Definition Messen
Messen ist das Ausführen von geplanten Tätigkeiten zum quantitativen Vergleich der Messgröße mit eine Maßeinheit
Definition Messobjekt
Objekt (Gegenstand), an dem gemessen werden soll.
Definition Messgerät
Gerät, mit dem gemessen werden soll
Definition Messaufnehmer:
Komponente, mit dem die Messgröße unmittelbar erfasst und meist in ein elektrisches Signal umgewandelt wird
Definition Messprinzip
Physikalisches Prinzip, mittels dem eine Messgröße in ein (meist elektrisches) Signal umgewandelt wird
Definition Messmethode
Vorgehensweise bei einer Messung, Ablauf einer Messung
Definition Messsignal
Zeitverlauf einer physikalischen, oft einer elektrischen (Mess-)größe, welche durch einen Informationsparameter, z.B die Amplitude, beschrieben wird
Definition Messgröße
Physikalische Größe, die gemessen werden soll
Definition Messwert
Konkreter, momentaner Wert der gemessenen physikalischen Größe, der angezeigt und abgelesen oder gespeichert wird. Produkt aus Zahlenwert + Einheit
Definition Messreihe
Mehrere Messungen hintereinander, oft unmittelbar aufeinanderfolgend. Ziel ist es, den zeitlichen Verlauf zu ermitteln oder die Messunsicherheit zu reduzieren
Definition vollständiges Messergebnis
Endergebnis einer Messung nach der Auswertung. Vollständiges Messergebnis = Messergebnis ± Messunsicherheit (Bei def. Vertrauensniveau, meist 95%)
Definition Messbereich
Wertebereich der zu messenden Größe, der vom Messgerät erfasst werden kann, ohne dass eine vorgegeben Messunsicherheit überschritten wird
Messauflösung
Kleinste, von einem Messgerät noch nachzuweisende Änderung der Messgröße
Definition Messunsicherheit
Jede Messung ist mit Fehlern behaftet. Daraus resultiert ein Bereich in beide Richtungen um den wahren Wert oder Schätzwert, Messunsicherheit genannt.
Signalmerkmale
Fehlertypen
Offsetfehler (Parallelverschiebung der Nenn-Kennlinie nach oben/unten)
Steigungsfehler (Winkelfehler der Kennliniengeraden nach oben/unten)
Linearitätsfehler
Hysteresefehler (Bei Umkehr der Messrichtung ändert sich der Signalverlauf)
Fehlerquellen bei einer Messung
1/10 Fehler Regel
Die Messunsicherheit u einer Messeinrichtung sollte höchstens 1/10 der geforderten Messunsicherheit der Messung bzw. der zu messenden Toleranz betragen
Definition Sensor
Ein Sensor wandelt physikalische Messgrößen in elektrische Größen um und verarbeitet diese so, dass sie leicht übertragen und weiterverarbeitet werden können
Abtasttheorem
Besagt, dass die Frequenz der Abtastrate mindestens doppelt so gross wie die Frequenz des zu messenden Signals sein muss. In der Praxis wird häufig eine 5 - 10 mal höhere Abtastrate gewählt.
Das ursprüngliche Signal kann (theoretisch) aus einem zeitdiskreten Signal wieder exakt rekonstruiert werden.
Quantisierung
Auch nach der Abtastung der zeitkontinuierlichen Signale liegen immrnoch analoge Signalwerte vor.
Der nun folgende Schritt von analogen zu Digitalen Signalwerten wird als Quantisierung bezeichnetr. Im Quantisierungsprozess wird die unendliche Zahl der Zwischenwerte auf ein endliches Maß begrenzt.
Auflösung Bedeutung
Die Auflösung der Quantisierung wird durch die Bit-Zahl bestimmt, die zur Repräsentation des analogen Signals verwendet wird. Ein 3-Bit A/D-Wandler zerlegt den Bereich in 2^3=8 Unterteilungen. Wird die Auflösung auf 16-Bit erhöht, steigt die Unterteilungszahl auf 65.563
Der Quantisierungsfehler ist der Abstand zwischen 2 Stufen.
