Biperiden
(Parkinson)
I: Parkinson-Syndrom, Frühdyskinesien nach KAP HP Gabe
bei Tremor, Rigor, (kaum) Akinese
Zum AM
= unspezifischer M-Antagonist
ZNS-gängiges Anticholinergikum - Hemmung der exzitatorischen cholinergen Neuronen um Dopaminmangel auszugleichen
WW
TZA - anticholinerge Effekte
Dopaminantagonisten - Metoclopramid - gegenseitige Abschwächung der Effekte auf den GIT
Neuroleptika v.a. L-DOPA - Verstärkung von L-DOPA Dyskinesien, neuroleptischen-induzierten Spätdyskinesien
UAW
periphere anticholinerg - Mundtrockenheit, Akkomodations- und Miktionsstörungen, Obstipation, Tachykardie
zentralnervöse anticholinerg - Erregung, Halluzination, bis zum anticholinergen Syndrom (Delir)
Verschlechterung der Demenz
CAVE Keine Anticholinergika bei Parkinson-Patienten mit Psychose oder Demenz
Carbidopa
I: Parkinson-Syndrom
Kombitherapie mit L-DOPA
ist ein DDC-Inhibitor: Reduzierung der peripheren UAW`s (Übelkeit, Erbrechen, Orthostase), erhöht die zentrale Verfügbarkeit von L-DOPA
Ropinirol
(Parkinson) = Dopaminagonist
1. Wahl bei Pat. < 70 Jahren: vor L-DOPA einsetzen um sich dessen Wirksamkeit für späteren Krankheitsverlauf aufzuheben
Standard und retardiert (Anpassung an Fluktuation der Symptome mgl.), D2-Agonist
vor L-DOPA einsetzen um sich dessen Wirksamkeit für späteren Krankheitsverlauf aufzuheben - Risiko für Spätdyskinesien ist bei Ropinirol geringer als bei L-DOPA
großer Dosisbereich ist möglich wie bei L-DOPA
wegen 1x tgl. Einnahme von berufstätigen, jüngeren Pat. bevorzugt
beste orale Wirkung nach L-DOPA
Dyskinesien + FLuktuationen seltener als mit L-DOPA
motorische Spätkomplikationen seltener als mit L-DOPA
Differentialtherapie:
retardierte Formen bei schweren motorischen Fluktuationen
alle Substrate mit sedierender Wirkung - Alkohol, Barbiturate, Benzodiazepine, Narkotika, Antidepressiva, Neuroleptika, Opioide - Verstärkung zentraldämpfender Effekte
Neuroleptika - Wirkungsabschwächung der Dopaminagonisten
Ropinirol + Östrogene - Hemmung der hepatischen Metabolisierung - Verstärkung der Anti-Parkinson-Effekte
UAW: tendenziell alles stärker als mit L-DOPA
Übelkeit, Erbrechen - Domperidon (periphere Effekte ausgleichen)
Orthostase, Schwindel, Ödeme - dosisabhängig, können therapiebegrenzend sein
Schlafattacken -nicht dosisabhängig, Beeinträchtigung der Fahrtüchtigkeit
Psychosen, zwanghafte, suchtartige Handlungen (Kaufsucht, Spielsuchtm Sexsucht) - dosisabhängig, können also therapiebegrenzend sein, RF = Alter, Demenz, Hirnatrophie, atypische Antipsychotika mit möglichst geringer D2-antagonisierender Wirkung (Quetiapin) - Haloperidol und Clozapin nicht
Rasagilin
(Parkinson) = MAO-B-Inhibitor
3. Wahl: MAO-B-Inhibitor, diesen nehmen
irreversible Hemmung der MAO B (5-10x höhere Potenz als Selegilin)
Monotherapie bei Mb. Parkinson zugelassen
nur 1x tgl. 1 mg
keine Dosisanpassung bei NI
Vorteil
kein Abbau zu Amphetaminderivaten
keine strenge Kontraindiktaion zur Anwendung von SSRI (sollte trotzdem vermieden werden, Serotonin-Syndrom)
keine tyraminarme Diät notwendig
Wechselwirkung mit
Sympathomimetika, Psychostimulanzien, Nasentropfen, Antihypertonika, Sedativa, Ethanol - Verstärkung zentraldämpfende Wirkung
KI
schwere LI
Blutdruckschwankungen, orthostatische Hypertonie, Dyskinesien, Schwindel, Schlafstörungen, Verwirrtheit
Selegilin
3. Wahl
MAO-B-Inhibitor, wenn Aktivierung der Rezeptoren nicht ausreicht - andere MAO-B-INhibitoren sollten bevorzugt werden wegen den UAW´s
irreversible Hemmung der MAO-B - Abbau zu Amphetaminderivaten
CAVE: Interaktion mit Serotonin
nicht mit SSRI, anderen MAO-I, Triptanen kombinieren - Gefahr eines serotonergen Syndroms
bei Mb. Parkinson + Depression nicht 2 MAO-Hemmer
LI, NI, SS, Stillzeit
UAW:
Mundtrockenheit, Appetitverlust, Schwindel, Schlafstörungen, Verwirrtheit, Angst, Halluzination, Transaminasenanstieg, orthostatische Hypotonie, Herzrythmusstörungen
Pramipexol
(Parkinson) = D2-Agonist
Monotherapie oder als Partner von L-DOPA
bei Tremordominanz
Standard und retardiert
bei Tremordominanz = Pramipexol
für Pramipexol + Cimetidin o Amantadin - Wirkungsverstärkung der Anti-Parkinson-Effekte
Benserazid
(Parkinson)=DDC-Inhibitor
Safinamid
(Parkinson) = MAO-I
Mb. Parkinson-Syndrom mit Fluktuationen unter L-DOPA
MAO-B-Inhibitor, selektive und reversible Hemmung der MAO-B - keine Monotherapie zulgelassen, als Add-on im späteren Krankheitsverlauf
Hemmung der Glutamat-Ausschüttung (Blockade spannungsabhängiger Na-Kanäle) - Reduktion motorischer Fluktuationen
keine strengen Kontraindikation zur Anwendung von SSRI
Somnolenz, Schwindel, Kopfschmerzen, Übelkeit, orthostatische Hypotonie
schwere Leberstörungen, Netzhauterkrankungen
Apomorphin
s.c.
