Fa. Peikko - 1 Frage
Ziegelindustrie - 5 Fragen
Def. Nachhaltigkeit
keine einheitliche Def -> deswegen versch. Ansätze
ist ein Handlungsprinzip zur Ressourcennutzung mit dem Ziel der dauerhaften Bedürfnisbefriedigung, durch die Bewahrung der natürlichen Regenerationsfähigkeit der Ökosysteme gewährleistet werden soll
Brundtland-Bericht (1987)
-> eine Nachhaltige Entwicklung ist eine Entwicklung, die die Bedürfnisse der Gegenwart befriedigt ohne zu riskieren, dass künftige Generationen ihre eigenen Bedürfnisse nicht befriedigen können
Handlungsprinzip in der Forstwirtschaft
vor etwa 300 Jahren nachhaltige Waldbewirtschaftung eingeführt
-> nicht mehr nutzen, als nachwächst
Holzzuwachs 8,5m3 / Jahr / Hektar
Holznutzung 7,2m3 / Jahr / Hektar
Ziele der UN
2016 wurden von der UN 17 globale Ziele für nachhaltige Entwicklung definiert
Lebenszyklen der einzelnen Gebäudeschichten
Einrichtung 1-5 Jahre
Raumaufteilung 3-30 Jahre
TGA 7-15 Jahre
Gebäudehülle 20 Jahre
Tragkonstruktion 30-300 Jahre
Boden - unendlich
Tragwerk - Lebenszyklusdauer
Nutzungsdauer:
50 Jahre als Basis (in Planung)
wirtschaftliche Lebensdauer:
Wohnen 60-100 Jahre
Büro, Schule 50-80 Jahre
Industrie 25-60 Jahre
fuktionale Lebensauer:
tatsächlicher Zeitraum, in dem Tragwerk standsicher (und gebrauchstauglich) ist
Stahlbeton und Holz können aber auch mehrere Jahrhunderte überstehen
Was kommt danach?
Vision:
unendlich langes Leben von Rohstoffen durch ständige Kreislaufwirtschaft im Sinne von urban mining
Produktion -> Konsum -> Entsorgung -> Aufbereitung
Drei Säulen Modell - Nachhaltigkeit
ganzheitlicher Ansatz
Ökobilanz (Life Cycle Assessment)
Analyse der Umwelteinwirkungen von Baumaterialien während gesamter Betriebszeit
Lebenszykluskosten (Life Cycle Cost)
Kostenanalyse des Gebäudes während Lebenszyklus
Drei Säulen aus Ökonomie, Ökologie, Soziales:
erweiteretes Drei Säulen Modell
BNB System sowie DGNB System -> 6 Themenfelder
Ökologische Qualität
Ökonomische Qualität
soziokulturelle und funktionale Qualität
technische Qualität
Prozessqualität
Standortqualität
Flächeneffizienzfaktor
Flächeneffizienz gibt an, welche Flächen innerhalb eines Gebäudes genutzt werden können
Flöcheneffizienzfaktor (in %):
F eff = Nutzfläche NF (m2) / Bruttogrundfläche BGF (m2)
F eff ist immer kleiner 1, sollte aber möglichst dicht an diese rankommen
im Holzbau werden die höchsten Flacheneffizienzen erreicht, da Holzständerwände dünner ausgeführt werden können
Ökologische Qualiät (erweitertes 3 Säulen Modell)
nachhaltige Materialgewinnung
Risiken für lokale Umwelt
Flächenverbauch
Wasserverbrauch (150l / m3 Beton)
Ressourceninanspruchnahme (Sandverknappung)
Treibhauspotenzial
-> in allen Punkten Einfluss durch das Tragwerk, Bauteile oder Bauprodukte
=> Ökobilanz ist ein Werkzeug zur systematischen Bewertung der …
relevanten Umweltwirkungen wie. Treibhauspotenzial
Ressourceninanspruchnahme über Primärenergiebedarf
Ökobilanz und CO2-Bilanz
Ökobilanz:
erlaubt systematische Analyse der potenziellen Umweltwirkungen wie Treibhauspotenziale und der Ressourceninanspruchnahme über den Primärenergiebedarf während gesamten Lebenszyklus
alle Umweltwirkungen betrachten
Klimaerwärmung (GWP)
Ozonschichtabbau (ODP)
