Welche Funktionen hat Material?
Material hat (wenigstens) 3 Funktionen:
1. Lösungshilfe
Hilft bei einer Rechenaufgabe eine Lösung zu ermitteln
→ Beispiel: du hast 7 Kuscheltiere und bekommst 5 dazu. Wie viele hast du jetzt. Auch: 7+5)
über Zählprozesse
über Rechenprozesse
nie unreflektierter Einsatz (sonst wie Taschenrechner)
eher nicht so: „Wer‘s noch nicht kann, darf sich den Rechenrahmen nehmen.“
2. Lernhilfe
→ zentrale Funktion
Unterstützung der Entwicklung tragfähiger Rechenstrategien (durch Handlungen, die im Folgenden „verinnerlicht“ werden)
Zerlegen
Verdoppeln
Hilfsaufgaben
Zahlbeziehungen, „wichtige Zahlen“ (5, v.a. 10) werden mitgelernt
3. Kommunikations- und Argumentationshilfe
Unterstützung der Darstellung der eigenen Vorgehensweise
Erklärungen in einer Rechenkonferenz
Adressaten: Lernende und Lehrende
Diagnostischer Nutzen
Hilft den Lernenden, ihre Gedankengänge zu versprachlichen und bewusst zu machen
Was sind Grundvorstellungen?
= Die Übersetzensleistung zwischen Zeichen und Bedeutung
Grundvorstellungen befähigen dazu, einen mathematischen Term angemessen zu deuten und anschauliche Beispiele für diesen Term zu finden
→ Beispiel: eine Geschichte, ein Bild oder eine Handlung
Mathematische Grundvorstellungen beschreiben vor allem die Übersetzungsprozesse zwischen mathematisch-symbolischen (gesprochen oder geschrieben) und nicht- symbolischen (Bildern, Handlungen und reale Situationen) Darstellungen
Tragfähige Grundvorstellungen ermöglichen eine flexible Übersetzung von Darstellungsformen (Bildern, Handlungen, reale Situationen, mathematische Symbole)
Zwischen was übersetzen Grundvorstellungen?
Grundvorstellungen ermöglichen Übersetzungen zwischen dem Zahlwort (z.B. „achtzehn“) und ... :
... passenden Bildern („wie viele Punkte sind abgebildet?“)
... Handlungen („lege 18 Teller auf den Tisch“)
... dem Zahlsymbol („ 18“)
... der Interpretation der Sachsituation („sind 18 Teller auf einem Tisch eher viel oder eher wenig?“, „sind 18 Menschen im Fußballstadion eher viel oder eher wenig?“)
Welche Grundvorstellungen der Multiplikation gibt es?
Multiplikation als wiederholte Addition:
Zeitlich-sukzessive Handlung
Räumlich-simultane Handlung
Kombinatorischer Aspekt
Der multiplikative bzw. proportionale Vergleich
Max hat 5 Euro. Peter hat dreimal so viel.
→ Wie viel hat Peter?
Peter hat 12E, das sind dreimal so viel, wie Max hat.
→ Wie viel hat Max?
Stauchen und Strecken
Zeichne eine Strecke mit der Länge 4cm auf ein Blatt Papier. Lege dieses Blatt auf einen Kopierer und kopiere mit dem Vergrößerungsfaktor
→ Wie lange wird die Strecke auf der Kopie sein?
Wie kann Multiplikation als wiederholte Addition aussehen?
Wie sehen die Grundvorstellungen der Multiplikation am Beispiel der Aufgab 3x4 aus?
Was ist der kombinatorische Aspekt der Multiplikation?
Kombinatorischer Aspekt der Multiplikation
= alle möglichen Kombinationen zwischen den Elementen zweier Mengen (Kreuzprodukt)
Vom „kombinatorischen Aspekt“ spricht man, wenn mit „Menge“ die „Möglichkeiten“ vorgegebener Permutationen /Varianten gemeint ist • Einstieg: schwierig, denn „Möglichkeiten“ sind eher abstrakt
Beispiele
In einer Eisdiele gibt es 5 Sorten Eis...
Mirkan hat drei Lieblings-Hosen und vier Lieblings-T-Shirts. Wie viele Möglichkeiten hat er, sich damit anzuziehen?
Die Müllers (vier Personen) und die Krefts (fünf Personen) begrüßen sich per Handschlag. Wie oft geben Sie sich die Hände?
Schulbuchseite:
Problem
die Verbindungsstriche werden unübersichtlich
„stimmt das?“ (Aufgabe 4) regt nicht wirklich zum
Denken an
wenig ersichtlicher Zusammenhang zur
Multiplikation → nicht als Einführung geeignet!
Wie sollten Multiplikation und Division verknüpft werden?