Passive Sensoren
Aktive Sensoren
Kriterien zur Sensorauswahl
Zu messende Größe
Messbereich
Auflösung
Messunsicherheit
Einbauraum
Elektrische Schnittstelle
Notwendige Anschlüsse
Ohmscher Widerstand als Funktion der Lage
Ohmscher Widerstand als Funktion der Dehnung
Ohmscher Widerstand als Funktion der Temperatur
Seebeck Effekt
Beim Seebeckeffekt tritt zwischen zwei Leiterenden mit unterschiedlicher Temperatur eine Spannung auf.
Für eine praktische Messung ist immer eine Rückleitung von der Messstelle zum Messgerät notwendig, dazu muss die Rückleitung aus einem anderen Material mit unterschiedlichem Seebeck-Koeffizient ausgeführt werden.
Mit Hilfe des Seebeck-Effekts lassen sich Temperaturdifferenzen und bei bekannter Vergleichstemperatur auch Absoluttemperaturen messen
Piezoelektrischer Effekt
Bei piezoelektrischen Materialien treten unter mechanischen Druck- oder Zugbeanspruchungen an der Oberfläche elektrische Ladungen auf, die sich über Elektroden abgreifen lassen → Kraftmessung, Druckmessung
Kapazitive Effekte
Der kapazitive Messeffekt beruht auf der Änderung einer Kapazität eines Kondensators
Die Kapazität C eines Kondensators ist abhängig von der wirksamen Fläche A, dem wirksamen Abstand d der Flächen sowie der Permitivität ε
Jede Änderung der drei Größen führt zu einer Änderung der Kapazität und damit zu einem Messeffekt
Der kapazitive Effekt wird hauptsächlich zur Erfassung von Abständen, Verschiebung, Verdrehung und Füllstandsmessungen verwendet
Induktivität einer Spule als Messprinzip
Die Induktivität einer Spule ist abhängig von der Windungszahl N, der Länge der magnetischen Feldlinien I, der von den Feldlinien durchsetzten Querschnittsfläche A sowie der Permeabilität µ, das die Feldlinien durchdringen
Als Messeffekt nutzt man vorwiegend die Längenänderung der magnetischen Feldlinien oder die Änderung der wirksamen relativen Permeabilität zur Wegmessung
Induktionsgesetz als Messprinzip
Ändert sich der durch eine Spule hindurchtretende magnetische Fluss, so wird in der Spule eine Spannung U induziert
Generatorprinzip: Eine (meist drehende) Spule wird in einem Magnetfeld bewegt. Die erzeugte Spannung ist proportional zur Bewegungsgeschwindigkeit bzw. Drehzahl
Transformator Prinzip
Eine mit Wechselspannung betriebene Primärspule erzeugt ein magnetisches Wechselfeld, das in einer gekoppelten Sekundärspule eine Spannung induziert
Die induzierte Spannung hängt beispielsweise von der relativen Position der Spulen oder von der Position eines Spulenkerns ab
Durch die Verwendung von 2 Spulen können Fehlereinflüsse reduziert werden und die Kennlinie in einem Bereich linear gestaltet werden
Wirbelstromeffekt
Ein magnetisches Wechselfeld erzeugt in einem Bauteil aus leitfähigen Material sogenannte Wirbelströme hervor
Diese Wirbelströme sind in Größe und Frequenz von dem auslösenden Magnetfeld und von der Relativgeschwindigkeit zwischen der erzeugenden Spule und dem Bauteil abhängig
Das von den Wirbelströmen erzeugte Magnetfeld wirkt wiederum auf Spule zurück und dämpft dort das ursächliche Magnetfeld –> Abstandmessung
Hall Effekt
Beschreibt das Auftreten einer elektrischen Spannung in einem Stromdurchflossenen Leiter, der sich in einem stationären Magnetfeld befindet. Es baut sich ein elektrisches Feld auf, das zur Stromrichtung und zum Magnetfeld senkrecht steht und das die auf die Elektronen wirkende Lorentzkraft kompensiert
In einem Stromdurchflossenen Leiter- oder Halbleiter-Plättchen, das senkrecht zur Stromrichtung von einem Magnetfeld durchdrungen wird, entsteht senkrecht zur Strom- und Magnetfeldrichtung eine Spannung → Hall- Spannung
Optische Effekte, Fotozelle und Fotodiode
Fotodioden sind Halbleiterbauelemente die sensitiv auf Lichteinstrahlung reagieren
Sie bestehen aus einem pn-Übergang – zwei Bereichen im Halbleitermaterial, die durch Einlagerung von Fremdatomen positive und negative Ladungsträger enthalten
Mit Fotodioden lässt sich die Beleuchtungsstärke messen. Oft nutzt man dabei nur den Unterschied zwischen Hell und Dunkel aus.
