Was sind die 3 Gütekriterien und wie kann man sie Checken?
Objektivität
Neutrale und unabhängige Einschätzung über die Realität
Check: Ermögliche ich durch meine Frage und Antwortvorgabe alle Antworten gleichermaßen?
Reliabilität & Zuverlässigkeit
Mit den Fragen soll die Realität präzise erfasst werden
Check inter-individuelle Reliabilität: Verstehen unterschiedliche Befragte meine Frage immer gleich?
Check intra-individuelle Reliabilität: Verstehen unterschiedliche Befragte meine Frage zu unterschliedlichen Zeitpunkten immer
Validität & Gültigkeit
Die Fragen müssen zur Beantwortung der Hypothesen/Forschungsfragen geeignet sind
Wenn man schätzen muss = Validität
Check Konstruktvalidität: Messe ich wirklich das, was ich messen will?
Check Inhaltsvalidität: Messe ich das interessierende Merkmal vollumfänglich?
Validität bei der Formulierung von Fragen überprüfen (2 methoden)
Konstruktvalidität → Vermeiden von sozialer Erwüschtheit
Bsp: “Laut Experten ist Klimaschutz das derzeit wichtigste Thema. Wie wichtig ist Klimaschutz für Sie persönlich?”
Wir messen nicht die wahren, sondern die sozial erwünschten Einstellungen
Kognitive Überforderung vermeiden
Wissensfragen (”Wie heißt die deutsche Verteidigungsministerin”)
Doppelte Verneinung
Lange, Komplexe Fragen
Wie Reliabilität bei der Formulierung von Fragen überprüfen?
Zeitlichen Bezug geben (Falsch: “Wie viele Stunden nutzen Sie TikTok?”)
Unzweideutige Begriffe nutzen
Bsp.: Ambivalente Persönlichkeit kann verschieden aufgenommen werden oder ist nicht im Wortschatz vertreten
Doppelte Stimuli vermeiden
Bsp.:
Hören Sie gerne Musik wie Hip Hop oder R’n’B?
Problem: Person A&B hören nur HipHop, A sagt ja, B sagt nein
Kein Vorwissen voraussetzen
Wie Objektivität bei der Formulierung von Fragen vermeiden?
Suggestive Fragen Vermeiden
“Sind Sie nicht auch der Meinung, dass …”
Problem ⇒ Befragten wird eine best. Antwort besonders nahelegt
Starke Worte vermeiden
Was heißt “Empirische Forschung”?
Es werden systematisch Daten gesammelt und das Vorgehen wird dokumentiert
Es muss reproduzierbar sein und kritisch überprüft werden
Daten können Qualitativ oder Quantitativ gesammelt werden
Unterschied Qualitativ und Quantitativ und wann Sinnvoll einzusetzen?
Ist Sinnvoll wenn wenig über das Thema bekannt ist & nicht klar vormulilert werden kann welche Zusammenhänge relevant sind.
Man erfasst alle Aspekte und systematisiert sie nachträglich (Induktiv)
Ist Sinnvoll wenn schon wiss. Erkenntnisse vorliegen. Man untersucht sehr konkrete Merkmale.
Man systematisiert die Erkenntnisse zu annahmen, die mit den eigenen Daten überprüft werden (deduktiv)
⚠️ Herzstück der quantitativen Forschung sind Variablen, mit denen Merkmale der Realität messbar gemacht werden.
Was ist eine latente Variable?
Ein theoretisches Konstrukt, welches über mehrere manifeste Variablen gemessen wird
⚠️ Welche 3 Skalentypen gibt es (+Beispiel)?
Nominales Skalenniveau
Personen können nicht hinsichtlich der Stärke verglichen werden
Zahlenwerte werden willkürlich festgelegt, Reihenfolge bedeutungslos.
Beispiel: Bundesland
Berlin (1)
Brandeburg (13)
Hessen (5)
Ordianles Skalenniveau
Der Abstand zwischen den Zahlen ist nicht gleich groß aber die Reihenfolge ist von bedeutung!
Beispiel: Bildungsabschluss
Abitur (1)
Hauptschulabschluss (0)
Realschulabschluss (-1)
Metrisches Skalenniveau
Personen werden hinsichtlich der Stärke verglichen
Zwischen allen Zahlenwerten liegt der gleiche Abstand
Beispiel: Altersangabe
20 (1)
21 (0)
22 (-1)
Wie kann man Repräsentativität beschreiben?
Eine Strichprobe (SP) die ein strukturgleiches Abbild der Grundgemeinsamkeit (GG) darstellt.
⇒ Befragungsergebnisse verallgemeinern ohne alle zu befragen.
über Zufallsverfahren → Liefern repräsentative Ergebnisse da sie versuchen Merkmale der GG nachzubauen
Was gibt die Ausschöpfungsquote an (bei Repräsentativen Umfragen)?