Multiplikation und Division nicht getrennt voneinander thematisiert werden (ähnlich wie die Addition und die Subtraktion)
→ wichtig: frühzeitige und Langenhagener Verknüpfung
aber: dabei gibt es verschiedenene Ansichten
Beispiele für Zusammenhänge zwischen Multiplikaiton und Division
Aufteilen als Umkehrung der Multiplikation
Was sind Gründe für eine schnelle Verknüpfung von Multiplikation und Division?
Gründe für eine schnelle Verknüpfung von Multiplikation und Division
Mathematischer Aspekt:
Die Multiplikation und die Division sind Umkehroperationen
→ Zusammenhang zwischen beiden Operationen soll früh und immer wieder aufgegriffen, genutzt und reflektiert werden
Didaktischer Aspekt
die Zusammenhänge und Beziehungen sollten genutzt werden, damit sich ein tragfähiges und beziehungsreiches Grundvorstellungsnetz bildet
die Nutzung von Modellen hilft vor allem bei größeren Zahlenräumen
Pragmatisch Aspekt:
Arbeitsersparnis: wer verstehe, dass es zur Multiplikationsaufgabe zwei komplementäre Divisionsaufgaben gibt, automatisiert schneller
→ „Zahlentripel“:
3 * 4 = 12
12 : 3 = 4
12 : 4 = 3
Was sind die Grundvorstellungen zur Division?
Verteilen und Aufteilen
Es gilt:
Was sind Konsequenzen, wenn SuS die Zahlen nicht gut übersetzen können?
Konsequenz
Beobachtung der Prozesse, der Erklärungen und Begründungen sind wichtig
„Ich seh was, was du nicht siehst“ (Form der Differenzierung: Jeder kann so viel sehen, wie er kann)
Job der Kinder ist nicht, nur das zu sehen, was die Lehrkraft sieht bzw. was sie erwartet zu sehen!
Ohne Grundvorstellungen kann bei Fehlern zu Strategien nicht adäquat interveniert werden
„Rechendrang unterdrücken!“ Es geht erst mal nicht darum, Terme auszurechnen, sondern die Grundvorstellungen aufzubauen
→ man braucht Grundvorstellungen um Rechnungen zu verstehen
Welche verschiedenen Modelle / Darstellungen der Multiplikation gibt es?
Wie lassen sich die Modelle der Multiplikation zusammenfassen?
Über welche Vorkenntnisse verfügen SuS schon vor Behandeln der Multiplikation?
Vorkenntnisse
Die SuS verfügen schon vor der systematischen Erarbeitung über Strategien, mit denen sie Multiplikationsaufgaben in Sachsituationen lösen können
→ Beispiel:
Aneinanderreihung, Rhythmisches Zählen (1, 2, 3, 4, 5, 6),
Wiederholte Addition, Aufsagen der „Reihe“
Diese Strategien versagen bei Aufgabe mit größeren Zahlen: schwerfällig, zeitaufwändig, fehleranfällig
→ es ist wichtig, dass SiS effektive Rechenstrategien erlernen
Was sind Strategien der Multiplikation?
Was sind operative Strategien der Multiplikation?
Operative Strategien der Multiplikation: Was sind
Lösen von Aufgaben durch wiederholte Addition
Aufsagen der Zahlenfolgen
Lösen von Aufgaben durch wiederholte Addition
sind nur zu Beginn der Behandlung der Multiplikation hilfreich
→ dürfen sich nicht verfestigen, sondern müssen durch tragfähige Strategien eingelöst werden
→ deswegen: kein Einüben des Einmaleins, sonder Erarbeitung des kleinen Einmaleins über operative Strateigen
Wiederholte Addition ist eine tragfähige Grundvorstellung, aber kein tragfähiger Lösungsweg
→ SuS nicht zwingen, über wiederholte Addition Lösungen zu bestimmten („Rechendrang unterdrücken“)
→ Grund:
es ist schwierig vom Zählen zur Automatisierung zu kommen
es wird kein Verständnis von Zahlen und Operationen aufgebaut
ist im größeren Zahlenraum kaum noch möglich (nicht fortsetzb
Lösen der Aufgabe durch Rückführung auf die Kernaufgabe
Lösen der Aufgabe durch Rückführung auf die Kernaufgabe
Kernaufgaben:
Einer-Aufgabe
Zweier-Aufgaben
Fünfer-Aufgaben
Zehner-Aufgaben
Quadratzahlen
Lieblingsaufgaben
diese Kernaufgaben sind Grundlage für operative Beziehungen (Nachbarschaft, Verdopplung, Zerlegen und Zusammensetzen)
Kernaufgaben als Grundlage für die Lösung weitere Aufgaben → sind die Grundlage für operative Beziehungen
Verwendung von Rechengesetzen
Rechengesetze werden in der Grundschule als Rechenvorteile in Form von Tauschaufgaben, Nachbar- oder Hilfsaufgaben erklärt
besser als Begriff „Gesetz“: Zentrale Werkzeuge:
Vernetzte mentale Werkzeuge als Grundlage für das Rechnen
Was sind Argumente gegen das frühe Auswendiglernen der “Reihen”?