Inkrementales Messprinzip
Das Messprinzip beruht auf der Zählung von Impulsen, die durch Verschiebung des Messlineals ausgelöst werden
Ist auch für rotatorische Anwendungen (Impulsscheibe) geeignet
Abtastung kann optisch oder magnetisch erfolgen
Die Messunsicherheit ist entscheidend von der Genauigkeit des Maßverkörperung abhängig
Wirbelstrom Wegsensoren
Die Sensorspule erzeugt hochfrequentes magnetisches Wechselfeld, dieses induziert im Messobjekt Wirbelströme die wiederum ein Magnetfeld erzeugen → Änderung Wechselstromwiderstand der Sensorspule
Die Änderung ist abhängig vom Abstand des Messobjekts zur Sensorspule
Es ist eine Linearisierung und Kalibrierung des Sensors notwendig
Hallsensor Drehwinkelgeber
Zur Drehwinkelmessung werden mindestens 2 Hallsensoren benötigt (Sinusförmiges Signal ist nicht eindeutig, Drehrichtung)
Jeder Hallsensor liefert über den Drehwinkel jeweils eins Sinusförmiges Spannungssignal, die vom integrierten Mikrocontroller ausgewertet werden
Aus den Spannungssignal kann die Winkelposition berechnet werden
Drehwinkelmessung erfolgt Berührungslos, die Kopplung an das Messobjekt jedoch mechanisch
Optisch inkrementale Weg- und Winkelsensoren
Für die Richtungserkennung und für die Signalaufbereitung sind 4 Photoelemente notwendig. Das 5. Photoelement wertet die Referenzmarke aus
Durch Differenzbildung (I1 = I0° – I180°; I2 = I90° - I270°) erhält man zwei sinusförmige Signale, die eine Phasenverschiebung aufweisen. Aus den Nulldurchgängen lassen sich die beiden Pulsfolgen Puls 1 und Puls 2 erzeugen. Die Reihenfolge der Flanken von Puls 1 und Puls 2 ändert sich bei Richtungsänderung des Maßstabs
Lasertriangulation
• Ein Laserstrahl wird von einem Messobjekt reflektiert und auf einem Empfängersensor, der in einem bestimmten Winkel angebracht ist, abgebildet
Verringert sich der Abstand von d0 auf d, so verschiebt sich der Bildpunkt auf dem Sensor um den Weg x
Aus den bekannten geometrischen Abmessungen des Sensors lässt sich aus dem gemessenen Weg x der Abstand d berechnen
Tachogenerator
Der prinzipielle Aufbau ist vergleichbar mit dem eines Generators
Die Ausgangsspannung U ist proportional zur Drehzahl n -> U = k * n
Inkrementale Drehzahlmessung
Am Umfang einer Scheibe sind gleichmäßig verteilte Marken angebracht, die mit Hilfe eines Sensors detektiert werden
Jeder vorbeikommende Zahn erzeugt einen Puls
Pro Umdrehung der Zahnscheibe werden z-Pulse erzeugt
Bei der Messung werden die Zahl der Impulse während einer definierten Zeit T0 gezählt und daraus die Drehzahl berechnet
Die Wahl der Zeitbasis ist entscheidend für die Auflösung und die Dynamik o Je größer T0, desto besser die Auflösung des Systems o Je kleiner T0, desto besser die Dynamik
Stroboskop
An einer drehenden Komponente sind eine oder mehrere optische Markierungen vorhanden
Werden diese mit einer Blitzlichtquelle einer bestimmten Frequenz angestrahlt, so erhält man ein stehendes Bild, wenn die Drehzahl einem Vielfachen der Frequenz des Blitzlichts entspricht
Durch die Ermittlung zweier benachbarter Stillstandsfrequenzen fS1, fS2 kann Drehzahl eindeutig bestimmt werden.
