Buffl

BWL Aufgaben 02

MK
by Moritz K.

Beschreiben Sie die Strategieansätze der Organisationsentwicklung:

(Organisationsentwicklung nach Glasl)

A) Top-Down-Ansatz (Retrogrades Verfahren) d.h. “Von oben nach unten”

  • Veränderungen beginnen an der Spitze der Hierarchie

  • Diese Veränderungen pflanzen sich dann schrittweise bis zur untersten Ebene fort.

  • Die untersten Ebenen entwickeln ihre Ideen jeweils auf der Grundlage der Planung der übergeordneten Ebenen

  • Geringe Umsetzungsschwierigkeiten

B) Buttom-up-Ansatz (Progressives Verfahren) d.h. Von Kernprozessen ausgehend

  • Veränderungen beginnen auf der untersten Hierarchieebene

  • diese Veränderungen pflanzen sich auf die jeweils nächsthöhere Hierarchiebene fort.

  • Planungen der oberen Hierarchieebenen basieren auf den Detailplänen der unteren Hierarchieebenen und verdichten sich zu einem Gesamtplan auf der oberen Hierarchieebene

C) Gegenstrom-Verfahren

  • verbindet Buttom-up und Top-Down-Ansatz

  • Hierbei werden sowohl Veränderungen der obersten Hierarchieebene mit der unteren Hierarchieebene miteinander verglichen und aufeinander abgestimmt.

  • Kompromisse werden ggf. eingegangen

  • Austausch von oben nach unten und von unten nach oben

  • Alle Beteiligten sind gleichermaßen involviert

D) Center-out-Ansatz – “von Kernprozessen ausgehend”

  • die Kernprozesse in der Wertschöpfungskette bilden die Ausgangslage für Optimierungsvorgänge

  • Sie stellen die Basis und unverrückbare Rahmenbedingungen für die abgeleiteten innerbetrieblichen DL-Prozesse dar.

E) Multiple-nucleus-Ansatz (=Flecken-Strategie – mehrfache Kerne/Keimzellen)

  • Veränderungsprozesse gehen von unterschiedlichen “Keimzellen” im Unternehmen aus

  • Keimzellen sind z.B. Abteilungen, die besonders innovativ, kritisch-kreativ sind und bestehende Strukturen und Abläufe hinterfragen

  • Diese Strategien werden hier miteinander verbunden, damit Veränderungen in möglichst vielen Bereichen und Instanzen umgesetzt werden

  • Problem: bei Koordination der verschiedenen Strategien

  • Gesamtstrategie ist schwierig

  • VT: Vielfalt und Einbeziehung aller Organisationseinheiten

Beschreibe anhand von mind. 3 Merkmalen jeweils die

A) Einlinienorganisation

B) Stablinienorganisation

C) Mehrlinienorganisation

D) Spartenorganisation

A) Einlinienorganisation

  • Jeder MA nur 1 VG

  • VG trifft alle wichtigen Entscheidungen alleine, dadurch kann Überlastung des VG auftreten

  • In Einlinienorga führt nur “eine Linie von der obersten Instanz runter zum MA und umgekehrt”

  • Lange Informationswege sind in Kauf zu nehmen. Die Einlinienorga reagiert aufgrund der schwerfälligen Organisation auf mögl. Marktänderungen nur langsam

B) Stablinienorganisation

  • Diese Organisationsform ist eine Variante des Einlinensystems

  • Bestimmte Linienstellen werden Stabsstellen ergänzend zugeordnet

  • Stabsstellen sind Stellen ohne eigene fachliche und disziplinarische Weisungsbefugnis

  • Haben Aufgabe als “Spezialisten” die Linienstellen zu unterstützen bzw. Die Führungsspitze zu entlasten

  • Stabsstellen sind in der Praxis im Bereich QM (Qualitätsmanagement), Datenschutz, Recht, Patentwesen, Personalgrundsatzfragen zu finden

C) Mehrliniensystem

  • Jeder MA hat 2 oder mehrere Fach-VG, von dene er fachliche Weisungen erhält.