vor L-DOPA einsetzen um sich dessen Wirksamkeit für späteren Krankheitsverlauf aufzuheben
akinetische Krise = Apomorphin (Pat. liegt wach im Bett und kann sich nicht bewegen)
Schalffattacken -nicht dosisabhängig, Beeinträchtigung der Fahrtüchtigkeit
Rotigotin
Monotherapie bei Parkinson-Syndrom und als Kombinationspartner zu L-DOPA
transdermal
bei Schluckstörungen = Rotigotin Pflaster
L-DOPA
(Parkinson) Dopaminagonist
Goldstandard
Dopaminergikum mit der besten Verträglichkeit, beste symptomatische Wirkung (akut)
AS-ähnlich: 30 min vor oder 90 min nach dem Essen nehmen - nach einer Stunde Wirkung,Verwendung von Retardtabletten
periphere UAW´s können mit Domperidon (Antiemetikum, D2-Antagonist kommt nicht durch BHS) behandelt werden - nicht länger als 7d, CAVE QT-Zeitverlängerung
CAVE: früher Therapiebeginn mit L-DOPA = Wirkfluktuationen treten früher und häufiger auf
Dosis:
so niedrig wir möglich, so groß wie nötig
Initial 3 x50 mg, alle 3-7 Tage steigern (Dosis kann über einen großen Bereich gesteigert werden)
verschiedene Galeniken erlauben flexibles Reagieren auf Wirkfluktuationen und individuelle Therapiegestaltung
retardiert zur Nacht
schnellwirksam morgend (bei morgendlichem OFF)
3 AM - normal, retardiert, schnell
Dopaminantagonisten - Neuroleptika, Metoclopramid, Opioide, Methyldopa - wirkungsabschwächung von L-DOPA
unspezifische MAO-I:Tranylcypromin - hypertensive Krise
Antihypertensiva - verstärkte RR-Senkung
eiweißreiche Nahrung - verminderte L-DOPA-Resorption - Einnahme 30 min vor oder 90 min nach Mahlzeit
Übelkeit, Erbrechen bei Aufdosierung
Obstipation, orthostatische Hypertonie = durch Erkrankung und AM mgl.
Halluzinationen/ Psychosen
Tagesmüdigkeit
Impulskontrollstörungen (Zwanghandlungen)
Dyskinesien bei Überdosierung
vermehrtes Schwitzen
Tachyarrhythmien
Probleme der L-DOPA-Therapie
L-DOPA Spätsyndrom (> 4mg/kg): End-of-dose-Akinese, On-Off-Phänomen, Freezing, Peak-Dose-Dyskinesien, Off-Dose-Dyskinesien, Biphasische Dyskinesien
Therapiebeispiel:
3x tägl.: normal steigerung der Einzeldosen auf 200 mg tägl. mgl.
nach 3 Jahren: morgens 1x lösliches L-DOPA, 3 x normales
nach 6 Jahren: kann man mit retard aufstocken
nach 9 Jahren: morgens 2x löslich, 4x tgl.
Bei der schwiergien Situationen enterojejunale Pumpentherapie erwägen.
Domperidon
(Antiemetika) = D2-Antagonist
I: Übelkeit, Erbrechen, Motilitätsstörungen
bevorzugtes Antiemetikum bei Mb. Parkison
peripherer D2-Antagonist - direkte Wirkung am MDT - Motilitiätssteigerung + verminderter Pylorustinus - beschleunigte Magenpassage + erhöhter Tonus des unteren Ösophagussphinkters
Blockade der D2-Rezeptoren im ZNS - antiemetisch durch verminderte D-Wirkung in Area postrema
kaum ZNS-gängig in normaler Dosierung - keum zentrale NW
CAVE bei vorheriger L-DOPA-Gabe wirkt es nur peripher
Schwindel, Müdigkeit
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