1 Nennen Sie die Definition für Simulation!
Die Nachbildung eines dynamischen Prozesses in einem Modell, um zu auf die Wirklichkeit übertragbaren Erkenntnissen zu gelangen.
1 Was sind die Bestandteile eines Ablaufmodells in der Simulation?
Zieldefinition
vollständig, widerspruchsfrei und konkret
Datenerfassung
repräsentativ, exakt und folgen den Prinzipien der Statistik
Modellierung
detailgetreue Abbildung aller relevanten Systemaspekte
Experimente
Gewinnung relevanter und aussagekräftiger Ergebnisdaten
Datenanalyse
Auswahl, Auswertung und Darstellung der Ergebnisdaten Bewertung
Differenzierung der Lösungsalternativen und Erkennen der Zielerreichung Optimierung
unabhängige Optimierungsergebnisse und nachvollziehbare schritte
1 Was ist der Unterschied zwischen deterministischen und stochastischen Simulationsmodellen?
disktet: Folgen fester Schritt-für-Schritt abfolge;
stochhastisch: Lassen Zufallsfehler (Einflüsse) nach Verteilungsmodell (Gauß) zu.
1 Was versteht man unter Validierung?
Die Überprüfen ob berechnete Abläufe mit Realität übereinstimmen.
1 Was ist der Unterschied zwischen kontinuierlichen und diskreten Simulationsmodellen?
kontinuierlich: Werte der Zustandsgröße ändern sich kontinuierlich.
diskret: Werte der Zustandsgröße ändert sich schrittweise zeitdiskret (delta Zeiteinheit) oder ereignisdiskret (mit dem eintreten von Ereignissen)
1 Welche Simulationsmodelle werden in der Regel in Materialflusssimulationen eingesetzt?
Die Materialflusssimulationen sind i.d.R. dynamische, diskrete und stochastische Modelle.
1 Welche Probleme können bei der Ist-Analyse von Simulationsprojekten auftreten?
Eine schlechte Datenqualität.
kann eine neue Datenaufnahme (von Takt-, Störungs-, Rüstzeiten sowie Nacharbeits-/Ausschussanteilen) erforderlich machen.
1 Welche Simulationsebenen gibt es?
- Produktionssystem:
Materialflusssimulation, Layoutplanung
- Zelle / Arbeitssystem:
Arbeitssystemgestaltung, Menschsimulation
- Maschine:
Steuerungssimulation
- Prozess:
NC-Simulation
1 Welcher Zeitaufwand ist für Simulationen erforderlich?
Der Zeitaufwand ist abhängig von:
der Anzahl und Komplexität der Problemfelder
dem Detailierungsgrad des Simulationsmodells
dem Aufwand bei der Datenakquisition (Datengewinnung)
Zieldefinition (5-10%)
Datenerfassung (15-25%)
Modellierung (30-40%)
Experimente, Analyse, Bewertung und Optimie (25-35%)
Dokumentation (5-10%)
1 Welche Risiken birgt der Einsatz von Simulationsprojekten?
Ungenügende Realitätstreue aufgrund wenig repräsentativer Daten
Überschätzung der Simulation als Ersatz für eine gründliche Planung
Zeitaufwand größer Nutzen
1 Was ist der Vorteil des Einsatzes von Simulationen im Bereich der Produktions- und Logistikplanung?
Systemverhalten abbilden/visualisieren
Planungsvarianten vergleichen
Abbildung kritischer Systemzustände (Ausfälle von Linie, Kranker Mitarbeiter)
Zufällige Störeinflüsse berechnen
- Bspw. Toleranzen von Einzelteile im Karosseriebau: - Simulation ob einbau noch klappt: Präventiv
2 Definieren Sie „Digitale Fabrik“!
Der Oberbegriff für ein umfassendes Netzwerk von digitalen Modellen, Methoden und Werkzeugen, die durch ein durchgängiges Datenmodell integriert werden mit dem Ziel der ganzheitlichen Planung, Evaluierung und laufenden Verbesserung aller wesentlichen Strukturen, Prozesse und Ressourcen der realen Fabrik in Verbindung mit dem Produkt.
