdachtsmomente,
2. die geeignet sind, das für das Arbeitsverhältnis
erforderliche Vertrauensverhältnis zu zerstören
3. die auch nicht beseitigt werden können, obwohl
der AG dem AN Gelegenheit zur Stellungnahme
gegeben hat und der BR angehört wurde
Wie kommt eine
Betriebsvereinbarung zustande?
1. Einigung zwischen AG und BR oder verbindlicher
Spruch der Einigungsstelle
2. Schriftform = schriftliche Abfassung und
Unterschrift beider Seiten, § 77 II BeirVG
3. Zulässiger Regelungsinhalt: § 77 Il BetrVG
4. Bekanntmachung im Betrieb, § 77 II 3 BetrVG
Welche Rechte hat eine
Gewerkschaft ım Betrieb?
1. BR-Mitglied darfsich gewerkschaftlich betätigen, § 74 III
BeirVG,jedoch Verpflichtung zu neutraler Amtsführung, § 75
BeurVG
2. Friedenspflicht der BR-Mitglieder, § 74 II BetrVG (BR ist keine
Partei des Tarifrechts; deshalb auch § 77 Ill BetrVG)
3. Auf Antrag 4% der BR-Mitglieder kann ein Beauftragter einer im
BR vertretenen Gewerkschaft an der BR-Sitzungteilnehmen,
4. Zutrittsrecht zum Betrieb zur Aufgaben- und
Interessenswahrmehmung nach Information des AG (Zustimmungist
nicht erforderlich)
Nenne Arten und Geltungsbereich
der Betriebsvereinbarung?
1. Zwei Arten nach Durchseizbarkeit
a) Erzwingbare BV kann über Einigungsstelle durchgesetzt werden,
z. B. 87 II BetrVG b) Freiwillige BV: Einigungsstelle kann bei
Scheitern nicht angerufen werden, § 88 BeirVG
2. Geltungsbereich
a) Räumlich: in den Betrieben des Unternchmens/Konzerns
b) Persönlich unmittelbar zwingend für alle AN des Betriebs außer
leitende Angestellte
c) Zeitlich grundsätzlich unbefristet; dann
Kündigungsfrist 3 Monate, § 77 V BetrVG; Befristung durch
Zeitablauf oder Zweckerreichung möglich; erzwingbare BV gilt bis
Ersatz durch andere Reglung weiter, § 77 VI BetrVG.
Sozialversicherung: Wie berechnet
sich der persönliche
Rentenanspruch des AN?
Rentenformel:
Versicherungsjahre (Jahre beitragspflichtiger Beschäftigung
und Anrechnungszeiten)
Entgeltpunkte (aus dem Vergleich mit dem
Durchschnittsarbeitsverdienst aller AN)
Rentenartfaktor (Alters- und volle EU-Rente 1,0; halbe EURente
0,5; Witwen-, Waisen-)
aktueller Rentenwert wird nach jeweiligen Entgeltpunkten
jährlich errechnet
= Monatsrente
Welche Ausschüsse sind neben dem
Betriebsausschuss einzurichten?
In Betrieben mit mehr als 100 Arbeitnehmern, kann der
Betriebsrat weitere Ausschüsse bilden und ihnen bestimmte
Aufgaben übertragen, § 28 Abs. 1 BetrVG.
Weitere Ausschüsse:
- Personalausschuss, zur Erledigung der personellen
Angelegenheiten,
- Arbeitszeitausschuss, zur Ausarbeitung von (komplexen)
Arbeitszeitmodellen,
- EDV-Ausschuss, bei Einführung neuer Software,
- Kantinenausschuss,
- Sozialausschuss usw.
Welche Rechte hat der BR im
Zusammenhang mit dem
Datenschutz?
§ 75 II 1 BetrVG: BR hat auf freie Entfaltungsmöglichkeiten
der AN hinzuwirken
§ 80 I Nr. 1 BetrVG zu den Gesetzen, deren Einhaltung BR
überwachen soll, gehört auch BDSG
§ 87 1 Nr. 6 BetrVG BR hat bei Einführung zur
Überwachung geeigneter technischer Anlagen echtes
Mitbestimmungsrecht
§ 94 BetrVG Personalfragebögen und
Beurteilungsgrundsätze dürfen nur mit Zustimmung des BR
eingeführt werden
Wie sind schwerbehinderte
Arbeitnehmer besonders geschützt?
1. Beschäftigungsgebot, § 71 SGB IX
2. Ausgleichsabgabe bei > 20 AN, § 77 II SGB IX
3. Schwerbehindertenvertretung bei <5 AN, §§ 94 ff SGB DX
4. Zusatzurlaub eine Woche, § 125 SGB IX
5. auf Verlangen: Freistellung von Mchrarbeit, § 124 SGB IX
6. Besonderer Kündigungsschutz nach 6 Monaten, § 90 I Nr. 1 SGB
IX
TV: Nenne Voraussetzung eines
rechtmäßigen Arbeitskampfes?
