Definieren Sie den Begriff "Logistik".
Logistik ist die ganzheitliche Planung, Steuerung, Koordination, Durchführung und Kontrolle aller unternehmensinternen und unternehmensübergreifenden Informations- und Gütereinflüsse.
a) Was ist Supply Chain Management (SCM)?
b) Was sind Wertschöpfungsketten?
a) Die intelligente Planung und Steuerung von Wertschöpfungsketten, wird synonym verwendet.
b) Die Abfolge von Tätigkeiten und Prozesse, die Unternehmen durchführen, um ein Produkt herzustellen und Mehrwert zu schaffen.
Benennen Sie sechs logistische Objekte.
Güter (Material)
(Personen) {Eigentlich nicht!}
Informationen
Energie
Materialfluss- (Fahrzeuge)
Produktions- und Informationsmittel
Infrastruktur (Gebäude)
Was sind logistische Objekte?
Alle Materialien und Waren (Fertigungsmaterialien, Hilfs- und Betriebsstoffe, Zuliefer- und Ersatzteile, Handelswaren, Halb- und Fertigerzeugnisse, Reststoffe wie Produktionsabfälle z. B. Öle)
Sachgüter (Material, Teile, Module, Fertigprodukte) / Informationen
NICHT dazu gehöhren Faktoren wie Anlagen, Personal und Kapital!
Womit beschäftigt sich die Beschaffungslogistik?
Mit der (in-)direkten (über Zulieferungs- und Beschaffungslager) Versorgung der Produktionsstätte mit Produktionsmaterial (z.B. Rohstoffe, Einzelteile, Baugruppen).
Womit beschäftigt sich die Produktionslogistik?
Mit der Versorgung des Produktionsprozesses mit Materialien aus
dem Beschaffungslager
den dezentralen Versorgungslagern
den innerbetrieblich vorgelagerten Produktionsstufen
sowie der Versorgung des Absatzlagers mit verkaufsfähigen Erzeugnissen.
a) Was ist die Materiallogistik?
b) Womit beschäftigt sich die Materiallogistik?
a) Zusammenfassende Bezeichnung
der Beschaffungs- und Produktionslogistik
b) Mit der (phy.) Materialbeschaffung, der Lagerhaltung und der Versorgung der Produktion mit Material.
Womit beschäftigt sich die Distributionslogistik?
Mit der (in-)direkten (über Absatz- und Auslieferungslager) Versorgung der Kunden mit Erzeugnissen.
Womit beschäftigt sich die Entsorgungslogistik?
Mit der „Entsorgung“ von nicht weiterzuverarbeitenden oder verkaufsfähigen Materialien, Produkten und Hilfsmitteln (z.B. Abfall, Wertstoffe, Leergut).
Welche Bereiche der Logistik gibt es?
Materiallogistik (Beschaffungslogistik, Produktionslogistik)
Distributionslogistik
Entsorgungslogistik
Was sind die drei Grundfunktionen der Logistik?
Grundfunktionen der Logistik = Transport, Umschlag, Lagerung (TUL)
Erläutern sie die Begriffe:
Transport, Umschlag, Lagerung
a) Transport
- befördern
- überführen, ausliefern
- versenden, verschicken
- bewegen von Quelle zu Senke
b) Umschlag
- kommissionieren (Güter nach Aufträgen zusammenstellen)
- vereinzeln, verteilen
- handhaben
- auslagern, einlagern
- verpacken, signieren
c) Lagerung
- aufbewahren für spätere Verwendung
- geordnet, geschützt abstellen/ ablegen
Was sind die Grundfunktionen der Logistik vom Prozess:
Versorgung eines Montagearbeitsplatzes mit zugeliefertem Material
Das gelieferte Material wird in die Produktion überführt (Transport)
verteilt (Umschlag)
bis zur Verwendung am Montagearbeitsplatz aufbewahrt (Lagerung). → TUL
Was sind die (drei) Ziele der Logistik?
Leistungserfüllung:
o Erbringung der geforderten logistischen Leistungen
Kostensenkung:
o Minimierung der Kosten für die Erbringung der Leistungen
Anpassungsfähigkeit:
o Flexibilität hinsichtlich ändernder Rahmenbedingungen
Was sind die (sieben) Anforderungen an die Logistik
(Logistische Aufgabe - „7-R“)
Sicherstellen der Verfügbarkeit:
des richtigen Objekts (Art/Varianz)
in der richtigen Menge (Losgröße/Volumen)
zum richtigen Zeitpunkt (Termingenauigkeit/Häufigkeit)
am richtigen Ort/Kunden (Versorgungsstellen)
der richtigen Qualität (Verpackung)
zu den richtigen Kosten
mit den richtigen Informationen (Verfolgbarkeit)
Nennen Sie drei mögliche Zielkonflikte, die bei der Kostensenkung behindern.