Argumente gegen ein frühes Auswendiglernen der “Reihen“
Zusammenhänge der Aufgaben werden nicht erkannt (ist aber die Kernkompetenz des Rechnens
Bilder und Handlungen werden nicht mit den Malaufgaben verbunden → nur Zahlen im Kopf ohne Beziehung zueinander
nicht tragfähig im großen Zahlenraum
auf Dauer nicht zielführend
langfristige Probleme im Rechnen (weil das beziehungsreiche Denken fehlt)
-> erst nach dem Verständnis soll automatisiert werden
Aus welchen Aufgaben besteht das “kleine Einmaleins”?
Das „kleine Einmaleins“ besteht aus 121 Aufgaben:
Blau = Kernaufgaben
Grün = Herausarbeiten aus den Kernaufgaben
Gelb = Aufgaben, die nur schwierig herausgearbeitet werden können
→ fallen den SuS oft schwer
Was sind die Gefahren bei der Einführung des kleinen Einmaleins?
Gefahren bei der Einführung des kleinen Einmaleins
→ sollten im Unterricht vermieden werden
zu frühe Einführung
zu schnelle Einführung
zu viel auf einmal
zu wenig Vernetzung
-> Ziel: automatisiertes Üben
Was sind Kernaufgaben im “kleinen Einmaleins”?
Kernaufgaben
Aufgaben mit der 0
Aufgaben mit der 1
Aufgaben mit der 2 (Verdoppeln) (Verdoppeln wird schon in der 1. Klasse
behandelt)
Aufgaben mit der 5 (dabei gibt es leichte und schwere Aufgaben)
Aufgaben mit der 10
Quadrataufgaben (zählen aber nicht in jeder Literatur zu den Kernaufgaben)
→ kann gut in Verbindung mit Vierecken und Quadraten in der Geometrie behandelt werden
-> die restlichen Aufgaben können aus den Kernaufgaben abgeleitet werden:
Netz der Kernaufgaben
dient als Grundlage für ein tieferes Verständnis beider Operationen und Umkehroperationen
führt zur allmählichen Automatisierung des kleinen Einmaleins
automatisieren = wenn man weis, was das Ergebnis ist, und seine Lösung auch erklären kann
→ Beispiel für Herausleitung: aus dem Netz der Kernaufgaben
→ dadurch entstehen operative Beziehungen
Was sollte der Ablauf bei der Erarbeitung des kleinen Einmaleins sein?
Ablauf bei der Erarbeitung des kleinen Einmaleins
zuerst die Kernaufgaben
weitere Aufgaben durch operative Beziehungen
abwechslungsreiches Übungsmaterial (Puzzle, Spiele, Dominos, ...)
regelmäßiges Wiederholen
→ Automatisiertes Üben
Wie funktioniert bei der Multiplikation das Malkreuz und der Malifant?
Malkreuz
Malifant
Problem des Malifanten: funktioniert nur auf Symbolebene
Welche Möglichkeiten gibt es für die Multiplikation von großen Zahlen?
für die Multiplikation von großen Zahlen gibt es mehrere Möglichkeiten:
schriftlich
Stellenweise mit einem Malkreuz
Schrittweise
mit einer Hilfsaugabe (Nachbaraufgabe)
durch Vereinfachung (Gegensinniges Verändern)
Ikonische Lösung
Wie kann die Aufgabe 14x13 dargestellt werden?
Beispiel: Aufgabe 14 x 13
Was ist die Übergeneralisierung in der Multiplikation?
Übergeneralisierung in der Multiplikation
am Beispiel 25 · 19
Was gilt bei der Multiplikation mit der Null?
Multiplikation mit der 0 ist eine häufige Fehlerquelle:
5 x 0 = 0
Neutrales Element der Multiplikation ist die 1
Bei Multiplikation mit 0 gilt:
n x 0 = 0 und 0 x n = 0 für jede natürlich Zahl n
Argumentationen:
... bei Null passiert ja nichts (neutrales Element)
... Null ist ja nichts, also muss ich fünf mit nichts malnehmen
... bei Plus bleibt die Fünf ja auch stehen
Was sind Erklärungsansätze bei der Multiplikation mit der Null?
Erklärungsansätze
Was gilt bei der Multiplikation?
