Wer mit Wem?
Warum?
Liebe: wichtigstes Kriterium für Partnerwahl ist heute die romatische Liebe
= eine starke, auf Gegenseitigkeit beruhende emotionale Zuneigung
-> allerdings keine ausreichend soziologiesche Erklärung!
Mikro-fundierte Theorien:
Rechtliche, kulturelle und strukturelle Bedingungen des Partner:innen/Heiratsmarktes
Entscheidungen von Akteuren: Individuelle Präferenzen
Was sind die rechtlichen, kulturellen und strukturellen Rahmenbedingungen bei der Partnerwahl?
Rechtliche:
Beschränkungen: Inzesverbot, Mindestalter für Eheschließungen, Verbot von gleichgeschlechtlichen Ehen (bis 2017)
->zeitlich und kulturell variabel
Kulturelle:
sozial geteilte Erwartungen: Mindestalter für Sexualbeziehungen, Altersabstand, soziale Gruppenangehörigkeit
Strukturelle:
„Who doesn‘t meet, doesn‘t mate“ - Partner:innen müssen sich irgendwie treffen/begegnen
Ort der Begegnung: Fokus (nach Feld 1981)
Segregierte Gesellschaft -> homogame (ähnliche) Beziehungen
Was ist ein Fokus (nach Feld)?
Fokus/Foki = Ort/e der Begegnung
Bsp.: Ausbildungsort, Arbeitsplatz, Vertein, Szene-Ort, virtuelle Orte
strukturieren Kontaktchancen von Menschen
es treffen sich typischerweise Menschen mit ähnlichen Eigenschaften oder Interessen
Was ist ein Teilheiratsmarkt?
In den WiWi werden Foki auch als Teilheiratsmärkte bezeichnet
es geht um Angebot und Nachfrage in den jeweiligen Orten der Begegnung
Warum haben Menschen mit ähnlichen Eigenschaften eine höhere Wahrscheinlichkeit sich kennenzulernen?
Das liegt an den Orten der Begengung (Foki, Teilheiratsmärkte)
diese werden typischerweise von Menschen mit ähnlichen Eigenschaften und Interessen besucht
haben gleiche soziale Dimension
Bsp.: Uni
alle Abitur -> gleicher Bildungsabschluss und ähnliche Arbeitsmarktchancen
bei gleichem Studiengang -> ähnliche Interessenlage -> ähnliches Fachwissen
Was ist Homogamie?
Ähnlichkeit von Lebenspartner*innen: Homogamie
Bspw. Bildungshomogamie: Personen in Partnerschaft haben gleichen Bildungsabschluss
Was ist Heterogamie? Was ist Hypogamie? Was ist Hypergamie?
Unähnlichkeit von Lebenspartner*innen: Heterogamie.
Bspw. Bildungsheterogamie: Personen in Partnerschaften haben unterschiedlichen Bildungsabschluss.
Hypergamie: Mann > Frau
Mann stammt aus einer höheren Schicht als Frau
Frau heiratet hinauf
Hypogamie: Frau > Mann
Frau stammt aus einer höheren Schicht als Mann
Mann heirat hinauf
Durch welche strukturellen Prozesse beeinflussen die Segregation einer Gesellschaft Muster bei der Paarbildung?
homogame (ähnliche) Beziehungen sind umso wahrscheinlicher,
je homogener die soziale Gruppe, in der man am häufigsten verkehrt (bspw. starke soziale Segregation im Bildungssystem)
je ähnlicher die Mitgliederstruktur der verschiedenen sozialen Gruppen, denen man angehört
→ segregierte Gesellschaft → homogame Beziehungen
heterogame Beziehungen sind umso wahscheinlicher,
wenn Menschen Eigenschaften haben, die in ihrer sozialen Umwelt selten sind (bspw. Personen mit Migrationshintergrund, die einer kleinen ethnischen Gruppe angehören)
Segregation führt zu spezialisierteren Teilgruppen in dessen die Menschen immer ähnlicher werden -> homogamer
Last changed2 years ago