1) kein wilder Streik: von Gewerkschaft ausgerufen
2) Kein oder ausgelaufener TV (Ausnahme Warnstreik)
3) Tarifpolitisches Ziel
4) Verhältnismäßigkeitsgrundsatz
a) Arbeitskampfals letztes Mittel: Scheitern der Schlichtung
b) Angemessenes Verhältnis der Maßnahme zum Ziel (Zweck-
Mittel-Relation)
c) Kein unverhältnismäßiger Schaden: Notdienst
5) Kein Verstoß gegen gesetzliche Verbote
a) Keine selektive Aussperrung
b) Keine „Vernichtung“ des Gegners
Welches sind die wichtigsten
freiwilligen Leistungen des
Arbeitgebers?
- Weihnachtsgeld
- Urlaubsgeld
- Gefahr-und Schmutzzulage
- Vermögenswirksame Leistungen
- Parkplatz
Arbeitslosengeld?
Anspruch auf ALG hat, wer
1. Arbeitslos = wer:
a) nicht in einem Beschaftigungsverhältnissieht,
l b) Eigenhemühungen zur Aufnahme einer Erwerbstätigkeit
unternimmt, und
c) und der Arbeitsvermittlung zur Verfügungsteht
2. sich bei der Agentur arbeitslos gemeldet hat
3. die Anwartschaft iSd. § 123 SGB Ill erfüllt hat, also innerhalb der
letzten 2 Jahre mindestens 12 Monate versicherungspflichtig
beschäfligi war.
4. Höhe: 67 % des pauschalisierten Nettoentgeltes bei mind. 1 Kind,
sonst 60
Welche Aufgaben hat der
Arbeitsschutzausschuss? Wie oft
soll er tagen? Wer ist Mitglied des
Arbeitschutzausschusses?
§ 11 ASiG. Der Arbeitsschutzaussschuss soll Anliegen
des Arbeitsschutzes und der Unfallverhütung beraten. Er
tagt mindestens einmal im Vierteljahr. Mitglieder:
Arbeitgeber oder ein von ihm Beauftragter, zwei vom
Betriebsrat bestimmte Betriebsratsmitglieder,
Betriebsärzte, Fachkräften für Arbeitssicherheit und
Sicherheitsbeauftragten nach § 22 SGB VII
Was unterliegt dem Datenschutz?
Dem Datenschutz unterliegen
- Erheben (= Beschaffen),
- Verarbeiten (= Speichern, Verändern, Weiterleiten,
Sperren und Löschen) und
- Verwenden personenbezogener Daten
(= Grunddaten Namen, Geschlecht, Familienstand,
Geburtsdatum, Titel, Beruf, Ausweisnummer;
Anschrift; Bank-, Sozialversicherungs- und
Steuerdaten)
Wie kann der Arbeitgeber Zweifel
an einer ärztlich attestierten
Arbeitsunfähigkeit überprüfen?
- Besuch des Arbeitnehmers
- Einschalten einer Detektei
- Rückkehrgespräch
- Einschalten des medizinischen Dienstes
Welche Folgen hat der Austritt des
Arbeitgebers aus dem
Arbeitgeberverband für das einzelne
1. Für zum Austrittszeitpunkt bereits bestehende
Arbeitsverhältnisse gilt der Tarifvertrag weiter bis zu
seinern Ende und darüber hinaus, bis sie durch eine
andere Regelung ersetzt wird, die Arbeitgeber und
Arbeitnehmer miteinander schließen
(Nachbindungswirkung, § 3 TVG).
2. Beim Abschluss neuer Arbeitsverträge nach seinem
Austritt besteht keine Tarifbindung mehr.
Welche gesetzliche Vorgabenhat
der Arbeitgeber bei der
Stellenausschreibung zu beachten?
Schonbei der Stellenausschreibung sind die Grundsätze
des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes (AGG)zu
beachten, §§ 11, 7,1 AGG. Ausnahmsweiseist eine
Differenzierung zulässig, wenn die Art der auszuübenden
Tätigkeit oder die Bedingungen ihrer Ausübung eine
wesentliche und entscheidende berufliche Anforderung
darstellen, sofern der Zweck rechtmäßig und die
Anforderung angemessensind, § 8 AGG.
Sozialversicherung: Nenne die
Aufgaben und Leistungen der
Krankenversicherung?