Zusammenfassung Multiplikation
Handelnder Einstieg, stetige Formalisierung
Schnelle Thematisierung der Kernaufgaben
Lösung einer Aufgabe durch operative Nutzung der Kernaufgaben
Grundlage für die operativen Veränderungen besprechen
(Tauschaufgaben, Nachbaraufgaben, Zerlegen von
Multiplikationsaufgaben)
Auf Sackgassen im Lernprozess achten (Reihen durchgehen, wiederholte Addition)
Aufgaben mit der Null von Anfang an einbeziehen
Wann Automatisierung?
Kinder sollten Ende der 2. Klasse die Multiplikation noch nicht automatisiert haben → sollen es sich herleiten können
Ende der 3. und 4. Klasse müssen diese Aufgaben automatisiert sein
Was ist die Grundidee des “Rechnens auf eigenen Wegen” bei der Division?
Grundidee des „Rechnens auf eigenen Wegen“
unterschiedlich ausgeprägte Kompetenzen produktiv im Lehr- / Lernprozess nutzen
Ausgehend von der Heterogenität und der Kreativität der Schülerlösungen können verschiedene Rechenwege thematisiert werden
Auseinandersetzung mit den Mitschülern und der Lehrkraft führt zur Reflexion über das eigene Vorgehen
das Einmaleins wird oft als Protoyp mechanisch abgespeichert, wenn die SuS dafür aber mehr Zeit haben, können sie individuelle Rechenmethoden entwickeln und optimieren
es ist vorteilhaft eine geringe Anzahl ausgewählter Strategien zu behandeln
Wie kann das “Rechnens auf eigenen Wegen” bei der Division im Unterricht umgesetzt werden?
Umsetzung im Unterricht
es gibt 4 Aufgabenformate, mit deren Hilfe verschiedene Vorgehensweisen zum Gegenstand der Reflexion gemacht werden können
1. So rechne ich
Die SuS sollen ihre individuellen Lösungswege darstellen → werden im Unterrichts- oder im Gruppengespräch thematisiert
2. Rechnen wie...
Die Rechenstrategien, die in der Lerngruppe oft beobachtet werden, werden thematisiert
es werden 2 fiktive Kinder vorgestellt, die verschiedene Rechenmethoden nutzen
→ SuS sollen das charakteristische der Rechenwege finden und anschließend auf die gleiche Art Aufgaben lösen
3. Finde viele Rechenwege
SuS sollen möglichst viele Rechenwege zu einer bestimmten Aufgabe finden
4. Verwandte Aufgaben („Sonnen“)
SuS sollen eine Aufgabe in einen Kreis schreiben und außen herum weitere Aufgaben schreiben, die zu ihr in Beziehung stehen (Tausch-, Nachbar-, Umkehraufgabe, Hälfte, Doppelte, etc.)
Was sind die Vorteile des “Rechnens auf eigenen Wegen” bei der Division?
Vorteile des „Rechnens auf eigenen Wegen“
SuS können entsprechend ihren eigenen Vorstellungen und ihrem eigenen Tempo vorgehen
weil die Einmaleinsaufgaben nicht frühzeitig mechanisiert werden, haben die SuS nicht das Gefühl im Vergleich zu den Mitschülern im Rückstand zu sein
durch die ganzheitliche Behandlung der unterschiedlichen Vorgehensweisen können die SuS eigene Lösungsstrategien entwickeln und ihr Methodenrepertoire erweitern
Welche Strategien gibt es bei der Division?
Strategien zum Ausrechnen von Geteilt-Aufgaben:
Zählen
Aufsagen der Reihe
Wiederholte Addition / Subtraktion
(Operative) Strategien
Distributivität
“Kürzen”
Auswendig
Über die Kernaufgaben
Über den Zahlzusammenhang
über den “Zahlenblick”
Informelle Strategien
Rechenstrategien
(Ableiten aus bekannten Aufgaben)
Einzeln auszählen
Wiederholte Subtraktion und Addition
Umkehaufgaben (Multiplikation)
(Einmaleinsreihe sagen)
tragfähige Rechenstrategien:
Nachbaraufgabe / Hilfsaufgabe
Umkehraufgabe
Gleichsinniges Verändern von Divisor und Dividend
Distributivgesetz
Welche zentralen Rechenwerkzeuge der Multiplikation können auch bei der Division genutzt werden?
Was gilt bei der Division mit Null?
-> Erklärung mit der Umkehraufgabe
Was sind die Fehlerquellen bei der Division?