  • Disziplinarfunktion ist nur einem VG vorbehalten

  • Es werden hier 2 Gliederungsaspekte zugleich herangezogen:

    • Verrichtungsprinzip: Beschaffung, Produktion, Absatz

    • Objektprinzip: Produkt 1, Produkt 2, Produkt 3 usw.

D) Spartenorganisation (Divisionalisierung)

  • Hier wird das UN nach Produktbereichen (sog. Sparten oder Divisionen) gegliedert

  • Jede Sparte wird als eigenständige Unternehmenseinheit geführt

  • Jede Sparte wird als UN in der Gesamtunternehmnung betrachtet.

    Pro Sparte kann der Erfolg in Form eines ProfitCenters problemlos ermittelt werden.

  • Zudem ermöglicht die Spartenorganisation eine schnelle reaktion auf Marktveränderungen

Durch die zunehmende Globalisierung und die verstärkte Konkurrenzsituation ist Ihr UN gezwungen Kosten zu senken.

Deshalb beabsichtigt die GL, die Aufbau- und Ablauforganisation zu optimieren.

Erläutern Sie jeweils 3 Maßnahmen, um im Bereich der Aufbauorga sowie der Ablauforga Kosten zu sparen.

Maßnahmen im Bereich der Aufbauorganisation sind z.B.

  • Aufgaben oder Aufgabenbereich (z.B. Produktion einzelner Baugruppen, Lohn- und Gehaltsabrechnung, Teile der Logistik, Versand) können ausgelagert werden.

    Damit werden Kosten im Bereich der Betriebsmittel und des Personals eingespart.

  • Teile der Produktion können in Billiglohnländer verlagert werden, insbesondere um Personalkosten zu sparen.

  • Hierarchieebenen können abgebaut werden, z.B. durch Reduzierung von Fertigungsebenen oder die Streichung von Führungsebenen.

  • Personal kann abgebaut werden (Stellenabbau), indem z.B. beim Ausscheiden eines MA die Stelleninhalte auf die anderen Stellen der jeweiligen Abteilung umverteilt werden.

Maßnahmen im Bereich der Ablauforganisation sind z.B.

  • Durch erhöhte Automatisierung sowie Verkettungskonzepte kann rationalisiert werden, um Kosten zu sparen.

  • Es kann überprüft werden, ob die Durchlaufzeit verkürzt werden kann, z.B. im Bereich der Rüstzeiten, Transport-, Liege- und Wartezeiten.

  • Der Materialfluss kann optimiert werden, indem z.B. der innerbetriebliche Transport effektiver gestaltet wird.

  • Arbeitsabläufe im Bereich Einkauf, Verwaltung und Vertrieb können überprüft und einfacher/ effektiver gestaltet werden (Vermeidung von Doppelarbeit)

Sie sind Produktionsleiter in einem mittelständischen UN

Das gesamte UN und auch die Produktion sind entsprechend der Einlinienorganisation aufgebaut. Langfristig zieht die GL in Erwägung, zumindest den Produktionsbereich nach Sparten einzuteilen.

Zeigen Sie der GL je 3 Auswirkungen

  • der derzeitigen Einlinienorganisation sowie

  • Der geplanten Spartenorganisation

Auf die MA und die Führungskräfte in der Produktion auf.

A) Einlinienorganisation

  • Bei Einlinienorganisation werden durch eindeutige Festlegung von Aufgaben und Befugnissen klare Zuständigkeiten geschaffen.

    Dadurch wird das Konfliktpotenzial zwischen den MA sowie den MA und den VG wesentlich verkleinert.

  • Die Führungskräfte haben hierbei aber häufig sehr umfangreiche Fach- und Führungsaufgaben, die zu Überlastungen führen können.