Die gesetzliche Krankenversicherung hat die Gesundheit der
Versicherten zu erhaltene, wiederherzustellen oder zu bessern, § 1
SGB V. Daraus folgen die Leistungen
t. zur Krankheitsverhütung, z. B, durch Aufklärung,
Vorsorgeuntersuchungen (auch der Kinder der Versicherten),
Beratung
2. bei Krankheit wie ärztliche Behandlung,häusliche Pflege einschl.
evil. Haushaltshilfe, Sachkosten
3. bei Mutterschaft: Schwangerschaft Schwangerschaftsabbruch,
Mutterschaftshilfe
4. Rehabilitation
Was ist ein nachvertragliches
Wettbewerbsverbot?
Ein nachvertragliches Wettbewerbsverbotist die
vertragliche Vereinbarung, die dem AN verbietet,
im unmittelbaren Anschluss an das beendete
Arbeitsverhältnis in der gleichen Branche (für
einen Konkurrenten) tätig zu werden.
umweltschutzrechtlichen
Vorschriften zu Bodenschutz und
Abfallbeseitigung?
- Bundes- und Landesnaturschutzgesetz, BNatSchG
- Kreislaufwirtschafts und Abfallbeseitigungsgesetz
(KrW-/AbfG)
- Bundesbodenschutzgesetz BBodSchG)
bei personellen Einzelmaßnahmen?
ersetzen lassen, § 100 BetrVG.
Die Zustimmungdes Betriebsrats ist auch erforderlich
für das Erstellen von Richtlinien für diese personellen
Einzelmaßnahmen, § 95 I BetrVG.
Werträgt die Kosten der
Unfallversicherung? Wie berechnet
sich die Beitragshöhe?
Die Unfallversicherung wird allein vom
Unternehmen (Arbeitgeber) finanziert. Die
Höheder Beiträge richtet sich nach dem
Finanzbedarf, dem Bruttoarbeitsentgelt der
Beschäftigten, dem Beitragssatz der
Berufsgenossenschaft und der Gefahrenklasse
des Unternehmens
Aus welchen Rechtsvorschriften
ergibt sich die Verantwortung des
Arbeitnehmers für Arbeitsschutz
und Arbeitssicherheit?
-§§ 15 und 16 Arbeitsschutzgesetz
- Unfallverhütungsvorschriften der zuständigen
Berufsgenossenschaft
Was sind die Leistungen der
Pflegeversicherung?
a) Pflegesachleistungen und/oder Pflegegeld je
nach Pflegestufe
b) Häusliche Pflege bei Verhinderung der
Pflegeperson
c) Pflegemitteln und technische Hilfe
d) Stationäre Pflege
e) Hilfe zur sozialen Sicherung der Pflegeperson,
Pflegekurse
Welche Aufgabe hat der
Beauftragte für den Datenschutz!
Er hat die Aufgabe auf die Einhaltung
des Bundesdatenschutzgesetztes
hinzuwirken
Welche Funktionen hat der
Tarifvertrag?
l. Schutzfunktion zugunsten der (organisierten)
2. Ordnungsfunktion: für die Laufzeit des TV
dürfen AN und AG auf dessen Geltung vertrauen
3. Friedensfunktion: während der Laufzeit des TV
findet kein Arbeitskampfstatt.
4. Verteilungsfunktion: TV sichern die
Beteiligung der AN am Sozialprodukt
Welche Verantwortunghat der
Betriebsrat für den Arbeitsschutz?
1.Überwachungder Einhaltung derarbeitschutzrechtlichen (§ 89
BetrVG) und Unfaliverhütungsvorschriften, § 87 I Nr. 7 BetrVG
2. freiwillige Betriebsvereinbarungen über zusätzliche
Arbeitsschutzmaßnahmen, § 88 BetrVG
3. Beratung bei Umsetzung arbeitsschutzrechtlicher Maßnahmen im
Zusammenhang mit der Gestaltung des Arbeitsplatzes, §§ 90, 91
4. Beteiligung bei Bestellung von Sicherheitsbeauftragten, § 22 I
SGB VII, Sicherheitsfachkräften und Betriebsärzten, § 9 III AsiG
5. Teilnahme an Arbeitschutzausschuss, § 11 ASiG
Vorschriften zum Schutz vor
gefährlichen Stoffen?
- Chemikaliengesetz, ChemG
- Gefahrstoffverordnung (GefStoffV)
Arbeitsgericht: Wie heißen die
Instanzen im arbeitsrechtlichen
1. Arbeitsgericht
a) Güteverfahren: 1 Berufsrichter
b) Kammertermin: 1 Berufsrichter als Vorsitzender + 2
2. Landesarbeitsgericht - Kammer: 1 Berufsrichter als
3. Bundesarbeitsgericht- Senat:1 Berufsrichter als
In welchen Fällen steht dem
Arbeitnehmer Gehalt zu, ohne dass
er Arbeit leistet (Ausnahme vom
Grundsatz ohne Arbeit kein Lohn)?
- Urlaub
- Bildungsurlaub
- Entgeldfortzahlung im Krankheitsfall
- Besuche der Sprechstunde des Betriebsrates
- Teilnahme an Betriebsversammlung
umweltpolitischen Grundsätze?