Versauerung (AP)
Eutrophierung (Überdüngung) (EP)
CO2 Bilanz:
nur die Umweltwirkung der Klimaerwärmung (GWP)
GWP
ODP
AP
EP
global warming potential
ozone depletion potential
acidification potential
eutrophication potential
CO2 Bilanz - 1.Schritt
Festlegung des Ziels und Untersuchungsrahmens
CO2 Bilanz - 2.Schritt
Sachbilanz
Sammeln aller Daten zu allen Stoff- und Energieströmen
Massenermittlung der Baumaterialien
CO2 Bilanz - 3.Schritt
Wirkungsabschätzung
Festlegung der Umweltwirkung (bspw GWP)
“Ökologischer Einheitspreis”
-> Grundlage: Ökobaudat, Umweltproduktdeklarationen
CO2 Bilanz - 4.Schritt
Auswertung und Interpretation
Bilanzmethode entspricht Kostenermittlung nach DIN 276
CO2 Bilanz ist nie 1:1 Abbild der Realität
einheitliche Systematik ist ein gutes Werkzeug zur Optimierung und Vergleichbarkeit
ÖKOBAUDAT
Baustoffdatenbank mit vereinheitlichter Datenbasis
+ freie Verfügbarkeit
+ riesige Auswahl
- Daten meist mit Sicherheitsaufschlag von bis 30%
- ohne herstellerspezifische Besonderheiten bei Bauprodukten
Umweltproduktdeklaration
= EPD (= environmental product declaration)
Kennwerte des Herstellers von Bauprodukten von Experten erstellt, von unabhängiger Seite verifiziert
+ exakte produktspezifische Kennwerte, umfassende Produktinfos
+ direkte Produktvergleiche möglich
- hoher Aufwand für Hersteller und Verbände für Erstellung
- noch nicht flächendeckend für alle Produkte
technische Qualität (erweitertes 3 Säulen Modell)
Wärmedämmqualität ≠ Schalldämmqualität
Vorteile von massiven gegenüber leichten Bauweisen
Wärmeschutz
sommerlichen WS
-> hängt von speicherfähiger Masse ab (Bauweise)
-> Vorteile Massivbau
winterlichen WS
-> meist sehr ähnlich aufgrund GEG; weniger durch die Bauweise beinflusst
Fazit
nachhaltiges Bauen und Nachhaltigkeit
Ressourceneffizienz
natürliche Ressourcen
Naturgüter, d.h. Bestandteile der Natur, die einen ökonomischen Nutzen haben
werden durch Konsumverhalten verbaucht -> Ressourcenverbrauch
bilden energetische und materielle Grundlage unseres Lebensstandards
Maßnahmen zur Ressourcenschonung
Reduktion des Primärenergiebedarfs bei Gebäudeherstellung und -betrieb
Reduktion der Flächeninanspruchnahme
Wiederverwendung des Bestandstragwerks oder der vorhandenen Bausubstanz (Bauen im Bestand oder aufstocken)
Wiederverwendung von Bauteilen oder Bauprodukten
Weiterverwertung -> Recycling von Baumaterialien
Ressourceneffizienz - Definition
ist das Verhältnis eines bestimmten Nutzens zu dem dafür notwendigen Einsatz an natürlichen Ressourcen
ist umso höher, je geringer der nötige Verbrauch oder je höher der Nutzen ist
kann entlang des Lebenszyklus mit Hilfe geeigneter Maßnahmen verbessert werden
kann im Bauwesen durch enormen Ressourceneinsatz bei Tragwerken verbessert werden
Ressourceneffizienz = Nutzen / Aufwand
Ressourceneffizenz - Kriterien
Rohstoffart
Primärenergiebedarf
CO2 Emissionen
Entsorgung
Leitstrategie für nachhaltige Entwicklung
Suffizienz
-> Verringerung von Produktion und Konsum durch Verhaltensänderung zu Verzicht und Selbstbegrenzung (Ressourcenschonung)
Effizienz
-> Maximierung der ressourceneffizienz (maximaler Nutzen bei minimalem Aufwand)
Konsistenz
