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Lektion 1

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by Sebastian M.

Beschreibe die Signalentdeckungstheorie:

Die Signalentdeckungstheorie postuliert, dass Untersuchungspersonen ein zusätzliches Kriterium für die Entscheidung benutzen, ob Reize wahrgenommen werden oder nicht. Übersteigt die subjektive Empfindungsstärke ein selbst gesetztes Kriterium, gibt die Untersuchungsperson an, dass ein Reiz von ihr wahrgenommen wurde, sowie umgekehrt.

Kriterien sind subjektiv und vielfältig und stammen meist aus dem äußeren Kontext eines Experiments.

Die Signalentdeckungstheorie (Signal Detection Theory, SDT) beschreibt die Entscheidungsprozesse, die Individuen verwenden, um zwischen dem Vorhandensein und dem Nichtvorhandensein eines Reizes in einer Umgebung zu unterscheiden. Hier sind einige wichtige Punkte, die helfen, die Theorie zu verstehen:

1. Sensitivität (d’): Dies ist ein Maß für die Fähigkeit einer Person, zwischen Reizen (Signalen) und Nicht-Reizen (Rauschen) zu unterscheiden. Eine hohe Sensitivität bedeutet, dass die Person gut in der Lage ist, Signale von Hintergrundrauschen zu trennen.

2. Kriterium (β): Dies ist der Schwellenwert, den eine Person setzt, um zu entscheiden, ob ein Reiz wahrgenommen wurde oder nicht. Dieses Kriterium ist subjektiv und kann durch verschiedene Faktoren beeinflusst werden, wie z.B. die Konsequenzen einer falschen Entscheidung oder die Häufigkeit, mit der ein Signal erwartet wird.

3. Treffer, Fehlalarme, Verpasser und korrekte Ablehnungen:

• Treffer (Hits): Der Reiz ist vorhanden und wird korrekt erkannt.

• Fehlalarme (False Alarms): Der Reiz ist nicht vorhanden, wird aber fälschlicherweise als vorhanden wahrgenommen.

• Verpasser (Misses): Der Reiz ist vorhanden, wird aber nicht erkannt.

• Korrekte Ablehnungen (Correct Rejections): Der Reiz ist nicht vorhanden und wird korrekt als nicht vorhanden erkannt.

4. Empfindungsstärke: Dies bezieht sich auf die wahrgenommene Intensität des Reizes. Wenn diese Empfindungsstärke über ein selbst gesetztes Kriterium hinausgeht, entscheidet die Person, dass ein Reiz vorhanden ist.

Die SDT hilft, die Entscheidungsfindung in Situationen zu erklären, in denen es Unsicherheit gibt, und betont, dass diese Entscheidungen nicht nur von der physikalischen Intensität des Reizes, sondern auch von der Einstellung und den Erwartungen der Person abhängen. Experimentelle Bedingungen und der äußere Kontext eines Experiments können ebenfalls das gesetzte Kriterium beeinflussen.

Beispiele für äußere Kontextfaktoren sind:

• Belohnung und Bestrafung: Wenn Treffer belohnt und Fehlalarme bestraft werden, könnte eine Person ihr Kriterium anpassen, um weniger Fehlalarme zu machen.

• Erwartete Häufigkeit des Signals: Wenn das Signal selten ist, könnte das Kriterium höher gesetzt werden, um Fehlalarme zu vermeiden.

Durch die Analyse von Sensitivität und Entscheidungsverhalten hilft die SDT, die zugrundeliegenden Mechanismen der Reizwahrnehmung und Entscheidungsprozesse in unsicheren Situationen zu verstehen.

Beschreibe 5 psychologische Organisationsprinzipien der Figur-Grund-Unterscheidung:


Kontur, Ähnlichkeit, Kontinuität, Gruppierung, Kohärenz.



• Kontur: Figuren aus Flächen sind begrenzt. Sie werden in der Wahrnehmung umran-

det, auch wenn die Figur unvollständig oder nur eine Skizze ist, wie z. B. die Katze

(C1).

• Ähnlichkeit: Geometrische Muster werden in der Wahrnehmung nach ähnlichen

Bedeutungen gruppiert und zusammengefasst. Obwohl die Figuren in C2 den glei-

chen waagerechten und senkrechten Abstand haben, werden sie von Betrachtern zu

Streifen von Kreisen und Kreuzen zusammengefasst.

• Kontinuität: In C3 überlagern sich zwei von links nach rechts kontinuierlich verlau-

fende Figuren. Wie in einer Kippfigur können beide als Vorder- oder Hintergrund

gesehen werden. Auf den ersten Blick liegt die Wellenform auf den Säulen. Die wel-

lenförmige Linie könnte aber als Tal im Hintergrund zwischen Berggipfeln wahrge-

nommen werden.

• Gruppierung: C4 zeigt oben wahllos gezeichnete Kreise, die von Betrachtern öfter als

Gruppe zu einer Drachenform gruppiert werden. Ähnlich werden im unteren Bereich

jeweils vier Kreise als ein Quadrat (Gruppe) wahrgenommen.

• Kohärenz: C5 zeigt drei verschiedene Beispiele der Kohärenz als synthetisches (ver-

dichtendes) Organisationsprinzip der visuellen Wahrnehmung. In a links werden die

beiden Figuren als überdeckt wahrgenommen, obwohl das Bild als zwei Figuren mit

einem Zwischenraum gedeutet werden könnte (a rechts). In b ist das Motorrad in

beiden Fällen gleich groß, wirkt aber unten durch die größere Person kleiner. In c

wird das grüne Quadrat auf den ersten Blick als Anker für die aufrechte Ellipse gese-

hen. Es kann aber auch als Teil der gestrichelten Ellipse gesehen werden und „liegt“

dann am Boden.

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Sebastian M.

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