1. Vorsorgeprinzip: Durch vorausschauendes handeln ist eine
Belastung der Umwelt schon vor Eintritt einer Gefährdung zu
vermeiden.
2. Verursacherprinzip: Umweltschäden hat derjenige zu beseitigen
(und die Kosten hierfür zu tragen), der sie veranlasst hat oder die
Umwelt gefährdet.
3. Kooperationsprinzip: Umweltpflege ist Gemeinschaftsaufgabe
aller, Staat, Behörden und Unternehmen haben dabei zusammen zu
wirken
4. Gemeinlastprinzip: Die Kosten der Erhaltung und
Wiederherstellung der Umwelt habenalle zu tragen, soweit der
Verursacher (Verursacherprinzip) nicht ausgemacht werden kann.
Wie kann der Arbeitgeber eine
Betriebsvereinbarung beseitigen?
Nur durch Abschluss einer ändernden
oder auflösenden Betriebsvereinbarung.
Ansonstengilt die getroffene
Betriebsvereinbarung unmittelbar und
zwingend für alle Arbeitnehmer, §§ 77
IV BetrVG.
Was ist der wesentliche Inhalt der
wichtigsten Gesetze zur
unternehmerischen
Mitbestimmung?
1. Montanmitbestimmungsgesetz 1951
a. Burgbauunternehmen mit mehr als 1.000 AN
b. AR paritätisch von AN- und AG-Vertretern besetzt zzgl.
Neutraler Vorsitzender
2. Mitbestimmungsgesetz 1976
a. Gilt für Kapitalgesellschaften mit mehr als 2.000 AN
b. AR ist paritätisch besetzt; im Streitfall entscheidet von AG
bewählter Vorsitzender
3. Drittelbeteiligungsgeseiz
a. Gilt für Kapitalgesellschaften zwischen 500 und 2.000 AN
b. AR besteht zu 1/3 aus AN-Vertretern
Welche Kosten können dem
Arbeitgeber durch hohen
Krankenstand entstehen?
- Mehrarbeitszuschläge für andere
Arbeitnehmer
- Lieferungsverzug (Konventionalstrafen)
- Entgeltfortzahlungskosten
- höhere Beiträge zur Unfallversicherungbei
Arbeitsunfällen
- Kosten für Krankheitsvertretung
Was sind die wichtigsten Aufgaben
des Betriebsausschusses?
Der Betriebsausschuss führt laufende Geschäfte
des Betriebsrates, insbesondere bei
- Vorbereiten von Sitzungen und Beschlüssen
- Einholen von Auskünften
- Beschaffen von Unterlagen
- Entwurf von Stellungnahmen
- Führen von Gesprächen
- Erledigen des Schriftverkehrs
Welche wirtschaftliche Vorteile hat
die Auditierung für ein
Unternehmen?
- Imagegewinn
- Energieeinsparung
- Rohstoffersparnis oder
Rohstoffwiederverwertung
Welche Grundsätze gelten im
Arbeitsrechtsstreit?
1. Beschleunigungsgrundsatz, § 9 ArbGG, insb. im
Kündigungsrechtsstreit, § 61a ArbGG
2. Beibringungsgrundsatz: Die Parteien müssen den
Prozessstoff selber vortragen; das Gericht ermittelt nicht von
Amts wegen
3. keine Kostenerstattung in 1. Instanz: Parteien können sich
anwaltlich vertreten lassen, müssen aber die Kosten selber
tragen, auch wenn sie gewinnen, § 12 a ArbGG. Nur die
Gerichtskosten zahlt die unterlegene Partei.
Sozialversicherung: Welche
Aufgaben und Ziele hat die
1. Aufgabe:
Leistungen zu erbringen, die durch
Pflegebedürftigkeit anfallen
2. Ziele:
Erhalt der körperlichen, geistigen und
seelischen Kräfte durch Erhaltung der
menschlichen Würde und der weitgehenden
Selbständigkeit
Welche Möglichkeiten hat ein
Mitarbeiter gegen eine seiner
Meinung nach ungerechtfertigte
- Kontakt zum Betriebsrat aufnehmen
- Klage ans Arbeitsgericht
- Gegendarstellung der Personalakte zufügen
Welche umweltpolitischen
Zielvorgabensetzt das
Kreislaufwirtschafts- und
Abfallbeseitigungsgesetz um?
1. Produkte sind unter möglichst geringer Inanspruchnahme
natürlicher Ressourcen her zu stellen.
2. Produkte sind möglichst lange zu verwenden
3. Nach der Primärverwendung sind Produkte so zu
verwerten, dass sie anderweitig verwendet werden können
(Recycling)
4. Nicht mehr verwendbare Produkte sind umweltgerecht, d.
h. möglichst ohne Umweltbelastung zu entsorgen.