-> naturverträgliche Stoffkreisläufe, Wiederverwendung, Weiterverwertung (Recycling), Müllvermeidung
Reduce
Reuse
Recycle
Umweltverschmutzer Bauwesen
Baubranche größter Umweltverschmutzer der Welt
50% globaler CO2 Ausstoß
40% globaler Energieverbrauch
50% globaler Ressourcenverbauch
50-60% globales Abfallaufkommen
-> grob 50% der Weltweiten Umweltverschmutzung
-> starke Hebelwirkung des Bausektors zur Lösung der Klimafrage
! -> nur 1% Wiederverwendung
Sektoren Klimaschutzgesetz (KSG)
Gebäude
Energie
Industrie
Verkehr
Abfall
Landnutzung & Forstwirtschaft
Landwirtschaft
Sektor Gebäude (KSG)
global 38% der CO2 Emissionen
28% auf den Betrieb der Gebäude
10% auf Bau und Herstellung
Fazit:
Infolge zunehmender Energieeffizienz und Nutzung erneuerbarer Energien nehmen die betriebsbedingten Emissionen ab
Anteil an konstruktionsbedingter Emissionen nimmt weiter zu
Wahl von Materialien mit geringem Treibhauspotenzial und hohe Materialeffizenz gewinnen an Bedeutung
Energieverbrauch von Gebäuden im Betrieb
Energieeinspargesetz 1976, Wärmeschutzverordnung 1977, EnEV 2002, GEG 2020
-> Primärenergiebedarf zwischen 1990 und 2018 um 28% reduziert
-> da aber Wohnfläche / Person um 36% gestiegen ist, wurde Energieverbrauch um nur 2,6% gesenkt
Pariser Klimaabkommen will ab 2050 nurnoch emissionsneutrale Energieträger und somit die Emissionen quasi auf 0 minimieren
Energieverbrauch während Lebenszyklus eines Gebäudes
Primärenergieverbrauch
55% Herstellung und Errichtung
40% Nutzung
5% Abbruch und Verwertung
betriebsbedingter Energieverbrauch
78% Heizung
8% Beleuchtung
1% Kühlung
Graue Energie und Emissionen für Herstellung
Graue Energie:
eines Produktes -> für Herstellung, Transport, Lagerung und Entsorgung
eines Gebäudes -> für Gebäude und Baustoffe
Graue Emissionen:
eines Gebäudes -> CO2 Emissoinen für Gebäude und Baustoffe
bei Erstellung -> 56% graue Energie bei Rohbau / Tragwerk; 14% bei Fassade
gesamt in D 414 Mio tonnen
-> 55% auf Bau -> 230 Mio tonnen
Perspektivische Leitlinie:
Tripple Zero Prinzip
zero fossile-based energy
zero emissions
zero waste
Pariser Klimaabkommen
im Jahr 2015
195 Staaten
2 Grad Ziel Erderwärmung
möglichst sogar 1,5 Grad
-> Pariser Klimaziele sind politische Ziele
aber es zählt jedes Zehntelgrad
-> mit heutigen Maßnahmen steigt Erwärmung bis Ende des Jahrhunderts auf 3 Grad
European Green Deal 2019
Europas Klimaneutralität bis 2050
bis 2030 Reduzierung der Treibhausgasemissionen um 50% gegenüber 1990
Maßnahmen (bezogen auf Gebäude und Tragwerk)
Übergang zu kreislauforientierter Wirtschaft
Verringerung Abhängigkeiten von Primärrohstoffen
Förderung Binnenmarkt für max Wiederverwertung
Entkopplung Wirtschaftswachstum von Ressourcennutzung
Verringerung von Abfällen
Renovierungswelle bezüglich Gebäude
von Energieeffizienz hin zu Materialeffizienz
Langlebigkeit und Anpassungsfähigkeit von Gebäuden
digitale Gebäudelogbücher
Integration Ökobilanz in öffentlicher Vergabe
EU Taxonomie Verordnung
EU-weites Klassifizierungssystem für die Bewertung ökologischer Nachhaltigkeit von wirtschaftlichen Aktivitäten
Ökonomische Ziele:
Begünstigung der Finanzierung klima- und umweltfreundlichen Wirtschaftens
Transparenz, Wettbewerbsgleichheit und Rechtssicherheit für alle In EU tätigen Unternehmen