Fehler bei Endnullen im Dividend und Divisor
Fehler bei der Anwendung informeller Lösungsstrategien
-> Beispiel: Minus-1-Fehler bei wiederholter Subtraktion
Perversionsfehler (Nachwirken von Ziffern)
Fehler bei der Anwendung von Rechenstrategien
-> Beispiel: Ziffernweises Rechnen, stellenweises Rechnen
Nullfehler
Welche Arten der Division mit Rest gibt es?
1. Restschreibweise
17 : 5 = 3 Rest 2 (R2)
Schwierigkeit: 17:5 = 3 Rest 2 und 29:9 = 3 Rest 2
→ Aber: 17:5 ≠ 29:9 (3,4 ≠ 3,2)
2. Zerlegungsschreibweise
17:5 -> 17 = 5 x 3 + 2
Schwierigkeit:
Reduzierung der Division auf die Vorstellung der umgekehrten Multiplikation
zweischrittige Notation, Fehlerquelle: 17:5=5·3+2
3. Divisionsschreibweise
17 : 5 = 3 + (2 : 5)
Schwierigkeit: Ergebnisdarstellung ist formal richtig, aber unübersichtlich
Was ist bei der Division mit Rest schwierig?
das situationsabhängige Deuten des Rests bei Textaufgaben (und das Erkennen, dass das überhaupt notwendig ist)
Welche verschiedenen Lösungswege gibt es bei einer Divisionsaufgabe?
-> Beispiel: 144:8
Aufgabe: 144:8
Was ist der Fünf-Punkte-Plan?
Fünf-Punkte-Plan
= Vorschlag, wie durch Impulse die Strategien von Rechen- aufgaben thematisiert werden können
Was sind häufige Fehler bei der Multiplikation?
Was sind häufige Fehler bei der Division?
Was sind Grundlagen für das Rechnen im großen Zahlenraum?
Grundlagen für Rechnen im großen Zahleraum
Additions- und Subtraktionsaufgaben
kleines Einmaleins
kleines Eins-durch-eins
Was ist geeingetes Übungsmaterial im Zahlenraum bis 1000?
Übungsmaterial im Zahlenraum bis 1000
Stellentafel
Rechengeld
→ wird als Rechenhilfsmittel genutzt
→ Besonderheit: Größe / Wertmaßstab
MSB (Mehrsystemblöcke) / Zehnerblöcke (Einerwürfel, Zehnerstange, Hunderterplatte, Tausenderwürfel)
Tausenderfeld
Tausendertafel
Zahlenstrahl (und der Rechenstrich)
Was ist flexibles Rechnen?
Historisch: „Rechnen können“ ist das Lösen der Aufgaben des kleinen Einspluseins“ und des kleinen Einmaleins und das schnelle Aufsagen von Standartalgorithmen
In den letzten Jahren: Veränderung: der Stellenwert schriftlicher Rechenverfahren hat sich relativiert
Normalverfahren (Schriftliche Verfahren: schriftliche Addition, schriftliche Subtraktion, schriftliche Multiplikation und schriftliche Division) sind nicht mehr Zentrum des Mathematikunterrichts
→ sondern: Ziel ist das Verstehen ihrer Funktionen
Wie die Kinder lernen sollte genauso bedeutsam für die Lehrkraft sein wie, dass sie die relevanten Inhalte lernen
die Strategien, die die SuS am Anfang nutzen, zweigen welche Vorkenntnisse die Kinder mitbringen
Ziel: Flexibles Rechnen und Nutzung verschiedener operativer Strategien
→ flexibles Einsetzen von Methoden und Strategien abhängig vom Zahlenmaterial und ihren individuellen Fähigkeiten
Welche Rechenmethoden gibt es?
Kopfrechnen
Rechenterme werden ohne Zuhilfenahme von Stift und Papier nur durch gedankliche Prozesse gelöst
Halbschriftliches Rechnen/ gestütztes Kopfrechnen/ halbschriftliche Rechenstrategien
Zwischenrechnungen oder -ergebnisse werden beim Rechenprozess notiert, um das Kopfrechnen zu entlasten.
Schriftliches Rechnen/ schriftliche Rechenverfahren/ Normalverfahren
Über Algorithmen werden Terme berechnet, indem die Ziffern der Zahlen über feste Regeln verknüpft und Zwischenschritte schematisch schriftlich notiert werden.
Was ist der Stellenwert verschiedener Rechenmethoden?
Was sind die Vorteile von halbschriftlichem Rechnen?
Vorteile:
Verschiedene Lösungswege, die von den Kindern entdeckt werden können
Keine feste, vorgeschriebene Notationsform
Differenzierung (breite Vielfalt an Strategien für möglichst viele Kinder und eine Strategie für schwächere Lerner)
Was snd halbschriftliche Rechenstrategien bei der Multiplikation?