Was sind die wichtigsten
Aktionsfelder betrieblichen
Umweltschutzes?
Bei der Produktgestaltung ist zu achten auf geringen Matcrialeinsaiz,
funktionelle Vielfalt, hohe Lebensdauer, Verwendung
umweltfreundlicher Stoffe. Im Rahmen der
Produktionsmengengestaltung sind die Mengen an den tatsächlich
notwendigen Bedarf auszurichten (Vermeidung von
Überproduktion). Die Verfahrensgestaltung achtet auf
- Optimierungtechnischer und organisatorischer Prozesse
- Einsatz umweltschonender Materialien und Vermeidung
gesundheitsgefährdender Stoffe - energiesparende Abläufe
- Reduzierung von Ausschuss und Abfällen
- Recycling oder ordnungsgemäße Entsorgung nicht vermeidbarer
Abfälle
Vorschriften zum Strahlenschutz?
- Atomgesetz, AtG
- Strahlenschutzgesetz, StSG
- Strahlenschutzvorsorgegesetz, StrlSchVG
- Strahlenschutzverordnung, StrSchV
Wersichert das Einkommeneines
Arbeitnehmers, wenn dieser
mehrere Monate arbeitsunfähig
wird?
- sechs WochenEntgeltfortzahlung durch den
Arbeitgeber
- anschließend Verletztengeld durch
Berufsgenossenschaft, wenn Arbeitsunfall, sonst
Krankengeld durch die gesetzliche
Krankenversicherung
Rechtsvorschriften, aus denensich die
Verantwortung des Arbeitgebers für
Arbeitsschutz und Arbeitssicherheit
ergibt?
-$ 618 Abs. 1 BGB
- Arbeitsschutzgesetz, bes §§ 3 und 4
- Arbeitssicherheitsgesetz
-§ 21 SGB VII
Kann der Betriebsrat eine
innerbetriebliche Stellenausschreibungen
vor Neueinstellung von Personal
verlangen?
Ja, nach § 93 BetrVG
Nenne 2 Gründe weshalb ein
Arbeitgeber gegen die Wahl eines
Betriebsrates sein könnte!
- Machtverlust
- zeitliche Verzögerungen da Betriebsrat erst
eingeholt werden muss
- stärkerer gewerkschaftlicher Einfluss im
Betrieb
- Bündelung von Arbeitnehmerinteressen
Welche personenbezogene Daten
darf der Arbeitgeber speichern?
— Name, Anschrift
— Telefonnummer
— Angaben zum Gesundheitszustand
— Beruf (Ausbildung, Qualifikation)
— Geschlecht
— Familienstand
— Geburtsdatum
Wie kann einen betriebliche Übung
beseitigt werden?
- Aufhebungsvertrag
- Änderungskündigung
- Neue, gegenläufige betriebliche
Übung
Sozialversicherung: Welche Ziele
und Aufgabenhat die
Unfallversicherung?
Ziele sind die Vermeidung von Berufskrankheiten sowie Arbeitsund
Wegeunfälle sowie Ausgleich der aus diesen Vorfällen
resultierenden Risiken; insofern ist die gesetzliche
Unfallversicherung als Haftpflichtversicherung auf Gegenseitigkeit
der AG zu verstehen. Aufgaben sind daher
1. Verhütung von Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten
2. Erlass von Unfallverhütungsvorschriften, § 15 SGB VII
3. Überwachung der Betriebe mit >20 AN durch
Sicherheitsbeauftragie,
4. Beratung der Betriebe, § 22 SGB VII
5. Aus- und Fortbildung der Sicherheitsfachkräfte und -
beauftragten, § 23 SGB VII
Was sind die wichtigsten Pflichten
des AG aus dem Arbeitsvertrag?
1. Vergütungspflicht
2. Beschäftigungspflicht
3. Gewährung von Erholungsurlaub
4 Entgeltfortzahlungspflicht im Krankheitsfall
und an Feiertagen
5. Zeugnispflicht
6. allgemeine Fürsorgepflicht
Welche besondere
Kündigungsschutzregelung gelten
für Betriebsratsmitglieder?
Grundsatz: Besonderer Kündigungsschutz, §§ 15
KSchG, 103 BetrVG BR-Mitglieder sind nur aus
wichtigem Grund mit Zustimmung der übrigen BRMitglieder
kündbar. Dieser Kündigungsschutz gilt
auch noch ein Jahr über die Amtszeit hinaus und auch
für Ersatzmitglieder, sobald sie als BR-Mitglied tätig
sind/waren
Welchebetrieblichen Einrichtungen
sind über die Schwerbehinderung
eines (neuen) Mitarbeiters zu
unterrichten?
Betriebsrat und
Schwerbehindertenvertretung
Werträgt die Kosten des
Betriebsrates? Wie sind die
Betriebsratsmitglieder zu bezahlen?