  • Durch den strikt vorgegebenen Instanzenweg wird die schnelle Weitergabe von Informationen behindert und die Gefahr einer Informationsfilterung im Vorfeld ist relativ groß

  • Teamarbeit ist kaum möglich

  • MA haben keinen gesamtüberblick bezogen auf das jeweilige Produkt

B) Spartenorganisation

  • In Spartenorga wird die Delegation von Aufgaben und Kompetenzen wesentlich gefördert und es wird Initiative geweckt

  • Durch Ergebnisverantwortung entsteht ein stärkeres Verantwortungsbewusstsein

  • MA können sich besser mit ihrem Produkt identifizieren, wodurch in der Regel eine höhere Motivation entsteht.

  • Oftmals werden Manager für die UN-Leitung aus den Sparten rekrutiert.

  • In dieser Organisationsform ist häufig mehr Personal mit Führungsverantwortung notwendig, was ein mehr an Qualifikation und somit höhere Personalkosten bedeutet.

Traditionelle Organisationsstrukturen werden durch die ständige Entwicklung in

A) Wirtschaft

B) Technologie

C) Gesellschaft

Zunehmend in Frage gestellt.

Nenne zu a) b) c) je 1 Beispiel, das veranschaulicht, weshalb ein UN darauf bedacht sein sollte, mit hilfe neuer Organisationsstrukturen die Organisation des UN an neue Situationen anzupassen.

A) Neue Entwicklung in Wirtschaft:

Absatzmarkt hat sich von Verkäufer- zu Käufermarkt gewandelt, damit rückte insbesondere der Kunde in den Mittelpunkt.

Eine Organisation kann nichtmehr nach dem Geschäftsmodell – erst produzieren und dann verkaufen – aufgebaut werden. Es muss sich in den Kunden hineinversetzen und von seinem Standpunkt auf das UN blicken, von außen.

Bei diesem Geschäfts- bzw. Organisationsmodell geht man davon aus, was der Kunde will und wieviel er dafür zu zahlen bereit ist. Daraus ergibt sich, was man produziert und in welcher Höhe Kosten bei der Produktion maximal entstehen dürfen.

Weitere Beispiele: zunehmende Personalkosten, Arbeitszeitverkürzung bzw. Flexibilisierung, verkürzte Produktlebenszyklen, zunehmende Internationalisierung, Globalisierungsgrad von Produkten usw.

B) Neue Entwicklung in Gesellschaft

Der Einsatz neuer Technologie bietet beispielsweise die Möglichkeit zur Integration der Anwendungssysteme und damit der Vermeidung von “Insellösungen”. Die mit integrierten Anwendungssystemen erreichbare Funktionalität an einem Arbeitsplatz und die damit einhergehende Produktivitätssteigerung erlauben eine wirtschaftliche (Re-) Integration ehemals arbeitsteiliger Vorgänge.

Weitere Beispiele: fortschreitende Automatisierung, Verbesserung der Kommunikationsnetze (Internet), Einsatz von lernenden Systemen usw.

C) Neue Entwicklung in Gesellschaft:

Mitarbeiter von UN sehen den Betrieb nichtmehr nur als Gelderwerbsquelle.

UN sollen auch die Möglichkeit bieten, persönliche Bedürfnisse (Selbstverwirklichung und Anerkennung zu befriedigen.

Das Interesse an anderen Werten als der Arbeit wird als Wertewandel bezeichnet.

Fehlt im Betrieb die Möglichkeit einer Selbstverwirklichung, ist eine negative Motivation des Mitarbeiters die Folge, die sich nachteilig auf die betriebliche Leistungserstellung auswirken kann. Seitens der UN-Führung wird deshalb versucht, Arbeitsplätze einzurichten, die abwechslungsreiche Tätigkeiten, Selbstständigkeit und Verantwortung der MA und Teamarbeit erfordern.

Weitere Beispiele: Freizeitorientierung, Individualisierung, soziales Umfeld wie z.B. Arbeitslosigkeit usw.

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Moritz K.

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