Emotion und Motivation
Ohne Motivation keine Emotion und ohne Emotion keine Motivation
Emotion und Motivation (s. Einführung)
Emotionen können als rudimentäre Motivationssyteme verstanden werden Heckhausen, 1989
Emotionen führen zu Handlungsbereitschaft (readiness to act) und legen Handlungspläne nahe(prompting).Frijda, 1986
Emotionen als Folge von motiviertem Verhalten (z.B. Stolz und Scham)Weiner, 2006
Abgrenzung Emotionen, Affekte, Stimmungen und gefühle
Affekte
kurze und sehr intensive Erlebniszustände
hohe Verhaltensnähe
Affekthandlung
Emotionen
längere aber weniger intensive Erlebniszustände
Verhaltensnähe (auch verhaltensrelevant)
Zuneigung => Umarmen / Küssen
Ablehnung => Wegdrücken / Zuschlagen
Stimmungen
langanhaltende Hintergrundszustände
nicht immer bewusst erlebt
wenig verhaltendsnah, aber bereiten Verhalten vor
Gefühl
Subjektiver Erlebniszustand -> ergibt sich aus dem Zusammespiel aller drei Konstrukte
Ergänzung Seminar
Funktionen von Emotionen
Funktionen von Emotion
Kommunikation (adaptiv)
was fühlt das gegenüber?
Evaluation
Ist etwas gut oder schlecht?
Vorbereitung
Welche Handlung soll folgen?
Adaptiv?
Affekthandlungen
Emotionen als Störung des homöostatischen Equilibriums?
„Emotionslos“ an die Sacheherangehen = gut?
Funktion von Emotionen
Emotionen stellen genetisch verankerte Stellungnahmen zur Situation eines Lebewesens in einer gegebenen Umwelt dar (Schneider, 1990):
Emotionen ermöglichen bedürfnis-und situationsgerechte Auswahl von Verhaltensweisen
Emotionen regulieren Intensität und Ausdauer der verschiedenen Verhaltensweisen
Emotionen bewirken das Lernen solcher Verhaltensweisen
Emotionale Situationen, Handlungen, Fakten werden besser erinnert:
der erste Kuss
Prügelei auf dem Pausenhof
Klinische Auswirkungen
traumatische Erlebnisse
ständiges Wiedererleben
-> Plus Flashbulb memories
Motivation
-> positive Affektbilanz -> sich gut fühlen
Definitorisches zu Emotionen
Emotionen sind aktuelle Zustände von Personen (im Gegensatz zu Persönlichkeitsmerkmalen und Dispositionen: Angst vs. Ängstlichkeit)
Emotionen sind stimulus-bezogen (Angst vor etwas haben), wobei der Stimulus nicht real existieren muss (s. Lewin und die psychologische Realität)
Emotionen führen zu einem bestimmten Erleben, zu bestimmen physiologischen Veränderungen und zu bestimmten Verhaltensweisen
=> eher Arbeitsdefinition als wissenschaftlich exakte Definition (ermöglicht konzeptuelle Zusammenarbeit)
Definition Emotionen
Emotionen sind objektgerichtete, unwillkürlich ausgelöste affektive Reaktionen, die mit zeitlich befristeten Veränderungen des Erlebens und Verhaltens einhergehen.
3 Komponenten von EMotionen (Erleben, Verhalten, Körper) + Funktionen
Fubktion: Aufmerksamkeit
Schlange (gefahr)
Hundewelpen
Bsp.: Emotional Stroop
Funktion: Emotion und Gedächtnis
Prominentes Beispiel: „Flashbulb-Memories“
Starkes emotionales Erleben führt zu sehr starken/klaren Erinnerungen
Wo warst du…? Beispiel (WTC, Berliner Mauer usw.)
-> je häufiger ich dies gedanklich durchgehe desto ausführlicher der Count (die Abfrage) am Ende
Funktion: Emotionen als Evaliation
Funktion: Handlungsvorbereitung
Nach Plutchik gibt es 8 Basisemotionen, die jeweils eigene Verhaltensweisen vorbereiten
Wie passen diese Funktionen zur Idee der Affektbilanz in der Motivationsforschung (Handlungsvorbereitung vs. antizipatorischer Affekt?
Das Ziel der positiven Affektbilanz bestimmt als Motivation das Verhalten
dabei sind Motivationen ein Feedback-System, das sowohl über die derzeitige Situation als auch über den Wert von Verhalten für zukünftige Emotionen informiert
somit dienen Emotionen z.B. in der Kommunikation der Anpassung an das Gegegnüber, um eine positive AFfektbilanz zu erreichen und nicht von negativen Verhalten überrascht zu werden
-> im besten Falle sogar eine positive Affektbilanz durch die Kommunikation erreichen
Einteilung von Emotionen
Warum?
lässt theoretische Rückschlüsse zu
Genese und Klassifizierung
Verhaltensvorhersage
Wie?
dimensionale Modelle
kategoriale Modelle
Kategorial: Ekman & Friesen
Annahme von Basisemotionen, aus denen sich alle anderen Emotionen zusammen setzen (bei Ekman und Friesen 6)
Problem der Sprachlichkeit
-> „Ich freue mich“ bedeutet je nach Person, Situation und Kultur hoch unterschiedliche Dinge
Lösung: Emotionsausdruck
Dimensionale Modelle (Wundt)
wird von Dimensionen ausgegangen (bei Wundt 3: Lust, Erregung, Spannung), die einen Raum beschreiben, innerhalb dessen sich jegliche Emotionen abbilden lassen
Theorien der Emotion – Ein Primer
Wie entstehen Emotionen?
Psycho-Physiologische Ansätze
James und Lange
Cannon und Bard
Kognitiv-physiologische Ansätze
Schachter & Singer
Valins
Appraisal-Ansätze und Attributionstheorien
Lazarus (primary and secondary appraisal)
Ortony, Clore & Collins
Weiner
Was sind die wichtigsten Unterscheidungsmerkmale der großen Emotionstheorien?
Die Aussage darüber, wie Emotionen entstehen:
bei den physiologischen Ansätzen (James, Lange, Cannon, Bard) durch physiologische Erregung
bei kognitivistsichen Ansätzen (Schschter & Singer, Valins) durch kognitive Bewertung
bei Appraisal Ansätzen (Lazarus) und Attributionstheorien (Weiner) durch Interpretation bzw. Ursachenzuschreibung
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