Verpackungskosten vs. Transportschäden (Kosten)
Lagerbestandskosten vs. (wiederhol.) Transportkosten
Auftragsabwicklungskosten vs. Transportkosten durch
ungünstige Routenplanung
Woraus setzen sich Logistiksystemkosten zusammen:
• Auftragsabwicklung
• Handhabung
• Verpackung
• Transport
• Bestände
• Lagerung
Was versteht man unter Auftragsabwicklung?
Die Summe alle organisatorischen Vorgänge, die in Verbindung mit einem Auftrag im Unternehmen ablaufen.
Von der Anfrage eines Kunden
über die Angebotserstellung
bis zur Überprüfung des Zahlungseingangs und gegebenenfalls der nachträglichen Betreuung.
Welchen Anteil am Umsatz haben die Logistikkosten in:
a) Metallindustrie
b) Großhandel
a) Metallindustrie: 8%
b) Großhandel: 4,7%
Welche (sieben) logisitschen Grundsätze führen zur Minimierung der Lagerkosten?
wenig/kurze Transportwege
keine Leerfahrten
Verpackung minimieren
Handhabung minimieren
Lagerbestände minimieren
Einfache und sichere Prozessstandards
Einsatz von Rationalisierung und Automatisierung
Nennen Sie zwei Fälle, in denen sich Bestände nicht komplett vermeiden lassen und begründen Sie ihre Antworten.
Vermeidung von Betriebsunterbrechungen
Liefer- und Versorgungsfähigkeit sicherstellen
Wie groß ist der optimale Bestand?
Der Schnittpunkt zwischen:
a) akzeptables Versorgungssicherheit
b) minimalem Aufwand der Materialdisposition
Was ist (Material-)Disposition?
Das sinnvolle Zuordnung/Lenken von Materialströme und Warenbestände, so dass alle Aufträge bei minimalen Kosten zuverlässig zum vereinbarten Termin ausgeliefert werden.
Bsp. Finanzabteilung: Betrag für F&E festlegen
Bsp. Personalabteilung: MA’er für Fertigung bereitstellen
Sinnvolle zuteilung von. der richtigen Menge von Betriebfsfaktoren (Arbeiter, Kapital, Betriebsmittel) zur richtige Zeit am richtigen Ort.
Nenne (4) Gründe warum werden Materialbestände als zu vermeidende Verschwendung angesehen?
Binden Kapital
Hohe Lagerkosten
Pot. Wertminderung durch Lagerung (Lagerschäden)
Geringere Flexibilität, keine Investition in Betriebsmittel etc. möglich
Wann sind Materialbestände unvermeidbar?
saisonale Nachfrage
kurzfristige Verfügbarkeit sicherstellen (z.B. bei Ersatzteilen)
Abdeckung von Risiken (Streik, Verspätungen etc.)
Wie hängen Bestände und Durchlauf-/Lieferzeiten in einem logistischen System zusammen?
Je mehr Material im Umlauf (Bestand), desto länger die Durchlaufzeit (häufig Wartezeit)
Verkürzung der Durchlaufzeit wird angestrebt
Geringere Bestände bedeuten weniger Transport- und Liegezeiten (Großteil der DLZ)
Was versteht man unter Durchlaufzeit (DLZ)?
Die Zeitspanne (vom), die das Unternehmen für die Fertigung eines Auftrages benötigt. Sie beginnt mit dem ersten Arbeitsvorgang und endet mit dem Abschluss des letzten Arbeitsvorganges.
Wie lässt sich die Durchlaufzeit reduzieren und was sind die Vorteile?
Synchronisierung von Beschaffung und Fertigung
Verkürzung der Transport- und Liegezeit
Reduzierung der Lieferzeit
Losteilung: Die Auftragsmenge, bestehend aus z. B. einem Los von 100 Stück, wird dabei in mehrere kleinere Aufträge bzw. Lose aufgeteilt. Das Los von 100 Stück kann in vier Lose von je 25 Stück aufgeteilt werden. Die einzelnen Aufträge bzw. Lose lassen sich schneller abarbeiten und ermöglichen dadurch kürzere Durchlaufzeiten. Bei Störungen sind nur 25 Stück des Loses betroffen und nicht das gesamte Los von 100 Stück. Am Schluss müssen die einzelnen Lose aber wieder zusammengeführt werden.
