Buffl

1.Semester 2.0

Ss
by Sara S.

Wie gehen nun genauer auf die persönlichkeitszentrierten Ansätze ein. Erkläre hierbei den Autorismus

  • Authoritarian Personality (Adorno, Frenkel-Brunswik, Levinson & Sanford, 1950)

  • Syndrom aus verschiedenen grundlegenden Persönlichkeitsdimensionen

  • Bestimmt, wie stark eine Person zu Vorurteilen neigt und für faschistische Ideologien empfänglich ist

  • Entwicklung der Faschismus-Skala (F-Skala)

  • Weiterentwicklungen: Right-Wing-Authoritarianism, Soziale Dominanz Orientierung, Patriotismus/Nationalismus

    • wird in seiner Grundform nämlich nicht mehr in der Sozialpsychologie verwendet

  • Merkmale der autoritären Persönlichkeit

    • Konventionalismus: Starke Orientierung an Werten und Normen der Bezugsgruppe

    • Autoritäre Unterwürfigkeit: Unkritische Unterwürfigkeit gegenüber idealisierten Autoritäten

    • Autoritäre Aggression: Tendenz, Aggressionen gegenüber Personen auszudrücken, die konventionelle Werte bzw. Werte der eigenen Bezugsgruppe verletzen

    • Anti-Introzeption: Neigung zum „Schwarzweißdenken“, Unfähigkeit, Differenzierungen vorzunehmen und Widersprüchlichkeiten zu ertragen

    • Aberglaube und Stereotype: Tendenz zu mystischen und

      stereotyphaften Denkweisen

    • Macht und Stärke: Wahrnehmung sozialer Sachverhalte auf der Dimension stark-schwach, Betonung von Dominanz und Unterwürfigkeit

    • Destruktivität und Zynismus: Tendenz zur generellen Feindseligkeit und Diffamierung des Menschlichen

    • Projektivität: starke Neigung, davon auszugehen, dass andere Personen sich ebenfalls aggressiv, destruktiv und sozial diskriminierend verhalten

    • Sexualität: stark abneigende Haltung gegenüber unkonventionellen sexuellen Verhaltensweisen

Erkläre nun die soziale Kategorisierung genauer (Social Identity Ansätze)

  • Selbstwertgewinn aus der bloßen Selbstkategorisierung als Eigengruppenmitglied

  • Meist (aber nicht zwangsläufig) wird neben der Eigen- auch eine Fremdgruppe konstruiert, mit dem Ziel den Wert der Eigengruppe zu steigern

  • Die Unterscheidung in Eigen- versus Fremdgruppe hat zwei Konsequenzen hinsichtlich der Entstehung von Vorurteilen und Diskriminierungen

    • Eigengruppenfavorisierung

    • Fremdgruppen-Homogenitätseffekt

  • Eigengruppenfavorisierung (Tajfel et al. 1979)

    • Menschen entwickeln ein Zugehörigkeitsgefühl zu ihrer Eigengruppe.

    • Dies führt zu einer bevorzugten Behandlung der Eigengruppe, z.B. bei der Ressourcenalokation [vgl. Minimal Group Paradigm] oder beim Hilfeverhalten [vgl. Fußballfanstudie von Levine et al., 2004]

    • Führt nicht immer automatisch zu einer negativen Bewertung von Fremdgruppen (Otten & Wentura, 1999)

    • Negative Diskriminierung der Fremdgruppe erfolgt, vor allem wenn weitere Faktoren hinzukommen, v.a. Interdependenz, also z.B. Wettbewerb oder Ressourcenkonflikt zwischen den Gruppen, Unsicherheit [Theorie des Realistischen Gruppenkonflikts]

      • Interpendenz: eine Gruppe kann nur gewinnen, wenn die andere verliert (Beispiel)