2 Welche Vorteile sind mit dem Einsatz der Digitalen Fabrik verbunden?
Verringerung der Herstellkosten
Verkürzung der Produktentstehungszeit (Parallelisierung einzelner Phasen auf Basis gemeinsamer digitaler Modelle)
Verbesserung der Qualität (Aufdeckung und Vermeidung von Fehlern vor SOP durch transparente Daten und Simulation)
Verbesserung der Zusammenarbeit (von Entwicklung, Produktion und Zulieferern)
Standardisierung von Prozessabläufen
Reduzierung des Änderungsaufwandes
2 Welche Einführungsbarrieren der Digitalen Fabrik sind vorhanden?
- Vor allem die Kosten für Einführung, Software und Betrieb/Wartung,
- fehlendes Know-how sowie ein
- unklarer Nutzen stehen einer Einführung gegenüber.
2 Beschreiben Sie die Begriffe „DMU“, „Virtuelle Realität“, „Augmented Reality“ und grenzen Sie diese voneinander ab!
Definition „Digital Mock-Up (DMU)“: bezeichnet die 3-dimensionale Abbildung von Produkten und ihrem geometrischen Zusammenhang im Rechner.
Anwendung für den Zusammenbau großer Baugruppen Annäherung der Geometrie über ebene Dreiecksflächen
schnelle Berechnung graphischer Darstellungen
Verarbeitung großer Datenmengen
Definition „Virtual Reality (VR)“: beruht auf der rechnergestützten Erzeugung, Wahrnehmung und Manipulation von 3-dimensionalen virtuellen Umgebungen.
von der Position und Orientierung des Anwenders abhängige 360°-Visualisierung Manipulation von Objekten in allen Raumdimensionen realitätsnahe Interaktion in Echtzeit
Definition „Augmented Reality“ (AR): bedeutet die überlagerte oder erweiterte Realität auf Grundlage der Zusammenführung von Informationen aus der realen Welt und dem Computer
2 Welche Schnittstellen zur „Digitalen Welt“ sind im Einsatz?
Die Ansätze zur aktiven Rückkopplung von Kräften
(Force-Feedback-Systeme), wie z.B. ein kraftsensitiver Joystick.
2 Nennen Sie Einsatzbeispiele von Augmented Reality im Bereich Produktionsplanung!
manuelle Montage-Prozesse unterstützen in und Instandhaltung (z.B. durch Visualisierung von Montage- oder Anlageinformationen)
Layout-Planung
Industrierobotern-Programmierung
2 Was versteht man unter einem Digital Twin?
Definition Digital Twin (digitaler Zwilling): ist die digitale Form eines realen Objekts auf Basis eines 3D-CAD-Modells, dem Funktionen und Prozessparameter zugewiesen sind (Interaktion zwischen realem und digitalem Objekt).
2 Beschreiben Sie den Begriffe „DMU"
- Vereinfachtes geometrisches CAD-Modell.- Kein Volumenkörper. Nur Oberflächen (über Dreiecke angenähert)- Können leicht große Datenmengen verarbeitenDMU ermöglicht es Ingenieuren, komplexe Produkte zu entwerfen und zu konfigurieren und ihre Entwürfe zu validieren, ohne jemals ein physisches Modell bauen zu müssen.
2 Welche Schnittstellen zur VR gibt es?
- Projektionswand- L-Projektor- Cockpit- CAVE- VR Großprojektion- Digitaler Planungstisch- Head-Mounted-Device (HMD)
2 Welche Einsatzmöglichkeiten von VR gibt es?
- Visualisierung von Planungsergebnissen
- Prüfung und Optimierung von Planungsergebnissen
- Viertuelles prototyping
- Mitarbeiterschulung
- Ergonomieplanung
- Arbeitsplatzgestaltung
2 Definieren sie "Digitaler Zwilling"
Eine digitale Abbildung eines spezifischen Produkts/Objekts, das dessen Eigenschaften, Zustände, Verhalten durch Modelle, Daten und Informationen erfasst.Merkmale:
- digitale Form von realem Objekt
- Basierend auf CAD-Datei
- Verfügt über Funktions
- oder Prozessparameter (Material, Dynamik,...)
- Simulationsmodell mit realitätsnaher Darstellung
- Reale Prozess-/Sensordaten können digital dargestellt werden
3 Welche Schritte umfasst den Produkt-Entstehungs-Prozess (CAD,...)
1. CAD: Produktstruktur
2. DMU: Kollisionskontrolle/Baubarkeitsversuche
3. CAE: Simulation von Produkteigenschaften
4. Digitale Fabrik:
- Fertigungsprozesssimulation
- Betriebsmittelsimulation
- Digitale Fabrikplanung
5. Virtueller Kunde
- Digitale Kundenprozesse
- Digitale (De-)Montage
- Reperaturleitfäden
3 Definieren Sie Materialflusssimulation
beinhaltet die herkömmliche Abbildung des Materialflusses, also Rohmaterial, Halbzeuge und fertige Erzeugnisse, wie auch die Abbildung von Aufträgen, Daten, Strategien und Menschen.