Überlappung: Dabei werden zwei oder mehr Arbeitsgänge gleichzeitig (parallel) durchgeführt, was ebenfalls zu einer Verkürzung der Durchlaufzeit führt.
Familienfertigung: Zusammenfassung von Aufträgen mit ähnlichen oder gleichen Fertigungsverfahren (z. B. Fräsen von Teilen).
Outsourcing: Teile, die nicht in eine Fertigungslinie passen und Störungen des Ablaufes verursachen bzw. die Durchlaufzeiten verlängern, werden an externe Firmen als Lohnaufträge vergeben (verlängerte Werkbank).
Just-in-Time: Durch die Einführung des Just-in-Time-Verfahrens können die Durchlaufzeiten 30–50 % reduziert werden. Allerdings müssen die Teile für Just-in-Time geeignet sein und vorher umfangreiche organisatorische und fertigungstechnische Vorbereitungen getroffen werden.
Warum sind „Wege“ (Entfernungen) eine wichtige Systemgröße?
Transportwege sind nicht wertschöpfend und deshalb zu vermeiden.
→ lange Transportzeiten führen zu hohen Durchlaufzeiten
→ Materialflussorientierte Anordnung der Fabrik
Wie wirkt sich eine hoher Variantenvielfalt auf die Produktionslogistik aus?
komplexere Stücklisten
Aufwändigere Fertigungssteuerung
Kleinere Losgrößen
Risiko der Verwechslung
Vielfalt am Arbeitsplatz nicht mehr lagerbar
komplexere Bedarfs-Prognostizierbarkeit
o höhere Unsicherheit/Aufwand → höherer Kosten
Was versteht man unter Sequenzierung?
Die Bildung einer Fertigungsreihenfolge.
Häufig ist es ungünstig Produktionsaufträge in der Reihenfolge ihres Eintreffens auszuführen.
Warum besteht zwischen der Lackiererei und der Endmontage in Pkw-Werken ein Pufferlager für lackierte Karossen?
Entkopplungspuffer aufgrund der Sequenzbildung in der Montage
Wie beurteilen Sie die Erweiterung der Angebotspalette aus sicht der Logistik?
o komplizierte Bereitstellungsprozesse mit steigenden Kosten
o bedarfssynchrone Beschaffung teurere Baugruppen nötig
o Teile am Arbeitsplatz nicht lagerbar bei großer Vielfalt
o Schlechte Prognostizierbarkeit der Bedarfe
o HöhereBeständeundZeitpuffer
Wie kann man heute kurze Lieferzeiten sicherstellen?
Auftragsanonyme Vorfertigung
Was beinhaltet die a) Planung und b) Steuerung der Materiallogistik
a) Planung (strategische/ taktische Materiallogistik)
Festlegung des Versorgungskonzeptes
Lang- und mittelfristige Bedarfs- und Bestandsplanung
Beschaffungs- und Lagerplanung
b) Steuerung (operative Materiallogistik):
kurzfristige Bedarfsermittlung
Disposition/ Abruf der Bedarfsmengen
Bereitstellung (Transport, Umschlag, Lagerung) bis zum Verbrauchsort
Optimierung der operativen Prozesse
Welche Teilaufgaben umfasst die Materiallogistik?
Erläutern Sie diese jeweils kurz.
Bedarfsplanung
wie viel Material wird pro Maschine benötigt
Bestandsplanung
Wie viel Material muss im Lager verfügbar sein
Beschaffungsplanung
Wann, muss wie viel, bei wem nachbestellt werden
Lager- und Bereitstellungsplanung
Wann und wie ist welches Material aus dem Lager wo bereitzustellen
Warum sollten schon in der Entwicklung die Logistikprozesse berücksichtigt werden?