Die Ausschöpfungsquote gibt darüber hinaus Hinweise darauf, wie viel Prozent der Personen aus Stichprobe ich tatsächlich befragt habe.
Wann sind Inhaltsanalysen geeignet?
Inhaltsanalysen sind immer dann als Methode in der quantitativen Forschung geeignet, wenn wir etwas über Merkmale von Texten herausfinden möchten, die Menschen produziert haben & welche Variablen eine Rolle spielen.
Quantitative Inhaltsanalyse
Wie messen
Beispiel
Messen
Lassen sich mit Lasswell-Gebiet messen
Wer sagt etwas (Sender), Was wird gesagt (Nachricht), In welcher Form wird es gesagt (Kanal), An wen wird es gesagt (Empfänger) und mit welchem Ziel (Zweck)
Ein Wissenschaftler möchte untersuchen, wie oft bestimmte Wörter in einer Auswahl von Nachrichtenartikeln vorkommen. Dazu sammelt er eine große Anzahl von Artikeln und zählt, wie oft bestimmte Wörter wie "Korruption" vorkommen. Anschließend verwendet er statistische Methoden, um die Häufigkeit dieser Wörter zu analysieren und Vergleiche zwischen verschiedenen Zeiträumen oder Nachrichtenquellen zu ziehen.
Beispielsweise könnte er feststellen, dass das Wort "Korruption" in den letzten fünf Jahren im Vergleich zu den fünf Jahren davor häufiger in Nachrichtenartikeln vorkommt.
Qualitative Inhaltsanalyse
Relevanzsetzung geht vom Untersuchungsobjekt (dem Text) aus
subjektive Erfahrungen und Bedeutungen erkunden.
4 Analyseebenen der quantitativen Inhaltsanalyse
Auswahleinheit
Art des Textmaterials (welche Texte analysiert werden sollen)
Art des Kanals
Analyseeinheit
Texte innerhalb der Auswahleinheit, die konkrethinsichtlich ihrer Merkmale untersucht werden
Text als ganzes analysieren? (Mit Bild etc.) oder nur bestandteile
Codiereinheit
Aspekte, die innerhalb des Merkmalsträgers für dasForschungsinteresse relevant sind
Texte gemäß den festgelegten Analyseeinheit analysiert
Kontexteinheit
Macht deutlich, auf welchen größeren Kontext manzugrückgreifen darf, um die Merkmale der Analyseeinheitangemessen zu erfassen
Qualitative vs. Quantitative Beobachtung
Qualitative Beobachtung
Beobachtung und Beschreibung von Merkmalen oder Eigenschaften in einer nicht-numerischen Form.
subjektive Meinungen, Eindrücke oder Erfahrungen zu identifizieren.
Quantitative Beobachtung
beziehen sich auf die Messung von Merkmalen oder Eigenschaften in Zahlenwerten.
ausgewertet werden, um Trends, Muster oder Zusammenhänge zu identifizieren.
Im Allgemeinen bieten qualitativ Beobachtungen ein tieferes Verständnis und detailliertere Einblicke in das Verhalten und die Erfahrungen von Menschen, während quantitativ Beobachtungen eine genauere Messung und Verallgemeinerung von Ergebnissen ermöglichen.
Was sind Experimentelle und nicht-experimentelle Designs?
sind zwei verschiedene Arten von Untersuchungsdesigns, die in der Sozialforschung verwendet werden, um Kausalität zu untersuchen.
Kausalität ⇒ Beziehung zwischen zwei Variablen, wo eine die Ursache und eine die Wirkung beeinflusst
⚠️
Es ist wichtig zu beachten, dass experimentelle Designs bessere Beweise für Kausalität liefern als nicht-experimentelle Designs
Experimentelles Design (Definition, wann geeignet, Beispiel)
⇒ Ursache (die sogenannte unabhängige Variable) manipulieren und die Wirkung (die sogenannte abhängige Variable) messen, um zu untersuchen, ob eine Kausalbeziehung zwischen den Variablen besteht.
Experimentelle Designs sind besonders geeignet, um Kausalität zu untersuchen, da sie es ermöglichen, andere Faktoren, die die Ergebnisse beeinflussen könnten (sogenannte Konfounding-Faktoren), zu kontrollieren.
Bsp:
Eine Untersuchung, bei der die Forscher die Dauer der Schlafenszeit bei verschiedenen Probanden manipulieren und den Stresslevel der Probanden messen, um zu untersuchen, ob eine Kausalbeziehung zwischen den Variablen besteht.
Nicht-Experimentelles Design (Definition, wann geeignet, Beispiel)
Die Ursache nicht manipulieren, sondern lediglich beobachten.
Weniger geeignet, um Kausalität zu untersuchen, da nicht in der Lage sind, andere Faktoren zu kontrollieren, die die Ergebnisse beeinflussen könnten.