Prinzip: Unternehmen muss
zu einem der sechs ökologischen Ziele beitragen
andere Ziele nicht nachhaltig beeinflussen
soziale Mindeststandards einhalten
Ökologische Ziele:
CO2 Minderung
Anpassung an Klimawandel
Übergang zur Kreislaufwirtschaft
Vermeidung und Kontrolle Umweltverschmutzung
Nachhaltige Nutzung und Schutz von Wasser- und Meeresressourcen
Schutz und Wiederherstellung der biologischen Vielfalt und der Ökosysteme
Leitidee:
CO2 Emissionen vermeiden, reduzieren, kompensieren
so viele Emissionen wie mögliche vermeiden
Emissionen, die nicht vermieden werden können, reduzieren
Emissionen, die weder vermieden noch reduziert werden können, kompensieren
Bei Gebäuden:
Kontigentierung und Nachweißpflicht der CO2 Emissionen während Lebenszyklus
Vorhandene Bausubstanz
28 Milliarden Tonnen Baumaterial in Tragwerken
337 t / Einwohner in D -> 140m3 / Einwohner
Umgang mit Bestandsbau
Wiederverwendung
Weiterverwertung
Abbruch
Abbruch perspektivisch vermeiden durch:
Umbau und Rückbaufreundliche Planung
Recyclinggerechtes Konstruieren (Kreislauffähigkeit)
längere planmäßige Nutzungsdauern
Gründe gegen Wiederverwendung der Bausubstanz
Materialschäden
zu kleine Raum / Geschosshöhen
zu starre Grundrisse
zu große Defizite im Brand und Schallschutz
Bauteiloptimierung - Status
Material und Konstruktionswahl -> großer Einfluss auf Decken
Decken im Geschossbau bei 35-50% der CO2 Emissionen des Baus
Stahlbetonflachdecke die meistverwendete Decke, obwohl nicht materialoptimiert
Einfluss der Wände und Fundamente mit 15-25% relativ groß
Bauteiloptimierung
Ansätze Optimierung Deckenkonstruktionen
Gewichtsoptimierte Hohlkörperflachdecken
Wärmedämmender Infraleichtbeton
Gradientenbeton (an Deckenauslastung angepasste Verteilung der Hohlräume)
Carbonbeton (hochfeste Carbonbewehrung)
Holz- oder Holz-Beton-Verbunddecken
Ansätze Optimierung Wandkonstruktionen
Verzicht auf Untergeschosse
Optimierte Dimensionierung weniger belasteter Wände (bspw. Mauerwerk statt Stahlbeton)
nichtragende Wände aus biobasierten Materialien (Holz, Lehm, Hanfkalk)
Materialwechsel von unten nach oben bspw:
Stahlbeton -> Holzhybrid -> Holz
Ansätze Optimierung Gründungen
adäquate Bodenerkundungsmaßnahmen erlauben exakte Bodenkennwerte für optimierte Dimesionierung der Gründung
Variantenvergleich von verschiedenen Gründungskonzepten
Materialoptimierung von Holz
wachsendes Holz bindet Kohlenstoff
bei Verwendung stellt Holz Kohlenstoffspeicher dar
an Ende des Lebenszyklus (nach Verbrennung oder Zersetzung) emittiert das Kohlenstoff wieder
-> CO2 Bilanz des Baumes über den gesamten Lebenszyklus am Ende wieder bei 0!
Materialoptimierung von Holz - Zukunft
nachhaltige Forstwirtschaft
Biodiversität bei Wiederaufforstung
regionale Herkunft mit geringen Transportwegen
Kaskadennutzung -> stoffliche Verwertung in ein anderes Produkt (siehe Schaubild)
CO2 Sequestrierung -> mehr Holzgebäude lagern mehr CO2 ein
Wiederverwendung und Weiterverwertung
Verarbeitungsart des Holzes
Holzkaskade:
Materialoptimierung Beton
weltweit meistverbrauchter Baustoff wegen Dauerhaftigkeit, Formbarkeit, Tragfähigkeit
CO2 Emissionen bei Zementherstellung Hauptursache für schlechte Bilanz (94%!)