Nachträgtlich Logistikprozesse sehr schwer
Bei Zulieferteilen sind Logistikosten für Herstellungskosten auf grund von geringer Wertschöpfung relevant
Was sind a) Anforderungselemente und b) Ergebniselemente?
a) Anforderungselemente (Rahmenbedingungen der Lieferbeziehung)
Verbraucher (Standortbeschreibung, Verbrauchsverhalten, Bestand, Beschaffung)
Produkt (Bezeichnung, Variante, logistische Eigenschaften)
Hersteller (Standortbeschreibung, Auftragseinplanung, Leistungsstellenstruktur, Bestand)
b) Ergebniselemente
Belieferungsform (Direktbelieferung, Cross-Docking, Transshipment, Logistikzentrum)
Transport (Transporteinheit, Transportmittel, Transportsteuerung)
Information (durchgängige Erfassung, Verarbeitung und Interpretation)
Erläutern Sie das sogenannte "Line-Back-Prinzip" in der Planung von Versorgungskonzepten
Das Linie-Back-Prinzip ist schrittweise Abarbeitung aller Arbeitsstationen vom Arbeitsplatz zurück zum Lieferanten.
Analyse um unnötige oder andere nicht-wertschöpfende Tätigkeiten zu eliminieren.
Ziel: Anforderungsgerechte Versorgung zu minimalen Kosten
Was sind die Unterschiede zwischen dem “Line-” und dem “Back-” Prinzip?
Das Line-Prinzip bezieht sich auf den direkten Materialfluss von der Quelle zum Kunden, ohne Zwischenlagerung. Dies ist besonders für perishable (verderbliche) Güter geeignet, da die Lagerung eine Verringerung der Qualität zur Folge haben könnte.
Das Back-Prinzip hingegen bezieht sich auf den indirekten Materialfluss, bei dem Güter zunächst in einem Zwischenlager gesammelt und dann je nach Bedarf an den Kunden ausgeliefert werden. Dies ist vor allem für Güter geeignet, die eine längere Lagerung vertragen.
Zwischen welche zwei Standardanlieferungskonzepte unterscheidet man?
a) Direktanlieferung:
= unmittelbarer Verbrauch ohne zwischengeschaltete Handhabung/Transport
Variante: Bedarfsgesteuert DL
Just-in-Time/Sequence
Variante: Verbrauchsgesteuert DL
Verbrauchsgesteuerte Direktanlieferung
b) Lageranlieferung:
= Zwischenlagerung mit extra Handhabung
Variante: Bedarfsgesteuert LL
1/n-Stufige LL
Variante Verbrauchsgesteuert LL
Was ist der unterschied zwischen Bedarfsgesteuert und Verbrauchsgesteuert?
Der bedarfsgesteuerte Lieferabruf:
- Kunde bestellt die Lieferung von Waren erst dann, wenn er sie tatsächlich benötigt.
- (+) geringe Lagerkosten
- (-) ggf. nicht genügend Waren vorrätig
Der verbrauchsgesteuerte Lieferabruf:
- Kunde bestellt Waren in regelmäßigen Abständen, um seine Lagerbestände auf einem bestimmten Niveau zu halten.
- (+) hohe Verfügbarkeit
- (-) Hohe Lagerkosten
Was sind die Vorteile von mehrstufige Lageranlieferung?
Flexibilität: Das Zwischenlager kann als Zwischenstation dienen, um die Ware auf ihrem Weg zum Endlager zu sortieren, zu konsolidieren oder umzuschlagen. Dies kann dazu beitragen, die Transportkosten zu minimieren und die Lieferzeiten zu beschleunigen.
Kosteneinsparungen: Die mehrstufige Lageranlieferung kann dazu beitragen, die Transportkosten zu minimieren, da die Ware in kleineren Mengen an das Zwischenlager geliefert werden kann, anstatt in einer größeren Menge direkt an das Endlager.
Erhöhte Lagerkapazitäten: Das Zwischenlager kann als zusätzliche Lagerkapazität dienen, um die Lagerbestände zu erhöhen und die Verfügbarkeit von Waren zu sichern.
Was versteht man jeweils unter Primärbedarf, Sekundärbedarf und Tertiärbedarf?
Primärbedarf:
(Bedarf an verkaufsfähigen Erzeugnissen) (Aus Marktbedarf)
Sekundärbedarf:
(Bedarf für die Produktion benötigtigen Rohstoffe, Halbzeugen und Bauteilen) (Aus Primärbedarf)
Tertiärbedarf:
(Bedarf an (nicht-im-Endprodukt-enthaltetenen)
Hilfsstoffen: Reinigungsmittel, Verpackungen, ect.
und Betriebsstoffe: Treibstoffe, Schmierstoff )
Was ist a) Bruttobedarf und b) Nettobedarf?
