Transdermale Pflaster Ph Eur
Aufbau Allgemein
enthält Wirkstoffe
dazu bestimmt, auf der unverletzten Haut angwendet zu werden
WS wird nach Passage der Hautbarriere in den Blutkreislauf abgegeben
Aufbau: Trägerschicht, Zubereitung, Schutzfolige
Zubereitung
Matrix
Einschichtige oder eine mehrschichtige, feste oder halbfeste Matrix
-> Zusammensetzung und Struktur der Matrix steuert die Diffusion
Membran
Halbfestes Reservoir mit Membran
-> Membran steuert die Freisetzung und Diffusion des WS aus der Zubereitung
Aufbau Matrixpflaster
Absorptionsrate
Diffusion durch die Hautbarriere bestimmt Transportrate
nur passive Diffusion
WS im Vehikel wird als konstant angesehen, da im Überschuss -> Einstellung eines steady state
Matrixgesteuerte Freigabe
Absorption abh von:
Polarität des WS
Molekulargewicht (je kleiner desto besser)
Beeinflussung durch:
Cosolventien
Penetrationsverbesserer
Waarum steht auf Pflastern die Freisetzungsrate pro Stunde und nicht die WS-Menge im Pflaster?
Gesamtwirkstoffgehalt wäre eine irreführende Angabe -> im Depot/ Matrix befindet sich ein großer Überschuss an WS -> konstante Freisetzung
Bsp Fentanylpflaster:
enthält 0,4mg/cm² WS = 2,1mg pro Pflaster
Applikationszeitraum 72h
Abgegebene Wirkstoffmenge bezogen auf den Applikationszeitraum 12,5 µg/h = Dosis
Freigegebner WS über den Anwendungszeitraum: 43%
Pharmakokinetik
Beeinflussung der Freigaberate
Klebemasse
Quervernetzung/ Maschenweite des Netzwerks
Wasser(dampf)-Aufnahme
-> Quellung -> Aufweitung des Netzwerks
Arzneistoff
Löslichkeit im Polymer
geringe Molmasse
Partikelgröße (falls dispergiert)
ggf Weichmachereig des AS
AS-Konzentration -> je höher desto weniger Interaktionen mit dem Polymer + freigegebener WS hinterlässt Poren -> mehr AS wird freigegeben
Hilfsstoffe
Weichmacher
Lösungsmittel
Wie kann der Hersteller die WS-Menge im Pflaster steuern?
Größe
Trägermaterialien
Gewebe
Textil, gewebt
Vließe
Textil, Zellulosefasern + Bindemittel
Folien
meistens Polyethylen, okklusiv -> ggf mikroperforiert
schützende Funktion
Abdeckschicht
Abziehbare Schutzfolie
zum Abdecken der Klebeschicht
wird vor Verwendung abgezogen
Material:
Silikonpapier
Silikonisierte PE-Folie
Polypropylen,…
Klebemassen
Anforderungen
gute Klebekraft -> sofort + dauerhaft
Hautverträglichkeit
Hautatmung
Schmerzlose Entfernung
Gute Lagerfähigkeit/Haltbarkeit
Geringe Beeinflussung durch Temperatur u/o Feuchte auf der Haut
Klassen
Polyacrylat
Silikon
Polyisobutylen
Wichtige Hilfsstoffe
Freisetzungsmembran
EVA ( Ethylenvinylacetat)
mikroporöses Polypropylen
Dispersions-/LM des Reservoirs
Ethanol
Dimeticon
dünnflüssiges Paraffin
Penetrationsbeschleuniger
Ölsäure
Klebematrix
Acrylat
Silicon
Abdeckfolie
PET
Anforderungen an WS
muss stark wirksam sein -> Dosis im unteren mg/ µg Bereich
-> ansonsten Pflaster zu groß
kleines Molekül
lipophil -> damit es durch die Haut dringt
häufigsten WS: Fentanyl, Nitroglycerine, Estradiol
Aufbau Membran TTS
Membranpflaster
WS gelöst in einem Depot
Kontrollmembran zw Depot und Hautoberfläche steuert die WS-Freisetzung
! Schädigung der Mem -> WS kann unkontrolliert in die Haut dringen = dose dumpfing
-> dürfen nicht zerschnitten werden
benötigt HS wie Ethanol und Lösungsvermittler -> können die Haut reizen
z.b. für Glyceroltrinitrat die leicht durch die Haut permeieren
Matrixpflaster
WS direkt in der Klebematrix gelöst oder suspendiert
Matrix aus einer oder mehreren hochviskosen Polymerschichten
-> Eig des Polymers steuern das Abgabeverhalten
theoretisch teilen möglich -> Dosiergenauigkeit nimmt ab
-> sollte nicht gemacht werden
Patientenhinweise
saubere, unbehaarte Hautstelle
! nicht rasieren -> schädigt die Haut
keine Seifen, Öle, Lotionen -> damit der WS nicht durch die Haut aufgenommen wird
=> nach der Applikation die Hände nicht mit Seife waschen
nicht in Hautfalten kleben
Starke Reibung durch Kleidung vermeiden
30s andrücken
Wechsel der Applikationsstelle bei Pflasterwechsel
gute Orte: Bauch, Rücken, Oberarm, Oberschenkel
Hormonpflaster sollten nicht auf die Brust angebracht werden
wasserfest -> duschen etc möglich
Warum ist Wärme schlecht?
Erhöhte Durchblutung -> WS kann vermehrt in den Blutkreislauf gelangen
keine Wärmflaschen, Wärmedecken, Sauna etc verwenden
während fiebrigen Erkrankungen auf andere Applikationsformen umsteigen
Warum wechselt man die Stelle?
um Hautirritationen zu vermeiden
Vorteile
angenehme + bequeme Applikationsform
Erleichterung für Pflege bei pflegebedürftigen Pat
bei Schluckbeschwerden
Umgehung des First pass Effekts
-> z.b. bei Testosteron
kontrollierte, gleichmäßige Zufuhr ohne WS-Spitzen
-> für WS mit enger therapeutischer Breite wie Scopolamin gut
Wie werden sie entsorgt?
Nach der Abnahme immer noch hohe Menge an WS enthalten
Pflaster falten -> Klebeflächen sollen aneinanderkleben
Entsorgung im Hausmüll
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