Gesteinskörnungen mit 10% Einfluss auf Bilanz eher geringe Auswirkungen auf CO2
Emissionen entstehen zu 1/3 energiebedingt und zu 2/3 prozessbedingt
Materialoptimierung Beton - Zukunft
Optimierung der Anlagentechnik (Drehrohröfen, Filter, Verstromung von Abgaswärme
Einsatz regenerativer Energien
Einsatz von Sekundärbrennstoffen zur Brennstoffsubsituition (Siedlungsabfälle, Gelbe Tonne Abfall)
CO2 Abscheidung und -Speicherung
-> Carbon Dioxide capture and storage
-> abscheiden und speichern in unterirdischen Lagerstätten, wie erschöpfte Gas ider Ölfelder
CO2 Abscheidund und -Nutzung
-> Carbon Dioxide Capture and Utilization
-> für die Herstellung synthetischer Kraftstoff nutzbar
Sammelbegriff beider Verfahren -> Carbon Capture Technology
flankierende Projektentscheidungen
Minimierung von (Schwer-) Transportwegen zwischen Herstellungs-, Verarbietungs-, Einbau- und Abbruchort
Verringerung Zementnachfrage
durch Bauteiloptimierung (Bemessung)
durch Materialoptimierung (CEM III)
Ressourcenschonung und Kreislaufwirtschaft mit RC Beton und rezyklierter Gesteinskörnung
Materialoptimierung
betontechnologische Maßnahmen
Brauchwasser statt Frischwasser
Reduzierung Klinkergehalt durch Teilsubstitution mit Hüttensand, Flugasche, Kalkstein, …
Reduzierung Zementgehalt im Beton
Alternative Zemente als Bindemittel
Reduzierung natürlicher Gesteinskörnung durch Rezyklate
Rezyklierte Gesteinskörnungen
aufbereiteter Bauschutt mit primär Beton, aber auch Mauersteine, sodass Mischgranulat entsteht
Einsatz als Sekundärrohstoff, sodass Recyclingbeton (RC Beton) oder auch ressourcenschonender Beton (R Beton) entsteht
Substituition der Gesteinskörnungen ab 2mm (bisher kein RC Sand zugelassen)
bis 45% druch Rezyklate ersetzbar -> Vision 100%
Senkung des Klinkergehaltes in Zement
Hüttensand
Flugasche
Kalkstein
neue Zemente aus kalzinierten Tonen, Geopolymeren, Magnesia- und Phospahtbindern sind in Entwicklung
Materialoptimierung Bewehrungsstahl
bei Herstellung rund 1/3 der CO2 Emissionen
Emissionen zu 2/3 energiebedingt und zu 1/3 prozessbedingt
perspektiven durch erneuerbare Energien in der Produktion (Grüner Strom, grüner Wasserstoff)
Stahl ohne Qualitätsverluste unendlich oft recycelbar
Betonstahl kann aus bis zu 100% Sekundärstahl aus Schrott eingeschmolzen werden
wenn genug Stahl im Umlauf, dann kann Kreislauf geschlossen werden und Stahlbedarf mit Stahlrückbau gedeckt werden
-> Somit Material der Zukunft
Deutschland Baustahl
Baustahl aktuell aus 74% Sekundärstahl
Bei Walzenträgern bis zu 100%
Nach Rückbau:
88% Recycling -> stoffliche Weiterverwertung
11% Wiederverwendung -> Einbau in gleicher Form
1% Deponie
grüner Baustahl
regenerative Energien
maximaler Einsatz von Sekundärstahl
Transformationsstufe 1:
Erdgas-basierte Direktreduktion im Elektrostahlwerk
50% Reduktion der CO2 Emissionen
Transformationsstufe 2:
Wasserstoff-basierte Direktreduktion im Elektrostahlwerk
95% Reduktion der CO2 Emissionen im Vergleich zur Hochofenroute (kohlebasiert)
klimafreundlicher Rohstahl ist derzeit etwa 10 bis 50 % teurer
Klimaoptimierte Tragwerksplanung
fünf konkrete Handlungsfelder bezüglich Konstruktion:
hohe Flächensuffizienz
kreislauffähige Konstruktion
flexible Nutzung
geringer Materialverbrauch
Niedriger CO2 Fußabdruck der Materialien
Klimaoptimierte Planung
Handlunsgfelder für den Betrieb von Gebäuden
Kontext
Gebäudeenergie
Nutzerenergie
Versorgungssysteme
erneuerbare Energie
Tragwerkoptimierungskonzepte
-> schlankere Bemessung
-> bringt weniger Flexibilität, aber die ist nicht immer nötig -> Einsparpotenzial!