1. Die Kosten der Tätigkeit der AG, § 40 I BetrVG; dies gilt auch
für sachliche mittel, § 40 II BetrVG, und erforderlichen Rechtsrat, §
80 III BetrVG
2. Arbeitsfreistellung im erforderlichen Umfang, §§ 37, 38 BetrVG,
jedoch keine Sonderzahlung (BR ist ehrenamtlich)
3. Für Teilnahme an Schulungenist der BR frei zu stellen, wenn
a) Schulung erforderlich ist, § 37 VI BetrVG: Gehalt und
Seminarkosten
b) Schulung geeignet ist, § 37 VII BetrVG (nur Lohnfortzahlung)
4. BR dürfen nicht wg. BR-Tätigkeiten benachteiligt werden oder
begünstigt werden, § 78 S. 2 BetrVG
5. Freistellung ab 200 AN gemäß § 38 BetrVG
Welche Verantwortung habendie
einzelnen Arbeitnehmerfür den
Arbeitsschutz?
1. Eigensorge, § 15 I 1 ArbSch6G
2. Fremdsorge, § 15 I 2 ArbSchG
3. OrdnungsgemäßerEinsatz der Arbeitsmittel, § 15 II
ArbSchG
4. Melde- und Unterstützungs- und
Mitteilungspflichten, § 16 ArbSchG
Werist für den betrieblichen
Arbeitsschutz verantwortlich?
Arbeitgeber, §§ ff ArbSchG
Arbeitnehmer, §§ 15-17 ArbSchG
Betriebsrat, § 80 BetrVG
Was bedeuten Widerspruchsrechte
und Zustimmungserfordernis des
Betriebsrats?
1. Widerspruchsrechte: In bestimmten, im Gesetz
ausdrücklich vorgeschen Fällen kann BR widersprechen,
wenn die dort genannten Gründe vorliegen, z. B.
Widerspruchsrechtbei fehlerhafter Sozialauswahl vor einer
Kündigung.
2. Zustimmungserfordernisse In- gleichfalls im BetrVG
ausdrücklich vorgesehen - Fällen darf der BR aus gesetzlich
festgelegten Gründen die Zustimmung verweigern. Wird die
Zustimmung verweigert, ist die Maßnahme unwirksam, z. B.
Versetzungenin größeren Betrieben (>20 Mitarbeiter).
Was droht dem Arbeitgeber im
Falle eines Verstoßes gegen
Arbeitsschutz- oder
Arbeitssicherheitsrecht?
- Hinweise und Anordnungen
- Bußgelder
- Geldstrafen
- Freiheitsstrafen
- Entzug der Gewerbeerlaubnis für ein bestimmtes
Gewerbe
- Verbot bestimmte Arbeitnehmergruppen zu
beschäftigen
Was ist eine Öffnungsklausel im
Tarifvertrag ist?
die Öffnungsklausel im Tarifvertrag eröffnet
tarifgebundenen Unternehmen eine Abweichung vom
Tarifvertrag. Diese Abweichungen werdenin
Betriebsvereinbarungen mit dem Betriebsrat
niedergelegt (§ 77 III BetrVG) oderindividualrechtlich
geregelt (§ 4 III TVG)
Sozialversicherung: Wer sind die
Träger der Sozialversicherungen?
Arbeitslosenversicherung: Bundesagentur für
Arbeit
Krankenversicherung: verschiedene
Krankenkassen
Unfallversicherung: Berufsgenossenschaften
Pflegeversicherung: Pflegekassen
Rentenversicherung: Rentenversicherungdes
Bundes und der Länder
Was können die Ursachensein für
einen hohen Krankenstand!
- schlechte Arbeitsbedingungen
- Führungsstil der Vorgesetzten
- schlechtes Betriebsklima
Vorschriften zum Gewässerschutz?
- Wasserhaushaltsgesetz, WHG
- Abwasserverordnung (AbwV)
- Abwasserabgabengesetz AbwAG)
- Gesetz über die Umweltverträglichkeit von Waschund
Reinigungsmitteln, WRMG
Werist für die Betriebsratswahl
wahlberechtigt?
Wahlberechtigt sind alle Arbeitnehmer, die das 18.
Lebensjahr vollendet haben (§ 7 BetrVG).
- Arbeitnehmer sind alle im Betrieb beschäftigten
einschließlich Heimarbeiter und Lehrlinge, jedoch
ohne Mitglieder der Geschäftsleitung und
Angehörige, § 5 I, II, III BetrVG
Ansprüche hat ein AN im
Zusammenhang mit häuslicher
Pflege einer Person?