3 Welche Anforderungen bestehen an Materialflusssimulationsysteme?
Allgemeine Anforderungen:
leicht erlernbare Bedienung
schnelle Simulation
möglichst wenig Programmierung
projektspezifisch unbegrenzte Erweiterungsfähigkeit
sinnvolle Fehlermeldungen
Spezielle Anforderungen:
Unterstützung bei Vorbereitung und Eingabe der Daten, Modellerstellung sowie Vorbereitung und Durchführung der Experiment
Auswertung der Ergebnisse
3 Nennen Sie Einsatzmöglichkeiten der Simulationstechnik im Bereich Logistik!
Ermittlung der Durchlaufzeiten
Bestimmung der optimalen Steuerstrategie
Bestimmung der Auslastung einzelner Systemelemente
Auffinden von Engpässen
Ermittlung der Systemleistung
Ermittlung des Personalbedarfs eines Systems
Reduzierung von Lagerbeständen
3 Was ist Materialflussssimulation?
Ein Werkzeug, mit dem die Bewegung und Lagerung von Materialien innerhalb eines Systems modelliert und analysiert werden kann.
Fluss von Rohstoffen, Zwischenprodukten und Fertigwaren innerhalb einer Produktionsanlage, einer Lieferkette oder eines anderen industriellen Systems umfassen.
Dies kann den Mit Hilfe der Materialflusssimulation können die Auswirkungen von Änderungen im System, wie z. B. Änderungen der Produktionsraten oder die Einführung neuer Matrialien, auf die Gesamtleistung und Effizienz untersucht werden. Mithilfe dieses Tools können Unternehmen ihren Materialfluss optimieren und ihre Abläufe verbessern.
3 Was ist Materialfluss?
Die Verkettung aller Vorgänge beim Gewinnen, Be- und Verarbeiten sowie bei der Verteilung von Gütern innerhalb festgelegter Bereiche
3 Welche Fragen kann die Materialflusssimulation beantworten?
1. Ressourcen - Wie viele Transportmittel, Mitarbeiter, Pufferplätze?
2. Verkehr- Welche Routen sind sinnvoll, wie hoch ist die Verkehrsbelastung?
3. Steuerung- Wie verhält sich System bei KANBAN, FIFO? Wie ist das Störverhalten?
3 Was sind typische Anwendungsfälle für die Materialflussanalyse?
Bestimmung der:
- Durchlaufzeit
- Auswirkung von Störungen auf System
- opt. Steuerstrategie
- Auslastung einzelner Elemente
- Systemengpässe
- Systemleistung
- Personalbedarfs
- benötigten Lagerbestände
- Puffergröße
- opt. Werkstückträgeranzahl
4 Was sind die Ziele der Fabrikplanung?
Infrastrukturplanung
LogisBkplanung
Lagerplanung
Materialbereitstellungsplanung
Fabrikvisualisierung
4 Wie läuft die Layout-Planung ab?
Aktuell in 2D.
Nur zur Visualisierung werden 3D-Layouts erstellt
4 Welche Ziele werden mit dem Einsatz von Tools der Digitalen Fabrik im Bereich der Fabrikplanung verfolgt?
Die Planung von:
- Layout,
- Infrastruktur,
- Logistik,
- Lager und Materialbereitstellung sowie
- Fabrikvisualisierung
4 Wie läuft der Einsatz von Laserscannern in einer Fabrik ab?
Aufbau des Hallenbezugsystems
Laserscannen der Fabrik
Auswertung der Scanbilder
Übertragung von Scanpunkten in CAD
Modellierung realistischer 3D-Modelle
4 Was sind die Ziele der Arbeitsplatz- und Ergonomieplanung?
Arbeitsplatzgestaltung
Beurteilung von Blickfeld und Greifraum
Algorithmen für optimale Arbeitshöhen
Belastungs- und MTM-Analysen
Einbauuntersuchungen
4 Warum gewinnt das Thema Ergonomieplanung an Bedeutung?
Aufgrund eines steigenden Altersdurchschnitts und einem längeren Arbeitsleben gewinnt das Thema Ergonomieplanung an Bedeutung. Diese wird aber selten durchgeführt, da die Simulation menschlicher Bewegungen hochkomplex und damit zeitaufwendig ist.