Kraft, Drehmoment & Druckmessungen
Die Messgrößen Kraft, Drehmoment und Druck lassen sich nur indirekt über ihre Wirkung auf einen Messkörper in Form von Spannungen oder Verformungen messen
Der Kraftsensor muss grundsätzlich im Kraftfluss liegen und somit die gesamten mechanischen Spannungen über der Lebensdauer ohne Schäden überstehen → Festigkeitsgerechte Dimensionierung spielt eine zentrale Rolle
Die Krafteinleitung auf den Sensor muss bei der Auslegung beachtet werden: zentrisch, Querkraftfrei, Momentfrei
Piezoresistive Kraftsensoren
Piezoresistiv: Widerstandsänderung durch geometrische Effekte als auch die Änderung des spezifischen Wiederstands
DMS: Wird zur Messung der Dehnung verwendet
Prinzip: Kraft F erzeugt eine Zugspannung σ im Stab. Aufgrund dieser Zugspannung wird der Stab gedehnt
• Mit Hilfe dem Hookschen Gesetz kann mit der gemessenen Dehnung die Kraft berechnet werden
Problem: Widerstand R ist Temperaturabhängig
Die Widerstandsänderung wird mit Hilfe einer Brückenschaltung gemessen -> zweiter DMS -> Temperaturkompensation möglich (nur bei Biegebeanspruchungen möglich)
Piezoelektrische Kraftsensoren
Unter mechanischer Belastung entstehen bei piezoelektrischen Werkstoffen an der Oberfläche elektrische Ladungen, die proportional zur wirkenden Kraft sind
Ladungen können mit einem Ladungsträger erfasst werden
Allerdings ist der Abfluss der Ladungen nicht über einen längeren Zeitraum zu verhindern → keine statischen Messungen über längere Zeit möglich
Der Sensor wird vorgespannt um Spiel zu vermeiden
Aufgrund der hohen Druckfestigkeit können große Kräfte gemessen werden
Kräfte können in verschieden Raumrichtungen gemessen werden
Druck Messung
• Bei der Druckmessung kommen die gleichen Messprinzipien zum Einsatz wie bei der Kraftmessung
• Am häufigsten wird der piezoresistive Effekt an einer Druck beaufschlagten Membran aus Silizium, Keramik oder Stahl verwendet
• Die Verformung der Membran wird mit Hilfe von Dehnmessstreifen in Vollbrückenschaltungen gemessen
Beschleunigungssensoren
• Beschleunigungen können generell aus einer Wegmessung und zweifacher Ableitung nach der Zeit erfasst werden
• In vielen Anwendungen ist jedoch die direkte Messung der Beschleunigung über ihre Wirkung auf eine Masse vorteilhaft → Beschleunigungssensor
• Bei der Beschleunigung des Sensors verschiebt sich die Masse gegenüber dem Sensorgehäuse. Die Verschiebung wird mittels Kondensatoren gemessen
• Aus der Messung des Weges xa kann direkt die Beschleunigung errechnet werden
• Beschleunigungssensoren werden üblicherweise sehr steif (großes c) und mit kleiner Masse ( wenige g) ausgelegt → hohe Eigenfrequenz
Optische Laufzeitmessung
Gemessen wird die Laufzeit einer elektromagnetischen Welle, z.B. eines Lichtstrahls, zwischen einem Sender und einem Empfänger.
Zeitmessung
Ein Referenzimpulsgenerator erzeugt Pulse mit der hochgenauen Frequenz f0. Während der Zeitspanne Tx werden die Referenzpulse gezählt
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