Kennzeichen kombinatorischer Schaltungen
Bezeichnung auch: Schaltnetze, Transfer-Logik
Ausgangssignale Y lassen sich eindeutig aus den Eingangssignalen X berechnen, wobei
keine inneren Zustände (Gedächtnisfunktionen) vorkommen und
keine logischen Rückkopplungen existieren.
Y = f (X)
Typische Beispiele
kombinatorischer Schaltungen
Codeumsetzer:
Codierer und Decodierer,
Multiplexer,
Arithmetisch-logische Einheiten
...
Definitionen
Codierungen
Zahlencodierung
Logische Codes und Anzeigecodierungen
Buchstaben- und Symbolcodierungen
Code- Umsetzer
engl. Encoder/Decoder meist verwendet für
Encoder, Codierer: Logischer Code - Dualzahl
Decoder: Dualzahl - Logik- oder Anzeigecode
Codierung in der Digitaltechnik
Zahlencodierung mit fester Stellenwertigkeit, n = Anzahl der Bits
BILD
Spezielle Zahlencodierung nach logischen Vorgaben
z.B.: Ändere zur benachbarten Zahl immer nur 1 Bit
Beispiele: BILD
Anzeige und logische Codierungen
Folie
Codewandler
führen die Umrechnungen zwischen verschiedenen Codierungen aus
Beispiel
Codewandler - 1-aus-n-Decoder “Hot-1“
Codewandler - Bargraph-Decoder
Codewandler - Siebensegment-Decoder
Multiplexer
Auswahl aus mehreren Datenkanälen: n auf 1
Anwendungen:
Netzwerk - Routing
Datenquellen-Auswahl
Datenübertragungen im Zeitmultiplex-Verfahren, Senderseite
Demultiplexer
Gegenstück zum Multiplexer: Datenweitergabe an n Ausgänge
BilD
Routing in Computernetzwerken
Alternative Weitergabe von Ausgabedaten
Datenübertragungen im Zeitmultiplex-Verfahren, Empfängerseite
Paritätsgeneratoren
Überprüfung, ob Anzahl der Einsen gerade oder ungerade
Erzeugung von Prüfbits, wenn Datenfehler nicht auszuschließen sind
Bestandteil von Codierern für Datenübertragung
Pseudo-Zufallsgeneratoren
Halbaddierer
Increment-Logik (für Zähler-Anwendungen)
Bestandteil des Volladdierers
Addition der niedrigste Stelle von mehstelligen Addierern
Volladdierer
Bestandteil von mehrstelligen Addierern, Multiplizierern, Rechenwerken
Mehrstelliger Addierer
BIlD
Bestandteil von Multiplizierern und Rechenwerken, auch für die Subtraktion nutzbar
Beachte: Bei großer Bitbreite (z.B. n = 64) große Verzögerung in der Übertragskette.
Ausweg: Zusätzliche Übertragslogik mittels Generate / Propagate
Halbsubtrahierer
Einfache Subtraktion von zwei Bits ohne Übertragseingang
Decrement-Logik (für Zähler-Anwendungen)
Bestandteil des Vollsubtrahierers
Subtraktion der niedrigste Stelle in mehstelligen Subtrahierern
Vollsubtrahierer
Einfache Subtraktion von zwei Bits mit Übertragseingang
Bestandteil von mehrstelligen Subtrahierern und komplexen Rechenwerken
Mehrstellige Subtrahierer
Zu subtrahieren seinen zwei n-stellige Dualzahlen
Bestandteil von Rechenwerken, insbesondere Vergleichsoperationen, auch für die Division genutzt
Auch hier ist die Anwendung einer schnellen Übertragslogik sinnvoll
Komparatoren
Größenvergleich zweier n-stellige Dualzahlen A und B
Inputs: Dualzahlen A und B
Outputs liefern drei mögliche Aussagen (A>B); (A=B); (A<B)
Unterschiedliche technische Lösungen
Ergebnisse dienen der Steuerung von Programmabläufen
Ausführung einer Multiplikation
Die elementare 1-Bit-Multiplikation entspricht dem AND:
Mehrstelliger Multiplizierer müssen die Zwischenergebnisse aller Elementar-Multiplikationen aufsummieren. Beispiel für 4Bit:
Array-Multiplexer
Jede Binärstelle des Operanden A muss mit jeder Binärstelle des Operanden B multipliziert (AND-verknüpft) werden.
Alle Partialprodukte müssen entsprechend ihrer Stellenwertigkeiten addiert werden,
also enthält jede Zelle einen Volladdierer.
Die Überträge werden nach links und die Summen nach untenweitergeleitet.
Verbesserung: Schnelle Übertragslogik
Programmierbare/ konfigurierbare Logik
Hohe Integrationsgrade erlauben >10^7 Gatter je mm^2 Chipfläche
Jede Kombinatorische Schaltung lässt sich als KDN/KKN ausdrücken
Inputs: n Eingänge: xn-1; xn-2; ..... ; x1; x0
Outputs: spezif. OR/AND-Verknüpfung der Vollkonjunktions/diskuntionsterme
Eine LUT (LookUp-Table) ist eine "in Hardware gegossene" Logiktabelle
Der Weg zur technischen Lösung:
n = Anzahl aller Logikeingänge
Adressbereich 2n = Tabellenzeilen
m = Anzahl der Ausgabe-Bits
Größe der LUT: 2n * m
KDN benötigt 2n Vollkunjunktionen
OR-Verknüpfungen in Form einer "Speichermatrix"
Kennzeichen:
Technischer Aufwand hoch
Rechenzeiten sehr kurz
Beispiele:
FOLIE
Arithmetik-Logik-Einheit (ALU)
Wesentlicher Bestandteil aller Prozessoren
Inputs: Zwei Operanden A und B sowie ein Steuervektor S
Output: Ergebnis der Operation Q incl. Nebenergebnisse (Flags)
Umfang möglicher Operationen bstimmt die Komplexität
Operandenbreite n = 4....128 Bit
Anwendung innerhalb einer CPU für Rechenleistungen und logische Operationen
Logikoperationen: Alle Verknüpfungen parallel für alle Bitpositionen ohne Auswirkungen auf benachbarte Bitpositionen
Arithmetik: Übertragsverarbeitung nötig, Auswirkung auf benachbarte Bitpositionen
Beispiel für eine einfache Logikstruktur: n-Bit-Logikoperation / Addition
Zusammenfassung
Es gibt viele verschiedene Codierungen, die meist im Hinblick auf technische Anwendungen definiert werden.
Zur Umrechnung zwischen verschiedenen Codierungen stellt man Logiktabellen auf, woraus sich Logikpläne entwickeln lassen.
Multiplexer besitzen n Dateneingänge und m Auswahleingänge, die vorgeben, welcher Dateneingang den Ausgang bestimmt.
Demultiplexer verteilen die Daten eines Einganges auf mehrere Ausgänge. Gesteuert wird das von m Auswahleingängen.
Paritätsgeneratoren ermitteln, ob ein n-Bit-Datenwort eine gerade oder ungerade Anzahl von Einsen enthält.
Addierer, Subtrahierer, Komparatoren, Multiplizierer usw. führen mathematische Operationen auf logische Verknüpfungen zurück.
Eine LUT (LookUp-Table) kann jede beliebige Kombinatorik in Form ihrer KDN oder KKN abbilden, ist technisch entsprechend aufwendig.
Arithmetisch-Logische Einheiten sind komplexe Logikschaltungen, mit denen man zwischen verschiedenen Operationen wählen kann.
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