Bruttobedarf:
Die Gesamtmenge an benötigten Primär-, Sekundär- und Tertiärbedarf
Nettobedarf:
Die Differenz an Gefordertem und sich Bereits im Lager befinden (und in Auftrag gegebene) Gütern
Nenn sie die Verfahren zur Bedarfsermittlung.
Wovon hängen diese maßgeblich ab?
Bedarfsgesteuerte (deterministische) Bedarfsermittlung
Benötigt: Vorliegende Kunden- und Vorratsaufträge
Beispiel: Kundenauftragsbezogener Produktion
Verbrauchsgesteuerte (stochastische) Bedarfsermittlung
Benötigt: Verbrauchswerte aus der Vergangenheit
Beispiel: kundenanonymer Produktion
Reine Schätzverfahren (heuristische Bedarfsermittlung)
Benötigt: Ergebnissen für vergleichbare Materialien
Beispiel: Markteinführung neuer Produkte
Wovon hängt die Auswahl des Verfahren zur Bedarfsermittlung ab?
Verfügbare Daten
z.B. Stücklisten, Vergangenheitswerte, Primärbedarfsplan
Verbrauchscharakteristik
Werte und Verfügbarkeitsanforderungen
Durch Verfahren verursachte Logistikkosten
-> z.B. Kosten für Bestellabwicklung, Transport, Bestände →Die Zuordnung der Verfahren und ihre Parameter sind regelmäßig zu überprüfen.
Unter welchen Rahmenbedingungen ist eine deterministische Sekundärbedarfsermittlung nicht möglich?
Erläutern Sie kurz.
Konkreter Bedarf muss bekannt sein:
Produktionsprogramm, Kundenaufträge
Auflösung der Aufträge über bekannte:
Stücklisten
Kenntnis über folgendes hilfreich:
Vorlaufzeiten und Bestände
Unter welchen Rahmenbedingungen ist eine stochastische Sekundärbedarfsermittlung nicht möglich?
Vergangenheitswerte müssen bekannt sein
Nachfragestatistik des Materials, Auftragsstatistik und ggf. Auftragsprognosen
Was versteht man unter
a) Bestandsreichweite,
b) Umschlagshäufigkeit,
c) Verweildauer,
d) Servicegrad/Lieferbereitschaft?
a) Gibt an wie lange mit vorhandenne Material bei vorgegeben Verbrauch gefertigt werden kann.
b) Wie häufig das Material pro Periode umgeschlagen wird
c) Durchschnittliche Lagerdauer
d) Anteil der Anfragen die sofot bedient werden
Faktoren für einen hohen Servicegrad bei niedrigen Logistikkosten:
zuverlässige Bedarfsvorhersage
hoher relativer Anteil des Artikels am Gesamtumsatz
seltene Bedarfsschwankungen mit kleinen Spannweiten
gleichmäßige, kurze Beschaffungsfristen
kleine Anzahl verschiedener Empfänger
kurze Transportwege
Welche Faktoren begünstigen einen hohen Servicegrad
Zuverlässige Bedarfsvorhersage
Hoher Anteil des Artikels am Gesamtumsatz
Bedarfsschwankungen nur mit kleinen Spannweiten
Vorhandene und billige Substitutionsmöglichkeiten
niedrige Lagerhaltungskosten
Kurze Transportwege
Was ist das Bestellpunktverfahren?
Eine verbrauchsgesteuerte Methode zur Auslösung von Bestellungen bei Unterschreitung eines bestimmten Bestellauslösebestands.
Bestellzeitpunkt
• Unterschreitung eines festgelegten Lagerbestands (s)
• Ablauf einer festgelegten Bestellperiode (t)
Bestellmenge
• Bestellen einer vorgegebenen (kostenoptimalen) Menge (Q)
• Lagerauffüllung bis zum Höchststand (S)
Welche Bestellpunktverfahren (Regeln) gibt es?
→(s, Q) Regel
• Bestellung einer vorgegebenen Menge bei Unterschreitung des Bestellauslösebestands
→(s, S) Regel
• Lagerauffüllung bis zum Höchststand bei Unterschreitung des Bestellauslösebestands
Welche Faktoren zur Beeinflussung den Durchschnittsbestand
• Wiederbeschaffungszeit
• Verbrauchsmenge
• Bestelllosgröße
Ermitteln Sie für eine verbrauchsbezogene Disposition einen geeigneten Bestellauslösebestand unter folgenden Rahmenbedingungen:
Durchschnittlicher Verbrauch 80 St./Tag- Wiederbeschaffungszeit kpl. 5 Arbeitstage- Bestelllosgröße 100 St., oder Vielfaches von 100 St.