Halbschriftliche Rechenstrategien - Multiplikation
Schrittweise Rechnen
Stellenweise Rechnen
Vereinfachen (Gleichsinniges Verändern)
Hilfsaufgabe (und Nachbaraufgabe)
Was snd halbschriftliche Rechenstrategien bei der Division?
Was snd halbschriftliche Rechenstrategien bei der Addition?
Halbschriftliche Strategien - Addition
Stellenweises Rechnen (Stellen extra)
Beide Summanden werden stellenweise zerlegt
→ ist am Rechenstrich nicht übersichtlich darstellbar!
Schrittweises Rechnen
Erster Summand bleibt unverändert, der zweite Summand wird (evtl. auch stellenweise) zerlegt
Mischform (aus stellenweisem und schrittweisem Rechnen)
Vereinfachen (z.B. durch gegensinniges Verändern)
Hilfsaufgabe (z.B. Nachbaraufgaben)
Was snd halbschriftliche Rechenstrategien bei der Subtraktion?
Halbschriftliche Strategien - Subtraktion
Beide Zahlen werden stellenweise zerlegt
nur eine Zahl wird schrittweise zerlegt (normalerweise der Subtrahend)
Vereinfachen (z.B. durch gleichsinniges Verändern)
Ergänzen
Wie können Halbschriftliche Verfahren notiert werden?
1. Gleichungsschreibweise
Beispiel:
Vorteil
Nachteil
Bei allen Rechenoperationen sind + / - / : / x einsetzbar
Sowohl stellenweises als auch schrittweises Rechnen können hier angewendet werden
hoher Schreibaufwand
es gibt eine normative Schreibweise (kann die SuS einschränken
2. Rechenstrich
schöne, nachvollziebare Illustration für Kinder
Schrittweises Rechnen kann gut dargestellt werden
kann nicht beim stellenweisen Rechnen verwendet werden
Was sind Rechenstrategien am Rechenstrich?
1. Schrittweises Rechnen
den Subtrahenden zerlegen
2. Ergänzen
Wie viel fehlt?
3. Hilfsaufgabe
eine einfachere Aufgabe finden
Was gilt bei den halbschriftlichen Rechenverfahren?
es gibt eine Dominanz schriftlicher Rechenverfahren und ein höheres Vertrauen in schriftliche Rechenverfahren
Flexible Rechenstrategien müssen mit den Kindern geübt werden
→ das Verständnis für die Zahlen muss geübt werden
Neuere Schulbücher müssen offener gegenüber halbschriftlichen Rechenstrategien sein und diese gezielt fördern
Was sind langfristige Ziele beim flexiblen Rechnen im Unterricht?
Flexibles Rechnen im Unterricht
langfristiges Ziele:
flexibles Rechnen (SuS sollen Methoden und Strategien flexibel einsetzen)
Aufgabenadäquates Rechnen (abhängig vom Zahlenmaterial und ihren individuellen Fähigkeiten)
Was ist das Unterrichtsbeispiel im Kopf oder schriftlich (nach Selter)?
Ziel:
Ausgehend vom Zahlenmaterial einer Aufgabe entscheiden, ob man im Kopf oder schriftlich rechnen sollt
1. Kopfrechnen oder schriftliches Rechnen
Die Kinder sollen im Unterrichtsgespräch über fünf Beispielaufgaben zur Addition (für sich begründet) entscheiden, ob sie diese im Kopf oder schriftlich rechnen
278+199 3. 280+200 5. 721+247
340+250 4. 138+133
2. Entscheide selbst: im Kopf oder schriftlich?
Was ist leichter? Entscheide zuerst. Dann rechne die Aufgabe schriftlich oder im Kopf. Rechne aber mindestens zwei Aufgaben schriftlich und zwei im Kopf!
700+ 35 6. 500+ 98
249+250 7. 480+370
342+ 98 8. 720+ 35
476+238 9. 235+678
589+212 10. 320+460
3. Warum im Kopf, warum schriftlich?
Schreibe einige Aufgaben auf, die du im Kopf gerechnet hast! Warum hast du die im Kopf gerechnet? • Schreibe einige Aufgaben auf, die du schriftlich gerechnet hast! Warum hast du sie schriftlich gerechnet?
4. Stelle deine Arbeit anderen Kindern vor.
Die Kinder präsentieren und diskutieren ihre Vorgehens-weisen und ihre Texte.
5. Schreibe fünf Aufgaben auf, die sich gut für das Kopfrechnen eignen, und fünf Aufgaben, die sich gut für das schriftliche Rechnen eignen
Was ist der Unterschied zwischen Strategien und Verfahren?
Unterschied zwischen Strategien
Strategien: sind individuell
werden angewandt, wenn nicht die Normalverfahren benutzt werden
Beispiele: Ergänzen, Verdoppeln,
Verfahren
schriftliche Verfahren (Addition, Subtraktion, etc.)