möglichst direkter vertikaler Kraftfluss
geradliniger vertikal Lastabtrag
möglichst direkter horizontaler Kraftfluss mit effektiv positionnierten Aussteifungselementen
kleinere Spannweiten
hohe Ausnutzungsgrade
materialgerechtes Konstruieren
Diskussion und Präzisierung von Lastannahmen
Maßstabseffekt:
bei doppelter Spannweite -> doppelter Materialverbauch
-> doppelte CO2 Bilanz
Nachhaltigkeit einer Baustelle
Baustellenorganisation
Ressourcenschutz
Gesundheit und Soziales
Kommunikation mit lokaler Öffentlichkeit
Qualität der Bauausführung
Im Sinne von Lean Construction Management -> Minimierung von Verschwendungen
Klimaoptimierte Fassadenplanung
Fassade hat zwei Funktionen
tragende Funktion durch Konstruktion aus Profilen, Verglasung und Dichtungen
bauphysikalische Funktion als thermische Gebäudehülle
hoher Primärenergieverbrauch bei Herstellung von Aluminium, Stahl, Glas und Kunststoffen
CO2 Bilanz bei 3fach WSV schlechter als bei 2fach WSV, aber durch die bessere Isolation auch weniger Emissionen im Betrieb
Linearwirtschaft
Prinzip von Entnehmen, Produzieren, Verwenden und Wegwerfen
enormer Ressourcenverbrauch
Konsum mit einmaliger Nutzung von Gütern, die zu Abfall werden
Kreislaufwirtschaft Stufe 1
Kreislaufwirtschaft Stufe 2
Kreislaufwirtschaft Stufe 3
Abfallhierarchie
Kreislaufwirtschaftsgesetz (KrWG)
Förderung Kreislaufwirtschaft
Ressourcenschonung
Abfallvermeidung
biologischer und technischer Kreislauf
Hierarchische Prinzipien Bauwesen
Reduzierung des Materialverbrauchs
Minimierung verwendeter Mengen
Minimierung weiterer Ressourcen (Land, Wasser, Energie)
Bezug von Ressourcen aus ökologischen und sozial verantwortungsvollen Quellen
Design zur Abfallvermeidung
Langlebigkeit
Adaptivität und Flexibilität
Werthaltigkeit
Umnutzung
Stoffliche Verwertung
Reduktion von Baustellenabfällen, Abbruch, Aushub
Nachhaltiges Abfallmanagement
Abbruch und Rückbau
Aushub
Baustellenbetrieb
Gebäudebetrieb
Gründe für schwierige Umsetung des zirkulären Bauens
keine Serienfertigung, d.h. individuelle Planung und Fertigung
sehr heterogene und komplizierte Bauherrenstrukturen
spätere Nutzer in Planungsphase oft unbeteiligt
lange Lebensdauer von Bauwerken
-> Standards entwickeln für Wiederverwendbarkeit (bspw. gleiche Stützenhöhen/Stützweiten)
Ansätze für zukünftige Umsetzung des zirkulären Bauens
flexible Baustruktur mit nutzungsneutraler Konstruktion
Modularität und serielle Formate
lösbare Verbindungstechnik
Materialvielfalt hinsichtlich Sortenreinheit, Schadstofffreiheit, Verwendung als Sekundärrohstoff
digitaler Gebäuderessourcenpass
Wertsteigerung durch Besitz von Rohbaukomponenten im Sinne von Urban Mining
Urban Mining
Städtischer Bergbau
-> Bauwerke der Stadt als riesige Rohstoffmiene und anthropogenes (alles durch Menschen verursachte) Materiallager
wichtiges Element der Kreislaufwirtschaft
führt zu Reduktion des Verbrauchs an Primärrohstoffen
betrachtet langlebige Güter
umfasst auch die Untersuchung des Bestandes, um Prognose zukünftiger Stoffströme führen zu können
Modulares und zirkuläres Bausystem mit lösbaren Verbindungen der Fa. Peikko
Prinzip lösbare Schraube
-> Methode aus Stahlbau in Massivbau übernehmen
Last changed2 years ago