Bestellauslösebestand: 400 Stück (Verbrauch * WBZ= Bestellauslösebestand
, ggf. Sicherheitsbestand addieren)
Skizzieren Sie ein Lagermodell nach:
(s,S)-Regel
(s,Q)-Regel
(t,Q)-Regel
(t,S)-Regel
Was versteht man unter ABC-Analyse und die XYZ-Klassifizierung. Wie werden diese eingesetzt?
ABC Analyse:
Die ABC-Analyse basiert auf dem Pareto-Prinzip wonach 20% der Artikel für 80% der Umsatzes verantwortlich sind.
Je höher die Kosten der Ware, desto mehr Aufmerksamkeit wird auf die Verwaltung der Beschaffung
A-Güter:
20% Lagerbestände für 80% Umsatz verantwortlich.
Höchste Umschlaghäufigkeit
Müssen immer Vorhanden sein
B-Güter: 30% vom Bestand. 15% vom Umsatz.
C-Güter: 50% vom Bestand. 5% vom Umsatz.
Ziel:
Aufwand für Bedarfsermittlung stärker auf Teileklassen mit hohen Verbrauchswerten zu fokussieren
XYZ Analyse:
Die XYZ-Analyse ordnet zu lagernde Güter danach, ob der Verbrauch regelmäßig, schwankend oder sehr unregelmäßig erfolgt
X - Teile: Regelmäßig
Konstanter Verbrauch (Gut Planbar)
Lieferung: Just-in-Time
Y - Teile: Schwankend
Schwankend, oft Saisonal
Bevorratung
Z - Teile: Sehr unregelmäßig
Schlechte Vorhersagegenauigkeit
Bevorratung oder Kauf nach Bedarf
Kombinationen:
AX: Just-in-Time-Belieferung
BX: Bedarfsnahe Belieferung
CX: Bedarfsgerechte Bevorratung
AY: Geringe Reserven, Bedarfsnahe Belieferung
BY: Geringe Reserven, Bedarfsnahe Belieferung
CY: Sicherheitsreserven
AZ: geringe Sicherheitsreserve
Begründen Sie, warum es für Industriebetriebe sinnvoller ist, Rohmaterial- bzw. Halbzeugbestände anzulegen anstelle von Fertigwarenbeständen (verkaufsfähige Erzeugnisse).
geringere Kapitalbindung
aus Rohmaterial bzw. Halbzeugen können verschiedene Fertigwaren produziert werden (Flexibilität)
Warum ist flexible Fertigungstechnik besser als automatisierte Lagertechnik?
Bei einer flexiblen Fertigung entfällt die Lagerung
Lagerung ist nicht wertschöpfend
Wie gehen sie bei einer Bestandssenkung von 10% vor, um diese Vorgabe zu erreichen, ohne die Versorgungssicherheit zu gefährden?
ABC/ XYZ Analayse
Ziel einer ABC-Analyse:
Aufwand für die Bedarfsermittlung stärker auf die Teileklassen mit hohen Verbrauchswerten (A-Teile) zu fokussieren, i.d.R. weniger als 100 von den insgesamt 17.00 Positionen
Ziel einer XYZ-Analyse:
Die Vorhersagegenauigkeit der Bedarfe untersuchen und daraufhin, je nach Wert, Wiederbeschaffungszeit und Kostenrisiken festzulegen, ob ggf. mit Sicherheitsbeständen die Versorgung sichergestellt werden muss.
Lagerleichen eliminieren
Für ein (nicht automatisiertes) Auslieferungslager möchten sie zum einen die Leistung verbessern, zum anderen die Kosten reduzieren.
Welche fünf Kennzahlen möchten Sie ab sofort täglich verfolgen?
Durchsatz
Auftragsanzahl (Schwankungen)
Umschläge / Tag (Wareneungänge und Warenausgänge pro Tag)
Personaleinsatzstunden
Zugriffe / Position
Gesamtumschlagskosten
Kosten / Lagerbewegung
Was sind die fünf Funktionen einer Verpackung?