Was gehört bei Selters Unterrichtsbeispiel “im Kopf oder schriftlich?” zur Diagnose und zur Förderung?
Diagnose und Förderung: „Schriftlich oder nicht?“
“Den Rechendrang unterdrücken”
Eine Aufgabe sowohl schriftlichals auch im Kopf rechnen (lassen)
Aufgaben auf Karten schreiben und sortieren lassen
Diskutieren (gerade bei unterschiedlichen Wegen)
Musterfinden (wann rechne ich eine Aufgabe lieber schriftlich)?
Kopfrechenlupe – auf einer Schulbuchseite zur schriftlichen Subtraktion werden Aufgaben gesucht, die auch im Kopf gerechnet werden können
Aufgaben erfinden (die eher im Kopf gerechnet werden bzw. die eher schriftlich gerechnet werden)
Diagnose
Welche Zahlvorstellungen werden aktiviert?
Welche Zahlbeziehungen werden für Begründungen herangezogen?
Welche Operationsvorstellungen werden aktiviert?
Förderung
Zahlenblick
Kommunizieren, Argumentieren
Darstellen
Was muss nach Selter für das flexible Rechnen gemacht werden? (Folgerungen)
Folgerungen nach Selter
Stärkung des Zahlenrechnens
Reflexion über die Angemessenheit von Rechenmethoden (Rechenkonferenzen)
Entwicklung eines „Zahlenblicks“
Zwischenformen des Zahlenrechnens fördern
Stärkung der Subtraktion
Welche Rechenmethoden werden laut Studien zu welchen Zeitpunkten von SuS genutzt?
ab der Einführung der schriftlichen Operationen, nimmt das halbschriftliche Rechnen stark ab
Rechenmethoden im Februar, Juni (Einführung der schriftlichen Methoden) und Oktober:
schriftliche Methoden haben sich gefestigt und halbschriftliche sind in den Hintergrund geraten
Warum wird die Lösung von 601-598 nicht “gesehen”?
Gründe, warum die Lösung von 601 - 598 „nicht gesehen“ wird
Keine Alternativen
bei Rechengeschichte handelt es sich meistens um Wegnehm-Situationen (und nicht ums Ergänz-Situationen oder Situationen, wo der Unterschied bestimmt werden muss
Materialkenntnis fehlt (MSB, v.a. aber Rechenstrich)
Materialhandlungen ist beim Wegnehmen nicht klar (Legen des Subtrahenden)
heuristische Strategien fehlen („Wie entscheide ich mich für eine Strategie?“)
Zahlbeziehungen werden vor dem Lösen nicht gesehen (es wird gar nicht darauf geachtet)
Was gilt bei Schrifltichen Rechenverfahren?
Schriftliche Rechenverfahren
das schriftliche Rechnen kann Kinder „blind“ machen für andere Verfahren und Rechenwege
das schriftliche Verfahren ist aber nicht generell der beste Lösungsweg
„Preis-Nutzen-Verhältnis“ ist ungünstig:
Nutzen: schnelle, meist richtige Lösungen
Preis: Unverständnis der ganzheitlichen Lösungsansätze
→ Zeitgemäßer Mathematikunterricht kann nicht mehr das bloße Ziel der automatisierten Beherrschung aller schriftlichen Rechenverfahren verfolgen!
Was sind Ziele der schrifltichen Rechenverfahren?
Ziele der schriftlichen Rechenverfahren
schriftliche Rechenverfahren sollen den Aufbau von Zahl- und Operationsvorstellungen nicht verhindern → wird durch „Verstehen“ der Verfahren gewährleisten (wirkt dem reinem Ziffernrechnen entgegen)
Handlungsorientierte Veranschaulichung am Material ermöglicht eine Aktivierung von Grundvorstellungen sowie eine Vertiefung des Stellenwertverständnisses
Was sind notwendige Vorkenntnisse bei der schriftlichen Addition?
Notwendige Vorkenntnisse:
Eins-plus-eins im Zahlenraums bis 20
Gefestigtes Stellenwertverständnis
Was sind mögliche Sprechweisen bei der schrifltichen Addition?
Sprechweisen
4 + 7 = 11, schreibe 1 übertrage 1 1 + 6 + 3 = 10, schreibe 0 übertrage 1 usw.
4 Einer und 7 Einer sind 11 Einer. Also 1 Einer und 1 Zehner 1 Zehner, 6 Zehner und 3 Zehner sind 10 Zehner, also 1 Hunderter usw.
4 E-Würfel und 7 E-Würfel sind 11 E-Würfel. Also 1 Z-Stange und 1 E-Würfel 1, 6 und 3 Z-Stangen sind 10 Z-Stangen, also 1 H-Platte usw.