1. Freistellung bei kurzzeitiger
Arbeitsverhinderung infolge akut auftretender
Pflegesituation, § 2 PflegeZG
2. Pflegezeit für 6 Monate, wenn AG mehrals 15
AN, § 3 II PflegeZG
Ab Ankündigung der Pflegefreistellung darf AG
nicht kündigen, § 5 PflegeZG
Nenne einen Vorteil, den der
Arbeitgeber aus dem
Vorhandensein eines Betriebsrates
haben könnte!
- zentraler Ansprechpartner
- bessere Information über die Stimmung
im Unternehmen
Nenne Voraussetzungen der
Haftung nach ProdHG?
1. Hersteller ist jeder, der ein Produkt
a. (ganz oderteilweise) herstellt oder, b. es in den europäischen
Wirtschaftsraum (EU) importiert. 2. fehlerhaftes Produkt
(unabhängig, ob Konstruktions-, Fabrikations- oder
Instruktionsfehler).3.Haftung ist ausgeschlossen, wenn
a. Produkt mit dem Fehler — den bei Herstellung geltenden
Vorschriften entsprach, b. Fehler nach Stand der Wissenschaft nicht
erkennbar war, c. Fehler nochnichtvorlag, als Hersteller das
Produkt in Verkehr brachte, d. Hersteller das Produkt nicht
vermarktet (=in Verkehr gebracht) hat. 4. Schadensumfang:
Personenschadeneinschließlich Schmerzensgeld, Sachschaden,
ausgenommen das fehlerhafte Produkt selbst
Welche Rechtsfolgen können
Verstöße gegen Vorschriften des
Arbeitsschutzes für AN und AG
haben?
- § 25 ArbSchG. Geldbuße für AG bis zu 25.000 €
für AN bis zu 5.000 €
- § 26 ArbSchG: Geld- oder Freiheitsstrafe bei
beharrlichem Zuwiderhandeln
Erläutere den Begriff
Tarifautonomie!
Tarifautonomie bedeutet die Befugnis zum
Abschluss von Tarifverträgen durch
Arbeitgeber oder Arbeitgeberverbände sowie
Gewerkschaften in voller
Eigenverantwortung, ohne Einmischung
Dritter, auch nicht des Staates oder einzelner
Politiker
Was ist ein Jahresarbeitszeitkonto
für die Mitarbeiter? Was sind seine
Vorteile!
Bei Jahresarbeitszeitkonten wird die
individuelle Arbeitszeit des Arbeitnehmers an
die betriebliche Auftragslage angepasst. Ist viel
zu tun, wird viel gearbeitet, ist wenig zu tun
wird die angesammelte Arbeitszeit „abgefeiert“.
Erläutere Urlaubsentgelt und
Urlaubsgeld!
- Urlaubsentgeltist die Weiterzahlung des
Verdienstes auch während des Urlaubes
- Urlaubsgeld ist eine gesetzlich nicht geregelte
zusätzliche Entlohnung durch den Arbeitgeber
während des Urlaubes oder als Sonderzahlung
Welchearbeitsrechtlichen
Nebenpflichten hat der AN?
Die Nebenpflichten des AN ergeben sich aus seiner
Treuepflicht
a) Wettbewerbsverbot während und beischriftlicher
Vereinbarung auch nach Vertrag
b) Verschwiegenheitspflicht, § 17 UWG
c) Schmiergeld- und Korruptionsverbot, § 299 I StGB
d) Obhutspflicht für Eigentum des AG
e) Noteinsätze, Überstunden
der AN länger als 6 Wochen
Anspruch auf Entgeltfortzahlung?
1. AN war zwischen letztem Erkrankungstag und
erneuter Erkrankung wegen derselben Krankheit 6
Monate lang nicht arbeitsunfähig, dann erneuter
Anspruch
2. seit erstmaliger Erkrankung wegen dieser Krankheit
ist mehr als 1 Jahr vergangen (dann erneuter
Anspruch)
Welche Aufgaben haben
Die Sicherheitsfachkräfte müssen
- AG und BRin Sachen Arbeitsschutz beraten
- Einhaltung der Arbeitsschutzvorschriften
überwachen
- auf die Einhaltung der Arbeitschutzregeln hinwirken,
§ 6 ASIG
BR: Was ist der
Wirtschaftsausschuss? Nenne
Aufgabe und Zusammensetzung
1. In Betrieben mit regelmäßig mehr als 100 AN ist ein
Wirtschafsausschuss (WA) einzurichten, § 106
BetrVG.
2. Der WA besteht aus 3 bis 7 Mitgliedern, die vom
BR gewählt werden; mind. ein BR-Mitglied.
3. Der WA soll einmal monatlich zusammentreten, §
108 BetrVG; er hat Informationsrecht und berät AG
WelchenInhalt muss die
Abmahnung haben?
