Wie schaut es aus mit der Förderung der körperlich-motorischen Entwicklung?
…es gibt eine große Andersartigkeit/Uneinheitlichkeit (=Heterogenität) der Schülerschaft
von motorisch weitgehend unauffällig bis hochgradig mobilitätsbeeinträchtigten Schülern
die größte Gruppe ist die Gruppe mit 45% infantilen cerebralen Bewegungsstörungen (=bleibende Störung des Haltungs- und Bewegungsapparates aufgrund einer nicht fortschreitenden Schädigung unreifen Gehirnes)
die statistische Erfassung zur Häufigkeit und Verteilung im Bildungssystem ist oftmals wenig präzise
Welche Herausforderungen gibt es für die Inklusion (körperlich-motorischen Entwicklung)?
so gibt es einmal eine Andersartigkeit der Schädigung
es gibt eine konstante Beeinträchtugung, mit der bestenfalls gut gelebt werden kann
(je nach Schwere) gibt es auch Auseinandersetzungen mit Abbauprozessen des eigenen Körpers und frühen Todes
unterschiedliche emotional-soziale, sensorische, kommunikative und kognitive Lernausgangslangen
z.T. jahrelange medizinische Versorgung, Operationen und Krankenhausaufenthalte
weiterer Bildungsort: Krankenhaus
oftmals deutlich andere Sozialisation vor- und während Schulbesuch (z.B., z.T. sehr enge Bindung an Erwachsene aufgrund von Abhängigkeiten)
auch gibt es eine erhöhte Gefahr von erlebter Ausgrenzung; fehlenden Freundschaften (Ängste, Vorbehalten, mangelndes Verständnis etc.)
Lebensqualität korreliert nicht linear mit konstanter Körperbehinderung mit deren Schweregrad (sondern mit psycho-sozialen Faktoren)
Wie könnten Gelingensfaktoren für die Inklusion aussehen?
es gibt gleich gute oder bessere Schulleistungen bessere Schulleistungen von Schülern mit körperlichen und motorischen Beeinträchtigungen in Inklusionsklassen als an Förderschulen
allerdings ist es im Durchschnitt schlechter als bei gleichbegabten Mitschülern
—> so liegt es z.B. an behinderungsbedingten Aspekten, wie der Konzentrationsspanne, oder visuell-räumlichen Wahrnehmungen
—> zusätzliche Belastungen in Schule und Familien (Therapien, Nacharbeiten von Schulaufgaben.. etc.)
—> aber auch erhöhtes Stressempfinden
—> zusätzlich gibt es auch eine mangelnde Unterrichtsanpassung und fehlende Kooperation
Anerkennung und Partizipation als Inklusiosnziel
weniger Bildungsgerechtigkeitt (ab bestimmtem Grad der Behinderung)
Wie lauten die Merkmale einer gelingenden schulischen Inklusion?
1. verlässliche Ganztagsschule
2. Therapieangebote im Schulalltag (entspr. Kooperationen)
3. therapieunterstützende Maßnahmen während des Unterrichts (z.B. reflexhemmende Sitzposition ermöglichen)
4. Pflegeangebote
5. Anpassung von Unterrichtsablauf und –materialien, Prüfung und Benotung
6. Nachteilsausgleiche nutzen und diese offen in der Klasse kommunizieren
7. Gewährung von Pausen und individuell notwendigen Erholungszeiten
8. das Thema „Behinderung“ zum Unterrichtsgegenstand machen (Aufklärung und Transparenz)
9. keine Physiotherapie als Sportersatz
10. Zwei-Pädagogen- System, sonderpädagogische Fachkräfte im Unterricht
Wie schaut es aus mit der Förderung bei langfristiger/ chronischer Erkrankung?
hierbei sieht man die Krankheit als gesundheitliche Störung beziehungweise Gesundheitsproblem
und hierbei gibt es eine Störung des körperlichen und seelischen Wohlbefindens
Zustand, der Leistungsfähigkeit und Fähigkeit zur Lebensbewältigung negativ beeinflusst
es gibt aber auch fließende Grenzen zur Gesundheit
Krankheiten können subakut (weniger heftig), akut (eilig), chronisch, chronisch rezidivierend (wiederkehrend) und fulminant (plötzlich, schnell, schwerwiegend) auftreten
die Krankheit wird gemessen an vorliegenden medizinisch/psychologischen Klassifikationssystemen
interpretiert als Abweichung von Regelgröße (Norm)
auf definierte Ursachen innerer und äußerer Schädigungen zurückzuführen
krank ist eine Person, wenn auch medizinisches Attest und (i.d.R.) nach Rezept/Therapieplan behandelbar
Krankheit und Behinderung….
entweder es gibt eine angeborene oder erworbene Behinderung
die Ursache der angeborenen Behinderung liegt in der Erbkrankheit (z.B. körperlich und geistige Behinderung: Trisomie 21)
eine erworbene Behinderung kann durch einen Unfall oder eine Krankheit entstanden sein
(so gibt es z.B. Kinderkrankheiten wie Masern oder degenerative Erkrankungen wie Multiple Sklerose)
Krankheiten können fließend zur Behinderung führen
vor allem chronische Erkrankungen- körperlich wie psychisch
Wie sieht der sonderpädagogische Umgang mit langanhaltender/ chronischer Erkrankung aus?
es herrscht die Ethik als unverzichtbares Reflexionsinstrument zwischen Medizin und Sonderpädagogik und somit:
die Gestaltung eines Lebens
das Erleben von Lebensqaulität
die Aufarbeitung von Leid- und Schmerzerfahrungen
das thematisieren von Wünschen, Sehnsüchten und Befindlichkeiten
die Beschulung von Kindern und Jugendlichen ist allerdings oftmals zeitlich unterbrochen
medizinische Rehabilitation, Pflege und Betreuung im Krankenhaus über längere Zeit sind auch möglich
ggf. Einzelunterricht zu Hause oder in Kleingruppen in Schulen für chronisch kranke Schüler*innen
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