Was ist das Ertragswertverfahren?
Idee des Vermietens/ Verpachtens
in Anlehnung an das Käuferverhalten beim Kauf eines Renditeobjekts, zum Beispiel eines Mehrfamilienhauses
Bausteine im Ertragswertverfahren?
Allgemeines Ertragswertverfahren
Rohertrag
Durch Vermietung oder Verpachtung lassen sich jährliche Erträge erzielen.
Bewirtschaftungskosten (nicht umlagefähig)
Es fallen laufende Kosten an, die nicht auf den Mieter/Pächter umgelegt werden können. Diese sind vom Rohertrag abzuziehen. Übrig bleibt der Reinertrag
Bodenwert und Bodenwertverzinsung
man kann mit den Geld nichts anderes machen, das Geld ist gebunden
deshlab haben sie keine Verzinsung, deshalb zieht man das im nachhinein ab
dann erhält man den Reinertarg
vorläufigen Ertragswert
Reinertrag + Bodenwer = vorläufiger Ertragswert
Was brauchen wir für Bausteine?
zukünftige Zahlungsflüsse
was fließt rein/ raus?
-> Miete rein (wenn man besitzer ist) instandhaltung fließt raus
Was ist der Barwert?
Die Summe der einzelnen abgezinsten jährlichen Erträge ergibt den Barwert.
Formel: Barwert = jährlicher Ertrag x Barwertfaktor
Reinertrag vs. Rohertrag
Der jährliche Reinertrag ergibt sich aus dem jährlichen Rohertrag abzüglich der Bewirtschaftungskosten .
Der Rohertrag ergibt sich aus den bei ordnungsgemäßer Bewirtschaftung und zulässiger Nutzung marktüblich erzielbaren Erträgen ; hierbei sind die tatsächlichen Erträge zugrunde zu legen, wenn sie marktüblich sind.
Sind die tatsächlichen Erträge (Mieten, Pachten) marktüblich erzielbar?
Woran lässt sich das messen?
Angebotsmieten/Marktbeobachtungen von Markler
Mietspiegel (Wohnen)
eigene Mietdatenbanken
Rohertrag: Ansatz marktüblich erzielbarer Erträge in der Praxis
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Welche Erträge legt der Gutachterausschuss bei der Ableitung der Liegenschaftszinssätze zugrunde?
die tatsächliche gesahlten Mieten
bei Wohnen, soweit sie im Rahmen der ortsübliche Vergleichsmiete/ innerhalb der Spanne des Mietspiegels liegen
bei Gewerbe, soweit sie nicht erkennabr außerhalb der marktüblichen Erträge liegen
-> Ansätze beim Gutachterausschuss erfragen!
Mehr und Mindermieten nicht marktübliche Erträge
Was tun, wenn die tatsächlichen Erträge über oder unter den marktüblich erzielbaren Erträgen liegen?
Ertragswertermittlung zu allgemein Wertverhältnissen erflogt immer mit marktüblich erzielbarem Ertrag (ggf. abweichend von tatsächlicher Miete)
Mindermieten (Underrent)
Mehrmieten (Overrent)
Prüfung der gesetzlichen und vertraglichen Anpassungsmöglichkieten:
In welchen Schritten kann die Miete auf das marktüblich erzielbare Niveau erhöht werden?
in der Regel: Abzug der entgangenen Miete bis zum Erreichen der marktüblich erzielbaren Erträge als besonderes objektspezifisches Grundstücksmerkmal
Theorie: Prüfung, ob die Mehrmiete nachhaltig ist
Praxis: kein Ansatz für Mehrmiete, weil Nachhaltigkeit meist nicht gesichert ist
-> Mieter kündigt wieder, keine Garantie
falls nachhalltig: Mehrmiete als besonderes objektspezifisches Grundstücksmerkmal
Was ist Incentives?
z.b Mietfreie Zeiten ( muss erst mal alles hinrichten bis ich was verkaufen kann, dann kann er früher rein ohne miete zu zahlen)
Mietvertrag und vereinbarte Mietanpassungen
Wieso ist es wichtig den Mietvertrag zu kennen? Welche wesentlichen Angaben kann er enthalten?
(Nettokalt-) Miete und umlagefähige Betriebskosten
im Wohnmietvertrag gilt ein besonderer Mieterschutz
In Gebieten mit angespannten Wohnungsmärkten gilt. ggf. Mietpreisbremse
“ausreichende Versorgung der Bevölkerung mit Mietwohnungen zu angemessenen Bedingungen” -> reduzierte Kappungsgrenze
Gewerbemietvertrag kann die MIete mit oder ohne Umsatzsteuer vereinbart werden
Laufzeit/ Kündigungsbedingungen/ Verlängerungsoptionen
Wertsicherungsklausel, Staffelmiete
Incentives
Regelungen zu Instandhaltung und Schönheitsreparaturen
Zu den Bewirtschaftungskosten gehören
die Verwaltungskosten ,
die Instandhaltungskosten ,
das Mietausfallwagnis und
die Betriebskosten im Sinne des Bürgerlichen Gesetzbuchs.