- Namedes Arbeitnehmers
- Grund der Abmahnung
- Datum Uhrzeit des Vorfalles
- Aufforderung,dieses Verhalten abzustellen
- Hinweise auf mögliche Rechtsfolgen
(Kündigung)
Sozialversicherung: Was ist der
Versicherungsfall für die
1. Grundsätzlich 2 Versicherungsfälle: Arbeitsunfall (auch in Form
des Wegeunfalles, § 8 II SGB VII) und Berufskrankheit
2. Arbeitsunfälle sind Unfälle in Verrichtungderversicherten
Tätigkeit, § 8 I 1 SGB VI, =, wenn zwischen versicherter Tätigkeit
dem Unfall und dem eingetretenen Gesundheitsschaden jeweils ein
ursächlicher Zusammenhangbesteht. 3. versicherte Tätigkeiten sind
idR: a) betrieblich veranlasste Gemeinschaftsveranstaltungen
(Betriebsausflug) b) arbeitsbedingte Unfälle auf dem
Betriebsgelände und beim Reinigen (Duschen, Waschen)
c) Unfälle bei der Rehabilitation
d) Weg zur Kantine (aber nicht Aufenthalt dort)
Welche Vorteile haben befristete
Arbeitsverhältnisse für den
Arbeitgeber?
- leichtere Form der Beendigung des
Arbeitsverhältnisses
- Anpassungdes Personalstandes an den
Auftragstand
ein nachvertragliches
Wettbewerbsverbot wirksam?
1. schriftliche Vereinbarung
2. Regelung einer Karenzentschädigung:für die Dauer
des Wettbewerbsverbots, längstens zwei Jahre, muss
AN mindestens die Hälfte der in den letzten 24
Monaten durchschnittlich bezahlten Bezügeerhalten.
3. Wahlrecht des AN, ob Karenzentschädigung oder
Verzicht, wenn AN berechtigt fristlos kündigt,
wenn AG ordentlich kündigt
Ab welchem Zeitpunkt darf eine
schwangere Frau nicht mehr
beschäftigt werden?
In den letzten 6 Wochen vor der
voraussichtlichen Entbindung,es sei denn
dass sie sich zur Arbeitsleistung ausdrücklich
bereit erklärt. Dies Erklärung kann sie
jederzeit widerrufen (§ 3 Abs. 2 MuSchG)
12 Welches sind die wichtigsten
Vorschriften zu Luftreinhaltung und
Lärmschutz?
- Bundesimmissionsschutzgesetz, BImSchG
- Bundesimmissionsschutzverordnung (BImSchV)
- Technische Anleitungen TA Luft, TA Lärm
Welche betriebsinternen
Maßnahmensind geeignet zur
Bewältigung zusätzlicher Aufträge?
- Überstunden/ Mehrarbeit
- Einführung von Arbeitszeitkonten
- Aufstockung der Arbeitszeit von
Teilzeitbeschäftigten
Welchem Zweck dient die
gesetzliche
Sozialversicherungspflicht?
Die Sozialversicherungspflicht dient sowohl dem
Schutz der einzelnen Versicherten im
Falle von Krankheit, Unfall, Alter sowie
Arbeitslosigkeit als auch dem Schutz der
Allgemeinheit, die im Falle mangelnder
Risikovorsorge übersteuerlich finanzierte
Maßnahmeneintreten müsste.
Welche Pflichten treffen den AG
bezüglich des Arbeitsschutzes?
Grundpflichten § 3 ArbSchG:
Überwachung und Verbesserung der Arbeitsschutzmaßnahmen.
Altgemeine Pflichten, § 4 ArbSchG
insb. Gefahrenvermeidung und -bekämpfung, Einhaltung Stand
der Technik, Arbeitsmedizin und Hygiene, Planungspflichten,
Unterweisung
Besondere Pflichten, §§ 5 - 14 ArbSchG
Beurteilung der Arbeitsbedingungen, Dokumentation der
Asbeitsschutzmaßnahmen, Zusammenarbeit mit anderen AG,
Vorkehrung gegen bes. Gefahren, Unterweisung der AN, Auswahl
und Beauftragung zuverlässiger Personen
Worin bestehen die stärksten
Beteiligungsrechte des Betriebsrats?
Diestärkste Form der Mitbestimmunghat der BR in
den Fällen in denen die Einigungsstelle angerufen
werden kann, wennes nicht zu einer direkten Einigung
mit dem AG kommt, insb. In Fällen der sozialen
Angelegenheiten, § 87 I BetrVG.
Die Zustimmung des BR zu einem Vorschlag des
AG liegt im freien Ermessen; darüber hinaus hat er BR
hier auchein eigenes Initiativrecht.
Welche Nachteile hat der Austritt
des Arbeitgebers aus dem
Arbeitgeberverband für den
- Wegfall der Friedenspflicht
- Wegfall der Standardisierung der
Arbeitsbedingungen
- Wegfall der Solidargemeinschaft der
- Wegfall der Beratung und Interessenvertretung
durch Arbeitgeberverband
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