Was sind die Grundvorstellungen zu der schrifltichen Subtraktion?
Entbündeln
Minuend wird umgeformt, indem zum Rechnen ein größerer Stellenwert aufgelöst und für den nächst kleineren Stellenwert Entbündeln wird
Erweitern
Minuend und Subtrahend werden um dieselbe Zahl erweitert (Beispiel: zehn Einer im Minuend und ein Zehner im Subtrahend). Die Differenz verändert sich durch dieses Vorgehen nicht (Konstanz der Differenz)
Auffüllen
Subtrahend wird stellenweise so lange aufgefüllt, bis man den Wert des Minuenden erreicht hat (beginnend bei den Einern)
Abziehen
(GV: Wegnehmen)
Minus-Sprechweise
üblich
———————
Ergänzen
(GV: Unterschied bestimmen)
Welche schrifltichen Subtraktionsverfahren sind empfohlen?
Bildungsplan BW schreibt kein Verfahren vor
„Das Abziehen kombiniert mit dem Entbündeln besitzt insgesamt die mit Abstand meisten Vorzüge und wenigsten Nachteile“ (Padberg & Benz 2020)
richtige Ergebnisse eher bei Ergänzen mit Erweitern
Verständnis eher bei Abziehen mit Entbündeln
Was gilt bei der Diagnose und Förderung der schrifltichen Subtraktion?
Probleme beim Übergang
-> Bedeutung Übergang am Arbeitsmittel (konkret oder in der Vorstellung) klären
Addition statt Subtraktion
-> Subtraktions- und Additionsaufgaben schnell mischen
-> Subtraktion vor Additition
Falsche Tauschaufgabe
-> Subtraktion vor Addition
-> Sprache mit Stellenwerten
-> Arbeitsmittel (konkret/vorgestellt) einsetzen
Probleme mit der 0 / leere Stellen
-> Sprechweise mit Stellenwerten
Was ist die schriftliche Multiplikation?
Das schriftliche Multiplikationsverfahren ist (wie alle schriftlichen Verfahren) eine Verkürzung des ausführlichen Rechenweges
Was sind die Voraussetzungen für die schrifltiche Multiplikation?
Voraussetzungen
Beherrschung des kleinen Einmaleins
Addition des Typs ZE + E
Wie sollte die schriftliche Multiplikation eingeführt werden?
Einführung der Multiplikation
-> Traditioneller Stufengang bei der Einführung der schriftlichen Multiplikation
... Multiplikator ist einstellig z.B. 56 · 3
... Multiplikator ist eine glatte Zehnerzahl z.B. 56 · 60
... Multiplikator ist eine gemischte Zehnerzahl: 56 · 63
... Multiplikator ist eine gemischte Hunderterzahl
Was sagen die Bildungsstandards zu der schrifltichen Division?
-> was sind Gründe dafür und was spricht dagegen
Die schriftliche Division ist nicht mehr Lerninhalt der Primarstufe in den Bildungsstandards (KMK 2004)
Gründe
Bei der schriftlichen Division wird im Unterschied zu allen anderen schriftlichen Verfahren nicht jeder Rechenausdruck auf Aufgaben mit einstelligen oder allerhöchstens zweistelligen Zahlen zurückgeführt
Die schriftliche Division ist keine sinnvolle Vereinfachung
bei der schriftlichen Division wird das Kopfrechnen nicht entlastet
Was spricht für die schriftliche Division in der GS?
-> Andererseits…
... wäre die schriftliche Division dann das einzige Verfahren, das nicht im Unterricht besprochen würde.
... ist das schriftliche Verfahren dem schrittweisen sehr ähnlich und sinnvoll zu erklären.
... bietet die schriftliche Division ein weiteres Übungsfeld für das Stellenwertverständnis.
Was sind Voraussetzungen für die schriftliche Division?
Voraussetzungen für die Division
kleines Einsdurcheins und Einmaleins
schriftliche Subtraktion
Überschlagen (zur Kontrolle)
(Probe, schriftliche Multiplikation)
Was sind mögliche Probleme bei der schrifltichen Division?
Probleme bei der schriftlichen Division
die erste Ziffer des Dividenden ist kleiner als der Divisor
innerhalb der Rechnung ist eine Differenz kleiner als der Divisor
es wird nicht der größtmögliche Teildividend gebildet
Nullen im Dividend
falsche (zu viele) runtergeholt
unsauberes Schriftbild
Intervention
Stellenwerte notieren
Stellenwerte mitsprechen, ggf. mit Zehnersystem-M.
Verknüpfung der Stellenwerte mit mal und geteil
Last changed2 years ago