Was sind die 7 Grundsätze des Softwaretestens?
1: Vollständiges Testen ist (i.d.R.) nicht möglich
2: Testen zeigt die Anwesenheit von Fehlerzuständen
3: Mit dem Testen frühzeitig beginnen
4: Fehler treten oft gehäuft auf
5: Wiederholungen haben keine Wirksamkeit
6: Tests sind abhängig vom jeweiligen Umfeld
7: Trugschluss: Keine Fehler gefunden → brauchbares System
1. Vollständiges Testen ist (i.d.R.) nicht möglich
Hierzu müssten alle denkbaren Konstellationen und Kombinationen möglicher Situationen und Rahmenbedingungen getestet werden. Dies wäre weder zeitlich noch finanziell machbar → Es wird immer nur ein Teil der denkbaren Testfälle berücksichtigt.
2. Testen zeigt die Anwesenheit von Fehlerzuständen
Abweichungen während des Testens zeigen Fehlerwirkungen an, die von Fehlerzuständen verursacht werden.
Erfolgreiche Tests beweisen nicht die Abwesenheit von Fehlerzuständen oder gar Fehlerfreiheit (vgl. Grundsatz 7)
Fehler können z.B. maskiert sein
3. Mit dem Testen frühzeitig beginnen
Die frühe Fehlerbehebung ist deutlich günstiger als die späte.
Ideal: Fehlerbehebung vor Fehlerhandlung
„10er-Regel“
4. Fehler treten oft gehäuft auf
Oft sind wenige Module für viele Fehlerzustände und -wirkungen verantwortlich
5. Wiederholungen haben keine Wirksamkeit
Tests bei unverändertem Testobjekt (identische Version, identische Umgebung etc.) versprechen meist keinen zusätzlichen Erkenntnisgewinn.
Ggf. kann sich eine Testautomatisierung lohnen.
6. Tests sind abhängig vom jeweiligen Umfeld
Einsatzgebiet und -risiken beeinflussen, wie ähnlich Test- und Produktivumgebung sein sollten.
Je stärker die Testumgebung von der Produktivumgebung abweicht, desto geringer ist die Aussagekraft der Testergebnisse.
Selbst in produktionsnahen Umgebungen kann sich eine Software anders verhalten als in einem Produktivsystem.
7. Trugschluss: Keine Fehler gefunden → brauchbares System
Die wichtigsten Fehler sollen durch Testen gefunden werden, alle zu finden ist utopisch.
Vorstellungen und Erwartungen der Nutzer können trotzdem vom (spezifizierten) Leistungsumfang abweichen → frühzeitige Einbindung der Nutzer erforderlich.
Qualität muss hineinspezifiziert werden, nicht hineingetestet.
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