Schutzfunktion (z.B. dicht)
Lager- und Transportfunktion (z.B. stapelbar)
Identifikations- und Informationsfunktion (z.B. unterscheidbar)
Verkaufsfunktion (z.B. kostengünstig)
Verwendungsfunktion (z.B. wiederverwendbar
→z.B.: Milchverpackung
Gegen welche Art von Beanspruchungen müssen Waren ggfs. geschützt werden?
mechanische (Druck, Beschleunigungen und Verzögerungen, Stöße, Schwingungen usw.)
elektrische (statische Aufladung)
klimatische (Temperatur, Luftfeuchte usw.)
chemische (Gase)
biologische (Bakterien, Pilze, Insekten, usw.)
Warum setzt ein großer europäischer Hersteller für CKD-Lieferungen ins überseeische Ausland fast ausschließlich Einwegverpackungen ein?
kein aufwendiger Leertransport auf dem Rückweg
Was sind CKD-Lieferungen?
Complete Knock-Down bedeutet, dass ein Produkt in Teilen geliefert und am Bestimmungsort zusammengebaut wird.
Neben CKD werden viele Produkte (vor allem in der Automobilindustrie) oder fast fertige Fahrzeuge als Semi-Knocked-Down (SKD) oder Medium-Knocked-Down (MKD) exportiert; diesen SKD- oder MKD-Fahrzeugen fehlen nur wenige Teile, die am Bestimmungsort noch eingebaut werden müssen.
Nennen Sie je drei Vor- und Nachteile von Einwegverpackungen!
Vorteile:
kostengünstig
Rücktransport entfällt
spezifische Abstimmung auf Ladegut möglich
Nachteile:
bei häufigem Einsatz teurer (Entsorgungskosten)
schlechte Ökobilanz
Schlechtes Image
Nenne beispiele für Ladehilfsmittel (LHM)
• Europalette
• ISO-Container
• Gitterboxen
• Lagerkästen
VDA-KLT (Kleinladungsträger)
Erläutern Sie, warum Verpackungen und eingesetzte Ladehilfsmittel in der logistischen Kette gut aufeinander abgestimmt sein müssen.
Gestaltung einer durchgängigen logistischen Kette
Grundsatz:
„Ladeeinheit = Produktionseinheit = Lagereinheit = Transporteinheit = Verkaufseinheit“ • Vollständige Umsetzung selten erreichbar
Voraussetzung zur Erreichung eines logistikgerechten Materialflusses und:
Ladeeinheitenbildung durch geeignete Zusammenfassung von Einzelgüter
Minimierung der Handhabungsvorgänge innerhalb einer Logistikkette
Durchgängig genutztes Ladehilfsmittel
Reduzierung der Kosten
Vergleichen Sie ISO-Container, Binnencontainer und Wechselbehälter miteinander
ISO-Container
international standardisiert (tauschbar)
gute Transporteigenschaften
Binnencontainer
nur für Binnenverkehr geeignet
passen nicht auf Containerschiffe
Wechselbehälter
gute Laderaumausnutzung
auf Maße der EURO-Palette abgestimmt
Warum werden in Europa neben dem ISO-Container auch noch Binnencontainer sowie Wechselbehälter/Wechselpritschen als Ladehilfsmittel eingesetzt?
Besitzen neben der Hecktür eine oder mehrere Seitentüren
o günstige Be-und Entladbarkeit
können mit den für ISO Container verwendeten Umschlagmitteln gehandhabt werden
können ohne Ladehilfsmittel direkt ohne Umschlaggerät vom LKW aufgenommen werden
sind besser an zulässige Abmessungen von LKW angepasst
o Transport von mehr Paletten möglich
kostengünstige und platzsparende Pufferung und Lagerung
Was sind Umschlaggerät/-mittel?
Hierbei handelt es sich um ein Gerät, mit dem ein Warenumschlag vorgenommen wird,
z. B.
Gabelhubwagen,
Gabelstapler,
Krananlage.
Warum werden in allen Industrie- und Handelsbereichen in großer Zahl Sonder-Ladehilfsmittel und Spezialverpackungen verwendet?
keine Tauschmöglichkeit bei Transporten ins Ausland
spezielle Schutzfunktionen erforderlich
spezielle Abmessungen von spezifischen Gütern, passen nicht in Standardbehälter
dann bessere Raumausnutzung durch individuelle Ladehilfsmittel
Was ist der Unterschied zwischen statischer und dynamischer Lagerung
"Statische Lagerung": Das Lagern von Produkten in einer Weise, die wenig oder keine Bewegung beim Lagerungsprozess erfordert.
