Patronierte Munition

Patrone = Geschoss, Treibladungspulver, Anzünder, Hülse

Nitrocellulose, bzw. “Poudre B”

Aufgaben:

• Schutz des Innenlebens vor mechanischen und Umwelteinflüssen

• Konstante Anfangsbedingungen

• Abfederung / Bremsung des Verschlusses

• Wärmeabfuhr

• Entfernung von Rückständen

Nachteile:

• Extra Masse und Volumenbedarf

• Rest-Gas in der Hülse (Giftig, Brandgefahr)

• Leergut (Transport, Entsorgung)

Zylinder:

Flasche:

Kegelstumpf:

Patronenlänge und Patronenmasse steigen im Wesentlichen proportional zum Kaliber, abgesehen von wenigen Ausreißern (Teleskopierte Munition).

Wuchtmunition nutzt kinetische Energie, um ein ziel zu durchschlagen.

Nach dem Durchschlag bildet sich ein Kegel aus Geschoss- und Zielmaterial-Fragmenten.

Diese wirken zerstörerisch aufgrund ihrer hohen Energie und Temperatur.

Einfluss auf die Wirkung:

• Dichte des Penetrator- und Zielmaterials ρ_P, ρ_T

• Penetratorlänge und -durchmesser L, D

• Auftreffwinkel und -geschwindigkeit θ, v_T

• mech. Eigenschaften des Penetrators und Ziels (Zugfestigkeit, Härte, …)

Variante 1: Projektil verlässt Mündung ohne/mit wenig Drall (Durchrutschendes Führungsband)

Variante 2: TK-Ablösung mit Drall bei nicht durchrutschendem Führungsband

• TK-Ablösung durch Zentrifugalkraft

• Abbau des Dralls auf Marschdrehzahl

APDS: Nur Variante 2

AP:

• Kein Treibkäfig -> Aus Flugzeug verschießbar

• Parasitärmasse -> tiefe v0, gerine Einsatzdistanz

APFSDS:

• Hohe Mündungsgeschwindigkeit v0

• Rasante Flugbahn

• Optimiert zum Panzerbrechen

• Beschränkte Wirkung bei schwach/nicht gepanzerten Zielen

• Treibkäfig -> Gefahrenbereich

APDS:

• Rasante Flugbahn

• Wirkung bei Staffelzielen

• Treibkäfig -> Gefahrenbereich

Sprenggeschoss besteht aus einer mit Sprengstoff gefüllte Geschosshülle und einem Zünder.

Zünder bringt Sprengstoff zur Detonation, die gespeicherte chemische Energie wird frei und zerlegt die Geschosshülle, welche eine Splitterwolke erzeugt.

Wirkung durch Splitter und entstehende Druckwelle.

Wirkung ist abhängig von der Sprengstoffmasse m_HE und der Splitterhüllenmasse m_SH.

Splittergeschwindigkeit:

Messung mittels Röntgenpulsen

Splittergrößenverteilung:

Messung durch z.B. Sprengung im Wasserbecken oder im sogenannten Splittergarten.

• Air Burst für hohe Flächenwirkung

• Bodenzünder für hohe Wirkung und Mauerdurchschlag

• Wolfram-Kugel-Splitter mit geringem v-Abfall für hohe Penetration

• Schwere/feste Hülle für Mauerdurchschlag und radiale Wirkung

• IHE (Insensitive High Explosive) für Mauerdurchschlag und eigene Sicherheit

• Klappleitwerk für Stabilisierung

Da das Penetratormaterial spröde ist, weist diese Munition eine Tiefenwirkung von Wuchtmunition und eine radiale Wirkung von Sprengmunition auf.

Penetrator mit erhöhtem Lateral-Effekt

• Eindringen des harten Mantels in das Ziel (Wie KE-Penetrator)

• Weiches Medium kann nicht in das Ziel eindringen

• Hoher Innendruck entsteht (durch Verformung) und zerlegt den Mantel in Splitter mit radialer Geschwindigkeit

• Projektil wird abgefeuert

• Mündungsgeschwindigkeit wird gemessen (2 Spulen) und Bodenzünder entsprechend programmiert (3. Spule)

• Projektil fliegt zum Ziel und Zeitzünder zählt herunter

• Projektil zerlegt sich und setzt dadurch Splitterwolke frei, welche eine Flächenwirkung erzeugt

Eine Munitionsfamilie besteht aus mehreren unterschiedlichen Wirk- und Einsatzarten, welche im gleichen System genutzt werden können.

Die Mündungsgeschwindigkeit v0 und Projektilmasse m_P müssen für alle Vollkaliber-Geschosse innerhalb der Munitionsfamilie identisch sein -> Flugbahngleichheit

Beispielfamilie:

• 27mm HE: DM21, DM11

• 27mm Wucht: DM33, DM13, DM23

• 27mm Übung: DM28, TP-FP