Beziehungen zwischen Variablen zu untersuchen und Muster und Trends in den Daten zu erkennen
Eine Umfrage, bei der die Forscher die Meinungen von Teilnehmern zu bestimmten Themen erheben, ohne dass sie die Meinungen der Teilnehmer manipulieren.
Was ist die Stimulusbedingte Konfundierung?
Eine stimulusbedingte Konfundierung ist ein Fehler, der in experimentellen Designs auftreten kann, wenn zwei oder mehr Stimuli miteinander vermischt werden und es somit schwierig wird, die Wirkung einzelner Stimuli zu bestimmen.
Bsp: wenn in einem Experiment zur Untersuchung der Wirkung von Musik auf die Konzentration der +Teilnehmer Musik aus verschiedenen Genres (z.B. Klassik und Pop) gleichzeitig dargeboten wird. In diesem Fall wäre es schwierig, die Wirkung einzelner Musikgenres auf die Konzentration der Teilnehmer zu bestimmen, da die Wirkungen beider Stimuli möglicherweise miteinander vermischt werden.
Um eine stimulusbedingte Konfundierung zu vermeiden, sollten in experimentellen Designs möglichst nur ein Stimulus pro Bedingung getestet werden, um die Wirkung einzelner Stimuli genauer bestimmen zu können.
Um stimulusbedingte Konfundierung auszuschließen, werden alle Ausprägungen (= Stufen) einer UV (= Faktor) systematisch variiert
Was ist ein Echtes Experiment?
Spezieller Typ vom Experimentellem Design, Erfüllung aller vier Maßnahmen experimenteller Designs:
UV (unabhängige Variable) wird durch die Forscher systematisch variiert
UV wirkt zeitlich vor der Messung der AV
Probanden werden per Zufall (= randomisiert) auf die Experimentalbedingungen zugewiesen
Der Effekt der UV auf die AV wirkt unter kontrollierten Bedingungen
Die interne Validität (= zweifelsfreier Nachweisvon Kausaleffekten) dieser Experimente ist oft hoch, allerdings z. T. wegen der Künstlichkeit der Stimuli und der Situation auf Kosten der externen Validität (Generalisierbarkeit der Befunde auf Alltagssituationen fraglich).
Was ist ein Quasi-Experiment?
Variiert die UV nicht systematisch
Ggf. auch keine Randomisierung der Probanden vor
Die interne Validität ist daher oft geringer, weil personenbedingte Konfundierung nicht ausgeschlossen werden kann; die externe Validität dagegen ist oft höher, da natürlich sich gebildete Stimuli bzw. Personengruppen untersucht werden.
Was ist ein Feld-Experiment?
Findet nicht im Labor statt (Umfrage auf der Straße)
interne Validität gering, externe Validität hoch
Was sind Kategoriale Variablen?
Im Gegensatz zu quantitativen Variablen, die numerische Werte aufweisen, nehmen kategoriale Variablen keine numerischen Werte an, sondern bestehen aus Kategorien oder Labels.
Können ordinal (Reihenfolge) oder unordinal sein
Bsp.: Geschlecht, Bildungsstand
Was ist die Dichotome Variable?
Die dichotome Variable, die immer als 0/1-Variable binär codiert sein muss: [0] steht für das Nicht-Vorliegen eines Merkmals und [1] für das Vorliegen des Merkmals
Was sind zwei wichtige Methoden bei der Deskriptiven Statistik?
Absolute Häufigkeit (Alle Skalen)
wie oft z. B. welche Antwortalternative von Befragten ausgewählt wurde
Relative Häufigkeit (Alle)
daraus resultierenden Prozentwerte pro Skalenpunkt/Variablenausprägung an
Kumulative Häufigkeit (Ordinal oder Metrisch)
Häufigkeiten der einzelnen Ausprägungen sukzessive aufaddiert
Modus (Alle Skalen)
welche Variablenausprägung am häufigsten vorkommt
Median (Ordianl und Metrische)
Mittelwert (Metrische)
Durchschnittswert auf der Skala
Was ist das Streuungmaß?
wie stark meine Fälle um das Zentrum herumstreuen – also um den Bereich meiner Skala, auf den sich meine Fälle (z. B. Befragten) konzentrieren (Modus, Median, Mittelwert M).
Was ist die Standardabweichung?
Die Standardabweichung gibt an, wie weit die Werte in einer Stichprobe vom Mittelwert entfernt sind. Sie wird häufig verwendet, um die Normalverteilung von Daten zu überprüfen.
Beispiel: In einer Stichprobe mit den Werten 3, 7, 8, 10, 12 beträgt die Standardabweichung 3,2.
Stichprobenfehler lassen sich aus Standardabweichung berechnen
Last changed2 years ago