  • Fremdgruppenhomogenität

    • Wahrnehmung von Fremdgruppen- mitgliedern untereinander als homogener im Vergleich zu Eigengruppenmitgliedern (die sind alle gleich, aber wir sind alle einzelne Individuen)

      • führt zu Depersonalisierung von Fremdgruppenmitgliedern: Einstellungen und Verhalten ggü. der Person v.a. auf Grundlage der Gruppen- zugehörigkeit, nicht auf Grundlage individueller Merkmale

      • Steigert den Stereotyp

Erkläre mit welchen Mechanismenman Intergurppenkonflikte reduzieren kann

  • Rekategorisierung

    • Alternative Kategorisierungen statt Eigen- versus Fremdgruppe Über Betonung von Gemeinsamkeiten und Schnittmengen

    • Oft auch durch Abgrenzung /sozialer Konstruktion einer neuen gemeinsamen Fremdgruppe

      [vlg. Selbstkategorisierungstheorie]

  • Kontakthypothese (Allport,1954)

    Annahme, dass Feindseligkeiten und Vorurteile durch vermehrten strukturierten Kontakt zwischen den Gruppen vermindert werden können

    • Nach Allport (1954) treten die positiven Effekte von Intergruppenkontakt aber nur unter folgenden Bedingungen auf:

      (Kein Muss, aber es geht besser dadurch)

      • gemeinsame Ziele (positive Interdependenz und Kooperation

      • Statusgleichheit

      • Unterstützung durch Autoritäten/ Institutionen

      • Freundschaftspotential

      • Wiederholter Kontakt

    • Prozesse, die zur Reduktion von Intergruppenkonflikt durch Kontakt beitragen (nach Pettigrew, 1998):

      • Wissenserwerb: Sammlung neuer und vorurteilsinkonsistenter Informationen

      • Verhaltensänderung: Neue vorurteilsinkonsistente Verhaltensweisen gegenüber Fremdgruppenmitgliedern erzeugen kognitive Dissonanz die wiederum zu Einstellungsanpassung führen kann

      • Aufbau affektiver Beziehungen: Abbau von Intergruppenangst (Unbehagen oder Angst beim Kontakt mit Fremdgruppen) durch wiederholten Kontakt, Aufbau von Vertrautheit und positiven Beziehungen

      • Neubewertung der Eigengruppe: Betrachtung der Werte, Normen und Sitten der Eigengruppe als eine mögliche Art, das Leben zu gestalten („Deprovinzialisierung“)

    • Pettigrew & Tropp (1996, JPSP): Meta-Analyse von über 700 Studien

      • Die von Allport genannten Bedingungen scheinen zwar förderlich, aber nicht unbedingt notwendig zu sein

      • Die Vorurteile sind umso geringer, je intensiver der Kontakt ausfällt (zeigt sich auch in Längsschnittstudien)

      • Negative Kontaktbedingungen (nur in 6% der Studien): der Kontakt ist nicht häufig genug und die Kontaktsituation ist bedrohlich bzw. angstauslösend

      Gelegenheiten zum Kontakt sollten häufig sein und es sollte sichergestellt werden, dass der Kontakt keine Bedrohung oder Angst auslöst

Erkläre die drei Modelle, die es im Zusammenhang zwischen Stimmung und Hilfeverhalten gibt

  • Costello Reward Model

    • Beobachtung des Leidens anderer führt zu einer Erhöhung des Erregungsniveaus (Arousal)

    • Der Beobachter ist bemüht, diesen aversiven Spannungszustand zu reduzieren

    • Es werden bevorzugt Handlungen gewählt, die die Erregung schnell, vollständig und effizient neutralisieren (Kosten-Nutzen-Abwägungen)

      • passiert man schnellsten durch helfen

    • Unter bestimmten Umständen kann ein Beobachter impulsiv und irrational reagieren (impulsives Helfen)

      • deswegen heißt es im Flugzeug “erst sich selbst helfen und dann den anderen”

