Was sind mögliche Psychotherapiesettings?
Ambulante Einzeltherapie
Voll- und teilstationäre Psychotherapie
Gruppenpsychotherapie
Paartherapie
Arbeitsplatzbezogene Therapieansätze
Psychotherapie in der Rehabilitation
Internet- und Mobile-basierte Psychotherapien
Was heißt Mulitmodalität der Psychotherapie?
Multimodalität
—> Es werden verschiedenartige Interventionen mit Psychotherapie kombiniert (z.B. Kunsttherapie, Familiengespräche, Bewegung, soziales Kompetenztraining, Pharmakotherapie)
Was versteht man unter den Begreiffen Gesamtbehandlungsplan, Multipersonalität und aktive Milieugestaltung bei Voll- und teilstationärer Psychotherapie?
Gesamtbehandlungsplan
—> Multimodale Behandlung sollte abgestimmt sein und ein bestimmtes Ziel haben/einen bestimmten Plan verfolgen
Multipersonalität (und auch Multiprofessionalität)
—> Unterschiedliche Behandler:innen, aber auch
Patient:innen-Bezugsgruppe
Aktive Milieugestaltung
–-> Die Klinik sollte beispielsweise so gestaltet werden dass Isolation verhindert wird und eine therapeutische Gemeinschaft entsteht (z.B. durch bauliche Gegebenheiten aber auch Abläufe in der Klinik)
Nenne 5 Indikationen für eine stationäre Behandlung
Schwere, Komplexität und Chronizität (auch Suizidalität)
Unzureichendes Krankheitsverständnis, ungenügende
Veränderungs- und Therapiemotivation
Bestehen besonderer Vorteile der multimodalen Behandlung oder Spezialisierung der Klinik
Herausnahme aus dem pathogenen häuslichen Milieu
Schützender Rahmen und vorgegebene Struktur
Ungenügendes Ansprechen auf ambulante Behandlung
—> Es muss aber immer geprüft werden, ob das Behandlungsziel auch durch ambulante Behandlung geklärt werden könnte
Wie wirksam ist stationäre Psychotherapie?
Wie hoch sind die Effektstärke und wie ist die 12-Monat Katamnese?
Meta-Analyse zur stationärer Psychotherapie im deutschsprachigen Raum
Prä-Post-Gesamteffekt
(g = .71; 12 Monats-Katamnese g = .80)
—> Nicht mit ambulanter Therapie verglichen sondern Prä-Post vergleich
Hohe Varianz der Effekte => Schränken die
Interpretierbarkeit der Befunde ein
Was sind die wichtigsten Unterschiede zw. Stationären und teilstationären (tagesklinische) Psychotherapie?
Tagesklinik:
Selbständigkeit und Eigenverantwortlichkeit
Alltägliche Übungssituation
Eingebundenheit in sozialen, familiären Kontext
Klare Trennung
Station:
Schutzraum + Tagesstruktur
Mehr Versorgung
Distanz zum familiären, alltäglichen Kontext
Was ist die Struktur/Rahmen von Gruppentherapie?
Wie groß sind die Gruppen?
Welche 3 Gruppenformen gibt es?
Zusammensetzung (z.B. störungsspezifisch, störungsübergreifend)
Größe (üblicherweise 8-10 Patienten)
Behandlungsfrequenz (z.B. 2x Woche)
Gruppenform (offen, halboffen (= zu bestimmten Zeitpunkten dürfen weitere Patienten in die Gruppe tretten), geschlossen)
Regeln („Alles bleibt in der Gruppe“)
Merkmale von Gruppentherapie in unterschiedlichen Therapieverfahren
Was sind 4 Beispiele für Gruppentherapien?
Psychoedukative Gruppe bei PTSD
—> bestimmter Ablauf und strukturierte Gestaltung der Sitzung
Störungsspezifische Therapiegruppe “Selbstmanagment am Arbeitsplatz”
—> Kognitives Reframing: Normalisierung von Arbeitsanforderungen
Störungsunspezifische Problemlösegruppe
Themenbezogene psyhodynamische Kurzzeittherapie
—> Aufrechterhaltung von Struktur und Vorbildfunktion
Was ist Soziales Kompetenztraining?
Wie viele Teilnehmer?
Was ist die Grundlage?
Kognitiv-verhaltenstherapeutisches Gruppenprogramm
ca. 8 TeilnehmerInnen
Indikation: Kompetenzdefizite bei verschiedenen Störungen (z.B. Depression, Soziale Ängste)
Grundlage sind Rollenspiele
Videofeedback
Was versteht man unter der Diskrimination von sozialem Verhalten?
Im Sozialen Kompetenztraining unterscheidet man zw. Merkmalen sicheren, unsicheren und aggresivem Verhalten
Zwischen welchen 3 Situationen wird im Gruppentraining sozialer Kompetenzen nach Hinsch & Pfingsten (2007) unterschieden?
