Was ist die Sicht eines Betreibers auf die Prozess-Anlage?
Wichtig:
Produktionsanlage ist ein wertvolles Gut (“asset”), dessen Wert möglichst erhalten und gesteigert werden soll
Begriff: “Plant Asset Management (PAM)”
=> Sicht der Automatisierungstechnik spielt eine untergeordnete Rolle
Wie kann der Wert einer Anlage erhalten / gesteigert werden?
Optimierung des Betriebs des in der Anlage ablaufenden Prozesses (ineffizienter Prozess)
weniger Rohstoffe, weniger Energie, höhere Ausbeute
Maximierung der Verfügbarkeit einer Anlage
Reduktion von ungeplanten Stillstandszeiten
Reduktion von geplanten Stillstandszeiten
In welchen zwei Bereichen lässt sich das “Plant Asset Management” unterteilen?
Betriebs- und Prozess-Führung (funktionsbezogen)
Betrachtung der Gesamtanlage:
Auftragsverwaltung (ERP)
Betriebs-Führungs-System (MES)
Betrachtung der Details:
Prozess-Leit-System (PLS)
1. Optimierung des Betriebs
Anlagen-Betreuung (objektbezogen)
Anlagen-Ressourcen-Verwaltung (ERP)
Betrachtung der Details
Anlagennahes Asset Management System (PAM)
2. Maximierung der Verfügbarkeit
Was sind Assets?
Alle Objekte, wofür der Betreiber Geld bezahlt hat
Feldgeräte wie Flansch, Rohre, Sensoren
Leitsysteme (Programme etc.)
Steuerungen und Netzwerke (Schaltkasten, Warte, Netzwerkkasten)
Maschinen und Apparate
Gebäudeeinrichtungen
Womit beschäftigt sich das “Anlagennahe Asset Management”?
Alle Anlagenkomponenten sind “assets”!!!
Apparate, behälter, Maschinen, Rohrleitungen
Sensoren, Aktoren, Prozessleittechnik-Komponenten
Ziel: betriebswirtschaftliches Optimum einer Anlage ermitteln (ab wann ist eine Anlage wirtschaftlich)?
Für jedes Asset muss individuell eine effiziente Instandhaltungsstrategie gewählt werden
Wie kann eine Instandhaltung gesteuert/orientiert werden?
Ausfallorientiert
führt zu ungeplanten, längeren Anlagenstillständen
Vorbeugend-Zeitabhängig
führt zu überflüssigen geplanten Anlagenstillständen, weil z.B. die Anlage nicht die geforderten Betriebsstunden annähernd erreicht hat bis zur nächsten Inspektion
Vorbeugend-Zustandsabhängig
erfordern Informationen von und über Anlagenkomponenten zu sammeln
Asset Management System wertet die Informationen dann aus
Vorbeugend-Vorausschauend
Wie wird ein “Plant-Asset-Management-System” realisiert?
Anlagennahes Assets Management-System und Prozessleitsystem
Assets Sensoren: Beide Bereiche greifen auf gleiche Informations- und Signal-Quelle zu => Viel Gemeinsamkeit
z.B. Füllstandssensor gibt den Füllstand an das Prozessleitsystem weiter und die Ablagerungen am Sensor an das Anlagennahes Asset Management System weiter für die nächste Wartungsplanung
Assets Aktoren: Beide Bereiche greifen auf das gleiche Objekt zu => einiges an Gemeinsamkeit
z.B. Pumpe gibt die Drücke und Temperaturen an das Leitsystem weiter für An- und Ausschaltung und Geräusche (z.B. Lagerschaden) von der Pumpe werden an das Anlagennahe Asset Management System weitergeleitet für die nächste Wartungsplanung
Assets Wärmetauscher: Hier greift nur das Anlagennahe Asset Management System drauf zu um Ablagerungen zu bestimmen, die die Effizient des Bauteils maßgeblich beeinflusst (z.B. Effizienz über Wärmebilanz ermitteln) => keine Gemeinsamkeit
Was ist “Plant Asset Management” und wie kann eine Wertsteigerung durch PAM erzielt werden?
ganzheitliches Konzept zur Handhabung der Produktionsmittel in der Prozessindustrie
Berücksichtigung aller relevanten Aspekte für ein wertorientiertes Führen der Assets
Wertsteigerung mit PAM durch …
Ressourcenschonende Produktionsweise
Automatisierung von Inspektionsvorgängen
Untertsützung aller am Produktionsprozess beteiligten Personen durch Bereitstellung von Informationen zum Zustand der Assets
Was sind die Werttreiber einer PAM-Anwendung innerhalb einer Anlage?
Steigerung der Effizienz / Produktion
Überwachung der Anlagen-Performance
Reduktion der Instandhaltungskosten
geplante und ungeplante Shutdowns
Reduktion der Betriebskosten
Energiebedarf
Reduktion der Handwerkerstunden
Reduktion des Umlaufvermögens
Reserveteile
Öl und Schmierstoffe
Was sind mögliche Hindernisse bei der Einführung von PAM?
=> Kosten / Nutzen Verhältnis bestes Maß für Wirtschaftlichkeit
zu hoher Komplexitätsgrad
Engineering, Pflege und Instandhaltung des PAM-Systems sehr aufwändig
große Zahl an Schnittstellen
hohe Infrastrukturanforderungen
hoher Informationsflut
Fehlende Standards
fehlende PAM Standards
zu viele Informationsformate
Fehlende Modularisierung
schwierig PAM in kleinen Schritten zu realisieren
Fehlende Asset Strategie
Asset Strategie nicht mit Unternehmens- und Produktionszielen abgestimmt
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