    • Nach dem Ende des Vorfalls nimmt das Erregungsniveau kontinuierlich ab, unabhängig davon, ob dem Opfer geholfen wurde oder nicht

  • Negative State Relief Hypothese

    • Prosoziales Verhalten ist eine Strategie zur Bewältigung negativer Emotionen

    • Negative Stimmung erhöht die Hilfewahrscheinlichkeit (ggü neutraler Stimmung)

    • Ist es möglich, auf anderen Wegen eine Stimmungsverbesserung zu erzielen, sinkt die Hilfsbereitschaft

    • Die negative Stimmung muss nicht durch die Situation des Hilfsbedürftigen ausgelöst worden sein (z.B. Harris et al., 1975 – größere Spendenbereitschaft vor der Beichte als danach)

  • Mood amintainance Hypothese

    • Hilfe kann aus dem Motiv heraus erfolgen, eine momentan positive Stimmung aufrechtzuerhalten

      • Positive Stimmung erhöht die Hilfewahrscheinlichkeit (ggü neutraler Stimmung)

    • Antizipation der emotionalen Konsequenzen des Helfens versus nicht-Helfens

    • Im Falle des nicht-Helfens werden Schuldgefühle antizipiert, die die positiveStimmung bedrohen

      • Droht die Hilfehandlung allerdings, die positive Stimmung zu verderben, sinkt die Hilfsbereitschaft (Shaffer & Graziano, 1983)

    • Insgesamt: Stimmungseffekte sind relativ kurzlebig (Isen, Clark & Schwartz, 1976)

Gehe genauer auf die Individuellen Fertigkeitsgewinne ein

  • soziale Erleichterung

    • Individuelle Leistung verbessert sich durch die bloße Anwesenheit einer anderen Person (bei leichten Aufgaben)

  • Kognitive Stimulation

    • “Gegenteil“ zu kognitiver Einschränkung: Beiträge anderer Gruppenmitglieder führen dazu, dass ein Gruppenmitglied auf neue Themenbereiche gestoßen wird und auf Ideen kommt, auf die es alleine nicht gekommen wäre

    • Kognitive Stimulation und kognitive Einschränkung können gleichzeitig auftreten und sind empirisch nur schwer zu trennen

  • Group to Individualität Transfer

    • Gruppenlernprozess, bei dem sich die Fertigkeit eines Gruppenmitglieds, eine Aufgabe durchzuführen, infolge der sozialen Interaktion in der Gruppe bei wiederholter kollektiver Aufgabendurchführung verbessert

    • Einzelnes Gruppenmitglied lernt durch die gemeinsame Bearbeitung der Aufgabe, wie diese besser zu bearbeiten ist (z.B. durch Orientierung an stärkeren Gruppenmitgliedern; gelungenen Informationsaustausch)

  • Group to group transfer

    • Gruppenlernprozess, durch den sich die Fertigkeit einer bestimmten Gruppe, eine Gruppenaufgabe durchzuführen, infolge der sozialen Interaktion in der Gruppe bei wiederholter kollektiver Aufgabendurchführung verbessert

    • Dieselbe Gruppe kann zukünftig besser zusammenarbeiten; Gruppenmitglieder haben gelernt Beiträge zu koordinieren (z.B. Expertisen und Arbeitsteilung); gemeinsames Wissen und Erfahrung der Gruppe gespeichert ist (z.B. Transaktive Gedächtnissysteme; implizites Wissen)

  • Group to Individualität Group Transfer

    • Gruppenlernprozess, durch den sich die Fertigkeit eines Gruppenmitglieds, eine Aufgabe innerhalb von Gruppen durchzuführen, infolge der sozialen Interaktion in der Gruppe bei wiederholter kollektiver Aufgabendurchführung verbessert

    • Einzelnes Gruppenmitglied lernt auf einer allgemeineren Abstraktionsebene, wie erfolgreiche Zusammenarbeit in Gruppen gelingen kann

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Sara S.

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