Was versteht man unter Restnutzungsdauer?
Anzahl der Jahre, in denen eine bauliche Anlage bei ordnungsgemäßer Bewirtschaftung voraussichtlich noch wirtschaftlich genutzt werden kann
= wirtschaftliche Restnutzungsdauer
Restnutzungsdauer = Gesamtnutzungsdauer - Alter
individueller Gegebenheiten des Wertermittlungsobjekts sind zu berücksichtigen!
dazu zählen:
durchgeführte Instandsetzungen oder Modernisierungen wirken verlängern
unterlassene Instandhaltungen wirken verkürzend
wirtschaftliche Nutzbarkeit / Gebäudekonzeption
nach sachverständigem Ermessen zu schätzen
üblich: auf 5 Jahre runden
Wie bestimmt man sie?
Wann ist ein Gebäude nicht mehr nutzbar?
Vielfaches* des Rohertrags (Maklerformel)
= Kaufpreis bzw. Wert der Immobilie / Jahresrohertrag
Bruttoanfangsrendite
= anfänglicher Jahresrohertrag / Kaufpreis bzw. Wert der Immobilie
Nettoanfangsrendite
= (Jahresrohertrag liquiditätswirksame Bewirtschaftungskosten**) / (Kaufpreis + Erwerbsnebenkosten)
Was ist ein Liegenschaftszinssatz?
Was drückt er aus?
werden benötigt:
zur Ermittlung der jährlichen Bodenwertverzinsung
zur Kapitalisierung des jährlichen Reinertrags über die Restnutzungsdauer
ermittelten Kapitalisierungszinssätze
drückt aus wie sich der Immobilienmarkt erwartet
dienen im Ertragswertverfahren der Marktanpassung
berücksichtigen als Modellgröße auch die erwartete Mietpreisentwicklung
bezieht sich immer auf den Boden und Bau und können dür die beiden Teile nicht unterschiedlich angesetzt werden
Liegenschaftszinssätze, Sachwertfaktoren
Liegenschaftszinssätze und Sachwertfaktoren dienen der Berücksichtigung der allgemeinen Wertverhältnisse auf dem jeweiligen Grundstücksmarkt
Liegenschaftszinssätze sind Kapitalisierungszinssätze , mit denen Verkehrswerte von Grundstücken je nach Grundstücksart im Durchschnitt marktüblich verzinst werden. Liegenschaftszinssätze werden nach den Grundsätzen des Ertragswertverfahrens nach den §§ 27 bis 34 auf der Grundlage von geeigneten Kaufpreisen und den ihnen entsprechenden Reinerträgen ermittelt .
Liegenschaftszinssätze erklären
Merke:
Bei höherem Liegenschaftszinssatz sinkt der Ertragswert, bei geringerem Liegenschaftszinssatz steigt er.
Vereinfachtes Ertragswertverfahren
-> egal welches Verfahren, man kommt immer auf den gleichen Wert
-> Durch Vermietung oder Verpachtung lassen sich jährliche Erträge erzielen.
(nicht umlagefähige) Bewirtschaftungskosten
->Es fallen laufende Kosten an, die nicht den Mieter/Pächter umgelegt werden können. Diese sind vom Rohertrag abzuziehen. Übrig bleibt der Reinertrag
abgezinster Bodenwert
-> Das Kapital, das im Boden steckt, ist Teil des Immobilienwerts Es steht jedoch erst nach Ablauf der Restnutzungsdauer für andere Zwecke zur Verfügung. Durch die Inflation/den Kaufkraftschwund wird das im Boden gebundene Kapital am Ende der Restnutzungsdauer weniger wert sein. Der Bodenwert ist deshalb auf den Wertermittlungsstichtag abzuzinsen.
Der jährlicher Reinertrag kann über die Restnutzungsdauer erzielt werden. Sein Barwert ergibt zusammen mit dem abgezinsten Bodenwert den vorläufigen Ertragswert
Welche Ertragsverfahren gibt es?
Periodisches Ertragswertverfahren
……
Verfahren analog dem allgemeinen Ertragswertverfahren, jedoch mit dem Unterschied:
Reinertrag setzt sich aus unterschiedlichen jährlichen Erträgen aus mehreren Perioden innerhalb des Betrachtungszeitraums zusammen. Deren auf den Wertermittlungsstichtag abgezinste Barwerte (Kapitalwerte) werden summiert
Der Restwert des Grundstücks zum Ende des Betrachtungszeitraums wird ebenfalls abgezinst auf den Wertermittlungsstichtag addiert.
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