4 Nennen Sie die Eingabegeräte zur Menschsimulation!
Computermaus zur Winkeleingabe, „Motion Capturing“, spezielle Eingabegeräte (z.B. menschähnliche Puppe)
4 Was ist „Motion Capturing“ und welchen Nachteil haben Motion Capturing-Systeme?
Definition „Motion Capturing“: bezeichnet die zeitaufwendige Aufnahme und Übertragung von Bewegungen auf ein Modell.
4 Welche Ziele verfolgt die Robotersimulation?
Entwicklung und Lieferung von Werkzeugen und Verfahren zur Planung, Auswahl und Offline Programmierung von Fabrikationsprozessen
Integration in vorhandene Konstruktions- und Fabrikationsumgebungen
Download der erzeugten Programme in die Steuerung der Maschine
Planung, Erstellung und Optimierung von Prozessabläufen
Bereitstellung einer anwenderfreundlichen, interaktiven und umfassenden Arbeitsumgebung
4 Was sind Vorteile der Offline Programmierung?
Anfertigung der Steuerungsprogramme ohne Störung der Produktion
schnelle Programmmodifikation bei Änderung von Aufgabenstellung oder Werkzeug
4 Beschreiben Sie einzelne Funktionen (Kollisionsüberprüfung, Standortoptimierung) der Robotersimulation!
Kollisionsüberprüfung: zur Erkennung von Kollisionen mit Hilfe mathematischer Funktionen, die das Durchdringen von Volumen- bzw. Flächenkörpern berechnen.
Standortoptimierung (CAR Autoplace-Funktion): zur Ermittlung des optimalen Standortes in Bezug auf Raumbedarf, Prozessbedarf und Erreichbarkeit durch Simulationsdurchläufe.
4 Was sind die Vor-/Nachteile von hersteller(un)gebundenen CAR-Systemen?
Hersteller(un)gebundene CAR-Systeme:
± (keine) neue Simulation/CAR-System bei Austausch des Roboters notwendig
± (keine) Umsetzung der Programme in spezifische Programmiersprache des Roboters
4 Was sind Einsatzbereiche einer „Virtuellen Maschine“?
Anwendung für Schulungen, um Bedienung und NC-Programmierung von Werkzeugmaschinen ohne Crash oder Materialverbrauch zu erlernen.
4 Was sind Vorteile einer NC-Simulation?
Visualisierung der späteren Bearbeitungsbahn
Fehlervermeidung bei komplexeren Bearbeitungsfolgen
CNC können vorab getestet werden
Optimierung von Fertigungszeiten
Erhöhung der produktiv nutzbaren Maschinenkapazitäten
4 Welche Eingangsdaten werden für eine NC-Simulation benötigt?
Angaben zu NC-Programm, Maschinenbeschreibung (z.B. Kinematik, Steuerung), Werkstück (z.B. Geometrien), Spannmittel (z.B. Vorrichtung) und Werkzeugen.
4 Wo liegen die Grenzen eines Rechner-/ Simulationseinsatzes?
kein durchgängiges Datenformat (unterschiedliche Formate, Schnittstellen)
fehlende Verknüpfung geometrischer und technologischer Daten
großer Erstellungsaufwand für Simulationen bei komplexen Fertigungslinien
begrenzte Detaillierungsmöglichkeit der Simulation (eingeschränkte Genauigkeit)
Rechnereinsatz vs. Beteiligung der Mitarbeiter
5 Sie wollen die Ausbringung einer Montagelinie simulieren. Welche Daten werden benötigt?
1. Produktions- und Bearbeitungszeit,
2. Störungsgrößen (Verfügbarkeit, MTTR),
3. Pufferkapazitäten
5 Zur Optimierung können Sie in der Simulation mit plant simulation den Experimentverwalter nutzen. Was verändert sich, wenn Sie dabei die Anzahl der Beobachtungen erhöhen?
Erhöhung der Laufzeit
genauere Ergebnisse (leichte Veränderung der Ausbringung)
5 Was heißt MTTR und was bedeutet das?
MTTR (Mean Time To Repair): ist die mittlere Ausfallzeit, d.h. die Zeit zwischen dem Beginn und dem Ende der Störung einer Station.
5 Was sind „Verkettungsverluste“?
- Bezeichnung für die Unterbrechung der Materialversorgung einer Station innerhalb eines Systems durch den Stillstand einer anderen.
- Der Einbau von Puffern kann zur Begrenzung der Verkettungsverluste führen.
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