Lagern von (gestapelten) Kartons mit Büchern in einem Lagerhaus
"dynamische Lagerung": Das Lagern von Produkten, bei dem Bewegung während des Lagerungsprozesses erforderlich ist.
Lagern von Autoteilen (auf Rollen/Förderband), die schnell zur Montage benötigt werden.
Dynamisch: Kostenintensiver aber Effizienter
Was ist der unterschied zwischen Blocklagerung und Zeilenlagerung?
Blocklagerung (Boden)
ermöglicht kompakte, flächensparende Lagerung
eingeschränkter Zugriff auf einzelne Güter
Zeilenlagerung (Boden)
ermöglicht verbesserten Zugriff auf einzelne Güter
größerer Flächenbedarf
Warum gibt es neben der kostengünstigen und flächensparenden Bodenlagerung in Blöcken oder Zeilen noch eine Vielfalt von statischen und dynamischen Lagertechniken mit teilweise hohen Investitions- und Betriebskosten?
Hohe Variantenvielfalt erfordert verbesserten Zugriff
Nennen Sie je zwei Vor- und Nachteile von Hochregallagern!
Vorteile
geringer Flächenbedarf
gute Zugriffsmöglichkeiten
Nachteile
zeitaufwendige Bedienspiele → begrenzte Geschwindigkeit der Regalbediengeräte
Einzweckgebäude → Umbau zu z.B. Produktionshallen nicht möglich
Was sind die Einsatzbereiche von Bodenlagerung und Verschieberegalen?
Bodenlagerung:
Für stapelbare Güter
Mit geringer Vielfalt
Hoher Durchsatz
Verschieberegalen:
Platzsparend in der Fläche
Für hohe Vielfalt
Geringer Durchsatz, z.B. bei längerer Einlagerung
Für den Bereich „Instandhaltung“ eines Montagewerks soll das Ersatzteillager für Kleinteile (ca. 2.000 Artikel in kleinen Mengen, Stückmasse bis 2 kg) neu gestaltet werden. Nach der Vorauswahlphase gibt es noch drei Varianten:
a) Fachbodenregale
b) Schubladenregale
c) Vertikale Umlaufregale (Paternoster).
Schubladenregale
Sinnvoll für Lagerung von Kleinteilen in hoher Artikelzahl
z.B. als Schränke in Werkzeugausgaben/ mehrere Meter hohe Regale in Kommissionierlagern
Alternative: Horizontales Umlaufregal
Lagerplatzvergabe
• feste Lagerplatzvergabe, damit Instandhaltungspersonal die Auslagerung vornehmen kann
Erläutern Sie den Unterschied zwischen Stetig- und Unstetigförderern.
Stetigförderer
Unstetigförderer
Welche Nachteile hat der Frontgabelstapler gegenüber einem Seitenstapler bei der Regalbedienung im Lager?
Rangierbedarf erfordert breitere Regalgassen
→ größerer Flächenbedarf →Kosten
Bei den Fahrerlosen Transportsystemen setzen sich immer stärker Fahrzeuge ohne fest installierte Leitspuren durch. Nennen Sie dafür Gründe!
geringerer Vorbereitungs- und Wartungsaufwand
höhere Flexibilität
keine festen Routen notwendig, Reaktion auf Layout-Änderungen
geringerer Einfluss von Schmutz
Vergleichen Sie die Unstetigförderer Schlepper mit Anhänger (mit Fahrer) und Fahrerloses Transportsystem miteinander!
Unter welchen Umständen kann der Einsatz des einen oder des anderen Systems sinnvoll sein?
Schlepper mit Anhänger (mit Fahrer):
bei häufig wechselnden Routen und wechselnder Auslastung
Fahrerloses Transportsystem:
bei hoher Wiederholrate und stetig hoher Auslastung
Warum gibt es trotz aller automatisierten und mechanisierten Fördersysteme in den Produktionsunternehmen nach wie vor Gabelhubwagen, Stapler und Schlepper, die durch Mitarbeiter/Mitarbeiterinnen bewegt bzw. gefahren werden?
automatisierte Systeme erfordern hohe, gleichmäßige Auslastung →Flexibilität bei geringer, wechselnder Auslastung
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