Was untersucht die Prinzipal-Agenten-Theorie ?
Die Prinzipal-Agenten-Theorie untersucht die vertragliche Beziehung zwischen Auftraggeber (Prinzipal) und Beauftragtem (Agenten)
gemäß der Prinzipal-Agenten-Theorie besteht eine Informationsasymmetrie
Agent = Arbeitnehmer
durch Arbeitsvertrag zur Erfüllung einer Dienstpflicht verpflichtet
als Gegenleistung: Vergütungsanspruch (Lohn)
Prinzipal = Arbeitgeber
Was ist das Ziel der Prinzipal-Agenten-Theorie
institutionelle Rahmenbedingungen so zu gestalten, dass der Agent im Interesse des Prinzipals handelt
Welche Annahmen werden in der Prinzipal-Agenten-Theorie getroffen?
In der Prinzipal-Agenten-Theorie geht man davon aus, dass der Prinzipal weniger Informationen zur Verfügung hat als der Agent.
⇒Es herrscht ein Informationsungleichgewicht zwischen den Vertragspartnern.
Der Agent hat Handlungsspielräume gegenüber dem Prinzipal
Ausnutzung dieser zu seinem eignen Vorteil, bis er sein maximales Nutzenniveau erreicht hat (nutzenmaximierendes opportunistisches Verhalten)
Der Prinzipal hat nur eine begrenzte Kontrollierbarkeit ⇒Beeinträchtigung
Zu welchem Theoriezweig gehört die Prinzipal-Agenten-Theorie?
Welche Grundannahmen gehören zu diesem Theoriezweig!
„Neue Institutionenökonomik“ (neben Transaktionskosten-, Verfügungsrechteansatz)
Grundannahmen der Institutionenökonomik:
Unvollständige Information der Akteure
Unvollständige Information verursacht Kosten für Beschaffung, Kontrolle usw.
Akteure handeln strategisch und egoistisch (Opportunismus)
Akteure handeln begrenzt rational
Welche Probleme können zwischen potentiellen Arbeitgebern und Arbeitnehmern vor und nach Vertragsschluss auftreten?
Hidden Characteristics:
Agent täuscht erwünschte Eigenschaften vor, die für den Prinzipal nicht überprüfbar sind
Entstehungszeitpunkt ist vor der Interaktionsbeziehung
Gefahr für den Prinzipal in Form von adverser Selektion
Hidden Action:
Handlungen des Agenten nicht voll kontrollierbar für den Prinzipal
Entstehungszeitpunkt ist während der Interaktionsbeziehung
Gefahr für den Prinzipal in Form von Moral Hazard
Hidden Information:
Beurteilungsgrundlage der Handlungen fehlt für den Prinzipal: die Handlungen des Agenten sind zwar beobachtbar, allerdings kann bspw. die Qualität nicht beurteilt werden
Gefahr für den Prinzipal in Form von adverser Selektion und Moral Hazard
Hidden Intention:
verborgene Motive und Ziele des Agenten, die der Prinzipal nicht erkennen kann
Gefahr für den Prinzipal in Form von Hold up
Welche Lösungsmöglichkeiten für die Prinzipal-Agenten-Theorie gibt es?
Schaffung von Anreizen für gewünschtes Verhalten des Agenten
Direktive Verhaltenssteuerung durch Prinzipal
Verbesserung der Informationsbasis des Prinzipals
Was besagen die Gerechtigkeitstheorien?
Gehören zum Theorienzweig sozialer Austauschtheorien (neben z.B. Anreiz-Beitragstheorie, Theorie psychologischer Kontrakte)
Grundannahmen sozialer Austauschtheorien:
Streben nach sozialem Gleichgewicht in Beziehungen
Reziprozitätsnorm: Kulturübergreifend gültige Gerechtigkeitsnorm zahlreiche Redewendungen: „Wie du mir, so ich dir“
Was besagt die Verteilungsgerechtigkeit?
Individuum vergleicht das Verhältnis von Ergebnis (Output O) zu Einsatz (Input I) bei sich selbst (s) und Vergleichsperson (v)
⇒ überprüfen der Angemessenheit
Mögliche Wahrnehmungen:
Os/Is = Ov/Iv → Zufriedenheit
Os/Is < Ov/Iv → Ärger/Wut
Os/Is > Ov/Iv → Scham
Was sind Reaktionen auf erlebte Verteilungsungerechtigkeiten?
Änderung der Einsätze (der eigenen(s) oder der Einsätze der Vergleichsperson(v))
bei Überbezahlung: mehr Einsatz, bessere Qualität (s) ⇒ Hilfe (v)
bei Unterbezahlung: weniger Einsatz, schlechtere Qualität (s) ⇒ Beschwerden (v)
Änderung der Ergebnisse
Wahl einer anderen Vergleichsperson
Verlassen des Feldes (Kündigung)
Was besagt die Verfahrensgerechtigkeit?Nenne die Merkmale gerechter Verfahren!
Prozedurale (Verfahrens-)Gerechtigkeit bezieht sich nicht auf das Ergebnis, sondern den Prozess (Regeln, Entscheidungsfindung)
Merkmale gerechter Verfahren:
Konsistenz: unabhängig von Zeit, Situation, Person
Unvoreingenommenheit: keine persönlichen Interessen
Beteiligung: Mitwirkung Betroffener auf Entscheidungsfindung
Interessenausgleich: Interessen ausgewogen berücksichtigt
Ethische Grundsätze: Verfahren entspricht den ethischen Vorstellungen der Betroffenen
Genauigkeit: Alle Informationen gleich gewichtet
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