Palli medizinischer Dienst
Für wen?
o Patienten außerhalb einer Palliativstation (auch Intensivstation!) mit fortgeschrittener, nicht
heilbarer Erkrankung
o Komplexe Symptomatik (Schmerzen, Dyspnoe, Ernährung etc.)
o Niedriger Funktionsstatus, rascher Wechsel der Krankheitsphasen
o Psychische Belastung (durch Symptome, unheilbare Erkrankung usw.)
o Belastung der Angehörigen
o Schwierige soziale Situation / unklares Anschlusskonzept
- Wann?
o Bereits ab dem Zeitpunkt der Diagnose einer fortgeschrittenen lebenslimitierenden
Erkrankung („early integration“)
SPIKES-Modell
„Setting up the interview“: Befunde, Raum, Telefon, Angehörige, zeitlicher Rahmen
perception“: Kenntnisstand der Patienten erfragen
invitation“: Information vom Patienten erwünscht? Welcher Umfang?
Knowledge and information: Wissensvermittlung
empathy“: Zeit geben, „NURSE“-Modell
- „Strategy and Summary“: Planung, Zusammenfassung
NURSE-Modell
Naming: Identifikation der Emotion, Benennung als Vorschlag
- Understanding: Vermittlung von Verständnis für das Gefühl
- Respect: Vermittlung von Angemessenheit einer emotionalen Reaktion
- Support: Eruierung der Ressourcen von Patienten, Angebot von Unterstützung
- Explore: Fragen nach genauerer Schilderung
- Warten, Pausen zulassen und ertragen
Delir ICD 10
Bewusstseinstörung (qualitativ oder quantitativ)
Kognitionsstörung
Tag Nacht
Psychomotische Störung
Plötzlicher Beginn
Körperlich Erklärbar
Welche Medis bei Delir aufpassen
Anticholinergika
Serotenerge
Opioide
Benzos
Antibiotika
Suchtmedis
Pharmakologische Therapie des Delirs
Haloperidol (2-10mg/d)
• Mittel der ersten Wahl
• P.o. oder i.m.
• Alle 4-6 Stunden
Quetiapin (25-50 mg/d)
• 1. Wahl bei M. Parkinson
Midazolam (5-20 mg/d)
• i.v./s.c. alle 4-6 Stunden
Lorazepam (1-4 mg/d)
• P.o. alle 6 Stunden
Indikationen zur spezialisierten ambulanten Palliativversorgung (SAPV
Voraussetzung: Hohe Symptomlast (Schmerzen, Übelkeit, Luftnot, Angst, Wunden, etc.)
PLUS:
• Lebensbegrenzende Erkrankung
• Verzicht des Patenten/ der Patientin auf intensivmedizinische Behandlung und Maßnahmen der
Wiederbelebung
• Ein versorgendes Umfeld (Familie, Zugehörige)
• Kooperation mit ambulanten Pflegediensten und anderen Gesundheitsdienstleitern
Mittel der 1. Wahl bei kausal nicht behandelbarer Dyspnoe, auch in Terminalphase
Morphin
Nausea Medis
Glucocorticoide
Domperidon/Metoclopramid
Dimenhydrinat,
Ondansetron, Granisetron
Schmerztherapie mit Transdermale therapeutische Systeme (TTS
belastende Anwendung, lange Wirkdauer der Pflaster (48 bis 72h), Cave: nur Behandlung stabilen
TGT im Sterbeprozess
Erleichtert das Loslassen, lindert Anspannung und präfinale Unruhe, wirkt beruhigend
Beeinflusst die emotional-energetische Atmosphäre
Ermöglicht non-verbale Kommunikation
Friedvoller Abschied
Modell der Medizinische Ethik von Tom L.Beauchamp / James T.Childress besteht aus 4 Prinzipien
Fürsorge
Autonomie
Gerechtigkeit
Nichtschaden
Indirekte Sterbehilfe
Maßnahmen , die bei Sterbenden oder Schwerstkranken , Symptome wie Schmerz , Übelkeit , Atemnot oder Angst teilweise oder vollständig ausschalten und dabei ggf. und unbeabsichtigter Weise lebensverkürzend wirken
Rolle der/s PsychoonkologIn
▪ aktiveres und direktiveres Vorgehen
▪ stärkere Fokussierung auf das „Hier und Jetzt“
▪ aktive Rolle bei der Kontaktaufrechterhaltung
▪ Strukturierung besonders wichtig bei Krisenintervention (Halt geben und
stützen)
▪ Perspektiven aufzeigen
▪ Hoffnungsrückgewinnung anregen
Palliation
weitestmögliche Wiederherstellung , Verbesserung oder der Erhalt der
Lebensqualität
▪ Verleugnung und Verdrängung sind aktive Abwehrleistungen
• schützen vor psychischer Dekompensation
• sind häufige und notwendige Bewältigungsstrategien
• oft nur phasenweise
• sollten nicht konfrontativ angegangen oder „durchbrochen“ werden!
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