Recht durchsetzten
—> z.B. jemand sitzt auf dem eigenen reservierten Platz
Beziehung
—> z.B. Partner wäscht Geschir nicht ab
Sympathie
—> jemand anderes hat recht aber Versuch diese Person trotzdem zu überzeugen z.B. Ticket für’s Falschparken verhindern
Was sind die 4 Wirkfaktoren von Gruppentherapien?
Supportiv
Akzeptanz/Kohäsion
Altruismus
Hoffnung
Selbstoffenbarung
Katharsis (tiefenpsychologisch)
Lernen
Stellvertretendes Lernen
Anleitung
Psychologische Arbeit
Erkenntnis und interpersonelles Lernen
—> Gruppentherapie ist sehr viel günstiger als Einzeltherapie
Wie ist die Wirksamkeit von Gruppentherapie bei SAS, PTSD und Borderline?
Wurde ein sig. Unterschied zwischen Gruppentherapie und Einzeltherapie oder im Vergleich zu Psychopharmakotherapie gefunden?
Wirksamkeit im Vergleich zur Wartegruppen
Soziale Angststörung, Panikstörung und generalisierte Angststörung (g ≥ .80)
PTBS und Essstörungen (g ≥ .50)
Borderline-PS (g ≥ .20; verglichen mit TAU)
Keine signifikanten Unterschied zwischen Gruppentherapie und Einzeltherapie oder im Vergleich zu Psychopharmakotherapie
Arbeitsplatzbezogene Psychotherapie-Ansätze:
Wie viel Prozent von AU-Tagen lassen sich auf psychische Störungen zurückführen?
Zu wie vielen AU-Tagen führen psychische Störungen im Mittel?
15% der AU-Tage lassen sich auf psychische Störungen zurückführen
M = 34 Tage AU
Frühverrentungen nehmen zu
Was sind die Konzepte und Ziele der Arbeitsbezogenen psychotherapieansätze
Arbeitsplatzbezogene Therapie in gängige Therapie integrieren
3 Phasen der Behandlung
1. Phase: Motivationsaufbau
—> Rückkehr an den Arbeitsplatz nicht als Ziel formulieren, postive Zielvorstellungen und gesundheitsförderliche Funktionen von Arbeit
2. Phase: Informationsvermittlung
—> Individuelles Störungsmodell finden, Einfluss der Störung auf Arbeit herausstellen, Psychosoziale Funktionen von Arbeit
3. Phase: Wiedereingliederung in das Erwerbsleben
—> Vorbereiten auf Wiedereingliederung, Entspannungsverfahren, Problemlösetraining, Förderung der Akzeptanz
Was ist ein Beispiel von einer Lösungsorientierten Gesprächstführung in der arbeitsbezogenen Therapie?
Entwicklung eines Zukunftswunschbildes:
Wie sehen sie sich im Idealfall in 5 Jahren und was arbeiten Sie? Auf was sind sie dann Stolz?
Was ist das Ziel von Rehabilitation?
Was ist der Unterschied zw. medizinischer Rehabilitation, Anschlussbehandlung, berulicher Rehabilitation und Rehabilitation für psychisch Kranke?
Ziel: Erhalt von Aktivität und Teilhabe der Betroffenen am Erwerbsleben und am gesellschaftlichen Leben
Medizinische Rehabilitation
Ca. 5 Wochen
Für körperliche oder psychische Störungen (Psychosomatische Reha)
Anschlussbehandlung
Ca. 3 Wochen in Anschluss an einen Krankenhausaufenthalt wegen einer schwerwiegenden Erkrankung (z.B. Krebs, Schlaganfall)
Berufliche Rehabilitation
Mehrere Monate bis 2 Jahre
Z.B. Maßnahmen zur Berufsfindung oder Weiterbildung
Rehabilitation für psychisch Kranke
Bis zu 2 Jahren
Maßnahmen für Patient:innen mit komplexen Teilhabestörungen in Folge chronischer psychischer Störungen
Unterschiede zwischen Krankenhausbehandlungen und Reha-Kliniken.
Was spricht für eine Krankenhauseinweisung und was für eine Rehabilitationsmaßnahme?
Hoher Bedarf an Einzeltherapie
Ständige ärtzliche Präsenz notwendig
Krisenintervention erforderlich
Was sind die 3 Fragen die man sich bei Sozialmedizinischer Beurteilung im Rahmen der Rehabilitation fragen muss
Erfolgt die Entlassung arbeitsfähig oder arbeitsunfähig
Kann der Versicherte in seiner bisherigen beruflichen Tätigkeit noch vollschichtig oder zumindest 2-6h/Tag arbeiten?
Besteht auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt noch ein vollschichtiges (über 6h/Tag) bzw. teilschichtiges (3-6h/Tag) Leistungsvermögen oder ist dies auf < 3/Tag eingeschränkt?
Wirksamkeit von Rehabilitationsmaßnahmen
Metaanalyse: 65 Studien
Pre-post-Effekt: d = .51
– 1-Jahres-Katamnese: d = .41
Ein investierter Euro führt zu einer Kostenreduktion von 3,79€ in Hinblick auf Krankheits- und Krankheitsfolgekosten (Zielke, 2008)
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